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Dresdner Nachrichten : 31.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194112311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-31
- Monat1941-12
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1941
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Eben verschachert Europa an die Sowjets Die Bolschewisten verlangten einen hohen Preis Vrsktmolöuvs unsarvr Vsrllirvr SaNrtttlaltuv« Berlin, 30. Dezember. Was gestern zunächst nur zu vermuten war, daß nämlich England nicht nur Ost-, sondern auch Mittel- und Westeuropa dem Bolschewismus ausliefert, das wird heute durch mannigfache englische Pressestimmen bestätigt und unterstrichen. ES ist nicht nur die „Times", die sich für den Bolschewis mus begeistert und die sogar meint, daß manche seiner Prak tiken für die künftige Neuordnung übernommen werden mühten, sondern auch andere englische Blätter stoßen in das gleiche Horn. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" bestätigt überdies ausdrücklich, das, die Sowjets für ihre Wasscnhilfe einen hohen Preis gefordert hätten, nämlich Zugeständnisse, die die inneren Verhältnisse in Mtttel- und Westeuropa beherrschen. Andere englische Blätter be tonen, das; Moskau bei der künftigen Neuordnung der Welt eine große Nolle spielen müsse. Zugleich wird von der anderen Seite, nämlich durch die „JSwcstija", ebenfalls der Beweis erbracht, das, man sich in Moskau mit der künftigen Gestaltung Europas beschäftigt habe, einer Frage, die, wie das sowjetische Blatt sagt, von größter Bedeutung für das Schicksal aller Völker Europas sei. DaS Blatt fügt hinzu, die Völker der Sowjetunion und Großbritanniens hätten sich immer mehr „genähert", und die Fragen der Nachkriegöorganisation, des Friedens und der Sicherheit der freiheitliebcnden Völker brauche ihre leitenden Männer nun nicht mehr zu beunruhigen. Alle diese Stimmen lassen klar und deutlich für alle Welt erkennen, daß, wenn es nach den Wünschen Eng lands ginge, Europa dem Bolschewismus ausgeliefert werden würde. Er soll künftighin einzig und allein hoch gerüstet dastehen, und wohl aus diesem Grunde lobte auch Herr Eden die fowjctische Armee, während gleichzeitig die „Times" den sowjetischen Truppen in Irak Anerkennung zollte, deren Disziplin vorbildlich sei und die sogar für ihre Requisitionen in den Geschäften „bezahlten". Damit wird den europäischen Völkern der künftige Polizist Europas empfohlen. Um ganz deutlich zu sein, hat gleichzeitig Roosevelt er klärt, daß Deutschland diesmal völlig entwaffnet werden würbe und dauernd waffenlos bleiben müsse. Der Präsident der USA unterstrich ausdrücklich, daß bas auch mit Stalin abgcsprochen worden sei. Der englische Außenminister Eden, der von Moskau auS mit zwölf bolschewistischen Gewerkschaftlern reiste, die den britischen Gewerkschaftlern einen Gegenbesuch abstatten, ist inzwischen in London von einer großen Menschenmenge, die Fahnen mit Hammer und Sichel trug, „mit Jubel begrüßt worden". Mindestens fünf Minuten lang sang diese Menge die Internationale. Man kann dazu nur sagen: Ehre, wem Ehre gebührt. Eden ist nämlich der Mann, der jetzt bei seinem Aufenthalt in Moskau und bet seinen Verhandlungen mit Stalin und Molotow den Verrat Englands an Europa besiegelt hat. Wir verzeichnen alle diese Dinge nur, weil sic die Gesinnung der Engländer klar erkennen lassen, wie auch dem letzten Europäer, gleich, ob er nun in Schweden oder sonstwo sitzt, die Augen darüber öffnen sollten, welchen Verrat das England deS Herrn Eden und Churchills an Europa und seiner Kultur begeht. Daß diese Pläne nicht Wirklichkeit werden, ist freilich für uns selbstverständlich. Das ist aber lediglich das Verdienst der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten. Sie werden durch Taten, die mehr bedeuten als alle Konferenzen und Zukunftsprogramme der plutokratisch- bolschewisttschen Verbrecher, antworten. Starke Feind-Angriffe an der Ostfront zerschlagen «ns dem Führerhanptqnartter, 8l>. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An verschiedene« Abschnitte« der Ostfront würbe« starke feindliche Angrisse in engem Zusammenwirken des Heeres nnd der Luftwaffe zerschlage«. Im Schwarzen Meer versenkte« Kampfflugzeuge eine« fowfetischen Zerstörer «nd beschädigten einen Kreuzer. An der Marman» Front schlugen bentsche Trnpve« in der Zeit vom 21. bis 28. Dezember hartnäckige Angriffe der Sowjets bei strengstem Frost nnd Schneestnrm mit vollem Erfolg ab. Der Feind hatte schwere blutige Ber» laste. Starke Berbäade vo« Sampsflagzeagen griffe« in der Nacht zam SV. Dezember eine« kriegswichtige« Versorgungshase« an der englischen Ostktifte mit anter Trefserlage an. Bei Tage wurde westlich der Färöer «in Handelsschiff dnrch Bombenwurf versenk«. Im Geleitdienst eingesetzte Unterseebootjäger schossen drei vo« sechs angretfende« britischen Bomber« ab. Alle geleiteten Schiffe erreichte« sicher ihr« Bestimmungs orte. I« Rordasrika erzielte« die deutsch-italienische« Truppen im Raum «m Agedabia «eitere örtliche Er» folge. Die Zahl der beim Gegenangriff abgeschossenen feind, lichcn Panzer hat sich auf 74 erhöht. Mehrere hnnbert Briten wurden gefangengenommen. Ans der Insel Malta wurden Flugplätze des Feindes bei Tag und Nacht angegriffen. Bor La Valetta versenkte« deutsche Kampfflugzeuge ei« größeres Segelschiff. I« L«stkämpfe« schofle« Leutsche Jäger sttus britische Flugzeuge ab, eiu weiteres Flugzeng wurde am Bode« zerstört. Sowjetische Angriffe zusammengedrochen Berlin, 80. Dezember. Im Schutze des am Montag über weiten Abschnitten der Sttdfront herrschenden Schneetreibens führten die Bolschewisten mehrere Angriffe, die im zusammen gefaßten Abwehrfeuer zusammenbrachen. In einem Abschnitt der Sttdfront gingen unsere Truppen trotz starker Kälte zum umfassenden Gegenangriff über und warfen ein feindliches Bataillon, nachdem sie dem Gegner schwerste Verluste beigebracht hatten. Die Reste des ge schlagenen Bataillons zogen sich fluchtartig nach Osten zurück und ließen über 400 Tote, mehrere Granatwerfer und Maschinengewehre sowie bespannte Schlitten auf dem einge- schneitcn Kampsfeld liegen. Beiderseitige flrtilierietätigkeit an der Sollumfront Rom, 30. Dezember. Der italienische Wchrmachtbertcht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Im Gebiet von Agedabia Aufklärungstätigkeit. Die Zahl der in den im gestrigen Bericht des Hauptquartiers ge meldeten Kämpfen zerstörten feindlichen Panzerwagen ist auf 74 gestiegen. Die Gesangenenzahl belief sich auf einige Hunderte. An der Front von Sollum verstärkte beider seitige Arttllcrietätigkeit. Ein Panzerwagenvorstoß gegen Bardia wurde abgewiesen. Ein im Norden der Cyrenaika in Fahrt befindlicher Gelettzng wurde von deutschen Fliegern erreicht, die einen Zerstörer und einen Handclsdampfer wiederholt trafen. Zer Preis, -en England zahlt 1841 ist das Jahr geworden, in dem der englische Krieg sich zum Weltkrieg auSweitete, und zwar zu einem, der diesen Namen wirklich zu Recht trägt. 1814 bis 18 fielen die weltgeschichtlichen Entscheidungen alle noch in Europa. Heute ist ber Pazifik in gleichem Maße etnbezogen. Außer dem nimmt der Brand einen von dem damaligen völlig verschiedenen Verlauf. Während des ersten Welt krieges stand Europa nach den verschiedensten Himmels richtungen gleichzeitig in Flammen: Man kämpfte im Osten, Westen, Süden und Südosten. Die Brandstifter Chur chill und Roosevelt rannten zwar seit 1838 mit ihren flufruf des Zükrers an das deutsche Volk Berlin, S1. Dez. Reichsminisier Dr. Goeb bels verliest heute, ZI. Dezember, 20 Uhr, izn Groß- deutschen Rundfunk über alle Sender einen Aufruf desAührersandas deutsche Volk zur Jahreswende. Fackeln umher, um in immer neue Häuser die Glut zu tragen. Aber die Feuer wurden in Europa, so, wie sie nacheinander entstanden, auch nacheinander ausgetreten. Zuerst das in Polen. Dann in Norwegen, in Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Am 23. Januar tauchte Oberst Donovan in Belgrad auf. Am 27. März war der Staatsstreich in Jugoslawien. Am 8. April begann ber Balkanfelbzug, am 20. des folgenden Monats derKampf um Kreta, und in diesem wurde die Wahrheit des Führerwortes bewiesen: „ES gibt keine uneinnehmbaren Insel« mehr." Seitdem sind Eng land und die USA aus Europa völlig hinauSgeworfen. Ueber Sowjetrußland wollten sie wieder herein. Dort brach am 22. Juni das gewaltigste Großfeuer aus, bas jemals unseren Erdteil bedrohte. Es konnte jedoch ei «gedämmt und zurückgedrängt werben, und die endgültige Ablöschung ist gesichert. Doch das Spiel mit dem Feuer, das Churchill und Roosevelt in Ostasten trieben, hatte Folgen, die sich die Kriegsurheber zum mindesten in diesem Zeitpunkt nicht wünschten. Die Flammen schlugen hoch, und zum ersten Male züngeln sie am Gebäude des britischen Welt reichs selbst. Schon vor dem ersten Weltkriege wurde vor den Ge- fahren gewarnt, die sich angesichts der Struktur des briti schen Imperiums für dieses ergeben könnten. Sie schlummer ten längst im Untergründe. Im Hinblick auf sie konnte der Füh rer den Briten bas Angebot machen, die deutsche Kraft ein- zusetzcn für das Bestehen des Empires, sofern die Briten da für Deutschland sein kontinentales Lebensrecht gewähren würden. ES gab jedoch keine weitsichtigen Politiker in Eng land. In den britischen Gehirnen spukte vielmehr noch eine andere längst überholte Anschauung: denn dje alten Poli tiker kamen trotz der Erfahrungen des ersten Weltkrieges nicht los von dem, was sic einmal als Knaben in Eton oder Harrow gelernt hatten. Dort las man das Buch ,,1'lio kx- MN8I0N ok Lnglnnck" von dem großen Historiker Seeley und prägte sich den Satz ein: „Der Krieg ist eine Industrie, eine der möglichen Arten, reich zu werden, bas blühendste Geschäft, die einträglichste Kapitals an läge." Dieser Satz bestand zu Recht, solange das Empire wuchs und wachsen konnte, solange es auch draußen in der Welt eigentlich nicht auf nennenswerte Gegner stieß. Er wurde eine trüge rische Einbildung in dem Augenblicke, in dem nicht mehr das Interesse Englands, sondern nur noch dasPriva t- intc resse der Plutokrattc hinter ihm stand, die ihr Ver mögen in der Rüstungsindustrie angelegt hatte und mit die ser verkoppelt war, ivic cS belegt ist von Chamberlain, Chur chill und zahlreichen englischen Ministern. Jetzt h a t Churchill seinen „reizenden" Krieg und seinen langen Krieg, dessen Dauer ausreicht, um das Jnvestitionökapital zu verzinsen. I Aber die Spekulationen von Börsenjobbern besitzen die
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