Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 22.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190211224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19021122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19021122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-22
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.11.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die ..Weiheritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie «nsere Agenten nehmen Bestellungen an. Meißeritz-MtuW. Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Inserate, welche bek d« bedeutenden Auflage de» Blatte» eine sehr wirk sam« Verbreitung finde«, werden mit l 2 Pfg., solch« aus unserer Amtshaupt. Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzelle oder der«, Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, dl- SpaltenzeNi 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche AmtsyauMannschast, das Königliche Amtsgericht und den Ktadkaff zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Aedarleur: Paul Jelrne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhattungsblatt". Mit land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilage. 68. Jahrgang. Sonnabend, den 22. November 1902. Nr. 133. In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des im Grundbuche für Reinhardts grimma Blatt 11 auf den Namen Oskar Bruno Heinrich eingetragenen Grundstücks wird der auf den 24. Dezember 1902, Bormittags lO Ahr, «nberaumte Bersteigerungstermin aufgehoben. Dippoldiswalde, am 20. November 1902. ^L. 19/02 Nr. 21. Königliches Amtsgericht. Auktion. Donnerstag, den 27. November 1902, Nachmittags 2 Uhr, sollen in Oberhäslich 1 Schreibsekretär, 1 Vertiko, 2 Kleiderschränke, 1 Kommode, 1 Sopha, 1 Sophatisch und 1 Wandspiegel gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof. Dippoldiswalde, am ! 8. November 1902. O. 677/02. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Ac BMW ks ullichkn NM Met U ili da WM Todtenfest. Todten fest? Wer kann sich denn freuen, wenn er feiner Lieben gedenkt, die ins Grab hinuntersanken? Nur Jene, die da wissen, wohin die Ihren gegangen sind. Die ersten Christen begingen die Todestage festlich als die Geburtstage der Entschlafenen zum neuen, besseren Leben. Auch heute noch darf mancher Christ in völliger Gewiß heit auf dein Friedhöfe Gott preisen, daß er seinen theuren Heimgegangenen die Thür aufgethan hat in sein ewiges Reich. Glückliche Leute! Andere würden viel Geld darum geben, wenn sie diese Gewißheit hätten. Aber wie die Novembernebel über den Gräbern, so lagern über den Seelen unserer Zeitgenossen die Zweifel. Giebt's eine Ewigkeit, in der die Ernte eingebracht wird für die Aus saat auf Erden? Giebt's einen Heiland, der dem Tode die Macht nimmt? Giebt's einen Trost, der die Anklagen des Gewissens beim Gedächtniß an die Todten stillt? Arme Menschen, die sich in düsterem Zweifel die Augen heiß weinen und mit ungestilltem Sehnen vom Todten- ackcr wieder heimkehren! Ist denn die Sonne unter gegangen, vor der das Heidenthum mit seiner dumpfen Todesfurcht gewichen ist? Lebt Christus darum nicht mehr, weil die Thoren ihn todt sagen? Wahrlich, am Todten- sonntag muß die Wichtigkeit unseres Erdendaseins es uns klar machen, daß die ganze Welt uns nicht helfen und trösten kann, sondern Jesus Christus, der Fürst des Lebens, allein. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nächsten Sonntag soll Abends H Uhr in hiesiger Stadtkirche ein musikalischer Gottesdienst abgehalten werden, wie er schon seit Jahren in der Dresdner Kreuz- und Frauenkirche stattfindet. Da wir jetzt aller Kirchenkonzerte entbehren, ist zu hosten, daß recht viele Glieder unserer Gemeinde sich zu dieser Todtenseier ver sammeln. — An dem Todtenfestsonntage nebst dem voraus- , gehenden Sonnabende ist nicht nur die Abhaltung von Tanzvergnügen aller Art, einschließlich der Privatbälle, auch wenn dieselben in Privathäusern oder in Räumen geschlossener Gesellschaften abgehalten werden, verboten, sondern es ist auch das Singen, Spielen auf dem Piano forte oder sonst einem Instrumente in öffentlichen Lokalen, nicht gestattet. - 7^ — Ansteckende Thierkrankheiten sind vom 1. bis 15. November innerhalb des Verwaltungsbezirks Dippoldis walde nicht aufgetreten. — Auf der Tagesordnung der Sitzung des Kreis ausschusses am 21. November steht u. A. auch das Gesuch des vr. meck. Bartels in Kreischa um Genehmigung zur Vergrößerung seiner Wasserheilanstalt daselbst. — Seit mehreren Tagen hat die Temperatur eine ganz merkliche Abkühlung erfahren, so daß früh mehrere Male bis zu 8« K-Kälte zu verzeichnen waren; auch die Sonne hatte nicht die Kraft, tagsüber die Luftwärme nennbar zu erhöhen. — Herr Restaurateur Pietzsch, Besitzer des Gasthofes in Possendorf und des „Rothen Hirsches" hier verkaufte letzteren an Herrn Brauer Mörbitz aus Dohna. Die Uebernahme soll schon am 17. Dezember erfolgen. — Zu besetzen: Ostern 1903 die 2. ständ. Lehrerstelle an der Schule zuGroßölsa. Kollator: Die oberste Schul behörde. Einkommen: 1200 Mk. Grundgehalt, 150 Mk. unwiderrufliche persönliche Zulage, 200 Mk. Wohnungs geld für einen verheiratheten, 100 Mk. für einen unver- heiratheten Lehrer; voraussichtlich wird dem Stellen inhaber auch der Fortbildungsschulunterricht gegen ein Honorar von 110 Mk. übertragen. Bewerbungen mit den erforderlichen Unterlagen ev. einem Militärausweis find bis zum 11. Dezember an den König!. Bezirksschul- inspektor Bang in Dippoldiswalde einzureichen. Reinhardtsgrimma. Der hiesige Kirchenvorstand hat den wichtigen Beschluß gefaßt, zum Zwecke der Re novation unseres altehrwürdigen Gotteshauses einen Fond zu gründen. Der Grundstock zu demselben ist auch bereits durch Privatmittel gestiftet worden. Zur Stärkung des Fonds soll ihm der Inhalt der an den Kirchthüren an gebrachten Sammelbüchsen, sowie der Ertrag der Kollekten am Ernte- und Kirchweihfest zufließen. Auch an dieser Stelle sei das gute Werk allen Gliedern der Parockie aufs Wärmste empfohlen. — Die durch Auspfarrung der Ge meinden Reinholdshain und Reinberg frei gewordenen Sitzplätze in der hiesigen Kirche sollen wieder anderwärts vergeben werden. — Nach längerer Pause bereitete die hiesige Ritter gutsherrschaft ihren Beamten und dem gesammten Arbeiter personal vorigen Sonnabend wieder einmal den so beliebten Erntetanz, zu dem auch, wie immer, eine Anzahl anderer Familien des Ortes ehrende Einladungen erhalten hatten. Das selten schöne Fest verlief auch diesmal in der heitersten, ungetrübtesten Weise und legte beredtes Zeugniß ab von dem guten Einvernehmen, das zwischen der Gutsherrschaft, den Beamten, der Arbeiterschaft und der Gemeinde besteht. Glashütte. Ein imposanter Festzug, an welchem sich sämmlliche Vereine und Korporationen, sowie die Vor turnerschaft des Gaues betheiligten, bewegte sich am Sonn tag durch die Stadt nach dem romantisch gelegenen Turn platz zur Weihe der neuen Halle des Turnvereins, nach dem derselbe sich von der Schulturnhalle, welche er 25 Jahre benutzt hat, verabschiedet hatte. Die neue Halle, welche 22 in lang und 14 m breit ist, bot für sämmt- liche Theilnehmer Raum. Der Männergesangverein er öffnete die Feier mit dem Lied: „Gott grüße Dich" und schloß dieselbe mit: „Was uns eint als deutsche Brüder". Die Weihrede hielt Herr Ortspfarrer Lindner. Der Vereins vorsteher Herr Gerbig berichtete über das Zustandekommen, der Herr Seelhammer als Vorsitzender des Bauausschusses über den Gang des Baues und die finanzielle Seite. Die Glückwünsche der Stadtgemeinde brachte Herr Stadtrath Gessner, die des Gaues Herr Gauoertreter Kuntzsch-Alten berg unter Ueberreichung zweier Kokosmatten. Bon Herrn G. Schmidt wurden große Photographien der Mitbegründer Großmann und A. Gläser geschenkt, weicht sich Beide sehr um den Verein verdient gemacht. Hierauf begann das Turnen des Vereins, woran sich dasselbe der Gau-Vor turnerschaft unter Leitung des Herrn Gauwart Seidel- Lungkwitz schloß. 1/2 5 Uhr wurde die Halle elektrisch be leuchtet. 1/2 6 Uhr erfolgte der Einzug. — Im „goldnen Glas" wurde dann der Schwank: „Ein Kriminalverbrecher" sehr gut gegeben. Doppelquartette, Sopransoli, humo ristische Soloszenen, sowie einige Märmorgruppen schlossen sich an. Ein flotter Tanz beschloß die Feier des lange Jahre vom Verein herbeigesehnten Tages. Glashütte. Vorigen Sonntag feierte das F l e i s ch e r - sche Ehepaar hier (früher in Dippoldiswalde) die goldne Hochzeit. Beide sind noch ziemlich rüstig. — Am Montag wurden 24 Einwohner als Bürger verpflichtet. Dieselben können zur nächsten Gemeinderaths- wahl, welche den 8. Dezember stattsinden wird, ihr Wahl recht erstmalig ausüben. Es scheiden mit Schluß des Jahres aus die Herren Privatus Friedrich Kadner und Posthalter F A. Fischer als Ansässige und Privatus Richard Illgen als Unansässiger. — Die Liste der Wahlberechtigten wird vom 20. d. M. ab einzusehen sein. — Recht plötzliche Kälte ist auch bei uns eingetreten, das Quecksilber war am Dienstag früh unter 10" gesunken, am Bahnhof sogar auf 13». Frauenstein. Der Kirchenräuber, der im Laufe des Sommers in verschiedenen Gotteshäusern unserer Gegend eingebrochen ist, ist in der Person des Dienstknechtes Karl Traugott Michalk aus Nebelschütz ermittelt worden. Der Verbrecher, der sich seit dem 5. September im Manöver gelände Herumtrieb, hat außer Einbrüchen in die Kirchen zu Hartmannsdorf, Rechenberg, Clausnitz, Mittelseyde rc. noch verschiedene Gelddiebstähle unter erschwerenden Umständen gestanden. Dresden. Unter dem Vorsitze des Königs trat dar Gesammtministerium am Montag zu einer Sitzung zu sammen. Dresden, 20. Nov. Der Kronprinz hat nach einer aus Unterwand bei Salzburg eingetroffenen Nachricht bei einem Pirschgang auf dem Revier des Großherzogs von Toscana den linken Unterschenkel gebrochen ohne jede Komplikation. Fieber und Schmerzen sind nicht vorhan den und das Allgemeinbefinden ist ein gutes. Die Rück kehr nach Dresden soll nächsten Montag erfolgen. — Am Mittwoch traf Prinz Heinrich der Nieder lande, der Gemahl der Königin der Niederlande, in Dres den zum Besuche der königl. Familie ein. — Der Großverkauf von Christbäumen findet hier in diesem Jahre vom 24. Nov. bis 13. Dez. auf dem Schützenplatze statt. — Eine Folge der plötzlichen Kälte ist, daß auf dem oberen Elbthale die Schiffahrt eingestellt werden mußte. In Dresden ist die Elbe vollständig zugefroren. Aus verschiedenen Gegenden des Erzgebirges kommen Klagen über Wassermangel. — Das Schwurgericht Chemnitz verurtheive den Markthelfer Wolf, der im Mai seine von ihm ge trennt lebende Ehefrau zu ermorden versuchte, zu 5 Jahren Zuchthaus. — In Rochlitz sind fortan für Gastwirthschaftsbetrieb 30—80 Mk., für Schankgewerbebetrieb 20—60 Mk. und für Kaffeeschankwirthschaft 3—20 Mk. Schanksteuer zu entrichten, zu der auch die sogenannten Realberechtigten herangezogen werden. Pirna. An städtischer Biersteuer sind im dritten Vierteljahr 4622 Mk. 32 Pf. eingegangen. Penig, 19. Nov. Ein Raubmordversuch wurde in der Nacht zum Dienstag auf den Friseur Bräuning und seine Frau ausgeübt. Man fand beide mit schweren Verletzungen am Kopfe vor. Die Verbrecher haben ca. 70 Mk. gestohlen. Im Laufe des Tages wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Lunzenau. Der hiesige Stadtgemeinderath beschloß den Ankauf des Elektrizitätswerkes für den Preis von 62500 Mk. Zwickau. Der hiesige Bahnhofs-Neubau nähert sich seinem Ende. Die neue, mit Dampfheizung und elektrischer Beleuchtung ausgestattete Vorhalle wird bereits für das kaiserl. Postamt II, die Fahrkarten- und Gepäck schalter rc. benutzt. Nach Fertigstellung des Baues fallen auf den Bahnsteigen die Absperrschranken hinweg. Zwickau, 19. Nov. Wegen Kindestödtung verur- theilte das Schwurgericht Zwickau eine Dienstmagd unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren Gefängniß und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. Sie hatte ihr neuge borenes Kind vorsätzlich in einer Jauchengrube des Ritter guts Vosenhof erstickt, weil sie bereits für drei uneheliche Kinder zu sorgen hatte und sich deshalb in Noth befand. Oppelsdorf. Den Hauptgewinn von 100000 M. der Königs berger Geldlotterie sollte, wie vor einigen Wochen gemeldet wurde, der im hiesigen Kurhaus bedienstete 16jährige Kellnerlehrling Püschel gemacht haben. Die Geschichte war aber Schwindel und von dem Betrestenden nur erfunden worden, um verschiedene Diebereien zu verdecken. Die Er zählung fand um so leichter Glauben, als Püschel mit Ge schenken nicht geizte. So soll er für die neuerbaute Kirche in unserem Orte einen werthoollen Teppich geschenkt haben. Aber als sich das Vormundschaftsgericht der Sache an nahm, verschwand der „glückliche Gewinner" spurlos und wurde seit etwa 14 Tagen steckbrieflich verfolgt. Am Montag hat er sich von selbst wieder eingestellt und ist unverzüglich dem Amtsgerichtsgefängniß in Reichenau zu geführt worden. Es werden ihm verschiedene Diebstähle
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite