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Dresdner neueste Nachrichten : 08.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194004080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-08
- Monat1940-04
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 08.04.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten Sti frelei gusteNun, In, Kau, nnsch! rrSgerlod» monaN.KM. «» », «n,,I,enpr«ts, Srundpcet« »te Ispaltlg« mm.Zelt, Im Sn„i,«nl»tt ,4 K»s, scildnug L- KM trmschlieHNid 41^1 Kps Poggedüdttnt Ineriu Ki Kph Segellgel». IHH-4 SNIIvigsiuch« und »rwal« Zamtlienanzeigen 0 Kpj.. »n tv mm breil« mm>Zea« im ^Idmona». 1.-KM. greuzdondsendunz Inland?» Kpl . Ausland 1-KM.wichenlt, GGGGI V V T TAGGV ^^AGGVUAsGU Gv'^IvGGTAGG^D reilleil 1,10 KM. Kaidlaß nach Mnlgaffel > odei Mkn-nngnNel n tz„,«q,dül,> a>ni,I»»«>« aukerdald Sraß.Orttden, >» A»I. In 0>roß-Or^d«n tt> A,l kür Zifferonieiaen 40 Kpl au«lchl Porto Zur Zeil >g Anum'np'„«Iig, », « aüIU,. Nrriag und Schristleltung: Dresden A, Zerdinanbstraße i« Postanschrift: Dresden AI, poflsach - Fernruf: ortSvettehr Sammelnummer r-tüvi, zernverlehr 27981 . reiegramme: Neueste Dresden « Postscheck: Dresden 2»6v .lichwerlangte Einsendungen an die Schrifileitung ohne Hückporlo werden weder lurültgesandt noch ausbewahr«. - Zm Falle höherer Gewalt oder LetriebeslSrung haben unsre Lejieher «einen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« I.8L Montag, 8. April 1940 48. Jahrgang „Mental auf das Leben Europas" Englands Sturm auf die Neutralität — Offensive der Kriegshetzer gegen das Völkerrecht Gericht unserer Berliner Schriftleitung vr. Bcrlin, 8. April Die Agitatoren der Einmischungs« und striegsauswejtungöpolitik der West oi ächte sind vcrzwciscl« am Werke, ihre verbrechr- rischcn Absichten in die Wirklichkeit umzujcsien. Wäh rend die englische und die französische Negierung durch ihre Noten an Norwegen und Schweden ossiziös aus diplomatischem Wege eine Erprcsseraktion grösiten Liilo gegenüber den Neutralen cingeleitet haben, be- nciscn Stimmen und Acustcrunge» prominentester jtcrtrcter aus dem Lager der Kricgselique überein« sümmcnd, was England und Frankreich im Schilde lühren. Man erklärt, das, man sich bei der Durchsüh- riulg der beabsichtigten Nerschärsung der Blockade nicht an das internationale Recht halten könne. Es wird ,um Sturm aus die Neutralität geblasen, und cs wird iinverhüllt der osscne Angriss aus die neutralen Staa- icn proklamiert, den die italienische Presse ein „Attentat aus das Leben Europas" nennt. Neutralität gestrichen In einer Versammlung in Paris, die unter dem Heintz des Ministers ChaniempS, des Stellvertreters Acmiands,. stattsand, hat einer der übelsten englischen üricgshetzcr, vvn jeher durch leine Methode der Ver hüllung von Politik und Geschäft bekannt, Wickham Lleed, die.Nahe auS dem Sack gelassen. Seine von HnsismuS geradezu strotzenden Sähe vervollständigen das Bild, das wir in diesen Tagen im Auge der pro- eagandistilchen Vorbereitungen neuer cnglisch-sranzö- wchcr Rechtsbrüchc kcnnengelernt haben. Wicklmm Liced erklärte rundheraus: „Die Neutralität in c i n Verbrechen gegen die Menschhci t!" lind damit ja niemand sich über die letzten Konsc- auenzen einer derartigen These täusche, fügt er hinzu: „Am Ende dieses Krieges must der Begriff der Ncn- iralilät auS dem inlcrnatioualcn Wörterbuch gestrichen weiden." Hn einer zusätzlichen Erklärung, die der plcichc Hctzjvurnalist in einem Pariser Blatt, der .Ordre", veröfscntlichcn läsit, wärmt er seine nnver- lmlltcn Drohungen an dse Neutralen mit der Forde- rmig aus, das, in diesen plutokratischen Aweckverband mücr der Fuchtel Englands nur dieicnigcn Völker aus genommen werden dürsten, die entschlossen seien, „den schien Akt der Neutralität auszugcben". Diese AnSsührungen Wickham StcedS, der von der kondolier Hctzzentralc als Agitator-Provokateur vor- geschickt wird, sprechen Bände. Was Wickham Steed zum Ausdruck gebracht hat, ist Anoslns, der gleichen Men- lalität, die wir seit KricgSbeginn und teil Tagen in soreiertem Tempo nicht mir immer wieder in der Presse der beiden Plutokraticn, sondern auch in Reden der ver ainwortlichcn Minister bis hinaus zu den Kabinetlschcss lcnnengclernt haben. Diele Leute, die im Begriff sind, eine Vergewaltigung des Rechtes und der Moral in Mir grostcm Stil vorzunchmcn, wagen eS, von einem „Verbrechen an der Menschheit" zu sprechen, wenn die jenigen, gegen die sich ihre Vergcwaltigungsaktion rich ten, dagegen aufbcgehrcn sollten. So vcrgchlich ist die Welt vvn heute aber nicht, das, der gleiche Betrug, wie man ihn im Weltkrieg verübt hat, noch einmal ziehen konnte. Vor allem kann man uns mit einem derartigen -chwindel nicht mehr kommen. Wir registrieren die Tatsachen sehr genau und werden ihnen zu begegnen wissen. England hat den Krieg gegen Deutschland rem Aaune gebrochen, Frankreich hat sich restlos an England verknust. Nuu, da die Plutokraten sehen, das, sie nicht zum Auge kommen, weil sic gegen das neue Deutschland nichts anSrichtcn können, versuchen sie cs erneut mit einem Betrug an den kleinen Völ - XBerlin, 8. April Der Führer und Oberste Beschlshaber der Wehr macht verlieh Sonnabend dem Oberst Fuchs, dem Kom modore dcS bekannten Löwen-Geschwaders, daü Ritter kreuz zum Eiserne» Kreuz. Oberst Huchs wurde diese l,olie Auszeichnung zuteil in Anerkennung der Kamps- leistungen seines Geschwaders, das durch seine kraft vollen Angrissc gegen die britische Seemacht sich beson ders hervorgetan hat. üeechtt'ackcrkommockore Ober«« 5'uc/i» kern, durch deren Vergewaltigung sie Deutschland treffen «vollen. Sie haben sich Skandinavien zum Tummelplatz ihrer KriegöauöweilungSpolitik auS- crlchen und wollen nunmehr au diesem Beispiel demon strieren, welcher Wahnsinnstat sic sähig sind. Kriegüauüweitung um jeden Preis Die Stimme von Wickham Steed ist aber nicht die einzige. Seit Tagen plädiert man in England und Frankreich dafür, „die Neutralen noch stärker unter Druck zu letzen". ES ist der völkerrechtlich verfemte Hunger krieg gegen Frauen und Kinder, der das Ergebnis dieses Druckes sein soll, das hat eben erst der französische Blockadcminister Monnet anS- gcsührt, der sich wohl als Autorität auf diesem Gebiet ansicht. und der bisherige britische „KultuS"-Ministcr de la Ware sprach in der Pariser Sorbonne den Satz: „Weder Deutschland noch die Neutralen dürfen sich dar- aus verlassen, das, wir uns eine Hand aus den glücken binden lassen, indem wir das Gesetz nach den Buchstaben formen." Sie nehmen kein Blatt mehr vor den Mund. Tie K r i e g s a u s w e i t u n g ist ihrer Weisheit letzter Schluss. Dazu sollen ihnen die kleinen Völker ihr Land zur Verfügung stellen. ES ist immer wieder das gleiche, das wir schon in den Hüllen Tschecho-Slo- wnkci und Polen erlebt haben. Plan sollte meinen, das, die Augen und die Ohren der Neutralen nach soviel Anschauungsunterricht geschärt« leien: denn eS kann doch kein Awcisel mehr darüber bestehen, das, die „Hrcund- X « erliu, 8. April DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Lanse des 7. 4. unternahmen deutsche Flugzeuge Srkuuduugsslüg« über der mittlere« Nord« f« e sowie über Nord« ««4 Mtttelsraukreich und führte« BewachuugSslüge über der Deutsche« Bucht und der Westfront durch. Nördlich der Hasel Sylt sichtete ei« Schwarm Messerschmitt-Flugzeuge 24 bri tische Wellington-Bombe r. Unsere Häger schossen zwei britische Flugzeuge ab «ub zwange« die andere« zum Abdreheu «ach Westen. An der Westfront kam es wiederholt zuLustkämp- s e n. Hierbei schossen unsere Jagdslugzeuge vier feind liche Flugzeuge ab, ein weiteres wurde durch Flakartil lerie zum Abschub gebracht. Drei eigene Flugzeuge wer den vermtbt. DaS OKW. gab gestern bekannt: Hm Westen keine besonderen Ereignisse. Die Lust« wasse sührte am V. April Lustausklärung über Nord- und Mittrlsrankreich durch. Ein deutscheö Dor nier-Aufklärungsflugzeug nmrd« hierbei von vier Eurtis-Flugzeugen angegrisscn. Das Aufklärungs flugzeug sestte sich so lange zur Wehr, bis der Gegner aus Brennstossmangel von ihm ablasscn muhte. Es landete wohlbehalten in seinem Heimathafen. Am Spätnachmittag des S. April flogen mehrere feindliche Flugzeuge nordwestlich Trier über luxem« Obcrst Fuchs hat sich durch vorbildliche Führung seiner Verbände sowie durch persönlichen Einsatz bei den Kricgshandlungcn über See besonders ausgezeichnet. Der hohe AusbildungSstand seines Geschwaders sowie die sorgfältigsten Vorbereitungen nnd die kraftvolle Führung seiner Angrissc ans britische Secstreitkrästc, Gclcitzüge und Scestützpunkle haben bereits in den ersten Monaten des .Krieges Erfolge eingebracht, die Englands Seemacht schwer erschüttert haben. In den wenigen Monaten ihrer Kampscssührung gegen England griffen die Verbände des Oberst Fuchs über 200 Kriegs- und Handelsschiffe an. 4 6 Schisse mit einer Gesamttonuage von ungefähr 70 000 Tonnen wurden von ihnen vcrsenkt, 7 S Sch ifsc mit einer Gcsamttonnage von über 300 000 Tonnen schwer be schädigt. Die hohe Auszeichnung, die dem Geschwader kommodore zuteil wurde, bedeutet zugleich eine Aner- kcuuuug sür die Leistungen des Geschwaders. Diese An erkennung wird den Männern des Löwen-Geschwaders ein besonderer Ansporn für weitere Taten sein. Oberst Fuchs ist am 6. August 1014.in das Füsilier regiment 34 cingctreten und hat im Weltkriege an der Ost- nnd Westfront gestanden. Ihm wurde das Eiserne Kreuz l. und 2. Klasse sowie das Verwundetenabzeichen verliehen. Nach dem Weltkriege wurde er in das Infan terieregiment 5 übernommen. Später erhielt er ein Kommando zur Technischen Hochschule, das er mit dem Diplomexamen bcschloh. 11)33 wurde Oberst Fuchs in das Technische Amt des Reichslnstsahrtministeriums übernommen, 1035 wurde er zum Staffelkapitän einer Kampsstasscl ernannt und ein Hahr später Kommandeur einer Kampfgruppe. 11)37 nahm er an den Kämpfen in Spanien teil nnd erhielt die höchste spanische Auszeich nung, die „M c d a i l l a m i l i t a r" sowie das Spanien kreuz in Gold mit Schwertern. Hm Sommer 1V36 wurde Oberst Fuchs erneut, und zwar als Inspekteur, in das RelchSlustsahrimtnisterium berufen. Hn Anerkennung feiner besonderen Leistungen wurde er am 1. November 11)38 vorzeitig zum Oberst befördert und vor einigen Monaten zum Kommodore dcS Löwcn-GeschwaderS er- "innt. Der Führer hat ihm bereits die Spange zum Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse verliehen. schäft", unter der sich die KriegSausweiter den Neutralen nähern, ein — dazu noch schlcchtgespiclteS — Manöver ist, mit dem man unr um so sicherer die kleinen Völker brutal vergewaltigen will. » Unter solchen Umständen genügt eS nicht, nach Art dcS Vogel Straus, -en Kops in den Sand zu stecken, d. h. so zu tun, als ob die Vergewaltigung, die England nnd Frankreich vorhaben, keine Vergewaltigung sei. London und Paris haben einen V o r st o k, gegen Skandinavien eingelcitet, und cs hcistt nur Wasser aus die Mühlen der Kriegsauswcitcr zu giesicn, wenn man, wie die schwedische und die norwegische Presse ge tan hat, auch noch mithilst, den eindeutigen Ver- uichtungScharaktcr der englisch-französischen „Mit teilungen" abzulchwächen. Plan erweist sich damit nur den allerschlechtcstcn Dienst. Die Lektion, die England gerade Skandinavien in den letzten Monaten erteilt hat, ist eindeutig genug. Sic wird nicht dadurch gegenstands los gemacht, das, zum Beispiel der norwegische Anstcn- ministcr Koht in einer Rede im Storling Mas,nahmen und Grundsätze vertritt, die praktisch von London nnd Paris täglich, ja stündlich offiziell negiert werden. Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit und angesichts der Vehemenz der unverblümten Aggression der West Mächte gegen die skandinavischen Staaten ist die Frage, um die eS allein geht, jetzt erst recht mit letzter Klarheit gestellt. Wir haben jeden falls nichts vergessen: auch diese Rechnung wird be glichen werden. burgisches Gebiet nach Deutschland ein und Uber luxemburgisches Hoheitsgebiet auch wieder zurück. 6000 Tonnen Schiffsverluste X Amsterdam, 8. April Wie bis holländische Zeitung „Schecpvaart" meldet, ist der englische 2158 BRT. graste Dampfer „Thor- doc" an der Küste NenschottlandS gestrandet. Das Schiss ist verloren. Weiter ist der norwegische Dampser „Navarra" <2118 BRT.) am Sonnabend in den nordschottischen Gewässern infolge einer Explosion nntergcgangcn. Havas berichtet aus London, das nor wegische Motorschiff „B > orkhaug" 12058 BRT.) fei an der felsigen Küste östlich des Firlh of Forth ge scheitert. Der belgische Fischdampser „L 4" ist im dichten Nebel aus der Höhe von Voulognc auf ein Riss gelaufen. * Ein holländischer Schleppzug, der auf dem Wege nach Malmö durch Treibeis in das Minenfeld bei Falsterbo geriet, wurde am Sonnabend durch einen deutschen Minenlotsen geborgen. Typisch britischer Kuhhandel Um das Ehinasilber in Tientsin Telegramm unseres Korrespondenten At. Amsterdam, 8. April Ein typisch englischer Kuhhandel wird augenblicklich vom englischen Auswärtigen Amt versucht. Tie eng lische Regierung erstrebt gegenwärtig, eine Verständi gung mit Japan über eine der für Englands beson ders peinlichen Fragen in China zu erreichen. ES han delt sich nm die immer noch andauernde Blockade der englischen Niederlassung in Tientsin, die die Japaner vor über zehn Monaten eingerichtet haben. Der diplomatische Korespondent dcS „Tailu vcrald" äustert sich ziemlich optimistisch über den Ausgang der augenblicklich in Gang befindlichen Dreiervcrhandlun- gen zwischen japanischen, chinesischen nnd englischen Ver tretern. Er meint, eS sei möglich, das, die Blockade in den nächsten Wochen aufgehoben werde. Die Gegen leistung Englands soll anscheinend darin bestehen, ob wohl der Korrespondent es nicht zu sagen wagt, dast England die zehn Millionen Mark Silber auSliesert, deren Herausgabe cö immer verweigert hatte. Tie Negierung in Tschungking hat Anspruch ans diesen Silberschatz erhoben, während die Japaner seine Aushändigung an die japansrcundliche Gcgenregierung Wang-Tsching-wei verlangt. Churchills LlSA.-Prozeß steht schlecht X Rewyork, 8. April Hn seiner noch unerledigten B e r l e u m b n n g S - klage gegen den britischen Lügenlord nnd Ober kriegshetzer Churchill beantragte der Verleger Wil liam Grifft» vom „New?)ork Evcning Enauircr" beim Newyorker ObcrlandcSgericht persönliche Ver nehmung Churchills durch den amerikanischen Gc- ncralkonlul in London. Wie berichtet, bestreitet Chnr- chill gewisse Amerika beleidigende Acuhernngcn in einer Unterhaltung mit Grifft» nnd in einem trans atlantischen Tclcphongcspräch mit der Acitnng „Phila delphia Evcning Bulletin" getan zu haben. Grissin, der auf einen Betrag von 1 Million Dollar klagt, erwirkte inzwischen einen Pfändungsbefehl gegen Chur chills Eigentum in den Bereinigten Staaten. Mordversuch an britischem Gerichtsvorsihenden X Amsterdam, 8. April Sin aufsehenerregender Mordversuch wurde gestern abend an dem Vorsitzenden des Gerichtshofes, der die Fälle von Kriegsdienstverweigerern be- handelt, in Manchester verübt. Als der Vorsitzende beS Gerichtshofes, Burgts, nach Abhaltung einer Sitzung Manchester im Borortzug verlassen wollte, erhielt er in seinem Abteil mehrere Messerstiche in den Rücken. Der Richter wurde hierbei schwer verlebt. Später stellte sich ein junger Mann freiwillig der Polizei. Auszeichnung sür das Löwen-Geschwader Der Führer verlieh dem Seschwaderlommodore Oberst Fuchs das Ritterkreuz zum CK. Sieben feindliche Maschinen abgeschoffen 24 Wellington-Bomber zum Abdrehen gezwungen - Lustkämpfe an der Westfront Lords, -ei Licht besehen Millionengewinne aus Elendsvierteln Von Okr A. vauer Soviiriabt ln> Carl Dunctcr. Verlag. Berlin W. Sä Oie ckrm k,ns/sx<'/,r>, rrikio bi'/r/r'tt r/ir> /.r-ir/x, r/i> r/< i k,'i a/ss-nxitcin «nck Otn/Sir-nckinnrn in /'.'„„/rinck. .lux A/rvck r/rn .l/ttxxrn r/c< /krK'/tt/rm r/i«.«, Wnckx r/ft- „««ei' >'«</,«/,' k-rx/ten«, x, /,,/r/< ,« r/rn »r/r/tx/^/trnr/,' /</,<'/, r/r, i« <>, x< /,äk,<>< nrWn II »/in/reik c/ax Oaxiv/ik r/r-' /'/„/o/,,an r/,v TVtvmxa xv/tikr/i, k. /Bo /<<<//,vilnnr/ Der Eisendrchcr Andrew Ttackson verdient in der Woche zwei Pinnd Sterling nnd einen Schilling. Nach deutscher 'Währung sind das 22,55 Mark. Davon ernährt er sich, seine Frau nnd seine drei Kinder. Er wohnt, wie Tausende seinesgleichen, in einer schier endlos langen, eintönigen Strane des Londoner Stadtteils Camden Town. Es ist eine Gegend, in der säst nur Arbeiter wohnen: Lange Reihen von rnstgcschwärzten Awcisamiiicnhänschcn. Keine Bäume, dafür aber geschmacklose Kneipen in Mengen. Einige Kinos, ein dürftiger Wochenmarkt, der bei Beginn des Krieges geschlossen wurde. Die Häuser, i« denen zwei Familien wohnen, besitzen vier kleine Stuben. Awci im Erdgeschost, zwei im Oberstock. Tic Küchen sind nichts als eine kleine Ausbuchtung in der Wand, ein Acmenttrog dient als Tisch, Waschbalge nnd Spülicht. Also ein Produkt archiiekt o n i s ch e r Gewissenlosigkeit, wie wir es in jeder eng lischen Grosjstadt zn hundcrllansendcn finden. Andrem Stackion zahlt wöchentlich 22 Schilling Miete sür sein Loch, sein llcbcrmieter 2u Schilling. Das sind insgesamt 'T1,20 Mark Wochenmiete, demnach über INO Mark MictzinS im Monat. Dies für ein Haus der Art, wie sie die nationalsozialistische Regierung gleich nach der Machtübernahme niedcrreistcn lies;, weil sie cü keinem Menschen zumutetc, darin zn Hausen. In England aber leben mehr als fünfzig Prozent aller Arbeiter nicht anders: in London besitzen von acht einhalb Millionen Einwohner rund 1 137 WO Meiiichen nicht einmal ein eigenes Bett. Der Arbeiter Ttackson gibt mehr als die Hälfte seines Wochen! ohncs für die Miete ab. Nahrungsmittel sind seit Kriegsausbruch um mehr als ein Drittel teurer als bei uns. Die Gas nnd Elektrizitätspreise betrugen schon immer mehr als das Doppelte der Preise, die wir in Deutschland bezahlen. Kohle — denn die beiden offenen Kamine in den „Zimmern" wollen wenigstens gelegenilich geheizt werden — verschlingt ebenfalls einen beträchtlichen Teil. Wie man mit diesem Lohn alles herbenchasseu soll, wein Frau Stackion nicht. Wenn nur nicht die teure Miete wäre! Sic klagt ihre Not dem Mann. Der letzt sich mit anderen 'Mietern in Verbindung. Einer hat erfahren, dast Lord C a m d e n neulich tausend Pinnd Sterling einer Wohltätigkeitsanstalt zur 'Ver fügung stellte, die bas Geld hilssbedüritigen Jnden- einwanderern schenkte. Wenn Lord Camden das kann, dann kann er wohl auch die Miete etwas senken, nicht wahr? Tenn der grostc Lord ist der Eigentümer des ganzen Stadtteils Camden Town, mit allen Häusern, Kinos, Kneipen, Bedürfnisanstalten iBenutzung 2 Pennys). Er besitzt ansterdem noch ein paar Schlösser aus dem Lande, einen Palast in London, sitzt in einem Dutzend Anssichisrälcn, ist 67 Jahre all und denkt nicht daran, mit Gcldverdienen anszuhören. Camden Town ist sein Kronbcsitz. Dreimal schon Hai ihn der Londoner Magistrat gebeten, die alten Baracken nicderreisten zn lassen, nm gesunde Woh nungen zu bauen, mit geräumigen Gärien, sanitären Anlagen. Aehnlicbc Anregungen crhielien die Lords und Earls von Snsicr, von Middleser, Kent, Surren und Ester, denn diese stink Notabel« sind es, denen Londons Grund und Boden gehört. Die 'Vine war natürlich vergeblich. Weshalb auch sollten die Elendsviertel verschwinden? Je dichter -er Boden bevölkert ist, desto mehr Miete, desto mehr Stenern kommen ein, nm so fleissiger werden die Kinos nnd Kneipen besucht — und von jedem Schilling erhalten die Häuscrbarone ja ihren fetten Zehnten! Andrew Stacks»» und seine Arbeilskamcradcn wissen das kaum. Sie wissen nur, dast sic die hohe M iclc nicht mehr ausbrin^en können. Lord Camden bat den Huden tausend Pinnd geschenkt. Er ist alio „menschen- sreundlich" — und sie schreiben einen langen, rührenden Bries an den Lord, unterzeichnen gemeinsam ihre Bitt schrift. Vierzehn Tage später erhält jeder von ihnen eine» Bries der Häuseragcnlur: Kündigung zur nächsten Woche. 'Weiter nichts. Lord Camden hat, wie jeder dieser Hausbesitzer, die Straste des Andrew Ttackson natürlich noch nie in seinem Leben gesehen. Er hat den ganzen Londoner Stadtteil seinem Rechtsanwalt zur „Bearbeitung" übergeben. Dieser Rechtsanwalt übergab ihn einer Gencraiagenlur, die ihrerseits wieder Agenturen für je drei, vier Zlrastcnziigc cinietzie. Dieie Agenturen wieder haben Untcragenten, die die Mieten eintrcibcn. Nur mit ihnen kommen die Arbeiter in Berührung. Was also tat der edle Lord? Er gab den Bries dem Rechtsanwalt, der reichte ihn die Stufen leiter hinunter, bis -aS Schreiben an die Untcragenten gelangte, die es im Namen Seiner Lordichast mit der Kündigung beanlworiclcn. Andrew Slackwn und seine Freunde wurden aus die Str aste gesetzt und suchten verzweifelt nach einer billigeren Wohnung, neue Mieter zogen ein, froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben — alles war in bester Ordnung! Natürlich war unser Stackson töricht, den Bries zn unterschreiben. Er weist nicht, wie gut er wohnt, wenn er seine Lage mit der der Arbeiter in Nordcngland oder in TüdwalcS vergleicht, lieber die Lage -er 'Be völkerung in SUdwales schweigt sich das Kabi nett schon seit Hahren aus. Verständlich: siebzig Prozent der Bevölkerung sind seit süns und mehr Hahren völlig erwerbslos. Hn einer Reihe von Ortschaften wurden sämtliche Bewohner exmittiert, weil sie keine Mieten mehr bezahlen können. Durchschnittlich leben mehr als zehn Menschen in einem Raum. Da die Kindersterblich keit immer grvstcr wird, sind besondere Agentnrcn ent standen» die Kindersärge kür wenig Geld stunden weise vermieten, und ihr Geschäft ist das einzige, das noch bbüht. Die Besitzer dieses Landstriches sind gleichzeitig die Besitzer der Kohlengruben. 'Bis vor kurzem er hielte« sie von jeder Tonne ecsördertcr Kohle eine be sondere Gerechtsame. Hetzt hat der Staat aus Mitteln
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