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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190906020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-02
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.06.1909
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt s« Hich,rs Mit, Laisdrs, W«s, 8t. kB», Htiin-Äss «MN«. MM. MiimÄns, Msn 8t. WM, 8t. z«a, 8t. Meli, 8t«i«üns, Aia Mmnlsn, WschiM «i BWm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein - - — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt ---- - - - - —- ' ' — - —————— so. JEhrMmg. — — - - Rr. 124 LLÄWMN Mittwoch, dm 2. Juni LNiLWÄM WOS — Dies« Statt erschoßt ti-tich a»ß« Sorin- und Festtag, »achEtag, (Lr dm folgmdm Tag. — NftrtehttzMtzer iSrpVprri»: 1 Md. bO durch die Post dnogm 1 Mk. 75 Vs». DUyewe Nummer» 10 pfg. Lestettuugeu uehmm außrr der LrpedUtou dl tktchtmsteiu, LmiMmerstratze Nr. Kd, all« NaKritchm Postmstattm, Postboten, sowie die Austräger eutgegen. Inserate «erde« die sünsgrspattm« GrnndMr mit 10, für «»«vlirtiae Insermtm mit 1v Pfg. berechnet. Neklamneile SO psg. I« amttlchm Leite Kostet dir Weispaltige Leite 30 Pf,. Ferusprech-AnschtustLr. 7. In srratm-Annahme tügtich di, spätste« »ormittag, 10 Nhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Bekanntmachung. Für die staatliche Schlachtoiehdersicherung sind als Mitglieder des Orts» fchätzuugsausfchustes auf die Zeit vom 1. Juni 1t-09 bis 31. Mai 19.2 außer einem Gemeindeverlreter Herr Fleischermeister Schulze, „ Fuhrwerksbesitzer Emil Beyerlein, . Tierarzt Zeeh und als «Stellvertreter Herr Fleischermeister Reichenbach, „ Gutsbesitzer Hübsch und Tierarzt Kraft in Oelsnitz i. E. gewählt worden, während die nachgenannten Herren für die Zeit vom 1. Juni 1909 bis 3i. Mai 1910 als Mitglieder des Bezirksfchütznngsansfchnffes gewählt worden sind, nämlich Herr Oekonom Becker, „ Ziegeleibesitzer Friedel, „ Holzhändler Emil Gütz und „ Fleisch ermstr. Emil Grotz. Lichtenstein, am 24. Mai 19(9. Der Gtadtrat. Die iVolksbibllolhet zu Calluberg Montags von 2-3, Mittwochs und Sonnabends n—12 Uhr geöffnet. Das Wichttgste. * Graf Zeppelin hat vom Sonnabend abend bis Montag vormittag mit seinem Ballon eine 36stündige Fahrt zurückgelegt. Z. II landete bei Göppingen, um Benzin einzunehmen und verunglückte hierbei. * Der Rest der Finanzvorlagen wurde von der Finanzkommission angenommen, die sich darauf bis znm 12. Juni vertagte. * Die Karawane Alfred Mounesmanns ist glück lich von Agadir nach Mogador gelangt. * Dem „Osman. Loyd" zufolge verzichtete Abdul Hamid auf sein in den ausländischen Banken liegendes Vermögen zugunsten des Staates. * In Texas und Oklahama haben Zyklone große Verheerungen angerichtet. Viele Personen sind getötet. Die deutsch-englischen Freund schaftskundgebungen. In den letzten Tagen und nieder etnn1.1l eine An zahl von Reden über die deutsch-englisck>e Stammes- Verwandtschaft geschwungen und auch die Worte: „Blut ist dicker als Eisen" sind ausgefrischt worden. Britische Kommunalbeamtc weilten aus deutschem Boden und ließen sich hier feiern, Mitglieder der Berliner Stadtverwaltung statteten einen Besuch in London ab und waren daselbst Gegenstand großer Aufmerksamkeiten, und hüben wie drüben überbot man sich in Versicherungen, daß nichts die Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Großbritannien ernstlich zu trüben vermöchte. Aber ist das wirklich geeignet, berechtigten Hoffnungen Raum zu geben, das Mißtrauen weiter englischer Kreise gegen Deutsch land werde nun verschwinden, die Verdächtigungen «und Anfeindungen, denen wir seitens einflußreicher Blatter jenseits des Kanals ausgesetzt sind, würden «rufhören? Darauf kann nur, so bemerkt das Chem nitzer Tageblatt treffend, die bisher gemachte Er fahrung die allein richtige Antwort geben, und diese läutet nicht sehr tröstlich Als nach dem Sturze des Kabinetts Balfour die Bedingungen für eine deutsch-englische Annäherung günstigere geworden waren, setzte eine kräftige Be wegung ein, um durch einen Austausch von Besuchen verschiedener Interessentenkreise und Körperschaften das gegenseitige Verständnis zu erleichtern. Vertreter von Englands Handel und Industrie kamen herüber, deutsch Bürgermeister und Angehörige der deutsch» Presse fuhren über den Kanal, ebenso deutsche Geist lich. Englisch Journalisten machten bei uns ihren Gegenbesuch, der Lordmahor von London war Gast der Reichshauptstadt, König Eduard hatte mehrere Be gegnungen mit unserem Kaiser, welcher mit Ge mahlin dann mehrere Wochen in England weilte und fpäter in Berlin das britisch Herrschrpaar zu mehr tägigem Aufenthalte empfing. Unser Botschafter in London, Wolf-Metternich, hat Erstaunliches geleistet in schönen Reden über die Selbstverständlichkeit guter Beziehungen zwischen dem Deutschen Resche und Eng land, und daß bei allen eben angegebenen Gelegen heiten die deutsch-englische Freundschaft laut betont Wurde, ist jachkannt. Und was ist schließlich der Erfolg gewesen? Eine geradezu lächerliche Furcht vll» Englands vor deutscher Invasion, deutschen Spionen, deutschen Luftschiffen, deutschen Dread noughts. Hat man da eine Berechtigung zu der Hoff nung, daß, wie ein Berichterstatter zu melden weiß, von dem jetzigen Besuche der Berliner Stadtvertreter in London eine neue Aera der Beziehungen zwischen Deutschland und England ousgehen werde? Nein, denn jenes Mißtrauen gegen uns herrscht nicht in den urteilsunfähigen Massen, sondern, wie das Beispiel Lord Roberts beiveist, in einflußreichen Kreisen. Wenn Männer, wie der Kriegsminister Haldane, der im Unterhause die Jnvasionsfurcht als lächerlich brandmarkte, jenseits des Kanals mehr und mehr Ge hör fänden, fo wäre das sehr erfreulich, aber solche Beteuerungen unserer Friedfertigkeit, wie sie auch jetzt wieder abgegeben wurden, bleiben leider ohne nach haltigen Eindruck, und wir würden uns garnicht wun dern, wenn schon in den nächsten Tagen wieder eine neue Mär von deutscher Hinterlist in der englischen Presse kolportiert würde und das britische Reich in Aufregung versetzte. Darum möchten wir vorbeugend die jetzt an der Themse ausgetauschten Freundschafts- Versicherungen bezüglich ihrer Wirkung auf das richtige Maß beschränkt wissen. Deutsches Reich. Berlin. (Zur Reichs-Finanzreform.) Dem Wunsche des Reichskanzlers, ihre Arbeiten nach Möglichkeit zu beschleunigen, ist die Finanzkommission des Reichstags mit verblüffender Promptheit nachgekommen. So viele Monate sie zur ersten Lesung der Finanzreform gebraucht hatte, in so viel Tagen hat sie die zweite Lesung zu Ende geführt Aber war die übertriebene Gründlichkeit der Wintcrmonate nicht zu loben, so ist die atembeklem mende Hast, mit der sie jetzt die Steuerernte in die Scheuern des Plenums eingefahren hat, erst recht zu tadeln. Ja, wenn es wirklich nur eine nochmalige Ueberprüfung der Ergebnisse erster Lesung gewesen wäre, womit die Kommission sich in diesen Tagen be schäftigte : dann hatte man gegen ein mehr oder weniger summarisches Verfahren nicht viel einwenden können. Die Finanzreform hat aber nunmehr, da sie ans Plenum zurückgereicht wird, ein völlig verändertes Gesicht er halten. Steuern, an die bis jetzt noch niemand ge dacht hat, sind, kaum daß sie beantragt waren, auch schon zum Beschluß erhoben worden; von einer sachlichen Vorbereitung, von gründlicher Durchberatung, ja auch nur von Innehaltung der geschäftsordnungsmäßigen Vor schriften war bei dieser Gesetzgebung keine Rede. Wie ein plötzlicher Hagelschauer ging die unangenehme Bescherung auf das Volk hernieder. Es kann nicht ausbleiben, daß der kaum verstummte Widerstand der Interessenten vom Tabak, Bier und Branntwein nun an allen Ecken und Enden des Wirtschaftslebens wieder aufflammt. Schon rüsten die größten und machtvollsten Verbände in Handel und Industrie zu umfassenden Protestkundgebungen, und auch der Kreise, die sich nicht berufsmäßig um politische Vorgänge zu kümmern pflegen, hat sich eine lebhafte Unruhe bemächtigt. Es gibt ein Maß in den Dingen, auch in den Steuerlasten, die der ruhige Bürger zu tragen gewillt ist. Diese Grenze hat die neue Mehrheit der Kommission nicht innegehalten, Regierung und Reichs tag werden den Schaden wieder gutmachen müssen, was leider kaum ohne neue langwierige Verhandlungen möglich sein wird. — (Die Finanzkommission des Reichstages nahm bei der Beratung der Branntweinsteuer am Freitag zunächst einen Antrag Erzberger an, der ejne Jn- landsteuer auf Riech- und Schönheitsmittel fordert- In der Nachmittagssitzung wurden zunächst neue Be richterstatter gewählt, darunter mehrfach Herr Erz berger. Hierauf nahm die Kommission, ohne die Linke, die nicht mehr erschienen war, den Gesetzentwurf über die Besteuerung von Glühkörpern an- Der Kasfeezoll wurde hierauf von der Kommission ebenfalls ange nommen, der Teezoll wurde auf 7ö Mark erhöht. — Der Finanzkommission des Reichstages ist ein kon servativer Antrag auf Einführung eines Kohlenaus fuhrzolles und einer Mühlenumsatzsteucr zugegangen. — iDie Erbschaftssteuer). Halbamtlich wird erklärt, daß die Regierung mit allem Nachdruck für die Annahme der Erbfallsteuer wirken und sich keine Handel und In dustrie schädigende Steuer aufdrängen lassen werde. — (Casablanca.) Auf dem hiesigen Auswärtigen Amte erfolgte gestern die Unterzeichnung des Schlußpro tokolls in der Casablancaaffäre, in dem die deutsche und französische Regierung sich gegenseitig ihr Be dauern ausdrücken. — (Eine scharfe Zurechtweisung.) Zu der angeb lichen Unterredung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Kaiser Franz Josef über ungarische Verhältnisse, vor! der dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Mit teilung gemacht worden sein soll, wird dem Pester Lloyd aus Berlin berichtet: Es gehört ein ungewöhn liches Maß von Leichtfertigkeit dazu, Kaiser Wilhelm ein Verhalten zuzumuten, das er selbst als Taktlosig keit zurückweisen würde, wenn man ihn: von irgend welcher Seite mit einem solckten Ansinnen käme. Es ist gleichzeitig der (Kipfel des Unsinns, daß die Erfinder glauben, man werde ihnen solche Dreistigkeit hingehen lassen, ohne sie dafür öffentlich an den Pranger zu stellen. Deshalb geschieht es auch unter dem Ge sichtspunkte des ungarischen Interesses, daß man diese vor der Oeffentlichkeit annagelt. — (Die Engländer und die deutsche Flotte.) Die englischen Konservativen, die ihren Kampf gegen die Flottenpolitik der liberalen Regierung mit unver minderter Heftigkeit weiterführen und neuerdings durch Lord Charles Beresford „Enthüllungen" an kündigen, haben ein Mittel ersonnen, um das Volk für ihre Pläne zu gewinnen. Sie fassen die Be völkerung bei der nationalen Eitelkeit, und um die Eifersucht gegen Deutschland zu steigern, loben sic in ihren Preßorganen die deutsche Marine, deren Of fiziere und Mannschaften in fast überschwenglicher Art- Wenn man diese Lobhudelei auch unter dem Ge sichtspunkte ihrer Motive betrachten und demgemäß einschätzen muß, so kennzeichnet doch die Tatsache, daß die englischen Marinekadetten von nun ab Deutsch lernen müssen, den Grad der Wertschätzung, die inan auch in offiziellen Marinekreisen für die deutsch)« Flotte hegt. — (An Englands Adresse.) Der Korrespondent der Londoner Mvrning-Post hält es für notwendig, Eng land vor dem Aberglauben zu warnen, daß es im Falle eines Krieges mit Deutschland auf die Unter- stützung der Bereinigten Staaten von Amerika rechnen könne. Der Korrespondent erfährt, daß in einem solchen Falle die Union strengste Neutralität beobachten
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