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Dresdner Nachrichten : 18.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-18
- Monat1879-02
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 18.02.1879
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«r. 4S. mV. Jahrs««!. Dressen. Die«ft«r» 18. Februar 187S. alt st. ihr. Die mit vor« «Mt»». klaffe, unven. glich von rofvekt« rn. Irektor. lioil. . gelang» c an, ba- bestehend piel- und e'pich und Garnitur karmolün icke. zwei stühle rc.. :cbt Nuß« natratzcn, braunem ,älde und lg. >xator. e ige. ick) von Denst üdlung, ete. tetlsche Zmu«. krank« < außer Neueste Bach- Io., SS, Polster« omplete «a. Dc- u»a von en fräu- * »oll, >4). ivre, ! Flaschen f Wunsch rtcn > Rekon- > derselbe l hat. M. ervsv», ILopt» «rtSBe .franko. ilkunde, t ,,Ver 3 Lande. Wirt». 1 ;?v. ES d„»ch. WiM,N»«mrr» I0tzl^ »uft» 33000 ««» »»r »U «Uck^ir «in», I«,dier M->nu,-ri»l» gn)rr<>ie«.«un»»me »Ir»,«—»»»«»«» «»» v««l«rin hambu r,, ««»> Nn. lSirn, LelvU». Valet, «rrliau, gr»nlsuri». M.. — Nu». M»N« in Berlin. Leiüti». Wien, Lamdurg. «ronlsurt a. M.. «ü». Ken, — »nu»e » »«. l» granlfurt «. M. — Bureaur d,,Jn»«Il»»«» »»nk".—N»r»»,l.»ait«, »,Ui«r « 0«. in Par». Tagevkatt für Mittk. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lürstnbericht,FrkmdenlijIe. Mltredacteur: vr. La»» »1«r«r. Druck und «igenthum der Herausgeber: verantwort». Redakteur: Für da» Fruill.: Lacket» LSspuel»» »««vkarckt i> Dresden, »«lorlol» Lolilanl» in DreSde«. LMrraie werden v!«rl»n- Slr-t. I, bll lld.» U,r «nienemmr». S»nnl««» W» Mlll,,» ä» Udr. Z» «euftadt nur «n Woch,»- ,r«d« Sl»»ir»»ff» «».»»I, N,q«. «Udr. — Der Raun einer «i». M»ltt»en Uetllteil» kbller W P,ae. «n,.I,n»i di» Zelle S° P!-e. Utne lk-r»»ile str da» »»chftili,t,««ciqe>»e» >»» Inler»t« wird nicht ,«,«»«n^ UutwLrili« Annonren- >ullrll»e n»n un» unde» I»n»itn ginne» und Per- I»ne» inlcrlrea wir nur »egen S>rt»u««rau»,. Aaftiuu« durch vrlrs« «arkrn «der Polieiutad« »»na. «chi eiidrn koste» >S Pf»«. Inserate illr »i« Moni»,»-Nummer »her »ach einem Festtag« die Peliljeile 20 Psge. Die WiUerungSaussichtm nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 18. Februar lauten: Unbeständig, zeitweise aufklärend, etwas windig. Politische». LUor» onkaut, äv Io potrie! singen nunmehr die Rothhosen Sei ihren Märschen. Die Marseillaise, einst ein Volkslied von unvergleichlicher Kraft, im Laufe der Zeiten zum Parteiliede der Barrikadenkämpfer gesunken, hat nun seine Wiedertaufe als Nationallied erhalten. Gewiß wird man in Deutschland di« Wiederbelebung des alten Nevolutionsgesanges nicht so deuten, als ob die Franzosen sich nun racheschnaubcnd und revanchegirrig auf Deutschland stürzen wollten. Man kann sogar die Wiederbelebung des Kriegsliedes als einen Protest gegen den frommenWallfahrtsgesang der Klerikalen auffassen, die unter Mac Mahon die Heiligen des Himmels und das frommeHerz Jesu bestürmten, Rom und Frankreich zu retten. Immerhin wird man in Deutschland gut thun, die Entwickelung der Dinge in Frankreich sorgfältig zu beobachten. Welche Gegensätze zwischen dort und hier! In der Versailler Deputirtenkammer und im Berliner Reichstage stehen gleichzeitig Berathungen über die Behandlung der grundsätzlichen, unerbittlichen Gegner der modernen Gesellschaftsordnung bevor. Während wir Deutsche Gesetze schaffen und energisch ausführen, durch welche der Sozialdemokratie das Handwerk gelegt, die Anhänger dieser Sekte aus Vorsicht unschädlich gemacht werden, öffnen die Franzosen den Kommunarden weit die Thore des Gefängnisses, führen sie begnadet ins Vaterland zurück und wenig fehlt, daß man ihnen einen Triumphzug bereitet unt» sie wegen ihrer Bestrafung noch um Verzeihung bittet. Die, welche Paris anzündeten, die das Stadthaus, die Tuilerien und viele andere öffentliche Gebäude mit Pechkränzen und Petroleumgießkannen dein Untergange weihten, die das Haus von Thiers plünderten, die den Erzbischof von Paris und viele Geißeln erschaffen, sie schafft man jetzt auf Staatskosten über'sMeer zurück auf den Schauplatz ihrer Thaten. Die Negierung findet nicht einmal den Muth, den Beschluß deS Pariser Gemeinderathes, den Heimkehrenden 100,000 Franks aus Stadtgeldern zu spenden, zu kasliren. In dem Pariser Gemeinderath dominiren die Ultraradikalen und die offenen Anhänger der Kommune. Einer der Vicepräsidenten des Gemeinderathes, ein geborener Pole NamenS Kryszanki, der sich jetzt Sigismund Lacroix nennt, ist zugleich der Chefredakteur der Revolution fran^aise, die soeben wegen Aufnahme von Artikeln der Kommunarden zu 2000 Franks Strafe verurtheilt wurde. Alles dies beweist, welche revolutionärer Geist im Pariser Gemeinderathe lebt. Es kann nicht lange dauern, so stellen sich Konflikte der Negierung mit dem Gemeinderathe ein. Wenn die Negierung nicht den Muth findet, die Demagogen des Stadthauses in die gesetzlichen Schranken zurückzuweisen, so werden gar bald diese die wahre Regierung Frankreichs leiten. Die Pariser Blätter bringen allerhand Geschichten von frechen Einbrüchen und Raubanfällen mit sorgfältigen Detailsschilderungen. Die Negierung erklärt aber diese Erzählungen für theils übertrieben, theils völlig erfunden. Die monarchistischen Blätter, so heißt es, setzten solche Geschichten in Umlauf, um unter der Pariser Bevölkerung das Gefühl der Unsicherheit zu erwecken. Aus der Polizei werden jetzt nämlich alle bonapartistischen Elemente entfernt und es ist wohl möglich, daß auch sehr tüchtige Sicherheitsbeamte springen müssen, um republikanischen Strebern Platz zu machen. Die Spitzbuben mögen nun die Ungewißheit, in welcher sich jetzt die ganze Polizei befindet, benutzen, um ihr sauberes Handwerk ungestörter zu treiben. Die ganze Verwaltung deS Polizeipräfekten Gigot wird nämlich jetzt von der Regierung untersucht. Dabei kam es heraus, daß nach dem Sturze Mac Mahon'S und der Wahl Grövy's aus dem eigenen Hause des Polizeipräfekten eine Anzahl Personalakten entfernt und Fürsten Auersperg und dem Sprechminister Or. Unger. Ersterer rückte in eines jener hohen Aemter ein, in welchen die politischen Ueberreste von Staatsmännern dauernd konservirt werden. In dem Hieroglyphen-Tempel des obersten Rechnungshofes Oesterreichs wird er von nun an über die ausgelebtenBudgetSGericht halten. Fortan wird er nicht mehr mit den lebenswarmen Erscheinungen der Politik verkehren, seinen Umgang werden die Ziffernskelete bilden, die Zu rückbleiben, wenn aus jenen Erscheinungen das Leben entflohen ist. Der Minister Unger bedarf keinerVersorgung durch ein solches hohes Staatsamt: ihm stehen die Thore der Wissenschaft offen, die ihn herzlich willkommen heißen wird. Beim Eintritt in die Regierung vor 7 Jahren wurde dem ausgezeichneten Staatsrechtslehrer und Juristen Unger keine praktische Aufgabe zugewiesen, er sollte den Schimmer seines Geistes über das Ministerium breiten, dessen Farbe und Duft sein. Jetzt wird er wieder eine Zierde der Lehrstühle der Wiener Universität bilden. Die übrigen Minister, die seitMonaten aller Welt bei jedem Anlaß verkündeten, daß sie sich selbst für un tauglich zur Weiterführung der Geschäfte erachteten, die ihre De mission ostentiv gaben und aufrecht erhielten, bleiben nun trotzdem Minister. So schleppen diese Männer, denen Niemand Tüchtigkeit, Erfahrung und Geschäftskunde absprechen wird, sich weiter. Das neue Ministerium Stremayr-Graf Taaffe erscheint trotzdem als ein Fortschritt gegen das bisherige. Denn wenn ein Provisorium un erträglich wird, ist jeder Ausgang der Krisis, wie er auch immer sei, willkommen und so nimmt Oesterreich s Bevölkerung die neue Re gierung nicht mit Hoffnungen, aber doch in der Erwartung freund lich auf, daß es die groben Fehler der Vergangenheit nach Kräften wieder gut mache. Es wird hohe Zeit, daß Europa endlich von der deutsch - öster reichischen Pestkommission selbstständige Berichte aus Rußland er hält. Die Flunkerei der offiziellen russischen Pestdepeschen wird nahezu widerlich. Nach offizieller russischerAnschauung ist die Pest überhaupt eine Kleinigkeit. ES giebt immer nur Einen Kranken, und dem fehlt etwas Anderes. Wenn die Leute unter seltsamen Symptomen sterben, die zu keinem gewöhnlichen Leiden passen, so thun sie dies offenbar nur der Regierung zum Trotz. Ein guter Unterthan darf in Rußland gar nicht an der Pest erkranken, es ist eine Art von Hochverrath, sie zu bekommen. Leider hat Europa kein richtiges Verständniß für diese Anschauung. Niemand will die Freundschaft für Rußland soweit treiben, seiner Pest die Thore zu öffnen. Gegen Deutschland und Oesterreich muß Rußland seinen Zorn meistern, um so ungestümer fällt «8 über das kleine Rumänien her. Dieses nöthigt die russischen Offiziere, an der Grenze um zusteigen und in Waggons dritter Klasse, die man gut desinfiziren kann, weiter zu fahren. Welche Frechheit des Rumänenknirpseü! Leider unterstützt Europa das arme Rumänien weder in dieser Pest frage, noch in dem Konflikte wegen Arab Tabina, wo das sonnenklare Recht auf Seite der Rumänen ist, nur lau. Wundre man sich nur nicht, wenn die Völker allen Glauben an Recht verlieren, wenn sie sehen, wie es von den Mächtigen dieser Erde gebeugt wird. Neueste Telegramme ver „DreSvner Rachrtckiteu." Berlin, 17. Februar. In der heutigen Sitzung des Reichstages gelangte ein Schreiben deS Reichskanzlers zur Verlesung, welches dieZustimmung deS Reichstages verlangt zur Strafverfolgung und Verhaftung des Abg. Fritzsche wegen Zuwiderhandlung gegen 8 28 des Sozialistengesetzes. (Abg. Fritzsche war bei Verhängung des klemm Belagerungszustandes über Berlin von dort ausgewiesen 8 28 des Sozialistengesetzes zählt die solchenfalls zu ergreifenden Verfügungen auf und bestimmt, daß, wer denselben zuwiderhandelt, Einem Privatbrieie aus Te plitz vom Sonntag Abend entnehmen wir. daß das Wasser in den Schächten noch fortwährend» wenn auch nicht mehr so rapid steigt. In dem neuerdings erst unter Wasser gesetzten Victorinschachte stand vorgeslcrn daö Wasser I2,:i8, im Giselaschachte 2 Meter hoch. Der angebliche Gruben brand bei Brüx rcducirt sich aus ein alltäglich bei dem Kohlen bergbau verkommendes Ereignis, und ist nur bei der Erregtheit» weiche allenthalben letzt i» und bei Teplitz verricht, zu einem ge- sahrvollen ungewöhnlichen Unglücksialle ausgcdauscht worden. — Am vergangenen Sonnabend bewegte sich ein langer Zug von Anncnrealschnlern. deren blaue Mützen durch Fler verhüllt waren, nach dem äußeren griedrichstädtcr Klrchhot, um ihrem verstorbenen Mitschüler, dessen plötzlichen Totes wir bereits ge dachten. daö letzte Ehrengeleit zu geben. Rahe an 2.',0 Schüler, 2 Lehrer der Annenrcalichule, im Ganzen circa 600 Personen waren anwesend, als sich der Zug vom Lcichenhanse nach dem Grabe in Bewegung letzte. Voran schritten Levülcr, welche die Palmen trugen, deren Zahl :iO überstieg und worunter eine von der Oberprima dargebrachte Fäcverpalme hervvrragte, dann kam der blumcnübcrsäete Sarg, der von 8 der näheren Bekannten des Verblichenen getragen wurde. Hinler dem Sarge schritten die tiefgebeugten Leidtragenden, denen sich ein unabievbarcr Zug von höheren Eisenbahnbeauiten. Schülern und anderen Thellnehmen- den anschloß. Am Grabe angenommen, riebtete Herr Pastor Schulze Worte echt christlicher Milde und Liebe an die Anwe senden, woraus ein Oberprimaner in ergreifender Welse die letzten Abschiedöworte der Kommilitonen dein Todten in'ö Grab nach- rict. Dal, io viele Schüler, selbst die der umercn Klassen, dem Todten die letzte Ehre erwiesen, gab Beweis genug, welche Innige Tbeilnahme das unglückselige Geschick des Entseelten wach ge rufen hatte. — DaS am Sonnabend bei Sr. Exe. Herrn Kriegöminister von Fabrice stattgeiundene Balltest war von circa 200 Personen besucht. Die allerböchstcn Herrschaften beehrten das selbe biö zum Schluß mit ihrer Gegenwart. Se. Mai. der König trug die Uniform deS GgrtereiterregimentS, I. Mai. die Königin eine Damastrobe in Hellgrün und Silber mit Silberährcn gar- nlrt, I. K. H. die Frau Prinzessin Georg eine Robe von rosa Seide. Unter den vielen geichmackvouen Toiletten seien zwei reizende im Rococogeschmack erwähnt; eine der Damen trug ein Unterkleid von hellblauer Seide und Ueberwuri von rosa Atlaü mit RoscnbouguetS, die andere ein Unterkleid von weiß- und blaugestreiitem Atlas und Ueberwuri von weißem Damast, von schwarzen Schlesien gerafft. Der Ball begann V-'ä Uhr und endete »/-3 Uhr. DaS von Herrn Traiteur Siegel (Georgplatz) m -I--P.w-.-°»nu-g a e.mAhnung zuhabenbehauptep Das Pikanteste dabei A, bestraft werden kann. Anm. d. Red.). Hieran schritt der Reichstag baß auch dt- Personalakten des i-tzigen Präsidenten Grovy. wann de- ^ Wahl eines zweiten Vicepräsidenten. Hierbei wurden jedoch im Ganzen nur 187 Stimmen abgegeben. Das Haus ist somit nicht geheime Polizei genau Buch und Rechnung über sein Thun und Lassen, seinen Verkehr mit politischen Persönlichkeiten und seine Liebesabenteuer geführt hat, auf diese Weise verschwunden sind, daß man genau weiß, wo diese Akten versteckt gehalten werden und sie dennoch nicht zurückholt l Die Engländer finden denn doch allmälig, daß ihreKolonialpolitik, die darin besteht, in allen Welttheilen Kriege vom Zaune zu brechen, allerhand schwarze und braune Menschen zu zwingen, Unterthanen Englands zu werdm, um die Industrie-Erzeugnisse von Manchester und Birmingham abzunehmen, ihre fatale Seite bat. Zunächst verschließt sich freilich noch John Bull, heuchlerisch wie er ist, gegen die Erkenntniß des Frivolen seiner Kriege in Asien und Afrika. Er schilt die Völker, die sich nicht für das Glück begeistern können, von England sich tyrannisiren und aussaugen zu kaffen, „wilde, Barbaren, Menschenfresser u. dergl." Sie auSzurotten, erklärt er für die erste Pflicht eines Engländers. Unzählige erzürnte Artikel schießt man gegen „den grausamen Barbaren Cetewayo" ab. Was hat denn die schwarze Majestät gethan? Nichts als einen Einfall der Engländer in sein Reich mit Waffengewalt zurückzuweisen, sie durch ein geschicktes Manöver aus dem Lager zu locken und aufzureiben. Ein europäischerStaat würde einen so glänzenden Sieg wahrscheinlich mit einem Ds ckoum feiem, der geschlagene Theil aber deshalb den Sieger nicht für vogelfrei erklären. DaS thut aber ganz England. Es schildert seine Frechheit als unerhört, vergleicht seine Grausamkeit mit der des Königs von Dahomey. Hinter dieser Heuchelei verbirgt sich die bange Sorg» Englands, daß ihm ein langer, mühevoller und äußerst kostspieliger Krieg bevorsteht. Die Königin Viktoria bereitet ihr Volk auf weitere HiobSposten au» Südafrika vor, indem sie an das KriegSministerium die folgende Depesche richtet: ,Zch bin ernstlich bekümmert, den Verlust unserer tapferm Männer zu hören und drücke ihren Angehörigen meine Theilnahme au«. ES ist mein herzlicher Wunsch, daß die» der letzte Unglücksfall unserer Truppen gewesen sein möge." In den letzten Worten diese« TelegrammeS spricht sich ein Gefühl schwer zu unterdrückender Besorgniß und Bangigkeit au«. Arbeitsmüde sehnten sich die Minister Oesterreichs nach Ruhe. Li« umrd, «brr nur »weiErcellenzen »uTheil: dem Premierminister beschlußfähig und die Sitzung muß geschlossen werden. Anwesend war heute auch der Abg. Hasselmann. Nächste Sitzung morgen. Tagesordnung: DaS heute von dem Grafen Stolberg in Vertretung des Reichskanzlers eingegangene Schreiben, den Abg. Fritzsche betreffend, und die Vicepräsidentenwahl. Berlin. l7. Februar. Die Ratlonalliberalen beschlossen in brr FraktionSsitzung, gegenüber dem beute im Reichstage ver lesenen Schreiben Stolbergö. eine Einigung aus ibre Resolution berbeizutübren, welche den Antrag der Regierung mit mollvirtcr Tagesordnung ablebnt. Sollte eine Einigung hieraus nicht erfol gen, so werde einfache Ablehnung stattfinren. wofür man bte Majorität erwartet. Petersburg, 17. Februar. Ein Telegramm der „Agence ruffe" aus Bukarest bestätigt, daß die Differenzen zwischen Rußland und Rumänien bezüglich der rumänischen Quarantäne-Maßregeln betreffs Durchzugs der russischen Truppen durch die Dobrudscha beseitigt, dagegen die Schwierigkeiten bezüglich der Besetzung von Arabtabia noch ungeordnet sind. Athen Nachrichten AuSspruche des Berltner Kona ftzirung der griechischen Grenze nicht nach zu kommen ver möge und nur unterhalb Bolo einen schmalen Streifen Landes an Griechenland abtreten könne. Locale» uv» VSchststbe». — Dem pens. Obergcndarmen Reichenbach zuObrrgorbitz ist da» allgemeine Ehrenzeichen verlieben worden. — Morgen Abend findet im kgl. Residenzschloß der fünfte und vorletzte dieSjähre Hoiball statt. — Der frühere ApvcllatIonSgerichtö«BIcepräsident und jetziges Mitglied der l. Kammer. Hr. V. König, ist von den Konser vativen bcö RelchstagöwahlkreiseS Döbeln«Nossen - LeiSiiia als Kandidat ausgestellt worben, nachdem er baS Programm derselben zeigten. Unter solchen Umstc. zu dem selnlaen gemacht hat. Hr. v. König gehört dem Wahl- selbst in Rindern und Schweinen die Preise sich nicht zu erholen treffe durch seine Besitzung Noichkowitz persönlich an. Am Sonn- vermochten, obwohl 46 Rinder und 414 Schweine weniger auf- tag kanben in Döbeln sowohl leiten der liberalen Parteien, getrieben waren als vor acht Tage». Primaguaittät von Rin- bte an Roth-Chemnitz sestzuhaiten scheinen, sowie seiten her «o- der», welche von den Dresdner Fleischern stets mtt Vorliebe ge« zialbemokraten. die Lylograph Burkhard wieder aufstellen wollen, kauft wirb, stellte sich pr. Ctr. Schlachtgewicht auf 63 bis 65 M.. Wabibesprrchuungrn statt; beide Kandidaten wurden in der, während Mittetwaare mit 55 biö 57 und geringere Sorte mtt Stadt «rieben. 36 M. abaenommen wurde. Hammel mußten sich de» sehr star- servirte Souper wurde »/--l2 Uhr eingenommen. — In dem pMikalischen Kabinet des Herrn Direktor 1)o Neumann (Ostraallee 23. II führte Herr Mechaniker Stöhrrr' Mi. aus Leipzig einem Ungeladenen Kreise von Männern der Wissenschaft unv des Lehrfaches — wir bemerkten darunter die Herren Geh. Sevulrath vr. Schlömilch. Prof. vr. Abendrots). Prof. Sußrorf. Prof. Nrubert — einen von ihm konstruirtcn ProiektIons - Apvarat vor unv zeigte durch die verschie densten interessanten Experimente die vielseitige Verwendbarkeit desselben bei dem Unterrichte in den Naturwissenschaften. Nack Art der Wunder-Kamera unv des Hydro-OxygengaS-MikroskopS stellt der genannte möglichst einfach und billig bergestellte Apparat im perdunkeltcn Zimmer auf weißer Fläche die mannichfaltigstcn Gegenstände auS deni Gebiete der Physik und Naturwissenschaft überhaupt dar. und sowie derselbe schon von verschiedenen höheren Unterrichtsanstalten angeschafft und mit gutem Erfolge benutzt worben ist, wirb er sicher in solchen Kreisen alö treffliches Lehr mittel noch mehr Verbreitung und Anwendung finden. — Die Antltn - Farben. deren Bereitung und Anwend ung, behandelte am Sonntag Mittag Herr vr. Schatz in einem Vortrage in der Droguineu-Fachschule. Die Geschichte ihrer Er findung ist seltsam genug. Schon vor 50 Zähren erfand ein deutscher Ehemiker Runge daö Anilin, welches crKpanol nannte; später stellten eö Unverdorben auS Znctgo lKrystallln» und Staatöratb Fritzsche (ein Dresdner Kindl durch Destillation von Indigo mit Kalibydrat bar. 1844 sank Prof. Hosmann. das; alle drei Körper identisch seien. Die färbenden Eigenschaften des Anfflnö aber erkannte erit der Engländer Perkinö 1^56. Ein kleiner Thctl Sublimat mit Anillnöl zusammen erwärmt giebt sofort Färbestoff. Da aber die Ausdünstungen des SublffnateS gütig find, so wirb Arsensäure angewendct, welche die Gesund- heit der Ai vcttcr nicht gefährdet. Freilich bleibt die Arsensäure i» dem Farbstoffe, aber sie läßt sich durch Kreide Niederschlagen. So behandelt, läßt sich gegen daS Fuchsin nichts elnwcnken; etwas Arien bleibt zwar, aber in ganz geringer Quantität. Wenn man nun mit l Pfund Fuchsin 500 Pfund Wolle färben kann, so ist eö erklärlich, daß der Arsengehait einer Elle gefärbten Zeuges verschwindet. Wird aber Anilin nur mit Nitrobenzol zu sammen behandelt, so lst IcvcS Bedenken auögeschlosien. Arsen- sreieö Fuchsin ist nicht giftig, weil eben kein Arien dazu genom men wirb. Wenn jüngst über arsenhaltiges Mützen» oder Hut- Futterzeug geklagt wurde, so rührte dieö daher, daß gewissenlose Fabrikanten arsensaurcs Zinn als Beize verwendet batten; keines wegs aber hatte die Farbe daran Schuld Der Vortragende schilderte auölührfich und mit Experimenten die Darstellung der einzelnen Anilinfarven und demonstrirte ad oculos die Einfachheit des Färbens mit diesen Farben. Noch sei bemerkt, baß Deutsch land betreffs der Anilin-Fabrikation den ersten Rang einntmmt. Der Vortrag fand lebhaften Beltall. Der Voitrag würde, beson ders wenn der streng fachwlssenschaftlichc Theil ausgeschieben würde. auch in einem größeren Kreise (Gewerbeverein) gewiß großes Interesse erregen. — Mit dem langsamen Sinken deö Stromspiegels hält die allmälige Wiedereröffnung des SchifföverkehreS auf der Elbe gleichen Schritt. Schon am Sonntag Vor mittag gegen l l Uhr fuhr der Kettenschlepper Nr. i mit sechs angebängten Kähnen stromauf unv gestern Vormittag 10 Uhr bugiirte brr Remorqueur „Kaffer von Oesterreich" von der Prager Dampf- und SegelschiffsahrtSgesellschast zwei Kähne auf der Bergfahrt. Am vergangenen Sonnabend waren eö gerade 0 Wochen, daß alle Elvsahrzeuge den sicheren Port der ver schiedenen Häsen ausgesucht hatten. — Der frühere Redakteur der elngegangenen „Chemnitzer Fr. Pr.", Gust. Saeveke, ist am 0. bS. aus der Hast, vie er wegen Preßvcrgchcnü zu verbüßen hatte, entlassen und sofort aus Chemnitz ausgewiesen worden. — Der Austrieb vom gestrigen Schlachtv leb markte bezifferte sich mit 237 Rindern, 38l Ungar- und 623 Landschwei nen, 1344 Hammeln unb lll Kälbern. Der Geschäftsgang blieb vom Anfang bis zum Ende bcö Marktes schleppend, da wegen deS immer noch sich geltend die meisten der gekommenen
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