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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192208212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-21
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.08.1922
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WW-MM MW -ür Mtevstein-Tallnbera, Hohndorf. RödNtz. Bernsdorf, RSsdorf, St-Eaidien, KeivriLsorl, Marienau, den MAsenamnd, Kuhschnavvei und Tirsch-ei«. Diese« Bl«tt enthält di« mntltchen VÄ»n«t»nch»nge« de« Amtsgericht« «nd der Amts«n»«1tsch»ft, sowie de« Stadtrate« z« Lichtenstein.Lallnkeeg. WrnV u. Verlag von Otto Koch Ä Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatte«. Anzeigenpreis: Die sechsgelvaltene Grundzeile wird mit 3,00 Mk. für auswärtige Besteller mit 3,50 Mk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 6,50 Mk., für Auswärtige 7,50 Nik. Schlug der Anzeigenannahme vorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86697. Erscheint täglich, außer Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 33,— Ml. monatlich frei ins Haus, durch die Post bezogen 99,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Geschäfts stelle, sämtliche Postanstalten. Briefträger und unsere Zeitungsträgrr ent gegen. — Einzelnummer 1,50 Mk. Nr 194 Montag, den 21. August tS22 72. Zahrgaug. Nachstehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Kenntnis der Beteiligten S1adtr»tLtcht«»ftes««L»Il»bers, den 2 l. August 1922. ZmWiMW slr k» AlMmchniMl»t. Die Liste, die da» Ergebnis dm Abstimmung über die Errichtung einer Bürstenmacher-Zwangsinnung ent» hält, ist nach Ablauf der für die Abstimmung gestellten Frist abgeschlossen worden Sie liegt vom 16. August bi» 29. August 1922 zur Einsicht und Erhebung etwaiger Widersprüche der Beteiligten im Rathaus«, Nrumarkt 1, U. Obergeschoß. Zimmer Nr. 206, an den Werktagen vor . mittags von 8—12 Uhr öffentlich aus. Einsprüche, die »ach dem 29 August 1922 angebracht werden, bleiben unberücksichtigt. Chemnitz, den 14. August 1922. Der Ko»»ifs«r. Stadtrechtsrat Höhmann. Die Gebühren für Desinfektionen find anderweit festgesetzt worden. Die neuen Götze können in der Polizei» wach« eingesehen werden. Es wird wiederholt darauf hingewieseu, daß auch die Anträge auf Ausführung von Desinfektionen, sowohl zur Vernichtung von Krankheits- Keimen, al« auch zur Abtötung von Ungeziefer, bet der selben Geschäftsstelle zu bewirken find. Lichteustein-Lallnberg, am 21. August 1922. Der Stadtrnt. Kurze wichtige Nachrichten. * Der Brüsseler Korrespondent des „Matm" berichtet, man habe jetzt auch in belgischen offiziellen Kreisen den Gedanken ausgenommen, sich mit Deutschland direkt zu verständigen. * Der ,Malin" meldet, die deutsche Regierung habe auf eine Anfrage des Wiederherstellungsausschusses sich bereit erklärt, Auslandskredite in Zukunft von der Zustimmung der Kontroll kommission abhängig zu machen, ferner die im Rapallo-Vertrag an Sowjetrutzland zugesagte wirtschaftliche Hilfe für die Dauer des Moratoriums nicht zu bewilligen. * Hindenburg wird heute durch München reisen und es wird ihm dort von vaterländischen Kreisen ein begeisterter Empfang bereitet werden. Die Reichswehr ist angewiesen worden, den Feldmarschall gesondert zu begrüben. * Aus London wird berichtet: Auf der gestrigen Sitzung der General Wärters Union in Leamington machte der englische Arbeiterführer Benn Tillet den Vorschlag, einen allgemeinen Streik der Arbeiter von ganz Europa zu veranstalten, bis die Finanzleute ihre Schwierigkeiten beigelegt und die Währungen stabilisiert hätten. * Der frühere Abgeordnete und jetzige Chefredakteur der .Deutschen Allgemeinen Zeitung", Professor Paul Lensch, ist durch Beschluß des Bezirksvorstandes der Marl Brandenburg aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen worden. * Aus Tolio wird gemeldet, dah die Mahnahmen zur Reorganisation der Armee begonnen haben. Sieben Artilleriere gimenter wurden beurlaubt, 40 Generale und 286 höhere Of fiziere sind pensioniert worden. SIMMS M Mmlms MW. Berlin, 20. August. Aus Paris wird über die beoor- stdhenden Berliner Verhandlungen über das Moratoriums- gesuch berichtet: Nach der ganzen Sachlage wird man anneh men dürfen, daß es der Rcparationskommission in erster Linie darum zu tun ist, von der deutschen Regierung die freiwillige Zustimmung zu einem in großen Zügen vermut lich bereits feststehenden Kompromiß zu erlangen. Poin- caree besteht auf seiner Forderung, kein Moratorium ohne neue Sicherheiten und Mander zuzulassen. Die Engländer scheinen, um ein gesondertes Vorgehen Frankreichs zu ver hindern, das den Bruch der Entente nach sich ziehen müßte, der französischen Regierung Zugeständnisse machen zu wollen unter der Bedingung, daß nur solche Sicherheiten und Pfän der in Frage kommen dürfen, zu denen die deutsche Regie rung freiwillig und ohne Zwang ihre Zustimmung gibt. Darüber im einzelnen zu verhandeln, scheint die Berliner Mission Brad burys und Maucleres zu sein. Welcher Art die Vorschläge find, ist noch nicht bekannt. Man weih Ivch nicht einmal, ob die beiden Abgeordneten überhaupt in der Lage sein werden, genau gefaßte Vorschläge zu unter- brcsitcti, oder ob sie nicht vielmehr in Berlin versuchen sollen, den Boden für eine Verständigung mit der deutschen Regierung zu finden. Es wäre von seitrn der deutschen Regierung sicherlich nicht die ungeschickteste Taktik, wenn sie diesmal, statt Vorschläge abzuwarten, selbst einen Plan vor- Icsgc'n würde, sonst könnte es wieder so gehen, daß die Verhandlungen wieder in einer Sackgasse enden. Der Temps warnt die nach Berlin reisenden Vertreter vor Zugeständ nissen an die deutsche Regierung, da die französische Regierung entschlossen sei, kein Moratorium ohne die von Poincaree verlangte Verpfändung der linksrheinischen Gruben und Forsten zuzulassen. Paris, 20. August. Zu der Abreise der Mitglieder der Reparationslommission nach Berlin verlautet in Paris, daß diese Abgesandten in Berlin regelrechte Verhandlungen führen sollen, und zwar darüber, ob nicht an die Stelle des von der Reichsregierung erbetenen Moratoriums eine andere Lösung treten könne. Wenn man der französischen Regierung Ge nugtuung gebe, müsse das Moratorium von produktiven Pfändern begleitet sein, wir Poincaree sie in London gefor dert hat, oder, was noch einfacher wäre, Deutschland müsse die nächste Reparationsrate zahlen. Es wäre ein großer Er folg für Bradbury, wenn Deutschland gewisse Pfänder an- döte, doch ist es nicht sicher, daß die Verhandlungen nach dieser Richtung hin geleitet werden, weil Bradbury selbst kein Anhänger solcher Pfänder ist. Er würde irgendeine Kombination versuchen, auf die Deutschland eingshen könnte. Es wird u. a. in Paris erörtert, daß die Reichsbank, wie schon im vorigen Jahre, aufgesordert werden könnte, eine Milliarde Gold, die sie besitzt, in die Banken auf dem linken Rheinufer überbringen zu lassen. Durch diesen Betrag würde der Wert der staatlichen Bergwerke und Wälder auf- gHoben. Paris, 18. August. Die AgDee Havas veröffentlicht folgende Meldung: Es ist selbstverständlich, daß während des Aufenthaltes Sir John Bradburys, des Vorsitzen den des Earantiekomitees Ma uclere, des Generalsek retärs Berg erys und des Finanzsachverständigen Fol- king in BÄIin die Reparationskommission weder Bera tungen abhalten noch Entscheidungen treffen kann. Um die Wartezeit abzukürzen, hat die Reparationskommission be schlossen, alle Bevollmächtigten nach Berlin zu senden, statt die deutsche Regierung aufzufordern, ständige Persönlichkeiten zu ihr zu schicken. Der Schriftwechsel zwischen diesen und ihren Regierungen hätte sicherlich die Besprechungen ver zögert. Die Verhandlungen beginnen wahrscheinlich am Mon- tagvormfttag. Sie betreffen die Bedingungen, unter denen dis Reparationskommission die Genehmigung des von Deutschland beantragten Moratoriums in Erwägung ziehen kann. Die Mitglieder der Kommission hoffen, daß di- deutsche Regierung gutwillig die Pfänder und Sicherheiten gabm werde, ohne die die französische Regierung dem Moratorium nicht zustimmen kann. Jedenfalls sollen die Besprechungen nicht länger als einige Tage dauern. Aenderung der Reparationspolitik nötig. Berlin, 20. August. Zu der Meldung, daß die Re parationskommission in Paris ihre Entscheidungen vorläufig aussetzen will, solange die Verhandlungen in Berlin dauern, brkmsrkt die U. Z.: Die Fragen, über die das Organ der Entente in dem nächsten Tagen eine grundlegende Ent scheidung zu treffen haben wird, sind durch den völligen Zusammenbruch der deutschen Währung ganz außerordent lich erweitert worden. Es kann sich nicht mehr bloß darum handeln, die Bedingungen für ein kurzfristiges Moratorium und für einen Aufschub der Ausgleichszahlungen zu erörtern. Die Zerstörungspolitik Poincarees, die binnen weuigerWochen eine Entwertung der Mark und des Volksvermögens auf ein Viertel ihres vorherigen Standes hingeführt hat, ver langt eine völlige Aenderung der Reparationspolitik, ja, ihre Umkehr in das Gegenteil. Das Beispiel Deutschöster- rchchs, das anstatt seM zu zahlen, erhebliche Opfer von den Gläubigern fordert, zeichnet die Linie der Entscheidungen, in die die törichte Politik Poincarees das Reparationsproblem jetzt hinemgedrängt hat. Di» Franzos« Verständigungskereit. Berti«, 20. August. Es füllt auf, mit welcher Ge schlossenheit di« französische Presse von rechts bis links auf einmal vcrständigungsbereit ist, wie auf einen Wink hin. Gerade das muß stutzig machen. Nicht nur die Danaer muß man fürchten, wenn sie Geschenke bringen — das kann auch den Franzosen gegenüber gelten. * Dit neu« Hoffnung. Paris, 20. August. „Oeuvre" und „Cablogramme" ver zeichnen Gerüchte über private deutsch-französische llnte rhandlungen, wobei sie auf die bevorstehende Reise Herriots nach Rußland Hinweisen. „Ere Nouvelle" be merkt, die diplomatische Stellung Frankreichs und Englands hätte sich seit 24 Stunden bedeutend verändert. Die Be mühungen der Reparationskommission, zu einem Kompromiß zu gelangen, seien vielversprechend und es sei zu erwarten, daß in etwa zehn Tagen Deutschland das verlangte Moraü torium gegen Pfänder gewährt werden wird, die Deutschland selbst anbieten würde. Ls könnte dann eine neue Bankiers konferenz stattfinden, die die Grundlagen einer internationalen Anleihe für Deutschland festlegen würde. Der Pariser Be richterstatter der „Times" schreibt: An einer etwaigen neuen Konferenz dürften auch jene beiden Länder teilnehmen, die an diesen Nachkriegskonferenzen bisher nicht beteiligt waren: Deutschland und die Vereinigten Staaten. Deutschland, das ohne seine Schuld von den Konferenzen ausgeschlossen sei, müßte an einer etwaigen Konferenz im Herbst gleichberechtigt mit den anderen Nationen teilnehmen. - ClemMceau tritt aus. Genf, 20. August. Clemenceaus Organ „L'homme libre" greift jetzt in den Kampf Poincarees mit Lloyd George ein. In einem an Lloyd George gerichteten äußerst scharfen Artikel heißt es: ; Lloyd George kann sich selbst überzeugen, daß Deutsch land nicht die geringste Zahlungswilligkeit zeigt. Weiß Lloyd George nicht, um nur ein Beispiel von vielen herauszugreifen, daß zahlreiche St adtgemeinden tausende und aber tausende von Mark bewilligen für die Umbenennung von Straßen und Plätzen in solche von deutschen Revo lutionshelden, ohne daß die deutsche Regierung etwas da gegen unternimmt. So lange Deutschland nicht zahlen kann, hat es derartige törichte, aber sehr kostspielige Demonstra tionen zu unterlassen. Will Lloyd George denn nicht be greifen, daß mit jenen neuen Namen von Karl Liebknecht-, Marr- und anderen Straßenbenennungen die Alli ierten verhöhnt werden, weil sie Gelder hierfür verwenden, die keinen Staatsnotwendigkeiten dienen, die also nach dem Ver sailler Vertrag ausschließlich den Reparationen zu dienen haben. Der Artikel, dessen Verfasserschaft Clemenceau zuge schrieben wird, schließt: „Lloyd George weiß vieles nicht, aber Poincaree hat die Pflicht, dem englischen Premiermini ster zu sagen, um zu beweisen, daß die Deutschen uns zum Besten halten, daß es für die Alliierten gar nicht darauf an kommen darf, die Demokratisierung Deutschlands zu unter stützen, denn die innere Staatsform Deutschlands geht die Alliierten eigentlich gar nichts an, sondern sie müssen viel mehr darauf sehen, einen böswilligen Zahler zur Zahlung zu zwingen, und zwar rücksichtslos! Ein« neue Hatzred« Poincarees. Paris, 21. August. Poincaree hat, wie angekündigt, am Sonntag-Nachmittag ein neues Kriegerdenkmal eingeweiht und zwar in Triaucourt, Departement Meuze. Er hat seine Ansprache zwar nicht zu einer großen politischen Rede gestaltet, er hat aber alles getan, um die ganze Erbitterung des Krie ges wieder in Ler französischen Bevölkerung aufleben zu lassen, Poincaree führte u. a. aus: In Triaucourt und in einer ganzen Reihe von Gemeinden gibt es zwei Kategorien der vom Krieg schmerzlich betroffenen Familien. Die einen trauern um die auf dem Schlachtfeld Gefallenen, die anderen trauern um die Angehörigen, die beim Einmarsch des Feindes getötet worden sind. Man inöge die Aufregungen dieser Tage nicht wieder wachrufen, es gibt aber Dinge, die wir nicht begraben dürfen und die wir uns von Zeit zu Zeit wieder einmal vor Augen halten müssen, um Lehren daraus zu ziehen. Nach einer genauen Schilderung der Kämpfe um Treaucourt erklärte Poincaree bezüglich des deutschen Einwandes, daß ein Einwohner zuerst auf deutsche Truppen geschossen habe, die Vorgänge in Triaucourt als gemeinen Nord -er Fexnde. Hier aber sei diese Lüge besonders er bärmlich, weil die Jdendität des deutschen Soldaten, welcher die Schießerei eröffnet habe, mit Leichtigkeit habe festgestellt
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