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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185301155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-15
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. -IS Sonnabend den 15. Januar. 1853. Bekanntmachung. Das 26. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend: Nr. >02, Decret, wegen Bestätigung der Allgemeinen Renten-, Capital- und Lebens-Versicherungsbank Teutonia in Leipzig; vom 2« December 185A. Nr. >03, Bekanntmachung, die telegraphische Verbindung des Königreichs Sachsen mit dem Königreiche der Nieder lande betreffend; vom 9. December 1852. Nr. >04, Verordnung, die Bestellung von Eommiffarien zu Landtagsm-Hlen betreffend; vom >4. December 1852. Nr >05, Decret, wegen Bestätigung der Statuten für die Sparkasse zu Mügeln; vom 24. November >852. Nr. >06, Verordnung, die Gewerbesteuer der Bankschlächter auf das Jahr 1853 betreffend; vom 27. December 1852. Nr. >07, Verordnung, die Erweiterung des Paßkartenraypns betreffend; vom 24. December 1852. ist bei uns eingegangen und wird bis zum 29. d. M. auf hiesigem Rathhause zur Kenntnißnahme öffentlich aushängen. Leipzig, am 12. Januar 1853. Der Slath der Stadt Leipzig. > ' ! ^.7. Koch. Stadttheaterzu Leipzig >. Am Mittwoch ging „Eine Vergnügungsreise" mit Ge sang und Tanz über die Bühne, welch« den Lachlustigen Vergnüge« genug gewährt hat, um gelobt werden zu können. Diese Posse ist «de« Aur eine Posse, wie sie de« Mode fordert, nämlich ein Gedicht, dem geistiger Reichchum. erlassen wird. Wir möaen mit der ge- tzußachtlchen Definition der Posse, die jede höhere Anforderung ab- woist, «nicht fibereinstimmen; ja das Publicum selbst, obschon eS «ff dLN^aeddäuchlichen Begriff eingegange« ist, stimmt dennoch in fime» Gefühle, zum Lheil geistig unbewußt, dagegen. Der oft gehörte Ausdruck „es ist ja eine Posse" entschuldigt den Geistes mangel, und man läßt sich eine Zusammenstellung von schnurrigen Ereignissen und Kauren gefallen, die, durchaus beziehungslos, nichts weiter bezweckt, als für den Augenblick Lachen zu erregen. Ader »an empfindet bald, daß zu einer vollständigen Befriedigung nicht bloß die flüchtigen Sinne deS Herzens, sondern auch der Geist genährt sein will. 8s entsteht daraus die wunderliche Er scheinung, du) man sich bei unsere« Possen todtlacht, und wenn man das gtthan hat, sie »lt den Wort« albernes Zeug" ärger lich verdammt. Diese Jnconsequenz bekundet eine Unklarheit über das MaaL der Anforderung, und die- wiederum, daß das Bedürf- niß der Posse nur unvollständig oder unrichtig erkannt sei. Wir sind in her That mit nnssrem Begriffe nicht wen über Shakespeares Zeit Mau-, ^«U dis Lotp h-züglich des Polmius „er wist nur Poffm oder sin« Lottugeschichtt, sonst schläft er" beweisen, daß «a» auch damals s«f AnsMÜche verzichtete, aber auch wie henw brosix Dichtung Achvmg veMffßfft^ Gnllt« wir ans die Krage: „ w au HÄ Pcks» soll, damit jene Inkonsequenz und Unge rechtigkeit in der Empfindung und urtbeilenden Aeußssnng des SuschnuBrs beseitigt werde" eine Ant wort versuchen, so würde hisse in kumen Motten etwa lauten: „Die Posse soll das Lebe» sarkastisch kgrrikirt dar- iietls»." 3» dies« Ausspruch Lgt -las die Bedj^rmg, daß die Poffendichtung von reichem Geiste «ragen und durchdrunge» sein müsse null che der Beziehung «Lchr« könne. Wir irren vielleicht nicht in der Meinung daß, lchMtzie Dichter diese Ansicht «lt«, dn Verdammungshmch „albernes Zeug" von den Lippe« dosOlMkNMs verschwinden würde. Genug dessen! Legen wir »u die breiartige Posse von Starke „E»ue Vergnügungs reise" d« gebräuchlichen Maaßftab, so mWn wir sie für ein Wtss Weck erklären. Es sind zwar eine Masse von geräuschvolle» Scenen wegen des Bühneneffrctes fast gewaltsam herbeigezogru, die Handlung ist dünn und verschwindet bisweilen; aber überall erhalten sich doch Antheil und gutes Behagen. Der Dialog ist sehr witzig, voll von lustigen Wortspielen, die Couplets sind ange- hm und die handelnden Figuren zum Theil äußerst komisch. >ie Macht der Situation ist nicht mit aufgebot«. Es hätte ohl geschehen sollen. An einigen Stellen würde em großer Erfolg zu erlangen gewesen sein. Die Hauptrolle hatte Herr von Othe- graven (der junae Schulz), eine allerliebste Rolle, in der der Uebermuth einer frohen Jugend in der ganzen Liebenswürdigkeit dargestellt wird, die der Lebensheitere an ihr findet, der moralistische Pedant nicht begreift. Eine solche Rolle muß Ln den Händen des igur auf das Großartigste bewiesen. Als bedeutend sind sonst nur noch die Rollen des alten Schulz, seines Bed i ent er», des Gefang- mßwärter Meier, de- Gauners und der Frgu Krampet- Huber zu bezeichne«. Herr Ballmann hMe die erstgenannte, der vorzugsweise die Leitung der Geschichte azißgchürdet ist, denn der alte Schulze ist eS, der die Vergnügungsreise macht und sei»«» Schreck« in einen Strom von sehr uuvorgnüglichen "alea gfrathet. Hsrr Battmann verstaub sS sehr g^t, die ^ n der ihr gebührerchm Sphäre zu halt,» und den komischen onwaK bezüglich seines Bedienten zu fördern, den Herr Menzel unnbettresflich gab. Er war die komischste Figur und ein 1 daß Zwerchfell. Die anderen als bedeutend bezeil. uroen von den Herren Stürmer und Pauli und Frau Ujche picht Minder gut gegeben. In einer Menge von Seeneu wirkttt game Menschenmaffen, uyd bisse waren vortrefflich eineper- citt. So vrachw z. B. der »rubel bei der Ankunft des Eisen- bahnzuas einen wahren Effect hervor. Noch ist der Tanz des Horm Granzow und des Fräulein Roth mit großem Lobe zu erwähnen. Das Stück wird ohne Frage oft genug wiederholt werden, um die Lost« der Herstellung, die nicht unbeträchtlich gewesen sein können, zu deck« und Mühen uub Risiko zu ent^ten. Musikalisches. (Bett, den bevorstehenden Vortrag der Chöre au- der Antigone durch die Aöllner'schen Männergesangvereine.) Unter den vielen StLdt«, in welchen wir lebpm, zeichnet sich Leipzig besonders durch ein reges musikalisches Leb« aus, welches
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