Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1896

Sonnabend, 28. November 189«, Abends 49. Jahrg »«qRiesa« Tageblatt erschri« sch« La« Abend« mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Birrtrljä-rNcher B^n^prri» bet Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla »der durch uns«« Trilg<srel in« Hau« 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Psg-, durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark 85 Psg. Amtt»e»«n«ch»e für di, Rum«« SW Au«gabetage» bi« BormMag S Uhr ohne Gewähr. Druck nnlPBerlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «astanienstraßr 59. — Für di« Redaktion veranttoorttichr Herman» Schmidt' Riesa. Bekumtmachuug. Das aus Anlaß der Einweisung unseres neuen Herrn Bürgermeisters in Aussicht genommene 'M k0StS88V» W soll Montag, den 30. November von Nachmittag 5 Uhr (nicht 3 Uhr) ab im Hotel „Wettiner Hof" hier ° stattfinden. Der Schluß der ausliegenden Zeichnungs-Listen erfolgt Sonnabend Abend 8 Uhr. Riesa, am 26. November 1896. Der Rttth der St«dt Schw«rzenrerg.. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben der JKhnnneJttliemeverw. Ay geb. klotzsch in Nndewitz sollen die zu deren Nachlasse gehörigen Grundstücke: 1. da« Hetlbhnfettg«^ Folium 8 des Grundbuchs, Nr. 3 des Brandkatasters, Nr. 7, 67, 284, 412 und 414 des Flurbuchs für Radewitz, 2. die Wiese, Folium 54 desselben Grundbuchs und Nr. 415 des Flurbuch«, 3. Mld imd Wiese, Folium 55 desselben Grundbuchs und Nr. 383a und 4I2a de« Flurbuchs Montag, den 7. Dezember 1896, Nachmittags 2 Uhr im Nachlasf-rrmdstücke in Radewitz durch das unterzeichnete Amtsgericht öffentlich ver steigert werden. Die Grundstücke habe« einen Flächeninhalt von 8 Acker 208 UM. — 2 ha 4,5 s, sind einschließlich der Gebäude mit 45,28 Steuereinheiten belegt und ortsgerichtlich auf 6420 M. taxirt. Die BersteigerungSbedingungen und die Srundstücksbeschreibung sind aus den an Amts gerichtsstelle und im Gasthofe zu Radewitz aushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. Königliches Amtsgericht Riesa, am 28. Oktober 18S6. Heldner. SSt Das Königliche Amtsgericht Riesa hat heute im Genoffenschaftsregister seine« Bezirks auf Fol. 6 Die Schützengesellschaft zu Strehla als jttristische Persarr eingetragen. Ries«, am 26. November 1896. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Donnerstag, den 3. Dezember 1896, 10 Uhr Bormittags, kommen im Hotel zum „KronPrinz" hier 7 Burschen-Anzüge, 1 Sopha mit braunem Rips bezug, 1 Schreibsecretair, 1 großer Spiegel mit Eonsole und 1 Sessel gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 24. November 1896. Der Ger.-Vollz. des Kgl. AmtSger. Sekr. Eidam. * Montag, dm 30. November bleiben die Rathsexpeditionen von Mittag- IS Uhr ad gMMvttl«»»»»«. Riesa, den 28. November 1896. Der Rath der Stadt Schwarzenberg. Bekanntmachung. Mit Schluß dieses Jahres scheiden die Herren Brnmse, Mester, Berg, DhaU hei«, Demtt und Schütze aus dem Stadtverordneten-SolleAum aus. Außerdem ist Herr Heinrich in Folge seiner Wahl zum Stadtrath im Lause de» Jahre» ausgeschieden. E» sind daher 5 ansässige und 2 unansäsfige Bürger in das Stadtverordneten-Aollegium neu zu wählen. Die ausscheidenden Herren sind wieder wählbar. Die Wahl findet Dienstag, den 8. Dezember 1896, in der Zeit von Bormittag- 10 Uhr dis Nachmittags 2 Uhr im hiesigen Rachhaussaale statt. Riesa, am 28. November 1896. * Der Rach der Stadt Gchwnrzenberg. Prsch. sollte man umsomehr mit sich zu Rathe da» Athmen durch den Mund an. So unschön diese Se wohnhett ist, so wenig förderlich ist sie sür die Gesundheit. Der Rache« oder der Hal«, wie «an zu sagen pflegt, hat darunter zu leiden. Tin kalter Suststro«, der plötzlich den erhitzten Rachen trifft, kann sehr leicht Katarrh zur Folge haben, und von Staub und unnötiger Verweichlichung ab gesehen, muß der „schlimme Hals" ost auf unvernünftige» Athmen zurückgeführt werden. — Dem in der Kanzlei de» Landerkulturrathe» zu- sammengestellten Berichte über de« Saatenstand und die Ernte im Königreiche Sachsen Mitte November 1896 entnehmen wir folgende allgemeine Ueversicht: Die Witterung in der BerichtSzett — 15. October bi» 15. No vember — war im ersten Dritttheil «och sehr unbeständig, indem schöne sonnige Tage mit regnerischen beständig wech selten; hierauf folgte trockene» Wetter, während die T em- peratur rauher wurde und in den ersten Lagen de» No» eur- ber» schon die ersten Nachtfröste einttate«; die letzte Bert chtS- woche brachte allgemeines Frostwetter bi» -« 5 Grad, ein« Temperatur, wie ste fett Jahren in derselben Jahreszeit nicht zu verzeichnen gewesen ist. I« Allgemeinen war die Witterung für die Landwirthschaft günstig. Die Wiu ter - saatea, welche infolge der schlechten Herbstwitterung und der sehr verspäteten Ernte zu Beginn der vericht»zeit erst zu« kleinsten TheU« eingevracht waren, find, soweit die» der Fall «ar, schön aufgrlaustn; von den späteren, während der letzten vier Wochen bestellter Saaten ist «in Thetl besonder» auf der Höhenlage, noch lehr spärlich oder gar «icht aufge- gangen; diese späten Saaten haben durch die Kahlfröste der letzten Lage gelitten «ad werde» wenig widerstaadlfähig in den Winter geben. Außerdem «achte sich in fast allen Be richtsbezirken die Ackerscharcke in der Roggensaat «ehr »da nun für angebracht, unseren Mitbürgern wieder und iurmer wieder die Vitt« vorzulegen, von allde«, «a» sie ihren Lie ben al» Weihnachtsgabe darbringen möchten, doch recht viel, am Besten Alle» in der Nähe zu kaufen. E« ist ein Jrr- thum, wenn so Mancher glaubt, er werde wo Anders besser bedient al- daheim. Man bedeute nur, welche kolossalen Unkosten jene Bersandthäuser haben, ehe sie ihre Waaren an den Mann bringen, und mache fich die nörhigen Schlüsse selbst darau». Hier giebt e» gewiß Geschäftsleute genug, die alle reell die kauflustigen bedienen und nicht um eine« Deut theurer al» etwa in Berlin, Dre»de«, Leipzig oder einer anderen Großstadt ihre Waar« darbiete«. Auch die Einwen dung, daß «mn in einer kleineren Stadt nicht die Au», wast habe, wie anderswo, dünkt un» hinfällig. Und wenn «an schließlich bedenkt, daß unsere Kaufleute und Handwerker doch auch nicht gerade auf Rosen gebettet sind, andererseits aber doch einen ganz erkleckliche« Antheil an den Laste« der Stadt tragen müssen, st ", 7'.. gehen, ehe «an sein Geld au« den Mauern unserer Stadt hinausschickt. Darum noch einmal: ,Faust im Orte." — „Mund zu!" so lautet die Parole in der jetzigen Zeit, wo scharfe und trockene Nord- und Ostwinde durch die Lande wehen. Alle» hat die Natur weise eingerichtet, die un» auch «tt vielen Schutzmitteln gegen allerlei Gefahren ausgerüstet hat. Ein solches ist die Nase, di« keineswegs nur Riechorgan ist. Zur Aufnahme fester und flüssiger Speisen besitzen wir den Mund, die Nase zur Aufnahme der Lust- speise. Diesen Respirator soll die Luft, die wir einathmen, zuerst durchlaufen; fie wird erwärmt, wenn fie zu kalt ist, wenn sie trocken sein sollte, frucht gemacht, und außerdem vom Staub gereinigt. Leider benutzrn viel« diese natürliche und nützliche AthmungSvorrichtung nicht «ad gewöhnen sich vertticheS und Sächsisches. Riesa, 28. November 1886. — Nächsten Dienstag, den 1. December tritt bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff'ahrtS-Gesellschaft der Win terfahrplan tn Kraft, welcher so lange aufrecht erhalten wer den soll, al» e» die Witterungsverhältnisse erlauben. Zwischen Dresden—Meißen—Riesa—Mühlberg wird der Verkehr auch weiterhin auf der ganzen Strecke aufrecht erhalte«. Die Schiffe werden verkehren: von Dresden nach Riesa Bor«. 8, 11, Nchm. 1" und 3", von MeißeiHnach Dresden vor«. 7, 10". Nchm. 12'» und 3'°, außerdem von Dresden nach Mesa vor«. 8, 11 (bi» Mühlberg) und Nach«. 1", von Riesa nach Dresden vor«. 7", 9" (7 Uhr von Mühlberg) Nchm. 12'» und von Meißen nach Mühlberg vor«. 7", von Mühlberg «ach Meißen Nchm. 12'». — Der Winter geht schon recht aggressiv vor. Die lrtztvrrgangenen Tage brachten bereit» strenge Kälte und da und dort konnten die Eisbahnen bereits eröffnet werden. Heute stellte sich nun auch neuer, schwacher Schneefall ein, so daß die Natur gegenwärtig ringsum ein durchaus winter liche» Gepräge zeigt. Ob es indeß vollständig einwintern wird, bleibt abzuwarten, der Elbschifffahrt wäre die« jeden falls wenig erwünscht, denn noch eine große, sehr große Zahl der hier liegenden Kähne harren der Löschung. Für da» «unmehr beginneude Weihnachtsgeschäft wäre indeß «ine mäßig kalte Witterung nicht nnerwüoscht. — kaust i« Orte! Es ist? jetzt die Zeit gekommen, in der alle möglichen sogenannten Versandtgeschäfte die ganze Welt mtt ihre« Katalogen und Preislisten überschwemmen, um da» leichtgläubige Publikum zu veranlassen, draußen in fremde« Orten ihre Einkäufe- zu machen. Wir halten «» Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Medlatt Mtd Anzeiger). relegramm-Adwffe AHL gL 6 ckA Fmnlpwchftell« „r»g<»ljatt", «tesa. 448 4 N Ls 4 88 n M. 20. j der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS? StadtrathS zu Riesa