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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 19.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189912190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18991219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18991219
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-19
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— Nr.LSt.- Liese verbreitetste unparteiische Leitung erscheint Wochentag» Abend» (mitDatnmdeS nächsten Lage») und lostet uiit den fünf Wdi^rntlichen B eiblättern: Meine Botschaft, ««chfischer Erzähler, Berichts.Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtes Unter, haltnngsblatt, lei den Postanstaltcn und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige, Poftlist«: 1.Nachtrag Nr. 2877. ""«M» Dienstag, den 19. Dezember. emnitz und Umgegend. tE^^^Ncher ««»»»es.AMekger^ - «egetindet iS?» otger" »«. . Verlag und RvtattonAm«schinen»D»»«<r von Alexander Wiele in C-entnitz, Theaterstraße Rr^ S. Inseraten - Preis: Die S ge haltene CorpnSzeile oder deren vorzngte „ ... .. . 60 Pfg. Bei vorausbestellte» Wiederholungen größerer In serate entsprechender Rabatt. — Anzeigen für die Nachmittag» erscheinende Nummer können nur bis Vormittag 10 llhr an- genouun« «oerdeu. Geschäftliche Anzeiger-Inserate finden für billigste» Preis zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Cheumitzer Eisenbatzu-ZettlittH Der Krieg in Südafrika. General BullerS Depesche an das Kriegsamt in Londons war eine äußerst böse Hiobspost. BullerS Name und Krieasrnf war stach den bisherigen Schlappen Englands letzte Hoffnung, Bstllers Korps von vier bis fünf intalten Brigade», mit reich licher Artillerie, da» einzige noch ungeschlagene Heer. Erweist sich die Niederlage als entscheidend, wie die Methuen», so ist nicht nur das Schicksal WhjteS in Ladysmith, sondern menschlichem Ermessen nach der Ausgang des Krieges entschieden. Wahrscheinlich werden die englischen Verluste an Mensch»!: ebenfalls groß sein und bei der Beschaffenheit der englischen Truppen ist kaum anzunehmen, daß ihr« Infanterie noch sehr angriffslustig und bissig sei» wird. Was aus England nun noch nachkommt, ist minderwerthig, kommt mit großen Intervallen »>nd stückweise an. Die „Köln. Ztg." meldet zu der Niederlage des General Buller, oic Gefahr für Buller sowohl als Methuen, abgeschnitien, ausge hungert und aufgerieben zu werden, iverde noch bedeutend erhöht durch die politische Lage, dir in der Kapkolonie sowohl als Natal um so größere Besorgniß errege, als die unaushaltsamen Niederlagen der Engländer de» Ausstand der bnrischen Elemente unter britischer Herrschaft zu Hellen Flammen schüre. Ob sich die Gefahr durch weitere ,»eue Rüstungen wettmachen lasse, sei nach dem Schlage, den Buller erlitte», zweifelhaft geworden. Es sei fraglich, ob es den .Engländern gelinge» werde,, den Feldzug bis zu einem für sie günstigen und entscheidenden Waffenerfolge durchzuführen. Der gegenwärtige Krieg sei für England eine der schwersten Prüfungen, bestehe es die Probe nicht, so seien die Folge» gar nicht auszudenken, s Die große Bedeutung dieser Niederlage, welche das Fiasco bei Magersfontein noch überragt, liegt auf flacher Hand. Jetzt haben die Engländer in Südafrika keine intakte Armee mehr und besonders fällt auch die moralische Zerrüttung der Truppen durch die steten Schläge in's Gewicht. Der Fall Ladyfmiths ist nur mehr eine Frag« der Zeit, selbst ohne einen Schuß kann cS durch Aushungerung zur Uebergabe gezwungen werden. So erlischt da» Prestige eine» eng lischen Heerführer» nach dem andern: Aus Yule folgte White, auf diesen Gatacre, dann Methuen und jetzt Buller. Dabei ist die stete Steiger ung der Niederlagen unverkennbar — wo ist jetzt der Feldherr, aus dem Englands Hoffnung ruht? > Obwohl der Umfang der Katastrophe, welche die Engländer am Tugelaflnß ereilt hat, noch nicht in seiner vollen Große bekannt ist, so steht doch schon jetzt die Thatsache fest, daß alle vorhergegangenen Schlappe» der Engländer in militärischer, politischer und vor Allem moralischer Beziehung der Niederlage Sir Redvers Bullrrs an Bedeutung weit nachftehen. Auf ihn hatte» die Engländer ihre ganze Hoffnung gesetzt, und bei jeder Hiobspost vom westlichen Kriegsschauplatz tröstete man sich mit der Erwartung auf bessere Kunde vom Oste», und nun bricht auch diese letzte Hoffnung jählings zusammen. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man auss Neue die Frage disknliren, ob England nicht besser daran gethan hätte, den Krieg überhaupt zu vermeiden; hatte man aber doch einmal den Entschluß gefaßt, ihn zu führen, so durfte das englische Volk doch erwarte», daß die Negierung wenigstens einigermaßen darauf vorbereitet sei. Solche Leichtfertigkeit, wie sie hier zu Tage tritt, hat seit dem berühmten Leboenfsche» „Aous sommoo nrodixrots« „chit ihres Gleichen in der Geschichte. Der englische Gesandte in Pretoria, Connyiigha», Greene, ist seit Jahren in seinem Amte und sieht nicht, was um ihn vvrgcht, sieht nicht, daß die Buren bis an die Zähne gerü. ct und entschlossen sind, ihre Unabhängigkeit bis auf e» letzten Blutstropfen zu vertheidigen. Sir Alfred Milner, der Gciicralgvuvckncur des Kaplandes, schürt das Feuer durch seine Anklagen gegen die Buren, ohne zu merken, daß im eigenen Lande die Funken der Empörung glimmen. Dazu der völlige Zusammen bruch des englischen Heeressystems! Fürwahr, eine schwerere Prüfling hat das britische Weltreich noch niemals zu bestehen gehabt, auch zur Zeit des berühmten Sepoyaufstandes in Indien nicht. Denn wie die Verhältnisse heute liegen^ wird es England nur der ans« richtigen Friedensliebe der andern Mächte zu danken haben, wenn cs ans diese» Kampfe mit heiler Hallt und nur dem Verlust an Prestige hecauskommt. Daß England nach solchen Niederlagen nicht sofort Frieden schließen kann und will, ist verständlich; eine andere Frage ist es aber, ob es nicht gut daran thäte, den ersten etwaigen Erfolg oder auch nur Scheinerfolg zur Anknüpfung von Friedens- Verhandlungen zu benutzen, und seine grvßafrikanischen Ero.berungs- pUiiie fallen zu lassen — eine Frage, die.ein großer Theil des englischen Volkes bereits bejaht. , : . > Urb« die Stimmung in England wird unterm 16. Dezbr. aus London gemeldet: Keine Worte können den betäubenden Schlag bejchrezbezi.he.il» Bichers Niederlage ganz England versetzt hat. Er ist »»NP gewMiher, als er für die überwältigende-Mehrzahl selbst gebildeter Engländer total unerwartet kommt. Seche Wirkung läßt sich vSrlänstg noch ilicht^abseheu,"bvch dürfte er allein Anschein nach endlich die inännlichen Eigenschaften der Nation, welche man ihr nicht absprecheu kann, zur Geltung bringen. Die Haltung der großen Londoner Blätter ist — man mag über ihre früheren Sünden denken, wie mau will — angesichts der nationalen Katastrophe bewundern-- wcrth in der Einmüthigkeit ihrer ruhigen, ermuthlgenden Sprache, bei den Blätter» jeder Parteischattiernng. Die Hiobspost wurde vom Kriegsministeril»» erst „ach 1 Uhr Nachts, also kurz vor Schluß der Redaktionen» herausgegeben, so daß nnr wenige Minuten für Kommentare übrig blieben. Das offizielle Kommunique wurde von der Milthcilung begleitet, die Regierung treffe Schritte zur baldige» Abschickiliig der sechsten und siebenten Division und zur Ersetzung der von der Artillerie erlittenen Verluste, ferner folgte das vertrauliche Ersuchen bei, beruhigend zu schreiben. Dies ist mit anerkennrns- wcrthcr Loyalität geschehe», selbst die radikalen und liberalen Blätter bctheueni ihr fortgesetztes Vertraue» ans die Regierung und die Generale. . . , In der Kapkolonie haben die Engländer ebenfalls weitere Miß- erfolge erlitten. Es wird gemeldet : L o n von, 16. Dezember. 7 Uhr 6 Min. Abends. Die „Times* meldet ans Naanwport von gestern: Die 10. Husaren rückten Mit zwei Feldartilleriegcschützcn Morgens ans Arnndel aus, um 4 Wage» hes Feindes abznfange». Die Vorposten der Buren «öffneten das Feuer aüf weite Entfernung, und ein Geschütz der Bnren feuerte weiter, als' die' englischen Geschütze erwidern konnten. Die Engländer zogen sich zurück. Eine Vnrengranate fiel dicht beim Stab nieder. Die Operationen führte Kapitän Lord Benlinck unter Ober leitung des Generals French und des Obersten Brabazp». Verluste fanden nicht statt. — Aus Lourenyo Marques lvird ferner gemeldet, daß 4880 Kapholländer bei Barkly East und Burghersdorp z» ven Buren nbergegangen sind. * -» * Das Gesuch des Herzogs von Eonuaugth. Das erneute Gesuch des Herzogs von Coiinaught um Ver wendung im Kriegsdienste findet im Interesse der englischen Dynastie hoffentlich diesmal eine passendere Antwort, als das erste Mal, wo man die Erklärung General Ballers, daß er keine Verantwortung für da» Lebe» des Prinzen übernehmen könne, merkwürdiger Weise zur Grundlage einer Ablehnung machte. Es sei hierbei daran er innert, daß, wie in den »leisten Staaten Europas, so auch in Eng land, ein deutsches. Fürstenhaus äuf dcm Throne fitzt, und daß cs nicht der Brauch deutscher Fürsten ist, beim Auszug ihres Volkes zum blutigen Streit daheim zu bleiben oder nach der Sicherheit ihres Lebens zu fragen. Im großen Jahre 1870 fehlte keines der deutschen Fürstenhäuser auf dem Platze. Von den süddeutschen Fürsten wurde Prinz Leopold von Bayern als Batteriechef am 1. Dezember in dem Gefecht von Villepivn, in dcm die französische Infanterie bis aus 150 Meter an die ihm verbliebenen vier Ge- schüye herankam, verwundet, ohne zu weichen; ferner wurde Prinz Wilhelm von Baden als Kommandeur der 1. badischen Infanterie- Brigade bei Nuits am 18. Dezember verwundet. > - Anders ist der Brauch bei den Engländern. lieber anderthalb hundert Jahre ist es her, daß ein Mitglied des englischen Königs. Hanfes ei»« ehrenvolle Rolle im Kriege gespielt hat. Georg U schlug 1743 die Franzosdn bei Dettingen unweit Afchaffenbnrg. Sehr wenig rühmlich ist das Auftreten seines Sohnes, de- Herzog» von Cumberlaiid; nachdem er schon früher zwei Schlachten gegen die Franzosen verloren halte, richtete er das Unglück von Hastenbeck bei Hameln an. Seine deutschen Unterführer, unter ihnen der Erb prinz von Braunschweig, gewannen die Schlacht, aber schon vorher hatte er in dem Glauben, besiegt zu sein, de» Rückzugsbefehl gegeben, der seine Armee bis in die Gegend östlich Breme» führte, wo er die schimpsliche Kapitulation von Kloster Zeven abschloß. Sein Vater stellte ihn nach der Rückkehr einem Fremde» vor: „Mein Sohn, der mich in Schande gebracht hat." Ein anderer englischer Prinz, der Herzog von York, übernahm 1793 das Kommando der Hannoveraner und Engländer gegen die Franzose». Nur englische Sonderzwecke verfolgend, trennte er sich von der alliirten Armee in Belgien, um Dünkirchen zu nehme», ließ sich bei Hondschoote schlagen und reiste dann im November von dem Heere nach Hause, in der Meinung, der Feldzug sei aus. Die Franzosen waren anderer Meinung, und so mußte im Winter der Hannoveraner Wallmvden die Niederlande räumen und den Heertheil »ach Deutschland retten. Seitdem sorgen Generale nnd Soldaten allein für britischen Kriegsruhm, von englischen Prinzen hat man Heldenlhaten nur aus anderen Gebieten gehört. Man kann also hier in Variation des vor Düppel ans de» Tod verwundete» preußischen Generals v. Rave» sagen: Es ist Zeit, daß einmal ein englischer Prinz wieder süp sein Vaterland den Degen zieht und, wenn es sich so fügt, auch stirbt! Wir erhielten hierüber heute folgende Mittheilungen: London, 18. Dezember. Das Kriegsamt meldet die Er nennung des Generals Noberli zum Befehlshaber der englische» Streitkräfte in Südafrika. Lord Kitchener ist zum Generalstabschef der dortige» Truppen ernannt worden. Das Kriegsamt erklärt diese Ernennung damit, daß General Bnller augenblicklich seine ganze Thatkraft in Natal auswenden müsse und keine Zeit übrig habe, um sich mit den übrigen englischen Truppenkörpern zu befassen. London, 18 Dezember. Vor dem Kriegsämte erschiene» gestern Taiisendc von Angehörigen der in Südafrika kämpfenden Soldaten, um die Listen der Verwundeten' und Tvdten dnrchzusehcn. London, 18. Dezember. Die Handelswelt beginnt, all mählich über die'allgemeine Krisis zu klage». Die Geschäfte gehen sehr schlecht - nnd von alle» Selten laufen Berichte ein über das Elend,- dns iii dcn ärmere» VolksschichleN herrscht.' Die' Aufforder ungen zur Lindcrnng der Noth sind so zahlreich, daß die Blätter sich-weigern, dieselben aufzunehnien. D «bl in,'18. Dezember. Der hiesige „Freeinan" schreibt in Bezug auf den bevorstehenden Besuch Chambcrlains i» sehr auf geregter Weise: Dieser Bestich ist eine tatsächliche Schmähung des «rischen Volkes, das augenblicklich die Tobten beweint, die durch Chamberlains Politik gefallen sind. Politisch« RlMdscha«. CH e m »i tz, 18. Dezember 1999. Deutsches Reich. Sine Unterrednng mit den» Grasen Bnlon». Der Berliner Korrespondent des „New-Iork Herald" hatteeine Unterredung mit dcm Grafe» Bttlow. Dieselbe bezog sich auf die Möglichkeit, daß Amerika als ehrlicher Makler zwischen ' Deutschland und England auslrete» könne. Gras Bülow habe er klär^ die ehrliche Maklerpolitik sei die des Fürsten Bismarck ge wesen. Im Augenblick sei ab« keine aktuelle Frage oder Angelegen« heit zwischen England und Deutschland streitig. Die beiden Negierungen seien in völliger Utbereinstiinmung. Weiter bemerke der Staatssekretär, wen» Herzlichkeit zwischen England und Deutsch land bestehe» solle, müsse es auch gemeinsame Interessen geben nnd England müsse seine Gewohnheit aufgcben. Alles für sich selbst zu nehmen und seinen Genossen nur den Nest zu lasse». Heutziitäge sei Jedermann ans der Straße für die Buren und gegen England. Die Kriegsnachrichten würden mit ungeheurem Interesse verfolgt. Auf die Frage des Korrespondenten, was England, wen» es auf de« Rath des ehrlichen Maliers Deutschland Konzessionen machen werden Deutschland geben könne, erwiderte Gras Bülow, es gebe eine» kleinen Platz, genannt Walfischbai, der für England gar nichts be deute und auch Deutschland keine» großen Nutzen bringen würde, aber das sei ein Ehrenpunkt. Deutschland schade es allerdings nichts, in seiner Mitte einen Punkt zu haben, wie Gibraltor rS für die Spanier sei. Fern« sei da Zanzibar. Deutschland habe iS für Helgoland weggegebeu, aber cS liege unmittelbar vor den, deutsche« Gebiet, und England würde es kaum umsonst wegaeben. Was den Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten, der seit 5 Jahren als brennende Frage zwischen de» beiden Ländern hänge» anlange, so denke er (der Staatssekretär), daß derselbe bald zu Stand« komtnen «verde. Deutschland habe von der amerikanischen Regierung die Meist» begünstigmigsllauscl verlangt, worauf Amerika erwiderte, Deutschland solle sie haben, ausgenommen die Begünstigungen, die anderen Nationen infolge der Rcziprozitätsverträge zugestande» worden seien. — Im Hinblick aus die vorläufige Nichtbesetzung de» deutschen Militärattache-Postens in Pari» wird mit- getheilt, daß unter de» Dreibündmächten wegen der Zwischenfälle Panizzardi und Schneider, sowie infolge der Enthüllungen de» Generals Mercier über die Spionage gegen die deutschen Offizier« eine Einigung erzielt worden ist. Die Maßregel „ erfolgte aber gerade zur Erleichterung guter Beziehungen zu Frankreich. Die endgiltige Abschaffung de» deutschen MilfiärqttachepofirnS in Past» ist »Echt beabsichtigt. ' - ^ - / e l > i — In der Frage des FrirdhosS-PortalS am Kirch« Hofe der Märzgefallene» im Friedrichshain hat der BeMilk Magistrat beschloß«», ersten» von der Vorlegung eine- neuen Plane» Kr bas Fcicdho7--Pörtal Abstand zu iiehmeii nnd zweitens die Park- deputatio» zu beauftragen, den Friedhof in angciiieffene» Zustand zu versetzen oder darin zu erhalten. . , , . . — Das führende.Organ der ZentruinSpartei, di e „Köln. Volksztg.*, wendet sich plötzlich in scharfem Tone gegen die geplant- Flottciiverinehrnng und sagt, es sei ivünschenswerth, wein» im Hinblick auf die Flottenfrage die Auflösung des Reichstage» erfolge. Nichts könne nützlicher sein, als »venn das dcntsche Volk vor die Frage gestellt iverde, was es von der Weltpoliti'k abenteiier- licher Unternehmungen hält. Der Reichstag befinde sich i»»i»»'tle» einer hochvecmitwortljchen Situation. Es wäre verkehrt, wenn die Besorgniß vor der Auflösung des Reichstag» die Entscheidung der Volksvertretung über die zu erwartende Flottenvorlage irgendwie beeinflussen würde. — Die „Deutsche Tagesztg." schreibt zu der Niederlage B uller's: „Uns in Deutschland liegt nichts daran, daß die Eng länder mit einem blauen Auge dcivonkomnien — je tiefer sie im Burenkriege gedemüthigt »verde», je vollständiger ihre Herrschaft über Südafrika gebrochen wird, desto besser für uns! Schassen die Buren jetzt ein vollkommen unabhängiges niederdeutsches Südafrika, o ist auch »nser Besitz dort für alle Zeit gesichert. Mit den Buren werden wir in Afrika stets gute Nachbarschaft halten können, denn die Interessen dcs Deutschen Reiches und der niederdeutschen Republiken gehen Hand in Hand; gegen das ländergicrige England würden wir immer auf der Wacht stehen müssen. Und darum, aber nicht darum allein, sondern, »veil sie für die Behauptung nnd Aus breitung des deutschen Volksthnms kämpfe», den tapscren Bnre» Heil und Sieg! Ausland. Oesterreich-Ungarn. Bezüglich der Regelung der Sprachen-- rage in Böhme» nnd Mähren erfährt das „Neue Wiener Tagblatt" von unterrichteter Seite, der von der Regierung aus« gearbeitete Entwurf umfasse den ganzen Komplex der Sprachrnsrage. und stelle grundlegende Bestimmungen für den Sprachgebrauch in allen Verwaltnngszweige» auf, ohne einen weiteren Ausbau der Vorlage zu verhindern. Der Entwurf benütze einige Punkte de» Pftttgstprogtamms der Dtntsche», so daß das Gesetz die Billigung der deutschen Abgeordneten finden könne, »nid komme auch den be rechtigten, Forderungen, der Tschechen entgegen. ,-7-7 Die „Neue Freie Presse" meldet, die Regierung habe drei Gesetzentiönrse vorbereitet, nämlich für Böhmen, Mähren und das ganze Reich. Der Sprachen« gesetzenlwurf für die landessürstlichen Behörden in Böhmen bestimme die innere tschechische Amtssprache für rein tschechische Bezirke nnd enthalte zugleich Bestimmungen darüber,' in welchen Angelegenheiten dcs Dienstoerkehrs sich die Behörden der deutschen Sprache bedienen müssen. Die Negierung habe die Absicht gehabt, zunächst ein Sprachengesetz für Böhmen einznbriiigeii, »va» jedoch seiten» der Führer der Tscheche» ividerrathen worden sei, worauf die Einbringung des Gesetzes vorläufig unterblieb. ....... , Spanien. Wie ans Madrid gemeldet wird, sind die ^00 m Bigau von den Philippinern eingeschlossencn Ameri kaner gefangen genommen worden. Tie Philippiner sind ent» schloffen, den Kampf fortznsetzc». Die Armee der Philippiner »st i« kleinere Trnppcnkörper eingetheilt, um einen Guerillakrieg zu führe»». Es wird bi- zu den Thoren Manilas gekämpft. Die spanische« Gesangei,e» sind von Agninaldo sreigegeben worden. General Ost hat eine strenge Zensur über die Presse verfügt; aus den Depesche« au» Manila wird Alle» ausgeschlossen, wa» für die Aufständische» günstig ist. (Da» find also die .Siegende» General» Otis, de»
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