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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140306026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914030602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914030602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-06
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I Düse» Blatt wird den Lesern von Dreoden und Umgebung am Lag« vorher bereit» al» Ubena-Mrgsbe zugeslelll, wahrend ,» di« Post Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. 88. Jahrgang. Hs Vei»«»-G«»ürr oiertellthrt. für Dre». den »et t«pt« ,»et- malt,er Zutraaun, (an Sann- und Montaaen nur »lnmay r.oo an., durch au»»>artt,e N«m. mtManLr« dt» ,I» M. «et einniati,» Zu- Uelluna durch dt, Post »Itjahneveftellgeldj. Ilualandi Oester- relch-Un^rm k,t» Nr., Schwei, b,«L Srt» . Italien 7,l7 Lire. — Nachdruck nur mit deutlich« Quellen- »». ab» «..Dreedner Machr.-lpiullsta.-lln- oerlangte Manulkrivt« »erd. nichtauldewahrt. Freitag, 6. Mürz 1914. Telegramm-Adressc: Rachrichtea Dresden. 188S Druck und Verlag von kiepsch L Reichardt ln Dresden. kauxtgeschäftsstelle: Marienstrafte 58/40. Te^phönanMüsie^ 25 2Ä° Nachtanschluß: 20011. Anzeiorn-Tarif. Annahme von tlnkün- dioungen bi» nachm, a Uhr. Sonnta»» »ur Marienstrade d« von I, bi« >/-, Uhr. Die einspaltige Zeile senoa U Lüden» »v Ps.. die zweispaiiige Zeile ans Terlseile 70 Ps.. die zwerspall. Reklomeieile t.b» M.. gaminen- Nachrichien au«Lr«»- den dle einspa». Zerle Ul> Ps. — I» Nur», menr nach Sonn und Feiertagen erhöhter Daris. — Aurwörtrge Rustrlige nur gegen Slorouobezahlung JedeiBelegblalllbPs. l.ano>in-5eife mit üem „^feil^ing" 25 pfg. pen 5tück. Aüv ertrge Lsfov am Donnerstag abend. Der König, Prinz Johann 61c v rg und zahlreiche andere Fürstlichkeiten sprachen telegraphisch ihr Beileid z»m Lode des Fiirstbischofs v. Hopp aus. Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian beginnen im Oktober dieses Jahres ihre Nnivcvsitätsstudien in Frciburg i. Br. Die Erste Kammer verhandelte heute über Eisen bahnsrage» und die Porzellaiiinannfaktiir Meisten. Die Leipziger Pläne für die Tierärztliche Hochschule wurden von der Finaiizdepictativn der Zweiten Kammer genehmigt. Aktionäre der A l b c r t - T h e a t e r - A k t i c n ge s c l l - schüft hielten gestern abend eine Versammlung ab, die sich mit der finanziellen Lage des Unternehmens befasste. Der Kaiser nahm heute in Wilhelmshaven ans der Werst Besichtigungen vor. Die Anteilseigner der Reichs bank erhalten für 19l4 «ine Dividende von 8,44 Prozent fgcgcn 6,05 Prozent im Jahre 1012». Die Staatsanwaltschaft des Landgerichts Elberfeld mel dete gegen die Freilassung der Frau Hamm Be schwerde beim Oberlandesgericht an. Das Organ des russischen Finanzministe riums dementiert die Nachrichten der „Köln. Zig." über an gebliche Kricgsvorbcrcitungen Russlands. Der Kürst und die Fürstin von Albanien trafen heute vormittag in Triest ein. Neueste Lrahtmeldmlgen vom 5. März. Der Kaiser in Wilhelmshaven. Wilhelmshaven. Nach der Abcndtascl an Bord der ^Deutschland" begab sich der Kaiser im Automobil »ach der Offiziers-Speiseanstalt, wo er einen scekricgsgcschichtlichcn Bortrag des Kapitäns z. S. v. Mantey hörte. Wilhelmshaven. Der Kaiser verliest heute morgen um 16)4 Uhr das Linienschiff „Deutschland" und fuhr auf dem Wasserwege zur Werft zur Bornahmc von Besichti gungen. AuS den ReichStagSkommisfionen. Ein Kompromiß über die Sonntagsruhe. Berlin. tPriv.-Tcl.) Die L v n n t a g s r u h c - Kom mission des Reichstages nahm heute einen Kompro- miha nt rag der bürgerlichen Parteien einstimmig an, wonach die Beschäftigung an den ersten hohen Feiertagen und am Frvnlcichnamstag, soweit der letztere ortsgcsetzlich als Festtag anerkannt ist, verboten wird, an den zweiten Festtagen,- am Neujahrs- und HiminclfahrtStag die Be schäftigung aber den Bcdürsiiisgciverbc» zugcstandcn wird- Vorher war ein Kompromihantrag der bürgerlichen Par teien angenommen worden, wonach in Bcrkaufsstcllcn für Back- und Konditoreimarcn eine Beschäftigung an Sonn tagen bis zu sechs Stunden, in denen für Milch, Mvlkcrci- crzeugnisse, Fische. Fleisch und Fleischwarcn eine solche von drei Stunden zulässig ist. Bezüglich der von den höheren Berwaltungsbehördcn zuzulassenden Ausnahmen wurde ebenfalls der Antrag der bürgerlichen Parteien angenom men. Hierzu kommt 8 7 Absatz 2 der Regierungsvorlage. Danach ist für Städte über 75 666 Einwohner den höheren Verwaltungsbehörden die Möglichkeit gegeben, für solche Gewerbezivcige, deren vollständige oder teilweise Aus übung erforderlich ist, Ausnahmen zu gestatten, die nicht über I Uhr hinausgehcn dürfen. Tic näheren Bestimmun gen über die Ausnahmen trifft der Bundcsrat. Sic sind dem Reichstage zur Kenntnisnahme mitgctcili. Neue Beschlüsse der Duellkommissio«. Berlin. iPriv.-Tel.s Die D u e l l k o m m i s s i o n des Reichstages verhandelte heute über die Frage, inwieweit Aciidcriingeii des Slrasgesetzbuches in dem Zwcitampf- Paragraphen notwendig seien, wenn jemand durch chren- rührige Handlungen oder Behauptungen über sich nnd seine Familie gekränkt ist. Die Kommission nahm ein stimmig den Grundsatz an, das, bei frevelhaftem Verschulden an die Stelle von Festungshaft Gefängnisstrafe treten soll. Ferner wurde mit acht Stimmen gegen fünf konservative und »ationallibcrale beschlossen, dast bei Borlicgen einer ehrlosen Handlungsweise die bürgerlichen Ehrenrechte obli gatorisch aberkannt werden sollen. Die Beschlüsse der Kom mission sollen morgen revidiert und später in Form eines Initiativantrages an das Plenum gebracht werden. Der Deutsche Handclstag und das Prcustische Herrenhaus. Berlin. sPrio.-Tcl.) Die Handels- und Ge werbe k a m m i s s i o n des Abgeordnetenhauses beschlost, eine Petition des Deutschen Handclstages, soweit cs sich »m eine gröstcrc Zahl von Vertretern von Handel und Industrie, Schiffahrt und Gewerbe im Herrenhausc handelt, der Staats- regicrung zur Berücksichtigung, soweit sic den Handels kammern ein Präsentationsrecht einräumen will, der Staats- rcgierung zur Erwägung zu überweisen. Ausstellung deutscher Edelsteine und Edelmetalle. Berlitz. In der grohcn Wandelhalle des preußischen Herrenhauses wurde heute die unter dem Protektorate des Herzogs Johann Albrccht zu Mecklenburg stehende Aus stellung deutscher Edelsteine und Edel metalle eröffnet. Tic zum Besten des Deutschen Fraucnvcrcins für die Kolonien veranstaltete Ausstellung gibt ein Bild von dem hohen Stande der deutschen Edcl- stccnindustrie und zeigt die wertvollsten Stücke und Schätze unserer heimischen Erde. Auch das Kaiserpaar hat er lesene Stücke ausgestellt. Ein geladenes Publikum wohnte der Eröffnung der Ausstellung bei. Auf der Ausstellung ist auch die Diamantenregtc des südwestafrikanischcn Schutz gebietes vertreten, die Brillanten und Diamanten von höchster Reinheit und Leuchtkraft zeigt. Die Staatsanwaltschaft gegen die Freilassung Frau Hamms. Berlin. iPriv.-Tel.s Gegen die Anordnung der l. Strafkammer des Landgerichts Elberfeld aus Wiederauf nahme des Verfahrens in der Flandersbachcr Mordafs a r c und gegen die Freilassung der Frau -Hamm hat. wie aus Varmen gemeldet wirb, die Staatsanwalt schaft Beschwerde beim Oberlandesgericht angcmclüct. Das Fürftenpaar von Albanien in Triest. Triest. Der Fürst und die Fürstin von Alba nien trafen heute vormittag um S Uhr 5 Min. hier ein nnd wurden mit fürstlichen Ehren empfangen. Tic öster reichischen und fremden Schiffe, darunter das deutsche Kriegsschiff „Breslau", hatten Flaggengala angelegt und salutierten wiederholt beim Eintreffen und bei der Weitcrsahrt des Fürstenpaares. Zum Einpsangc hatten sich der Statthalter Prinz Hohenlohe, die Spitzen der Behörden die Geistlichkeit, Vertreter der albanischen Mission und der albanischen Kolonie u. a. cingesunden. Aus dem Bahn Hose stand eine E h r c n t o m p ag n i e. deren Mnsillorps die albanische Hymne spielte. Die Revolution io Mexiko. London. Wie die Zeitungen aus Ncwnork melden, sagte der englische Gesandte in Mexiko Sir Lioncl Earden zu amerikanischen Journalisten, er halte eine Intervention der Vereinigten Staaten nicht für richtig. Nach seinen An sichten sei Huerta der einzige Mann, der in Mexiko den ,Frieden wicdcrherslellcn konnte. Er sei vollständig über zeugt, dast Huerta alles tue, was er könne, um die Ordnung wicdcrhcrzustcllen. Sobald das erreicht sei, werde er sich vermutlich nicht weigern, einem anderen Präsidenten Platz zu machen, der der amerikanischen Regierung annehmbar 'erscheine. Newqork. Der englische Gesandte in Mexiko Sir Lioncl Earden ist heute aus dem Dampfer „Olympic" nach England abgefahren. Veracruz. Die Regierung hat die Zeitung „El Moniteur" unterdrückt und sechs Redakteure unter der Anschuldigung verhaftet, sic hätten falsche Nach richten verbreitet mit dem Ziele, die Volksstimmung gegen die Vereinigten Staaten zu erregen. Berlin. Der Reichskanzler Dr. v. Bctbmann- Hollwcg ist gestern abend von .Hamburg hier wieder cingctrofsen. Berlin. Das Sechstagerennen hat gestern nacht t2 l!hr seinen Anfang genommen. In der ersten Stunde wurden 4l,174 Kilometer zurückgelegt. Tic Mannschaft Arendt-Hofsmann, die mehrfach überrundet wurde, ist aus- geschieden,'ebenso Ncttelbcck, der bei einem Sturz eine leichte Gehirnerschütterung erlitt. In der ersten Stunde brach der erschöpfte Iacguclin das Rennen ab. Sein Part ner Earavezzi bildet mit Marx eine neue Mannschaft. Um 11 Uhr vormittags waren 416 Kilometer zurückgelegt. Sertliches vad Sächsisches. Dresden, 5. März. —* Sc. Majestät der König empfing heute vormittag aus Anlast seines Namenstages zur Beglückwünschung die Oberhosmeistcrin am Königl. Hofe Frau v. d. Gabclcntz- Linsingcn, den Vorsitzenden Minister im Gesamtministerium, Staats- und Kricgsministcr Generaloberst Freiherr« von Hansen, den Minister des Königl. Hauses Staatsminister o. D. v. Mctzsch-Reichcnbach und den Ministerialrat in diesem Ministerium, sowie die Kavaliere seines Hof- und Militärstaates und hieraus die katholische Hofgeistlichkcit. Mittags fand im Rcsidenzschlvst Familicntascl statt. —* Sc. Majestät der König gedenkt morgen dem Rcgimcntsabend bei dem Offizierkorps des Großen hain c r H u f a r c n - R c g i m c n t s bcizuwohncn. —* Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian beginnen im Oktober dieses Jahres ihre Univcrsitätsstndicn in Frciburg i. Br. —* Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg ist heute früh 7 Uhr 8 Min. in Be glcitung der Hofdame Fräulein von Schönbcrg a»S Wien wieder hier eingetrofscn. Kauft uad Wiffeuschüst. x* Hofopernsänger Georg Zottmayr ist unter sehr günstigen Bedingungen bis zum Jahre 1621 der Dresd ner Hofopcr weiter vcrps lichtet morden. 'f Albert-Theater. Hugo Liiblincr gehörte zu den Lnstspicldichtcrn älterer Schule, die mit bescheidenen Hnino- rcn, netten Situationen im Familienkreise, freundlichen Charakteren ohne Arg auszickommen vermeinten. Von der scharfen, schneidige» Luft der Gegenwart drang kein Hauch in die stille Atmosphäre seiner Stücke. Durch ihre» Mangel an Gedanken und Ideen haben sic etwas sehr Ausruhcndcs. Man Hai bei den Lublinerschcn Lustspiel figurcn immer das Gefühl, „eure Sorgen möcht' ich haben". Hier handelt es sich um die prächtige Frau Iustizrat Eich- ler, die gern ihre „glücklich« Hand" beim Ehcstiften in Tätigkeit fetzt. Nachdem sic bei ihren Unternehmungen auch mehrfach von drolligem Pech verfolgt wird, siegt schließlich doch die ihrer Hand angeborene Eigenschaft, und Chart. Herbcck und Baron n. Wachbcra. sowie Frau Edith verw. Rombach und Dr. Schiinemann können ihre Vcr- lvbungSanzcigcn versenden. Ein reicher Onkel, der grim mig ist und Tcstamcntssorgcn hat, sowie eine Mutter, Berlinerin älteren Schlages, Bäckcrmecstern — Mund aus dem rechten Fleck, gvldencs Herz — vervollständigen das Lustspiclcnscml'le. Die Bvraussctz,cngen einer wirkungsvollen Ausführung liegen in vcrsönlichen Vorzügen der Dar steller: Liebenswürdigkeit, in der Gabe gewandte» gesell schaftlichen Auftretens, natürlicher Herzlichkeit des Tons. Den Damen sind die dankbareren Aufgaben zugcsallcn. Eli sab. Schultz hatte für die ehestiftcnde Iustizräti», die Dame mit der glücklichen Hand, menschenfreundliche Wärme des Tvns, Fra» Paula Wirth , aus dem Kreis ihrer eleganten Salondame» herauSgcrissen, spielte die Frau Bäckcrmecstern zwar nicht als waschechte Berlinerin, aber als herzhaften, resoluten Menschen mit der Reise eines vielseitigen Tnlents. Für mondäne Eleganz sorgte Fränzl Rena Hilpert in der Rolle einer feschen, jungen, verliebten Witwe. In einer lieben Back , jischrolle fiel Asta Bergen angenehm aus. Von den Herren sind Otto Groß als verlegener Stubengelehrter, IuliuSDonatals liebenswürdiger älterer Herr, wenn auch nicht gerade als preußischer Kavalier, Max Iähnig als Referendar und Willy Porth als Paragraphen justizrat zu nennen. Jeder suchte nach besten Kräften eine hübsche Stimmung z» erzielen. Der Erfolg der Nichtig keit war freundlich, es gab bei den Aktschlüssen Beifall, Frau Rene hatte sogar ihren eigenen beim ersten Auf treten. hg. 4* Der Lehrergesangvcrei« gab gestern sein zweites Wiictcrkoirzcrt und hatte sich, wie immer, eines bis aus den letzten Platz besetzten Gewcrbehaussaales und reichen Bei falls zu erfreue». Als Hauptwerk führte er das «ine Stunde währende Chorstück „König Laurin, eine deutsche Hcldcn- mär für Männerchor, Baritonsolo und Orchester" von Fritz Volbach auf, dem Tübinger Unincrsitäksmnsikdirektor, der sich durch eine Reihe von größeren Kompositionen und mnsiktheoretischeu Schriften bekannt gemacht hat. Volbach schildert hier sKlovierauSzug bei Gebr. H»g in Leipzig er schienen) in freiem Versmaß, wie Dietrich von Bern mit seinen Scharen auszieht, um die in König Laurins Zanber- bann sestgchaltcnc schöne Similde zu befreien. Er teilt den Stoff geschickt in vier Abteilungen, die miteinander natürlich eng zusammenhängcn, aber Anlaß zu hübschen Kontrast wirkungen sind. Beim Siegcsmahl singt den Kriegern zu nächst ein Barde die Sage vor, dann gebt cs auf gen Norden zu Kampf und Streit: im Zaubcrschloffe des überwältigten Königs vom Rosenland verfallen die Helden den Lockungen der Rosciimäüchc», und im Liebcstaumel werden sic non der Zwerge Schar mühelos gefesselt. Similde aber, die von Dietrichs Stimme gerührt und gewonnen ist, löst bald selbst des Kämpen Fessel», und im Triumph wird die errungene Braut von dannen geführt. Sine außerordentlich praktische Dichtung also für die üblichen Zwecke der geübten und leistungsfähigen Mannerchöre: reich an Gelegenheit z» aller hand Tonmalereien und Tcmpiwrchscl, zu starken Masscn- wirkungcn, wie zu poetisch aiigohauchte» Ltimmungü- schildernngen: der Dietrich von Bern als Solopartie sehr dankbar, »nd dem Orchester bietet sich oft die Möglichkeit, effektvoll herauszutrctcn, oder sich mit dem Chorklangc sin- onisch zu »»erkunden. Volbach zeigt sich als ein Musiker, der eine Lache versteht. Sr lehnt sich zwar fortgesetzt an Wagner an, so daß deutliche Erinnerungen an die Ringmusik sehr häufig im Hörer wachgericsen werde», nnd bei der Schil derung des Rosengartens kommt noch ein Hinweis ans Strauß' „Roscnkavalicr" hinzu, wie auch Krieg mehrfach mit seiner Pecr-Gynt-Musil auftaucht: sind dies aber nicht Meister, zu denen jedermann Vertrauen hat? Sicherlich wird dieser „König Laurin", der ein erstaunlich geschickt ge machtes, praktisches Chorwerk darstcllt. seine Runde durch die deutschen Mannerchöre machen, nnd man wird ilnn zum min dcsteic die Ehrlichkeit der Nachempsindnng stets zugute halte». Die gestrige Aufführung war ganz ausgezeichnet. Wie ein schneidiger Feldherr stand Professor Friedrich Brandes über dem Ganzen, und die glänzende Einstudierung des chorischcn Partes lobte den Anführer wie die Gcfolgsscharcn in gleicher Weise. Alles war vom dramalischcn Gesichts Winkel ans gesehen, und mit Schwung, Kraft, Tonschönheit und Exaktheit ward das Werk wirksam in allen seinen Teilen zu Ende geführt. Auch das Gewerbchansorchestcr, mit Kon zcrtmeistcr Pöhlmann, der die obligaten Stellen gut vor trug, an der Spitze, bewährte sich. Und Kammersänger Alfred Käse aus Leipzig, den man in Dresden bereits gebührend zu schätzen weist, sang den Dietrich von Bern mit energischem Ausdruck. — Vor diesem ausgedehnten CIwrstück kamen ein paar kleinere Kompositionen zu Gehör, das in letzter Zeit öfters aufgefübrtc deutsche Gebet von Nicodr, das alte Volkslied „Innsbruck, ich must dich lassen" in Hans Sitts schöner Satzweise nnd Hcgars nie seinen Eindruck verfehlendes „Totcnvolk". Alle drei Werke sang der Lehrer- gesangverein vortrefflich, so dast der laute Beifall, mit dem Sänger »nd Dirigent bedacht wurden, vollauf gerechtfertigt mar. Herr Käse trug noch eine längere Konzcrtszene „Friede" <H. Heincj für Bariton und Orchester von E. H. Scysfardt vor, ein impressionistisches Tonstiick voll Phantasie, das namentlich in der Verquickung von Liugstimme mit der Polyphonic des großen Orchesters mancherlei Interessantes bot. Als Celestaspielcr machte sich Herr Schirmer verdient. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte dem Konzerte bei. 6. X. -k* Literarischer Verein. „Dresdner Litera rische Streiflichter 1866 — 1846" lautete das Thema des Vortrages, den Hans Schön seid am letzten Dienstag hielt. Der Vortragende hat
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