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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190710203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19071020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19071020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-20
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Poft, destellgech iür Oesterreich 8 H 66 d. Ungarn 8 L vchrteljährlich. Ldonnemenl-Annabme. Vugustusvlatz 8 bei unseren Drägern, Filialen. Spediteuren und Annahmestellen^ chwie Postämtern und Die einzelne Stummer kostet 10 Pfg. Redaktion und «xpedtttoat Johaa»t»gasse 8. Delephon Nr. 14SSL Rr. l46So Nr. 1«SS4. Berliner Redaktton» Bureau: Berlin ttV. 7 Prinz Louit FerdinaUd- Stratze 1. Telephon!, Str 8275. Morgen-Ausgabe 8. lrip.rilltt' Tag MM Han-elszeittmg. Amtovlatt des Rates und -es Rolizeiamtes -er Ltadt Leipzig. Anzeige«-Preis Nr Inserate au» LechAgnnd Umgebung bi« Saespaltene Petttzeile 25 Ps., stnanzielle Anzeigen 30 Ps., Reklamen l M.; von aulwtrt» SO Ps., Reklamen 1.20 M. »omAu»land SOPs., finanz. Anzeigen 75 Ps. Reklamen l.SO M. Inserate v. vrhärden im amtliche» Dell 40 Ps. Beilagegebäbr 5 vl. p. Toosend exkl. Post gebühr. «elchäst»anzeigen a» bevorzugter Stelle im Preise erhäht. Rabatt nach Daris, gestertrtltr Aufträge kvnaen nicht zurück- gezogen «erden. Für da» Erscheinen an bestimmten Tagen «nd Plätzen wird keine Garantie übernommen. Anzeigen - Annahme i Uugnstugplatz 8, bei sämtliche» Filialen u. allen Annoncen- Expeditionen de» In- »nd Au«la»de«. Haupt Filiale Berlin: Tarl Duncke Herzogl. Bahr. Hosbuch» Handlung, Lützotvstraße 10. Lkelephon VI, Rr. «003). Nr. 2Sl Sonntag 20. Oktober 1907. 1V1. Jahrgang. Da» wichtigste vorn Tage. * Gestern wurde die neue Nheinbrücke bei Duisburg er- öffnet. (S. Dischs. R.) * Am 13. November wird das Reichsgericht wieder ein Landesverrats Prozeß beschäftigen. * Die Nachricht von einer Spaltung in der sächsischen kon servativen Fraktion wird dementiert. (S. Dtschs. N.) * Am 18. Oktober wurde in Leipzig die provisorische Konstituierung eines Deutschen Reichsbürgervereins vollzogen. sS. Dtschs. R.) * Die Kommission zur Verteilung des Reichsvorschusses an die in Casablanca geschädigten Deutschen hat ihre Arbeit begonnen. sS. Ausl.) * Die serbische Skupschtina ist nach der Eröffnung bis zum 4. Dezember vertagt. sS. Ausl.) Gnde gut, alles gut. Die trivial gewordene Bemerkung, daß von den besten Frauen am wenigsten gesprochen wird, ist auf die Dame Conferentia in diesen Wochen zur Genüge angewandt. Die Turchschnittszeitungsleser haben die Depeschen über die Plenar-, Kommissions- und Subkommissionssitzungen etwa ebenso fleißig gelesen, wie ehedem die Reichstagsverhandlungen über die sozialen Versicherungsgesetze, nämlich gar nicht. „Lang weiligkeit" einer Gesetzgebungsarbeit ist beinahe ein Unterpfand ihrer Güte. Und die Schöpfungen der Konferenz sind gute, tüchtige Arbeit geworden. Wir sagen nicht: der Friedenskonferenz. Was an positiven Erfolgen erreicht wurde, ist eine Gesetzgebung für den Krieg. Milde- rnng der Schrecken des Krieges: das ist eine dankenswerte Leistung, und die an ihr mitwirken, verdienen als Wohltäter der Menschheit ge feiert zu werden. Die Haager Konferenzen waren nicht die ersten, welche sich mit der Kodifikation des Völkerrechts in Kriegszeiten be schäftigt haben. Wir erinnern nur an die Genfer Konvention, den so unendlich segensreichen Schutz der Verwundetenpflege. Auch sind völkerrechtliche Bestimmungen gegen die schrankenlose Verwendung von Explosivstoffen im Kriege nichts ganz Neues. Der Wert solcher Verein barungen wird gar nicht genug gewürdigt. Enthält doch im Grunde die Verbindung der Begriffe „Völkerrecht im Kriege" einen Widerspruch. Der Logik gemäß hebt der Ausbruch eines Krieges, der Glockcnschlag der Mitternachtsstunde im Völkerlebcn, welche dem bösen Geiste der Menschhcitsvorzeit, dem Rechte des Stärkeren, seine unge bändigte Herrschaft zurückbringt, die Geltung eines Rechtsverhältnisses vollkommen auf. Indem die zivilisierten Staaten ihrer unbedingten Souveränität auch für diejenigen Zwischenzustände entsagt haben, in denen alle Verträge mit einem zum „Feinde" erklärten Brudervolk gc- brochen sind, haben sie ein Ungeheures der Selbstentäußerung über sich genommen. Man glaubt, das Wehen des christlichen Geistes in der Weltgeschichte zu erkennen, wenn auch der Heidenzeit schon Anläufe zur „Humanität" auch in Kriegszeiten nicht abgesprochen werden dürfen. Dieses Mal war es vor allem der Seekrieg, dem die Tätigkeit der Konferenz zugute gekommen ist. Der Seekrieg ist die vorzugsweise schreckenerregende Domäne der Kriegsgeißel. Die Angriffswaffen zer stören hier nicht bloß das einzelne Menschenleben, sondern vernichten mit einem einzigen Treffschuh die trügerische Wand, welche Hunderte von Menschen vor dem Hinabsinken in den Machtbereich eines unerbitt lichen Elementes zu schützen bestimmt ist, für welches der menschliche Körperbau nicht geschaffen ist. Diese Schrecken sind unvermeidlich. Aber schlimm war es, daß auch das Privateigentum, sogar der Neutralen, in einem Grade gefährdet war, den der Landkrieg in unseren Jahr hunderten schon nicht mehr kannte. Auf dem Lande war längst jene brutale Ausdehnung des Kriegsgedankens verschwunden, welche den Krieg gegen die ganze Existenz einer feindlich gewordenen Völker schaft, zur Vernichtung ihrer Gesamtheit mit all ihrer Habe führte. Die Einsetzung eines Oberprisengemchtes hat privatrcchtliche Streitigkeiten während des Kriegszustandes der willkürlichen Entscheidung der Partei enthoben. Auch in den Seekriegsgebräuchen ist so manches ge mildert, was gerade die moderne Entwicklung der Explosivchemie Ver schärfendes hineingebracht hatte. Daß losgerissene Seeminen und fehlgegangene Offensiv - Torpedos Wait über die Zone der Küstengewässer hinausschwimmen, daß sie noch Monate nach dem Kriegsende die Schiffahrt gefährden konnten, war wirklich ein himmelschreiender Zustand. Es wäre dringend zu wünschen, daß über die Durchführung der beschlossenen Schutzvorschristen mit großer Strenge gewacht werde. Als positive Ergebnisse der Konferenz seien im einzelnen genannt: die Ausdehnung der Genfer Konvention auf den Seekrieg, die Ver besserung des Abkommens von 1899 über die Gebräuche des Landkrieges, ferner das Abkommen über die Rechte und Pflichten der Neutralen, die Vereinbarung über die Beschießung offener Städte und Häfen durch Seestreitkräfte, die Festsetzung, daß kriegerischen Maßnahmen eine Kriegserklärung oder «in Ultimatum vorhergehen müsse, und endlich Bestimmungen über die Eintreibung von Forderungen. Die Anregung zu dem letzterwähnten Gegenstände „verdankte" man den besonderen Verhältnissen des „lateinischen Amerika", die der Vorsitzende Nelidow in seiner Schlußrede mit köstlicher Urbanität konturierte: „Die Mit arbeit des lateinischen Amerikas brachte uns neues, schätzbares Material, dessen Wert bis da hin ungenügend bekannt war. Die Vertreter von Zentral- und Mittelamerika hatten Gelegenheit die innere Lage und die gegen seitigen Beziehungen der europäischen Staaten näher kennen zu lernen, welche von denen der neuen Welt verschiedene politische Bedingungen aufweisen." Daß die offizielle Notifizierung von Kriegserklärungen in den Komment der zivilisierten Staaten zurückgeführt ist, möchte man weniger einen Fortschritt nennen als einen wieder zurückgenommenen Rückschritt gegen die honorigen, ja christlicheren Formen der wenigstent wickelten Heidenvölker. Wir glauben nicht zu viel gesagt zu haben, wenn wir der Konferenz nachrühmten, daß sie dankenswerte, daß sie tüchtige Arbeit geleistet habe. Wir wissen aber recht gut, daß das Endurteil wesentlich ungünstiger in allen denjenigen Kreisen lauten wird, welche mit viel höhergestellten Erwartungen der Konferenz entgegengeharrt haben, als wir, die wir aus damals sehr triftigen Gründen im Frühjahr ihre Verschiebung vor gezogen haben würden. Die Friedensenthusiasten werden sehr geneigt sein, über dem negativen Teil der Beschlüsse die positiven Leistungen zu übersehen oder gering zu schätzen. Ihre Sehnsucht schaute nach zwei Richtungen aus: Einen kriegerischen Willen von Negierungen und Völkern zu brechen durch Einsetzung eines obligatorischen Schiedsgerichtes, womöglich mit Exekutivbefug nissen, andererseits durch eine Abschaffung der stehenden Heere die Kriegsmittel zu vernichten. Zu der Verwirklichung dieser ihrer beiden „Ideale" erhofften sie von der „Friedenskonferenz" wenigstens die ersten Schritte unternehmen zu sehen. Wir haben die Abrüstungsfrage wiederholt besprochen. Wir halten die Abrüstung einmal für ein untaugliches Mittel zur Vermeidung der Kriege, gestehen im Gegenteil der heute in unserer Diplomatie herr schenden Theorie, den Frieden durch die Kriegs furcht zu sichern, eine erhebliche Bedeutung zu. Außerdem unterschätzen die Freunde der Wrüstungsidee den pädagogischen Wert des stehenden Heeresdienstes, auf den jedem gesunden deutschen Mann ein Anspruch gesichert bleiben muß. Ein obligatorisches Weltschiedsgericht aber mit Exckutivbefugnis — ohne eine solche wäre es vollends Schemen — halten wir nicht für wirksam durchführbar. Nehmen wir einmal an, es käme der vor zwei Jahren nur durch König Oskars schier übermenschliche Friedfertigkeit vermiedene Krieg zwischen Schweden und Norwegen eines guten Tages wirklich zum Ausbruch. Ein den Frieden erzwingen sollendes „Welt- Heer" mit prozentualer Beteiligung der Fricdcnsmächte wäre wenigstens zum Anfang kaum ein brauchbares Instrument, um die Zahl der not wendigen Opfer auf das Mindestmaß zu beschränken. Würde aber einer einzigen Nachbarmacht die Exekutive übertragen, so möchte vielleicht der Ehrgeiz und die Eifersucht der Negierungen ebenso zur Ncbernahme des internationalen Mandat? drängen, wie die Abneigung dec Völker gegen eigene Opfer in fremder Sache es verabscheute. Die Knochen des berühmten einzigen „polnmerschen Grenadiers" wären uns viel zu kostbar für den „humanen" Zweck, zu verhindern, daß Schweden und Norweger sich gegenseitig die Hälse brechen. Dazu denken wir lange nicht weltbürgerlich genug, dazu denken wir viel zu deutsch! Anderseits dürften wir es uns verbitten, daß etwa Rußland auf der skandinavischen Halbinsel Ordnung schaffe. In diesem Dilemma könnte gar leicht der Teufel eines örtlich begrenzten Krieges durch den Beelze bub eines Weltenbrandes ausgetrieben werden. Hingegen ist die schiedsgerichtliche Beilegung solcher Streitfragen, welche nicht dieLebensinteressen einer Nation berühren, ein unabweisbares Bedürfnis. Es darf natürlich im 20. Jahrhundert nicht mehr geschehen, daß in der Welt der Kulturstaaten ein Krieg ausbricht, etwa aus jenen Veranlassungen, von denen wir im Alten Testamente und in der Ilias lesen. Aber um den Kreis solcher Angelegenheiten fest zu begrenzen, welche wirklich mit Aussicht auf Erfolg der schiedsgerichtlichen Er ledigung unterbreitet werden können, dazu eignet sich nach unserer Auf fassung die „Methode Marschall" erheblich besser als die hoffentlich jetzt abgetane Methode der Konferenzmchrheit. Wir erkennen nicht allein in den positiven Resultaten der Konferenz eine würdige Leistung: Wir finden auch, daß in dem, was negativ ge blieben ist, eine Tat zu erblicken ist, eine Tat unserer Diplomatie und besonders unseres Vertreters v. Marschall, welche den klaren Blick und den Mut besessen haben, ungesunde und unreife Beratungsgogenstände entschlossen in den Papierkorb zu befördern. Die Universität Leipzig im Etat iy<>8/«y. Wie bereits kurz gemeldet, erfordert die Universität Leipzig in der kommenden Finanzperiode einen jährlichen Zuschuß von 3047 901 was gegen 1906/07 ein Mehr von jährlich 544 146 bedeutet. Außer der Bewilligung dieser Summe wird von der Negierung beim Landtage die Genehmigung zu nachstehenden baulichen Herstellungen beantragt, deren Kosten einstweilen aus von der Universität dafür auf zunehmenden Darlehen gedeckt werden sollen, während die Verzinsung und Tilgung in der Weise vorgenommen werden soll, daß die regelmäßig in den Etat einzustellende Bauschsumme zur Verzinsung und Tilgung der Universitätsschulden erhöht wird. Es handelt sich dabei um den Neubau der zum sogenannten Großen Fürstenkollegium gehörigen Gebäude an der Goethestraße Nr. 3, 4 und 5 und Ritterstraße Nr. 8 und 10. Die Gebäude sind sehr alt und baufällig, eine Instandsetzung oder ein teil weiser Umbau sind ausgeschlossen. Die Gebäude sollen deshalb durch einen umfassenden Neubau erseht werden, dessen Kosten auf 1350 000 geschätzt werden, wofür aber auch ein Mehrertrag von annähernd 100000 erwartet wird. Ferner soll ein Umbau der Geschäftsräume im Erd- und Zwischen, geschoß des Mauricianums an der Grimmaischen Straße erfolgen. Auch diese Räume haben veraltete Einrichtungen, so daß eine zeitgemäße bau liche Umgestaltung und Verbesserung in bezug auf die Schaufenster, Zu gänge nsw. nötig erscheint. Dadurch wird nicht nur ein besseres Aussehen des Hanfes, sondern auch ein höherer Nutzertrag erzielt werden, denn nach den mit den betreffenden Mietern bereits getroffenen Verein- barungen erhöhen sich die Mietzinsen um 25 500 jährlich. Der Umbau soll im geschäftlichen Interesse der Mieter nach und nach erfolgen und Mitte 1909 beendet sein. Er wird 132 000 erfordern. Endlich soll auS denselben Gründen ein teilweiser Umbau der Ge schäftsräume im sogenannten Preußischen Hause, Goethestraße 6, er folgen, dessen Kosten auf 65 000 ^il geschätzt werden. Als Mehertrag werden etwa 12000 Zk erwartet. An weiteren Um- und Erweiterungsbauten von Universitätsinsti- tuten sind in Aussicht genommen: a. ein Um- und Erweiterungsbau bei der Augenklinik, wofür ein- schließlich der inneren Einrichtung und Ausstattung 50t) 000 F ver ¬ langt werden, von denen als erste Rate 1500^)0 für die Finanz periode 1908/09 eingestellt sind, b. ein Neubau des Zahnärzlichen Instituts und zugleich Erweitc- rungsbau für die medizinische und chirurgische Poliklinik auf dem vormals Schrammschen Grundstücke, Nürnberger Straße 57: dieser soll einschließlich innerer Einrichtung und Ausstattung 475 0( 0 Mark kosten: o. ein 200 000 F einschließlich der inneren Einrichtung und Aus stattung erfordernden Erweiterungsbau beim Physikalisch-chemischen Institut, 6. ein Umbau des Hörsaals beim Chemischen Laboratorium, der ein- schließlich der inneren Einrichtung und Ausstattung mit 60000 veranschlagt ist, e. Umbau der oberen Geschosse des Grundstücks „Goldener Bär", Universitätsstraße 11, behufs Aufnahme der neu errichteten Semi- nare für Kultur- und Universalgeschichte und Landesgeschichte und Siedelungskunde, einschließlich innerer Einrichtung und Aus stattung, der ebenfalls mit 60 000 in den Etat eingestellt wor- den ist, k. der Anbau eines Aquariums beim Zoologischen Institut, für den einschließlich der inneren Einrichtung und Ausstattung 28 500 ausgeworfen sind, x. ein Erweiterungsbau bei der Medizinischen Klinik, einschließlich innerer Einrichtung und Ausstattung auf 23 000 veranschlagt, und endlich b. ein ebenfalls einschließlich innerer Einrichtung und Ausstattung 23 000 F erfordernder Erweiterungsbau bei der Chirurgischen Klinik. Im ganzen sind diese Um- und Erweiterungsbauten auf 509 750 .p veranschlagt, was gegen den gleichen Titel des Voretats ein Mehr von 209 750 ausmacht. Die nähere Begründung dieser Forderungen ist der Spczialberatung im Landtage Vorbehalten. Für die Feier des 1909 bevorstehenden 500jährigen Jubiläums der Universität Leipzig werden 60 000 nachgefordert. Nach neueren Fest- stellungen sind nämlich die Gesamtkosten der in Aussicht genommenen Festlichkeiten, die der Bedeutung des Jubiläums entsprechen möchten, und der sonstigen Bedürfnisse (Herausgabe einer Geschichte der Univer- sität und der Matrikel) mit 100 000 äußerst niedrig beziffert. Da bis Ende 1907 nur etwa 38 000 .4l beim Jubiläumsfonds angesammelt fein werden, so machen sich noch 62000 erforderlich, von denen etwa 2000 Mark aus einem Stiftungsfonds übertragen werden können. Soweit die einmaligen, außergewöhnlichen Ausgaben. Unter den fortlaufenden persönlichen Ausgaben stehen auch diesmal wieder an erster Stelle natürlich die Gehälter der Professoren und Lehrer. Sie erfordern im ganzen 716 250 jährlich, was eine Steigerung um 42 646 .L jähr lich bedeutet. In Zugang kommen: durch Errichtung einer außerordentlichen Professur für Apolo getik, eines zweiten Lehrstuhls für Zahnheilkunde und einer ordern- lichen Professur für alte Geschichte vom 1. Januar 1908 an 16000 ferner durch Ncubegründung der Stelle eines Lehrers der Stenographie und dreier außerordentlicher Professuren auf philosophischem Gebiete (zusammen jährlich 6000 .4) vom 1. Juni 1908 an 5225 Durch Gehaltserhöhungen aus Anlaß von Neuberufungen, sowie zur Abwendung von Berufungen nach auswärts, ferner infolge veränderter Einrichtungen und höheren Dienst- und Lebensalters 47196 .6, wäh rend 4550 .il durch Wegfall zweier außerordentlicher Professuren und Gehaltsabminderung bei Personenwechsel erspart werden. Für ständige Beamte und Bedienstete bei den akademischen Lehr- anstalten und den lediglich dem Lehrzwecke dienenden Gebäuden weist eine besondere Beilage des Etats an Gehältern 523 707 (mehr 39 651) jährlich nach. Die Wohnungsgeldzuschüsse für die bezugsberechtigten Bo amten und Professoren belaufen sich auf jährlich 76193 (mehr 42542 .<(!), während 14154 /l Anteile an den Gebühren für Ein- schreibungen, Exmatrikulationen, Hörerscheine usw. zu zahlen sind. Daß man auf großen Fleiß beim frohen Leipziger Studio rechnet und zahl reiche Examina erwartet, beweist die Einstellung von jährlich 47 300 F an Vergütungen an die Vorsitzenden und Mitglieder der Prüfungs kommissionen, für die allerdings im vorigen Etat bei diesem Titel 54 610 eingestellt waren. Was nun die Einnahmen der Universität betrifft, so erwartet man 330 970 aus Grundstücksnutzungen (vorübergehende Abminderung der Mietzinsen durch Um- und Neubau von Mietgebäuden 20 300 ^E) 16900 Ertrag des Universitätswaldes (im Voretat 2400 .i( weniger!. 2820 (Vorctat 4830 F) aus Zinsen von den beweglichen Beständen de? Korporationsvermögens, 41 700 .tl regelmäßigen Bauschzuschuß aus der beim Kultusministerium verwalteten landesherrlichen Stiftung für die Universität und 30370 (-s- 3480) .4 an stiftungsgemäßen Zuschüssen, Be- soldungs- usw. Beiträgen. 105 900 F jährlich (mehr 16 600 ^l) sollen die Gebühren für die Einschreibungen und Hörerscheine, sowie für Be nutzung der Hörsäle und Institute erbringen, 22 400 (-s- 850) .K die Ge bühren für Zeugnisse, Ausweiskarten usw. Für Vorlesungs- und Per- sonalverzeichnisse hofft man 3200 (-)- 400) zu lösen, und 39000 .4 für Prüfungsgebühren, Gebühren für Verwaltnngskosten, Zinsen und ver schiedene andere Einnahmen. Hierbei ist ein Minderertrag von 1900 (l vorgesehen, da nach den Nechnungsergebnissen die künftigen Aerzte, Zahn- ärzte nnd Nahrungsmittelchemiker 4900 Prüfungsgebühren weniger abgeloden haben, als veranschlagt war. Dieser Minderertrag hat von den Theologen und Philologen, die zwar 3000 .E mehr zahlten, als er wartet war, doch nicht völlig ausgeglichen werden können. Veritsches Reich. Leiptig, 20. Oktober. * 8vr Monarchenzufammenkunft in Windsor. Wie das ,B T." mitteilt, gilt eS als sicher, daß der König von Spanien und Kaiser Wilhelm am 14. November im Schloß Windsor eine Zusammeittunst haben werden, die äußerlich eine» rein privaten Charakter tragen werde, aber doch hohe politische Bedeutung haben dürfte. * Der Thronwechsel in Bade« und die Uebernahme der Chefstelle der 5. Armeeinspektion durch Großherzoa Friedrich H. hat, wie die „Mil.-pol. Korresp." meldet, eine Verschiebung der Kaisermanövcr- dispositionen für 1908 bewirkt. Seit dem Jahre 1899 sind das 14. (badische), das 13. (württembertzische) und das 15. (elsässische! Armeekorps, die zu dieser Armeeinspektion gehören, nicht mehr
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