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Sächsische Dorfzeitung : 19.04.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185004197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500419
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-04
- Tag1850-04-19
- Monat1850-04
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 19.04.1850
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IS. April I8S0. Nr. 16. Freitag, Neustadt- Mchstsche DorßeitMg alle Post-Aa- Salten. ochenblatt für den Bürger und Landmann. Ein unterhaltendes 2 — Verlag von Heinrich und Walthex Redatteur: Friedrich Walther. Markt, Nr. 2, in der Ver lag- - Expedi tion zu haben. vierteljährlich 12z Rgr. Au beziehen durch Politische Welt sch au. Deutschland. Während man in der Augustiner- kirche zu Erfurt über den zu gründenden deutschen Bundes staat verhandelt und von der schwankenden preußischen Politik in seinen Hoffnungen für die Zukunft Deutschlands sich hin- und herschaukeln läßt, geht das österreichische Cabinet immer offener mit seinen Plänen heraus, so daß sich die Dinge, die da kommen werden, weit eher aus den Wiener Blättern errathen lassen, als aus den preußischen osficiellen Zeitungen und den langschweifigen Erfurter Parlamentßberichten. So bringen zwei Wiener Blätter, welche mit dem österreichischen Ministerium in Verbindung stehen, die Nachricht, daß in Folge einer Aufforderung deS Wiener Eabinets sich in den ersten Tagen des Mai die Bevollmächtigten aller deutschen Staaten in Frankfurt versammeln werden, um an die Stelle der mit dem 1. Mai aufhörenden interimistischen Bunhes- commission zu treten. Den Vorsitz in dieser diplomatischen Versammlung wird, wie ehedem beim alten Bundestage, Oesterreich fuhren. Preußen soll diesem Plane gar nicht abgeneigt sein. Diese Angabe werden mit vieler Gewißheit be hauptet, und wir zweifeln auch gar nicht daran, daß es so kommt, wenn auch die Ausführung nicht schon in den erstell Maitagen stattfindet. — Von der interimistischen Bundes commission verlautet neuerdings weiter nichts, als daß.die früher von beiden Großmächten beanstandete Zulassung des dänischen Gesandten, von Bülow, in eine neue Wandlung getreten ist. - Oesterreich ist nämlich der Ansicht Rußlands beigetreten und spricht sich nun für die Annahme des Ge sandten aus, eine Forderung, die bis jetzt von Preußen be kämpft worden ist. Ob man in Berlin bei diesem dem deutschen Interesse entsprechenden Widerspruch verharren, oder dem rus sisch-österreichischen Verlangen nachgeben wird, muß sich bald zeigen. — Aus einer kürzlich, erschienenen Schrift des ehe maligen badischen Staatsraths Bekk ist mit voller Gewiß heit zu ersehen, daß Preußen seine dem Großherzogthume Baden gewährte militärische Hülfe nickt eher har eintreten taffen, als bis sich die Regierung verpflichtet hat, dem Berliner Bündnisse vom 26. Mai v. I. beizutreten. Es zeigt sich demnach, wie wenig begründet die Versicherung des badischen Regierungscommiffars in den Kammern war, daß Baden auS freier eigener Entschließung jenem Bündnisse beigetreten sei; ebenso ersieht man, waS von den Worten deS General v. Radowitz zu halten, welcher der Erfurter Versammlung sagte, daß Preußen die Hülfsbedürftigkeit deutscher Regier ungen nicht benutzt habe, um Zugeständnisse abzupreffen. — Die Leser werden sich erinnern, wie geheimnißvoll die Mi nister in Sachsen und Baiern vor einiger Zeit in den Kammern von der Münchner Uebereinkunft vom 27. Kebr. sprachen. Es wurden kaum leise Andeutungen darüber gemacht und erst nach Austausch der Ratificationen der wißbegierigen Volksvertretung genauere Aufschlüsse versprochen. Jetzt zeigt fich'S aber, daß man in Rußland weit eher und genauer von den Verhandlungen unterrichtet gewesen ist, als in den deutschen Kammern, daß die Convmtion schon in Peters burger Blättern abgedruckt war, ehe sie in deutschen Blättern )»öltter Jahrgang, ll. EluartaL. ! dort anlangen konnte. Es ist dieß Beweis genug, daß Rußland bei dem Zustandekommen des Münchener Ver trags mitgewirkt hat, und daß deutsche Regierungen in ! deutschen Angelegenheiten sich nach dem Willen Rußlands richten. — Der bairische Kriegsminister hat kürzlich in der zweiten Kammer eine Aeußerung gethan, welche die Aus sichten auf einen Krieg vermehren hilft. Er sagte nämlich bei der Debatte über die Verlängerung der provisorischen Steuererhebung: „Wenn, was zu erwarten steht, bald ein Krieg kommt, so rc." Deutlicher als diese im Vorbeigehen ent schlüpfte Aeußerung sprechen indeß die fortgesetzten Rüstungen fast aller Regierungen dafür, daß man auf keinen langen Frieden hofft. — Man spricht jetzt mit größerer Bestimmt heit als früher davon, daß ein österreichisches LruppencorpS an der würtembergischen Grenze aufgestellt werden soll; wie die Zeitungen berichten, haben die in Boralberg stehen den Truppen bereits Befehl erhalten, nach der schwäbischen Grenze aufzubrechen. — Der Unwille des Königs von Würtem- berg gegen Preußen soll sich, wie man versichert, daher schreiben, daß im vorigen Jahre dem alten Schwabenkünige von preußischer Seite das Ansinnen gestellt worden ist, et solle auf den Thron verzichten. — DaS Interesse, welches sich an den Proceß über den Tod der Gräfin Görlitz in Darmstadt knüpfte, hat sich nun dem Proceffe zugewendet, welcher gegenwärtig vor den Assiffen in Hanau über die Er mordung der beiden Reichstagsabgeordneten Auerswald und Lichnowsky stattfindet. Die Verhandlungen find sehr umfänglich, und bis jetzt ist man noch nicht mit dem Zeugenverhöre zu Ende gekommen. — Einer osficiellen Mittheilung der preußi schen Regierung zufolge, wird im Juli d. I. m Kassel ein Zollvereinscongreß abgehalten werden. ES soll auf dem selben ein neuer Zolltarif festgesetzt werden, ein Plan, der schon im Jahre 1848 vorbereitet wurde, aber wegen der unruhigen Zeitereignisse nicht zur Ausführung gelangte. — In Braunschweig ist es zu nicht unerheblichen Straßen- ercessen gekommen; die dasigen Lisch lergesellen wollten sich eine Einmischung der Polizei in die Verlegung ihrer Her berge nicht gefallen lassen, und warfen des Abends dem Polizei director die Fenstern ein. Die Aufregung war so groß, daß die Bürgergarde durch Generalmarsch aufgeboten werden mußte, um die Ruhe wieder herzustellen. — In Mecklen burg haben die Frankfurter und Berliner Friedensstifter ihr Ziel nun vollständig erreicht: die freifinnige Verfassung in Schwerin ist so gut wie gänzlich beseitigt. Die Strelitzer Regierung hat nämlich ihre Klage gegen Schwerin zurück- genommen, eS wird auf Grund eine- nach preußischem Muster hergerichteten Wahlgesetzes eine neue Landesversammlung be rufen, welche die Verfassung in ihrem Sinne „revidiren" wird. In Schleswig-Holstein hat fich in der letzten Woche viel verändert. Bekanntlich stand ein preußischer General, Herr v. Bonin, an der Spitze der dortigen LandeS- truppen; ebenso war eine nicht geringe Anzahl preußischer Offiziere der schleSwigschen Armee als Führer beigegeben. Dieses Berhältniß stand jedoch dem selbstständigen Auftreten der Herzogtümer bisher wesentlich im Wege, denn die Ab hängigkeit jener militärischen Führer von der Regierung
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