Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 19.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193604193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-19
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.04.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8». gahrvans. Ar. 184 Gonwas, IS.Aprü ISS» tll Gegrünöek 18S6 »et«a«ge»ühr »et täglich »welmLNgee Sa» ftellung tret Hau« monatlich UM. r.10, durch Postbe»ug ««.».«> einlchliedlich a»,? «»>. Voltgebühr (ohne Voltbufletlungigebühr) bet liebenmal wichentlichem Verland. Sintel- nummer l» Vps., »uherhalb Lachlen« »0 Vvl. VruF «.Verla,, Lkp/ch G R.Ichardt, Dre-den-A. I. Marie». «n,.,genp«il- ,..,«,'i>st« «r..-«Mimet^eü. stxa-e ZS/-2. Fernruf 252-1. postscheckkonts 1SSS Vreaden ^«telle^e E^mwlm.i» Di.« »latt enthält.die amtlichen Bekanntmachungen der .^^°E.7g.? ^ «!,^- «ach!.7e 2lmt»hauptman»schaft Vresden und de« Schiedsamt«, beim A ^. Quellen-ngab« »readvr «-ch-tcht«. Vberverstcheeunssamt Dresden Unverlangte Schriftstücke werden «lcht aufbewahrt Mk^e 7<veLFe/iw/V SaaSLeM m// Des toten Botschafters letzte Fahrt Feterttche Bettetznns auf dem rrinltatlsfrleohof Dresden. 18. April. heule Sonnabend, vormikkags, wurde die Leiche de» Botschafters v. Hoefch vom Reustädler Bahnhof, wo sie im ehemaligen Aürstenraum aufgebahrl war. nach der Irinilatiskirche über geführt. Dort erfolgte nach der Irauerfeier in der Kirche die vetfehung in der Familiengruft. Al» Vertreter de» Führer» und Reichskanzlers nahm an den Trauerfeierlichkeiten Reichsauhen- mlnlsler v. Reurath teil. Die fachslsche Regierung war durch Gauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann vertreten. Al» Vertreter Grohbritannlen» nahm Votfchafter Sir Lrlc Vhipp » und al» Vertreker Frankreich» Votfchafter Iranxois-Poncet teil. Auf heimatlichen Voten Ein grauer, trüber Himmel spannte sich über Dresden. Rleigrau blickt die Eibe unter dem Apriltag, die Neichs- slagge an den Masten der öffentlichen Gebäude steht auf Halb stock. Die roten Tupfen an den Fronten der Privat häuser bringen seltsame Farben in die trübe Stimmung de« Tage». Der Trauerflor an den yahnenknöpfen erzählt, daß Deutschland letzt«» Abschied »on d«m Mann« nimmt, Ser r» al» Botschafter in England vertrat, und daß e» Dresden» Erbe sein wird, di« die letzte Ruhestätte sür ihn ist. Auf den Straßen zum Neustädter Bahnhof hin staue» sich schon Menschen. Auf den Treppe» sammeln sie sich. Noch flutet der Verkehr. Doch al» die zehnte Stunde naht, wird er abgelenkt. Aus dem Schlesischen Platz ist vor dem Neu stadter Bahnhof eine Leere entstanden. Am Reustüdter Bahnhof Au» dem Fürsten raum, wo Botschafter von Hoesch ausgebahrt ist, funkeln weihevoll und golden die Kerzen von de» Leuchtern zu beiden Seiten des Sarges. Dann Bewegung. Eine Ehrenkompanie de» Jnsanterie-Negiments 10 rückt an. Taktmäßig erschallt der Tritt einer SA- und einer SS-Ehrenabordnung. Man sicht eine Werkabordnung der Papierfabrik Hugo Hoesch, und es werden immer mehr der umflorten Fahnen. Eine Lafette de» Artillerie-Regiment» 4 wartet. Achtzig Kranzträger de» Jnf.-RgtS. 10 stehen bereit, ebenso da» Musikkorp» -er Nachrichtenabteilung 4. Dann ein« dichte Gruppe von Uniformen der Bewegung, der Wehrmacht. Man sieht Gauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann, die Staatsminister Dr.Fritsch, Lenk, .Uamps, Landesstcllenleiter Salzmann, SA-Gruppen führer Schepmann, SS-Brigadestthrer Berkelmann, Ministerialdirektor Lahr, Oberbürgermeister Zürn er, Polizeipräsident Hille, GaugeschästSsührer Müller und viele andere Vertreter der Bewegung und der Behörden. In der großen Empfangshalle -es Neustädter Bahnhofs ist eine breite, ehrfürchtige Gasse gegraben. Seltsam gedämpft hastet -er Verkehr aus -en Gleisen und da» Rumoren -er Züge. Dle Ehrengäste treffen eln Auch auf -em Bahnsteig liegt -er wehmütige Schimmer de» trüben Apriltage» müde über -en Gleisen. Die Ehren kompanie ist angetreten. Dann naht der Berliner Schnellzug. Kommando»: „Achtung, präsentiert da» Ge wehr!" „rfugen recht»!" Au» -em letzten Wagen -es Zuge» steigen ReichSaußeumtnister von Neurath, der englische Botschafter Sir Eric Phipp», der französische Bot schafter FrancoiS-Poncet, der Londoner Botschafts rat Fürst BiSmarck und der AuSlanbSpressechef Dr. Hanfstaengl. Gauleiter Mutschmann begtüßt den deutschen Außenminister und -ei, französischen und englischen Botschafter.' Dann schreitet Äußentniütster v. Neurath die Ehrenkompanie ab. Der Lranerzug fetzt sich ft» Hmnegang In tiefer Stille stehen einige Minuten über dem weiten Platz. Längst ist -er Sarg des Verewigten aus die Lafette eines Geschützes gehoben. Dann schallt vo»y Musikkorps -er Choral „Jesus meine Zuversicht". Die Arme recken sich zum letzten Gruß, die Hände der Militärs stiegen an die Mützen, und diese Trauerbezengüng setzt sich im weiten Umkreise über all die Tausende fort. Der Kondukt sormiert sich. Voran das Musikkorp», dann in leuchtendem Blau eine Abordnung der ehemaligen Garde reit er mit der Standarte. Der Verstorbene hat diese Uniform getragen. Die Kranzträger folgen. Blumen schimmern. Aus einer Schleife liest man den letzten Grub, -en Adolf Hitler -em Verewigten sandle. Dann folgt die Lafette mit dem Sarg, der mit der Relchtflagge bedeckt ist und auf der nur ein einziger Bun- Rosen liegt. Die Glocken fallen von den Kirchen ein und summen gedämpft und weihevoll durch den Morgen. Und dann der lange Zug de» Geleite»: Di« Botschafter, der Gau leiter, die Minister, der Leiter de» militärischen Aufmarsches, Generalleutnant Praetoriu», und der Stadtkommandant von Dresden, Generalmajor von Ketser, der im Namen der Wehrmacht -le von auswärt» erschienenen Trauergäste be grüßte. Dann DA, SS, die Werkabordnung und di« vielen anderen Ehrenabordnungen. Vom Musikkorp» tönt «S: „Harre meine Seele". Jetzt hat die Lafette mit dem Sarg schon die A n t onstraße erreicht. Jetzt recken sich dort schon die Hände -um letzten Gruß. Und durch Menschenmauern auf den Bürgersteigen, durch die stumm« Trauer ungezählter Volksgenossen hindurch bewegt sich langsam der Kondukt zum Albertplatz, durch di« Glaeibstraße, über die Albertvrücke zum Sachsenplatz durch die Gerok- straße »um Trinitatt-platz. Fortsetzung Seite r »atu. c»»pe» Da» rrsvergefolse de» ver- ewigwn Botschafter» von Hoesch ixt derUedrrführung vom Neustädter Bahnhof zur Eriniratiikirche von link» der britische Bot- schaster Str Eric Phipp», R«ich»av-«nmtnistek von Neurath, Generalmafor von Reiser, der ftanzSstsch« Bot- schafter Francoi«-Poncet, md Gauleiter und Reich»- statthafter Mutschmann Bezwingung -ee Ferne Drei Dinge sind «S, die in diesen Tagen besonder» auf di« Entwicklung dr» Luftverkehrs htnlenken: Der erfolgreiche Abschluß der Fahrt de» neuen Luftschiffes „Hindenburg" nach Südamerika, der Stapellauf des neuen Flugzeug- Schleuderschifse» „Ostmark", da» das erste Schiss ist, da» eigens zur Unterstützung de» Flugpostdienstes über den Atlantik gebaut wurde, und nicht zuletzt da» Inkrafttreten des Sommerflugplanes der Deutschen Lufthansa am heutigen Sonntag, dem 10. April. Es ist erstaunlich, wie rasch sich der Mensch an da» Neue gewöhnt. Als die Luftschiffe U 84, 1.2 12S, l.2 1S7 zum ersten Male den Atlantik überquerten, schien da» ein abenteuerliche» Wagnis, und Deutschland hielt den Atem an, bis eS geglückt war. Die regelmäßigen Fahrten des „Graf Zeppelin", der soeben wieder tn Rio de Janeiro gelandet ist, über den Sttdatlantik, lasten un» der« artige Leistungen fast als eine Selbstverständlichkeit erscheinen; das neue Lustschtss „Hindenburg" wird im ÄuSlanbe fast be- gejsterter gefeiert, als in.der Heimat, und englische Zeitungen, wie dir „Daily Mail", widmen ihm noch in diesen Tagen i ausführliche Leitartikel. SS ist aber auch ein Wunderwerk, diese» fliegen»« Hotel, da» alle Bequemlichkeiten enthält, da« fließende» Warm- und Saltwasser besitzt, tn dem der Ober, steward zwei Köche, einen Barsteward, Stewards für Tisch und, Kabine kommandiert, und wenn die Passagierfahrten aus genommen werden, wird noch «ine Stewardeß für die weib- lichen Fahrgäste hin,«kommen. In Santa Cruz, sechzig Kilo meter von Rio de Janeiro entfernt, ist soeben dte neue Lust- schisfhalle in Betrieb genommen worden, eine gewaltige Stahlkonstruktion, dte deutsche Firmen mit deutschem Material erbauten. Wer denkt noch daran, daß der „Graf Zeppelin" eigentlich nur ein Versuchsschiff war, da» ursprüug- ltch lediglich dazu dienen sollte, eine Reihe von Demon strationsfahrten über weite Entfernungen zu machen. Bet der Luftschisfreederei hat man schon angefragt, ob e» für dte geplanten Nordamerikafahrten des „Hindenburg" nicht ver billigte Studentenkarten gäbe; aber auch l.2 ISO ist, al» erste Ausführung eine» neuen Luftschifftyps, zunächst Versuchs- schiss, und Versuche sind die geplanten Ueberquerungen de» NorbatlantikS. Bei ihnen wirb es vermutlich gelingen, die bisherige Luftschisfretsedauer um ein Viertel zu verbeffern, so daß bi« Hinreise 70, die Rückreise KS Stunden benötigen würde. Zur selben Zett, in der das Luftschiff „Hindenburg" seine Personenflüge über den Norbatlantik aufnehmen wird, wird auf dieser wichtigsten Strecke des Weltluftverkehrs mit Hilfe des schwimmenden Flughafen«, dem Flugzeug-Schleuder- schiff mitten im Meer, der regelmäßige Luftpostdienst in Be- trieb genommen sein. Nicht Konkurrenten sind Luftschiff und Flugzeug; sie ergänzen sich vielmehr. Die Deutsche Lufthansa ist Teilhaberin der Deutschen Zeppelin-Reederei, und die Ein- Helt «m deutschen Luftverkehr ist tn jeder Beziehung gesichert. , Nicht nur wirtschaftlich, auch politisch erfüllt die deutsche Luft- fahrt «ine große Sendung. Brücken schlägt sie und führt Deutschland näher an dte Neue Welt heran. Dte Fortschritte der Technik hat jedermann vor Augen; die politischen Vor arbeiten, die nötig waren, waren nicht weniger wichtig. Stark bemühten sich die Luftpolitiker mehrerer Länder, «ine Schlüsselstellung für den Luftverkehr über den Nord atlantik zu gewinnen. Dte Bedeutung der Azoren al» Stützpfeiler sür dte künftige Luftbrücke über den Norbatlantik wurde frühzeitig erkannt, und Ende 1929 schon gelang e» einer von Frankreich abhängigen, nur dem Namen nach portugiesischen Luftverkehrsgesellschaft, mit der portugiesischen Regierung einen Monopolvertrag zu schließen, der ihr auf die Dauer von 80 Jahren da» Alleinrecht für den gesamten Luftverkehr über portugiesischen Boden, also einschließlich Azoren, erteilte. Aber da» Abkommen wurde im Oktober 1088 von Portugal gekündigt, ohne daß e» praktische Wirksamkeit erlangt hätte. Heut« gewiß nur eine lustpolittsche Erinne rung, wirft diese doch ein Schlaglicht auf die Bemühungen um die Schaffung- von Stützpunkten für den Norbatlantik- slugbienst. Die Nord route für den Luftverkehr Europa- Nordamerika stand im Mittelpunkt der im November 1988 tn Ottawa abgehaltenen Konferenz englischer, irischer und Heute Beilage r Unsere ^Wehrmacht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite