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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270329017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927032901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927032901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-29
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1927
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71.IaistBONg. -9149 Dienstag, 2». März 1927 Gegründet ISS« Diabiausckrist, MaDetchte« Dreede» A«»svr«-brr - s««»,linmn»»r! 2S241 Iknr für NachtgrsvrüL», 20 Oll Bezugr-S-bühr ILIWt. SckklftlrUlma «d Lanpterschästeftrllrr Marte« ftrail» SS/42 Druck «. Brrlaa von Ltevick ck Netchardt in Drriden Postscheck-Konto 1OSS Dreede» Nachdruck nur mit drulltcher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.'» »ulSsftg. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewab-t Geßler verteidigt den Wehretat. Deulfcher Abrüslungsvorsloß in Genf. — Das Versailler Diklal als Muster. SachklSnge zum Kamps um die Reichswehr. IDra-tmrldnng unterer Berliner Schrtftlettung.l Verlt«. 28. März. Ein Haftbefehl gegen den Abgeorb. steten Tabor zur Erzwingung LeS OffenbarungS. etdeS wird dem GeschäftsordnungSauSschuß überwiesen. DaS HauS beginnt dann die -«eite Lesung deS Etats deS Reichswehrministeriums. Abg. Stückle« (Soz.) gibt als Berichterstatter einen Ueberbltck über die AuSschußverhanblungen. Die Reichs» wehr erfordere in diesem Jahre einen Zuschuß von Kö Millionen Mark, sieben Millionen mehr al» im Vorfahre. Dir Marine erfordere 228 Millionen. Die Ausgaben der Reichswehr seien sehr hoch. Der Minister habe erklärt, er brauche keinen Staatssekretär. Seine Vertreter seien der Chef der Heeresleitung und der Chef der Martnelettung. Die politische Verantwortung könne ihm niemand abnehmen. Die Ansschnßmehrhett erklärte sich damit einverstanden. So. wohl die Heeresleitung als auch die Mehrheit des AuS» schusseS erklärten, baß die Republik sich auf die Reichswehr verlassen könne mid daß daö Mißtrauen künstlich geschürt »erde. Wir habe» heute 127 Garnisonen neben <Ht Truppen» Übungsplätzen für «in Heer von nur 100 009 Mann. Man sei aber auf eine Zusammenztehung der Truppenkörper be» dacht. Der Chef der Heeresleitung habe zugegeben, daß die Ossi,irre Nicht etwa überzeugte Republikaner feie«, aber «a« kl»« sich darauf »erlasse«, daß sie dem Staate gegruitber tbrr Pflicht tun mürben. Abg. Schöpf«« iGoz.1 hält den HeereSetat für zu kost, fpitlig. Man könne ohne jede Mühe kill VIS SV Millionen streichen. Statt dessen habe man Abstriche bet den sozialen Ausgaben gemacht, so unter anderem fünf Millionen für Ainderspetsungen abgestrichen. Die Militärs hätten ja immer ein einnehmendes Wesen gehabt. Pflicht des Parlaments aber sei es, die Mehrausgaben mit den Anforderungen für kulturelle Zwecke in Einklang zu bringen. Die Sozial, bemokratie müsse in der ganzen Welt ihre Stimme erheben und die allgemeine Abrüstung fordern. Der sozial» »emokratifche Reduer schloß seine Ausführungen mit der Sr» klilrnng, daß die Sozialdemokratie dem Neichswehrminister nicht das nötige Vertraue« eutgegenbringen könne und des» -alb ein Mißtrauensvotum gegen ih» eingebracht habe. Abg. Graf »»« der Schulenburg (D.«N.) erklärte: Wir find «ach eiugeheuder Prüfung ,« der Ueber» zengung gekomme«, daß im Wehretat nur das ««gefordert worden ist. »aS für die Landesverteidigung dringend ge» boten war. Ganz Frankreich, das ganze Volk und die ganze Wirtschaft stellen sich in den Dienst der Landes. Verteidigung und billigen die Errichtung von BefestigungS. werken von Dünkirchen bis nach Mülhausen. Rur von Deutschlands Sichterhett darf «iemalS die Rede sein. Wir sind das in Ketten gelegte Volk »weiter Klasse, das über die Art und das Maß seiner Rüstung nicht selbst bestimmen darf. In seiner Ohnmacht hat es auf die Gestaltung der außen- politischen Entwicklungen keinen bestimmenden Einfluß. Durch die Macht der Verhältnisse können wir aber gegen unfern Willen »um Einsatz der Reichswehr gezwungen werden. Gerade weil dem so ist, haben wir alle Veranlassung, jvenigstenS unser Hunderttansend-Mann.Heer auf die höchste Stuse der Leistungsfähigkeit ,u bringen. Wir begrüßen die für Verbesserung der Unter» kunst der Mannschaften angeforderten Mittel. Sie sind aber nur der erste Anfang des unbedingt Notwendigen. Die Mannschaften müssen so bezahlt werden, daß sie ihre spätere Laufbahn nicht mit Schulden anfangen. Ein sehr ernstes Kapitel ist die Versorgung der a«Sgedieuten Soldaten. 2V0V0 Anwärter warten aus Anstellung und 6000 Mann kommen jährlich in Zukunft allein von der Reichswehr hinzu. Dem» gegenüber sind die Einstellungen von etwa 4000 Mann pro Jahr völlig unzureichend. Der Redner gedachte dann des Generalobersten v. Seeckt, der unter den größten außen- und innen politischen Schwierigkeiten in einem Chaos die Reichswehr ausgebaut und sie zu dem gemacht habe, was Ne heute sei. Alle Vorwürfe gegen dl« Reichswehr «ud ihr Offizierskorps falle«, betonte der Redner, in ei« Nicht» zu sammen, augestchtS der Tatsache, daß die Reichswehr in kritischen Zeiten der feste Halt vv« Ordnung und Autorität gewesen ist. Wie stellt man sich elue Republikauifieruug der Reichswehr vor? Sollen alle die Offiziere und Beamten beseitigt werden, die im Kaiserreich gedient haben? Der heutige Staat würbe diese Erschütterung nicht ertragen. Der sozialdemokratische Metchswehrmintster NoSke hatte recht, wenn er im ersten Revolutionswinter 1018/19 eS vorzog, sich auf diejenigen zu stützen, die ehrlich an ihrer monarchischen Ueberzeugung fest, hielten, sich aber zur Rettung von Volk und Staat zur Ber- fllgung stellten. Auch «in Hohenzollernprtnz hat damals das „Ä o r w ä r tS " »H a US gegen die Spartakisten geschützt. Die Pflege ber glorreichen Erinnerungen ist das zweite Ich jedes deutschen Soldaten. Die Hoheitsabzeichen deS neue» Staates und seine Farben sollen von der Wehrmacht geachtet werden. Man vergesse aber nicht, baß die schwarz, weiß-roten Farben mit dem Eisernen Kreuz und ber Gösch die Krtegöflagge der deutschen Republik sind. Von einer politischen Betätigung ber Wehrmacht ist UnS nichts bekannt. Wir lehnen u»S dagegen aus, daß der politische Kamps in das Heer hiueingetrage« wird. Allen Schichten und Ständen steht in unserem Werveverfahren ber Eintritt tu die Reichswehr offen. Unerläßlich ist eS aber, baß der Angeworbene den Anforderungen genügt, die im militäri schen und vaterländischen Interesse gestellt werben müssen. Mit einer parlamentarischen Beschwerdestelle über die Reichs, wehr wird die unentbehrliche Disziplin nur gelockert. Wir wissen, bah die Reichswehr von tiefstem Ernst, heißer Vater» landSliebe und hohem Pflichtgefühl beseelt ist, «ud wir wisse« auch, daß sie i« den Pflichten gegen de« heutige« Staat «icht versagen wird. (Lebhafter Beifall.) Abg. Erstng lZtr.) führt aus, daß ein pazifistisch er» zogeneS Heer undenkbar sei. Ob Deutschland eine Politik des Friedens treibe oder nicht, könne nicht von der Reichs, wehr entschieden werden, sondern von der Regierung und dem Parlament. Die Reichswehr sei ein Instrument der vom Parlament und ber Regierung gebilligten Politik. Die Behauptung gewisser Kreise, daß eine Zustimmung zum Wehretat mit einem Bekenntnis zu kriegerischer Politik gleichbedeutend sei, weisen wir entschieden zurück. Nichts schädigt die ruhige und friedliche Entwicklung des Reiches mehr als die immer wiederkehrende Behauptung. Deutsch land rüste zum Kriege. Deutschland hat abgerüstet und ist gar nicht in der Lag^ Angriffskriege zu führen. Der Redner verweist in diesem Zusammenhang auf die Feststellung der Botschafterkonferenz, baß Deutschland die Abrüstungs. bestimmungen deS Versailler Vertrages vollkommen erfüllt habe. Ruumehr ist Deutfchlaud berechtigt, die Krage zu er hebe«. wann di« anderen abzurüsteu gedenke«. Wir dürfen nicht eher ruhen, als bis die Abrüstung einheitlich durch geführt ist. Der Redner wandte sich dann dem Etat deS RetchSwehr- mtnistertumS selbst zu. Die hohen Kosten feien eine Folge ber Bestimmungen deS Versailler Vertrages. Wenn Frank» reich an der Höhe der Kosten für unsere Reichswehr Anstoß nehme, so könnte eS mithelfen, diese zu erniedrigen, indem es gestatte, daß zweieinhalb Kavalleriedivisionen beseitigt und an deren Stelle Infanteriedivisionen aufgestellt werden. Im Namen seiner Freunde stellte der Redner fest, -aß das Zentrum der Reichswehr, wie sie ihre Ausgabe erfülle. Achtung und Anerkennung zolle. ES wünsche, daß zwischen Volk und Wehrmacht ein Vertrauensverhältnis geschaffen werde, das notwendig sei, wenn die Reichswehr ihren Auf- gaben gerecht werben soll. Nach einer kurzen Unterbrechung durch dt« Abstimmungen über den Haushalt des RetchSminlsteriumS für die besetzten Gebiete ergriff dann Reichswehrminister Dr. Gehler daS Wort: Er stellte mit Genugtuung fest, daß «S möglich ge- wesen ist, hier im Hause eine grundsätzliche Debatte über die Reichswehr von rein sachlichen Gesichtspunkten aus zu führen. Die Kritik habe besonderes Gewicht gelegt auf die Belastung deS Etats und der deutschen Volkswirtschaft durch die Aus gaben, die wir für unsere Wehrmacht machen müssen. Es ist kein Zufall, daß dieselben Anfragen, di« hier erhoben werden, in diesen Tagen im englischen Parlament mit der größten Leb haftigkeit erhoben worben sind. Di« euglische Militärlast ist um ungefähr 79» Millionen Mark gestiegen. Sie hat sich von 77 Millionen Pfund Sterling auf 129 Millionen Pfnnd erhöht. DaS englische Volk gibt »,ö Prozent seines VolkSeiukommenS für feine Sicherheit a«S, die Franzose« ebenfalls I,S Prozent. Die höchste Sicherungsprämie zahlt Italien mit 4 Prozent. Deutschland wendet dagegen «nr 1/i Prozent für seine nationale Sicherheit auf. Das englische Marinevudget ist von »7 Millionen Pfund Sterling vor dem Kriege anf K8 Millionen «ach dem Kriege gestiegen. Die Sorgen des englischen Schatzkanzlers find nicht viel kleiner, als die deS deutschen ReichsftnanzmintsterS. Daraus ergibt sich zwingend, baß die deutsche Regierung loyal und mit der größten Gewissenhaftigkeit den allgemeinen Ab» rüstungöbestrebungen folgt und daß wir «nS an der Konferenz in Genf mit ernstem Nachdruck beteiligen, daß wir nicht etwa mit Schadenfreude die Sache verfolgen. An» gesichtS der ganzen technischen Entwicklung und der «nge» heueren Ansprüche werden die Völker Europas diese Mtlitärlasten gar nicht mehr tragen könne». Von unsere« Wehretal hat sich nicht- obstreiche» lasse«. Die Ziffern des Etats find im RetchSrat ebenso genau ge» prüft worben, wie -teS im HauShaltanSschuß -eS Reichs» tageS geschehen ist. Die Dinge liegen sehr einfach. Wenn wir an dem Grundsatz sesthalten wollen, den der Reichstag vor Jahren angenommen hat, daß wir die Möglichkeiten deS Vertrages von Versailles auS schöpfen wollen, dann können wir an dem Etat nichts wesentliche- streichen. fSehr richtig Ij Wir können bet 1V00V0 Mann den Etat nicht wesent» lich kürzen, weil die PersonälauSgaben, die Ausgaben ber Verpflegung, Unterkunft und soziale Fürsorge »um größten Teile zwangsläufig sind. ES ist auch zu bedenken, daß eine wirkliche Ausbildung nur auf den großen UebungSplätzen zu erreichen ist. ES besteht gegenwärtig eine ganz andere Art de» Dienste» als früher, und sie ist relativ teurer. DaS ist ja auch die große Krise der allgemeinen Wehrpflicht. In der französischen Kammer hat ein General es scharf ausgesprochen, daß im nächsten Kriege ber gut ausgebildete Soldat am wenigste« ge- sährbct sein würde, während die Soldaten mit der kurzen Dienstzeit Dilettanten aus dem Schlachtfeld« darstellten. ES ist ein Irrtum, daß etwa ein Milizheer billiger kommen würbe. Das würbe viel mehr geschultes Personal erfordern. Rein ftäanziell gesehen ist unser System relativ da» teuerste,' aber es muß einmal offen ausgesprochen werbe«» e» ist anSgeschlosse«, daß wir in unserem System ans die Daner leben, den« wir könne« «icht bei einem Angriff aus unseren Staat «nS beliebig verstärke«. Ein Zusammen arbeiten mit neu auszustellenden Formationen würde ganz ausgeschlossen sei«. Deshalb müssen wir fordern, daß die anderen Völker aus das System abrüsten, das Deutsch land zwangsweise auferlegt ist. Wa» steht denn in den Wilsonschen 14 Punkte«? Daß jedes Land die Heeresmacht haben soll, die nötig ist zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. Im Versailler Vertrag kam man aber zu dem Kompromiß, Deutschland noch ein Heer zu lassen, weil man die deutschen Grenzen nicht garantieren wollte. So sind wir auf bas System festgelegt, das uns einen längeren Kampf mit unseren Nachbarn zu unserer Verteidigung völlig aussichtslos macht. Wenn Sie bedenken, daß England für seine Luftwaffe viel mehr aus. gibt als wir für unsere Armee, und wenn Sie bedenken» welch ungeheure Kraft Frankreich in seiner Luftflotte hat, so dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben, baß daS, waS wir mit unserem Heere schaffen können, nur ein ganz be scheidener Grenzschutz ist. So können die Dinge aber nicht bleiben. Entweder allgemeine Abrüstung, oder auch wir müsse« in die Lage versetzt werden, unseren Gegnern mit gleichwertigen Waffen gegenüberzutretcu. tSehr wahr, rechts t Es ist ganz unmöglich, daß ei« Staat wie Deutschland, daS Mitglied deS BölkerbundSrateS ist, anf dem Stand deS JndianerstammeS zurückgehalte« wird. Meines Erachtens haben alle Friedensfreunde ein bringen» des Interesse daran, daß kein zu krasser Gegensatz entsteht zwischen der Theorie der Wilson-Punkte von ISIS und der Praxis, wie sie sich mehr und mehr herauSbtlbet. Ein wich« tigeS politisches Ereignis für uns ist ferner das Ende der Interalliierten Militärkontrollkommifstou gewesen. Ich sehe darin einen großen Erfolg -er Außen politik. Wir haben diese Kontrollkommission in den langen Jahren als die tiefste Demütigung empfunden, die man einem tapferen Volke überhaupt zufügen konnte. Die Leute, die uns kontrollierten, wußten sehr genau, daß mit ein paar alten Maschinengewehren und Revolvern heute keine Schlacht mehr geschlagen werden kann. Ich habe de« Wunsch, baß mau zu den viele« Publikation«« auch einmal die Berichte der Interalliierte« Militärkoutrollkommifstv« veröffentlichen möge, damit wir zu unserer Beschämung sehe« können, wie die Arbeit der Kontrollkommission a«S ver» schiedenem Kreisen unseres Volkes unterstützt «orde« ist. (Lebh. Hörtl Hört! Pfuirufe.) Diejenigen, die da noch glauben, mit solche« Mittel« dem Weltsriede» bleue« zu könne«, würden erstaunt darüber fei«, mit welchem Hoh« man in de« Kreise« der Entente von ihnen spricht. Der Minister wandte sich bann den .^7>z., innere« Verhältnisse« der Reich-we-r ,«. E« bestehe kein Zweifel, daß die Frage Le» Mannschaft». ersatzeS von höchster, nicht nur militärischer, sondern auch stark politischer Bedeutung ist. Ich darf aber wohl feststellen, baß in voller Uebereinstimmung aus den Reden von recht» und links hervorgegangen ist» baß jeder e» ablehnt, daß das Heer zu parteipolitische« Zwecke« mißbraucht wird. Vielmehr muß eS Aufgabe -er Wehrmacht sein, sich auch den TageSkämpfen fernzuhalten und auch den Anschein zu vermeiden, Mißtrauen zu erwecken. In der Theorie sind wir einig. Bestritten ist lediglich die Praxis, und da hat der Abg. Erstng ganz richtig gesagt, man müsse bet den Angriffen auf die Reichswehr scharf zwischen denjenigen unterscheiden, die überhaupt keine Wehrmacht wollen — mit denen ist «S zwecklos, zu diskutieren — und denjenigen, die der Auffassung sind, baß der moderne Staat eine Wehrmacht braucht. Ich nehme das Mißtrauensvotum der Sozialdemokratie» in deren Reihe« ich viele persönliche Bekannte habe, durchaus «icht leicht, aber ich halte daS Urteil für ««gerecht. Auf einen Zwischenruf entgegnet -er Minister de« Komi m « ntsten: Sie sind auch Vertreter der F em e. Der Polizei» verband Hamburg hat eine Denkschrift über den Aufstand im Oktober 1923 hevauSgegeben. In dieser Denkschrift findet sich folgendes: Der ReichStagSabgeordnete Remmele hat in der Nacht an« 2S. Oktober 192S bekanntgegebe«, baß in der Nacht »er Umsturz erfolgen müsse. Er versicherte, daß von Reval her ei« russischer Dampfer mit Massen «ud Munition unterwegs sei. Den vereidigten Leute» rief er die Drohung v»: Wer kneift, verfällt der Femel* lSrregung bet den Kommunisten.) Die grundsätzliche Ent» schetdung über den Ausbau der Reichswehr ist im Jahre 1919 in Weimar gefallen, wo beschlossen worden ist, daß die Reichswehr mit dem alten Offizierkorps aufzubauen ist. Die ganze Abrüstung und Auflösung des Heeres ist in Grund» zitgen in Weimar beschlossen worden. Als ich 1920 mein Amt antrat, habe ich nach dieser Richtung hin ganz feste Verhält nisse vorgefunben. Der große Unterschied (zu den Sozialdemö» kraten) »wischen Ihnen und mir ist der, daß ich niemals den Versuch gemacht habe, an irgendeine republikanische Ideologie im Heere anzu knüpfen, sondern ich habe augekuüpst an das, waS immer der Stolz des deutschen Soldaten gewese« ist: die Treue zu dem geleisteten Eid. In diesem Geist« wird -a» deutsche Heer erzogen. Der Riß geht durch Ihre fzu den Sozialdemokraten) Partei hindurch, nicht durch daS Heer. Wir wissen im Heere genau, was wir wollen. Der „Vorwärts" bringt es fertig, zu schreiben: „Schon wieder ein Kreuzer vom Stapel ge laufen." fZu den Sozialdemokraten): Diesen Kreuzer habest Sie aber bewilligt. (Stürmische Heiterkeit im ganzen Hauses
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