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Dresdner Nachrichten : 26.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187612269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-26
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.12.1876
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Rr S6I >>7s>«klnt «»DN« feil» 1 n»r t« de« Sr»«dili,n M»rlk»str»he I». «»«„. ,'«,»l»PrkI» »tr«te»>il»r- »'ch z Mark ilSPfg:., durch d-e Oa» 2 Mark .L »kr. >i»tkl.RummrrnI0Plgr. Luftage 31 000 »tk»l. Für dir Rückgabe ringe. laudtcr Manuicrtpic «ackl !>ck, di»' Ncdarlio» nicht vkldindlich. n-ürt»!O««k««««tii, «aal«» in Hamburg. I »in.^Sie». LriV.ng. Iusrralkn-Aniialimc a»b- " ' . Bei'» . . ^ 'Basel. Beealau, Tirauksurt a. M., — »ud.Mofie I» Neclin, Leivjia. Wien, Hamburg, gianlsurl a. M., Mün chen, — Lanb« Ar vo. tu yranlsurt «. M. — »r.Waia« tu ilhemnid — jlaia», I.allte, «attlar » t.«. >» Pari». Börsenbericht und Ilremdenlistc. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lkkpsch ^ Neichttrdt in Dresden. Pcrantw. Redacteur: Fr. Goe-skhe in Dresden. Dienstag» 2«. Teccmber. Änleeat« »erden Mann» «tr^e ,!» »i»«d.» Ube an,r«»,n»«». Äennteait »i» Mills,» »» Udr. In Neustadt^ grosse Slaster- gasse - dir Nachm. 4 Uhr. — Dir «anni einer ein» iralligcn Pciilgrile kosiet »c, Psgo. Lingesandt di« Zelk llO-Bige. Eine Garantie kür da» »achslla gige l<r,chri»e» »er 2nsk>ale wird nicht ,e glven. Nucwärlige ZlMUil'cen- ^ustrage gen un» undr» kaiinlcilsliriuen und Pev- lonen inlnire» wir nur »rgn, H»rt,»imer«»dn- ^jadluiig durch Brlel- ruarlcu odrr Vosielnrad tung. Acht Zildcu tonen tü Psae. 'Inserat: sür lie MaiNag». - Niuumer oder nach cinem Hes'tage dir P«u».',ciic 2» Psgc. XXI. Jahrgang. Mitredacteur: vr. LmN Hl«r«>. das »Feuilleton: Lnttv», 0» Dresden» 1876. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, -ü. Deceinbev, Nachmittags. Der „London Daily - Telegraph" »neidet aus Konstantinopel, Elliot kehre, weil leidend, nach England zurück. Anderweiter Meldung zufolye reist derselbe mit Familie bereits Donnerstag nach England ab. Tie türkische Eonstitution bildet das Hauptthema aller Leitartikel der „Times". Dieselbe sagt u. A.: So lange die christliche Bevölkerung auf die Gnade der mqhamcdanischcn angewiesen sei, werden die Reformen der Re das theoretische Stadium nicht überschreiten. Garantien seien uncr- ' läßlich, wenn Midhats Konstitution von Erfolg sein solle. Weitere Debatten seien nutzlos. — Bon der schottischen Küste werden zahl reiche neue S^hiffbrüche mit Verlusten von Menschenleben gemeldet. Bei Stonehaven scheiterte die Danziger Barle „Johanna", deren Mannschaft angeblich ertrunken ist. Unweit Lossiemnouth ging eine unbekannte deutsche Barte unter, deren Mannschaft ertrank. Die norwegische Brigg „Sophie" aus Holmestrand scheiterte bei Peter head und wurde von der Schiffsmannschaft Niemand gerettet. s OberapvcllationSgerichtS bekanntlich leicht dlc Dauer eines Jahres in Anspruch nimmt, ohne daß in solchen» Falle etwas Anderes erreicht werde» kann. alS die Bestätigung der Zahlungspüicht. Dies sind Fälle, die in heutiger Beit als ganz abnorme bezeichnet werden »Nüssen. Durch Eisenbahn«, und Telegraphie sind die Vertchrsvrrhältniste ganz andere geworden, wie vordem, wo noch nicht einmal die gelbeKutsche cristtrtc und bleie geieklichci» Zu- stände geschaffen wurden. DasSprüchwort: „Beit ist Gold" hat heute sein volles Bürgerrecht, und vor Alwin tollte auch die Ncchtöpflcge demselben gerecht werden. Dem gegenüber aber sein ichStag, dessen Mitglieder mellt Juristen sind, die Gerichts, sericn in der Dauer von 2 Monaten fest, statt der zeither üblichen 4 Wochen. Wenn noch mehr derartige Verbesserungen ui,irrer Rechtspflege beschlossen werden sollten. dann Gnade Gott allen Denen, welche in die Lage konnnen, ihr gutes Recht suchen und erkämpfen zu müssen! stimme Jeder nach besten» Wissen und Gewissen am I»>. Januar 1^77. - Unsere >elszovcrn»nentalcn Angelegenheiten mit einigen Worten zu berühren, kan» ich mich nicht entbrechen, den» tictc »enci» Institutionen greise» mit ihre» Folgen so tici ins sociale Leven ein. das! sich auch der einzelne, satt unabhängige Staats- bürgcr gemüßigt suhlt, einen Schritt weiter ins tffcnNichc Leben zu thnn und sich iimzuichaucn in anderen Gauen, ob anderwärts diese Aiigclegcnvcit in eine neue Phase der Eiitwickctung getreten sei, und da müssen wir Miudcnihaler, Hand auitz Herz, uns gc siebe», wir sind im Gegensatz zu den Gebirgsbewohnern, z. B denen anS der Dippoibidwaltaer Gegend, »in eine ganz beden kende Pferdelänge »seit ab zurück. Werden in dein sonn als arm ausgeschriebenen Gebirge bereits Bczirlsstraßcn nach allen Hin, incisgcgenden hin gebaut. jo ist ans dem letzten Döbelner ortcnt lichen Bezirkstage, wenn auch nicht die Anlage dieser nützlichen So philoiophirt nnser Gewährsmann,' Bcrkchrswcge, so doch die Erbauung eines ..Bezirkö-Arhcitö- und und - wir könne» ihm waorbmtig nicht so ganz llnrecht geben, i SicchhalilcS" beschlossen worden, jedenfalls eine ganz nützliche — Während des Striezclmarktco erschienen aus dem Antons- Een. über die sich nicht gut streiten platz und an andern Stellen, wo arme Kinder Feuerrüpel, Watt- »»ich nur noch elmgc Worte m rezn männer u. ceral. fellhieitcii, eine Anzahl tönigl. Lakaien Kcbung denügcn. Die Lohn-und Arve» mit Kannen würzigen Warm bi eres, um deren Heiken Inhalt an die frierenden Inhaber dieier fliegenden Etablissements zu vcr« tbeilen. Man kann sich Lenken, mit »reichem Hurra!» die graue» Unlsormen von den kleinen Geschäftsinhabern begrüßt wurden! Der Befehl zu dieser liebenswürdigen Erauicku»ig soll direct vom Königspaar ergangen sein. - Bor mehreren Wochen war ein in der Neustadt wohnhaf ter Hausbesitzer, anscheinend mittelst Einbruchs» Über Nacht um eine beträchtliche Geldsumme bestohlen worden, »reiche der Dieb aus dci», Schreibiccretär des betreffenden Herrn heraus geholt batte. Nachdem Selten der Polizei die »»mfänglichsten! Recherchen nach, dem Diebe erfolglos angcstellt worden »raren. Locale- nnd SSchfische-. — I. M. die Königin hat ihrem erlauchten Gemahl durch Verehrung eines reizenden Gemäldes des Thiermaler D a h l eine ganz besondere Wcihnachtssrcude bereitet. Dasselbe stellt eine Gruppe jener charmanten weißen Seidenhundchen dar. an derer» munteren» Wesen sich der König so gern ergötzt. Das Thierstück soll noch vor der Leinenzeit geincckt sein. — Sc. Maj. der deutsche Kaiscr feiert am l. Januar nächsten Jahres sein 70jähriges Dienstjubiläum in der Ärmee. Er trat nach der Gepflogenheit des preußischen Hofes mit seinem zehnten Jahre als Lcutnant in die Garde. Ein solches Jubi läum ist wohl noch nie gefeiert worden. In der gesammten deut schcn Arinee wird dieser Tag mit besonderer Feierlichicit begangen werden. Auch soll eine allgemeine Amnestie für politische Verbrechen devorstehen. Wenn sich diese Maßregel auch auf die Bismarck-Be leidiger erstreckt, so werden damit Hunderte von Preßprozessen gleich zeitig niedergeschlagen. — Dem Pcstinspector H oppe ln Darmstadt ist von Neu satz r ab, zunächst jedoch „probeweise", die Stelle eines Postrathv in LelpKg übertragen worben. — Der Obercontrolcur Haenel bei Len» Hcnlktsltue»amtc Dresden hat das Berdienstkreuz erhalten. — Weiße Weihnachten, noch vor 4 Tagen sür uniuög- lich gehalten, nun ist cs da! Nachdem sich die Temperatur rasch ermäßigt hatte und ein Rauchfrost am Freitag als Vorbote staricr Kälte niedcrgesllnken war, so begann am heiligen Abende ein ziemlich beträchtlicher Schncesall. In den Morgenstunden des ersten Feiertages hatte man auf dem La »»de 12 Grad Kälte. Männ lein »vie Weiblein ließen gestern die Weihnachtsgeschenke, Pelze, Paletots, Tuchmäntel coguet paradiren. -- Nachdem die Sächsisch-Böhmische Dampf schifffahrt biS vorgestern noch einen ziemlich umfangreichen Dainpffchisfvcrkcbr aufrecht erhalten hatte, »lufjten gestern die Fahrten eingestellt werden, da die Elbe stark mit Treibeis gebt. — Der Eisenbahnverkehr auf der preußischen Tstbahn! ist auf der Strecke Dirschau-Königsbera-Jiisterburg vollständig unterbrochen, auch noch nicht cibzuschen, wenn tieiHbc den» Be triebe übergeben werden kann. Schnccwehen nnd Stürme selten ticic Zerstörungen bewirkt habe». -- Lilie uns Herr I>r. Gottfried Klutzschack In Tcvlitz »nit- Ivcüt, ist in der am lt». December stattgefmidcilcii Mitglieder versammlung des Liordwc st b ö l» >n i schcn Bergbauver - eins beschlossen worden, »nr die H Intcrvlicbc»c» der im Windbcrgschachte verunglückten Bergleute unter den Gcwerten »es dortigen Kohlenbeckens eine Sau»mln»g von Gaben zu heran »alten nnd das Ergebnis, denelbcn an die k. Anitsbauvt- niannschait Dresden einznsende». Diese frenndnack'barlichkn Ge sinnungen können wir nur »nit großer Freude begrüßen. — — Nock» ein Beitrag znr Jiistizresormbedürf- tigteit. Bon cinein hiesigen Bürger werden uns folgende Thatsache» mitgctheilt, die allcrtlngö rein besonders güniilgeS Lick» ans die Zustände unserer Rechtspflege wcricn. Am».März d. I. reichte unser Gewährsmann durch seinen Sachwalter eine Klage »».egen einer unbezahlten, obwohl durch Kaufvertrag liguid gewördcnen Forderung ein. ES wurde in Folge dessen ein Gnte- »nid Rechtster»»»,'»» für den ll. April d. I. anberanmt. Beklagter jedoch erschien nicht und wmkc deshalb an» I. Maid. I. in cm>- timuuiam vcrurtheilt. Dagegen erhob er Einspruch mit kern Borgcbcn. er »ci nicht in gehöriger Form vorgelade», worden, denn es habe in der ihn» bel'ändlgten Vorladung die Angabe des Datums gefehlt. In dem für die GcrichtSaktci» verbliebenen Eremplare hingegen fehlte dieses Datum nicht nnd so wurde Be tagter niil seinem Einwantc abgcwiesen. Hiergegen appelliric er. und endlich, am »l>. Dctober, also ca. ii Monate nach Publika tion des crstiiistanzlichci» llrthcilS. »vurdc das Erkenntnis! zweiter Instanz puviicirt, nach welchen» ein lieucr Gute-und Rechtster»»!», anberaumt »verden sollte! — Wie — w fragt nn» unser Gewährs mann — komme ich dazu, sür einen Fehler, der von einem Gc- rlchtSbeamte» geniacht worden ist, in meinen Interessen so ge schädigt zu werden, daß ich mit Einziehlnig einer Forderung, die ich nur mit gerichtlicher Hilfe bcwirkcn kann, heute, nach vollen 7 Monaten noch auf dem alten Flecke siebe, und den Prozeß, so zu sagen, von vorn beginnen »i»ß ? Wer entschädigt »nick» dafür N — Ein zweiter Fall kautet zwar anders. ist aber nicht besser. Am 22. Dcccmbcr vor. I. kündigte unser Gewährsmann eine Hypothek, und »viirde die Kündigung vom Schuldner schriftlich nnertannt und angcnommcn. Da jedoch die Bahlung an» I. April d. I.» wie bedungen, nicht erfolgte, mußte Klage angestellt werden. In solch' einem Falle sollte nun nach menschliche»» Er weisen ein HinauSL'chen der Rechtshilfe durch die Rechtspflege ganz undenkbar erscheinen, den» wozu wird Hypothek bestellt, wenn der Gläubiger, indem er sein Geld zurückverlangt, erst de» weltiänsigtten Ehicgncn ausgeictzt »verden soll? Eine Appellativ» sollte in solchem Falle» als frivoler Bcrsuch zur Verschleppung, sp einfach zlwückgewlcscn. und der Sachwalter, der solchen Bersuch l Partei, welche den Umsturz teS ganzen staatSbüraerttcheii Lebenö macht, biöclpllncll bestraft werden. Aber hier ist erst c»n22. Juli anstrebt! Vielleicht fühlt noch einer der Herren in der 12. Stunde d. I. voin Beklagte», nachdem seit dem Fälligkeitstermine der! ein menschlich Rühren und tritt ab zu Gunsten des andern. Man Zahlung kelnahe 4 Monate verflossen waren. Appellation einge 'bat das Sprichwort: ..Der Klügste giebt nach", wer wird aber wendet worden, au, welche beute noch kein Erkenntnis! publicitt hierbei gern der Klügste sein »vollen?! — Das sind Fragen und nch, nach den no-'- - - - - - - - zulässig, die jbci - lieber den gestern »eierirtc», Gewaltact erfahren wir von, Elnrichnmg, die dazu diene», kann. Leuten, die am nmercn.lve.l. einem Augenzeugen noch folgendes Nähere: Die am Sonntags weist ürunUvic» Wegen Anne nnd Acmc brechen lonnen. einen früh gegen acht Ubr In brutalster Weise Mißhandelte ist ein cr Kicheren Builuchtöort zu icoaücn. Glaube man aber ,a nicht, daß »vaehsencS LNädchen, das bei einem Bäcker in Dienst stehend, jeden! ^.>e angeregten gruiidlvien Lege oolge von nachtasuge» Bcam Morgen einen Korb voll Baekwaaren hinaus nach den Eafcrncm' i'chtigung der bcttcffcnten Behörde sei, iin Gegentheil, umere bguten zu trage» bat. Das Mädcksen hat sich jedoch gegen pc»»! Herren Straßci»mc»,tcl w»,sen >cho», c»e »almiige,, Gemciildc»» z», gnvaltthätigen Kerl kapier zur Wehr gesetzt und gellend in» l ü»den, allein die Frcguen; nach cen nahe gelegenen ^nnmlitz- Vilst geschrieen, so daß dies schließlich der Besitzer eines ziemlich! Waldungen n,It ,ei>ici» neu a»»,ge,chlos,kncn Braunkohlcnlagcr" entfernt stehenden Hauses Hörle und hcrbeleilte. Nachdem der j »"w M-m. day co tc,» HIerpon betrofte>icn Geincindc» ichicchttrdinch. freche Strolch noch das bedauernswerthe Mädchen. gtUchsamaus »»'nog ich!st.mltihrcrKrailallcintie,eWegcbaulastcnaufzub»inge,,: Rack»e und Bosheit übe» die Bereitrlung seines ruchlosen Borba hier eine gründliche Abhilfe Lrotb thur. >o,»d Jeden, klar bens, mit der Faust in'S Gesicht geschlagen hatte, ergriff er schien-! werke»,, welcher sich die Milde nehmen wch.pcr,eul,ch„chvon den nigst die Flucht. - ES ist geradezu enttetzlich, wie weit die Roh. l örtlichen Verhältnissen zu übcrzcugen. >-chon inanchc Petition heit und «»»Verschämtheit ei,»eS nicht! ' "" - - — Pöbels geht, nnd »vir würden begrüßen, welches anordnete, stände wie die tollen Hunde niekerzuschießcn oder auszuknnpscn. . . . .. -- ,a >^.0. »ichtcn. über die sich nicht gut streiten lä,!t! Schließlich laycn > rezn laiiktvirthschaitlicher Bc^ Arveitsvcrhältnissc nähern sick» wieder »nelw und »nchr dem Status »,»o aiiie, k. h. den vorkrach- lichcn Buständcn, leider können »vir nicht mir gleicher Befriedi gung auf unsere letzte Ernte znrnckbtickcn. die schon beim Beginn derselben nicht allzu hoch gestellten Erwartungen erfüllen sich au» der Dreschtenne noch lange nicht. Weizen und Gerste berechtige»» kaum zun» Ausspruch einer knappen Mittelernte, .«orn und Haler theilwrise leidlich; Kartoffeln, insoweit selbige ans den Höhcmeldcrn gebaut wurden, erreichen bei Weiten» nicht den hier gewöhnten Normalsatz von 100 Scheffel pro Acker altes Maß, ! und manche der Herren Spritbrenncr sehen sich genöthlgt, ihren Bedarf ans gesegneteren Gegenden zu beziehen. Am Schlimmsten ist unser liebes Ri'iidvlch daran, denn ei» Gespenst ,. Stroh- für uns zeitder eine tsrn iiieo.miita, bat das eigene Dienffinädchen dr»M»«ttoyir»et,<.auf .»vetchco au-^ wanaci", ,nr unö zeit!'er eine ,--rr« >i,so-»iia. kommt mit »angs gleich einiger Verdacht gefallen »ein soll, bei nochmaligemI^stiebendem, libev vernichtenden» Schritt über uincre. »vnst so rrnstlict'en Borbalk Seite» der Herrfchait ringeränmt. datz Geld, gciegnckeii Fluren gezogen, und harte Nadel- und onnipfige gestohlen und vergraben, den Einbruch aber fingirt zu h wen. ^ LanbUrcu soll lange nicht ,o weich wie reiches Strohlager,ein. Das Geld ist darauf auch an der von ihr angegebene»» Stelle '"an inu'- »»ck» an Vieles gcivohnci» und auch tic'e Oala- gc'unden »vortcn i 'wtat »rnd nbcrstankcu »verden, kanin» nicht verzagt und proyt — Gestern früh hat man einen bei »einen Eltern an» Bischofs- j Neujahr: —tu. weg wohnhaften sungcn Handarveiter in seiner Kanin»« - — OcifcntlicheGcrichtssißnngeu. TcrvcrhciratheteHarid- er hängt aufgcstlnte»». Ei» »»nglücklichcS LiedeSverhältniß soll arociler Adolph LouiS Rjeb aus Bräunstori verließ ain 21. Mai k. I. »'.ach einer verbüßten Strafe die Gefängni'ßzcüe und hatte, da er gänzlich mitte!- »nd arbeitslos nnd überdies brustkrank »rar. »v'ort wieder wie schon früher »nit Drangsalen aller Art lammt Familie zu kämpfen. In »einer Noth wankte er sich an den ibni bekannten Maurer Friedrich Hofmann in Löbtau mit den» Ersuchen nn» ein Darlehn »rnd um den Genannten um so eher dazu zu bestimmen, stellte er sich kennelben als ein ganz ver mögender Mann, der von 'einem Bruder, einem WirtlnchaffSbc- sitzcr in Bräunöton, 270 Zhlr. zu erhalten habe, vor. Am eine von ihn» protlicirtc Hypottzekcnadichriit, die der 'Angeklagte mit den» Vor- u.'Bunamen sclneSBrnders. Earl 'August Reh, selbst nnter- schrieb, gelang cs ihn» dann, ein Darlehn von 40 Thlr. ans eine» Monat von H. zu bekommen. Au diese Fälschung schloß sich eine zweite, die dieselbe Unterschritt am einem ankeren Schriftstück be traf, laut dessen Inhalt Earl August Reh die Hvpothet' von 27''. Thlr. an den Angeklagten am I.'August t. I. aktrctc» n. auszahlen würde. Ferner ließ sich Reh noch eine Betrügerei gegen den Seifensieder Anglist Arlt in Freibcrg zu Schulden kommen. Die Staatsanwaltschaft war durch Herrn St.-A. Richter vertreten. Das Schöffengericht unter Vorsitz des Hern» Gerichtsrathes Franc'c erkannte unter Einschluß von 4 Wochen Gciangniß. die Nock» m verbüße» sind,am0 Monate Geiängniß und 2 Jabre EhreiwcchtSvcriust. — Einen dlmimcn Streich »nachtean» 2ä. Dc- tobcr d. I. der aut dem Leipziger Bahnhofe aiigcstellte Ezpcdi tionshllsSarvcitcr Gustav t'-mil Kutzschte anS Neuschöiicscld, intkin er. nn» sich der drückenden Schulde»» etwas zu cntlediaen. ein dc»n Assistenten Fleck gehöriges Pult mittelst eines länglichen Stückes Eisen am'brach und cinc Baarschaft von 10 Mark 70 Pi. Veranlassung m dem Selbstmorde sein. —7Am 2>. Dezember sind zivei Knaben tcS Gutsbesitzers Risse i» Frenibiswaldc in eine hi»»tcr dein väterlichen Hanse befindliche Wasserpiütze gefallen und ertrunken. Ein trauriges Weihnachten sür die armen Eltern! — — In einer Herberge in Wnrzcn gcrieibeu am 22. Dezbr. der Handarbeiter Hcimann ans Sohlanv und der Maschinen- schloffer Köhler ans SaalselL in Streit, »vobci Letzterer dem Erster«» sein Taschenmesser in den Leib stieß. — - lieber eine T r a u u n g »nit Hindernissen wird »»ns Folgendes mitgethellt. Ein verlobtes Paar hatte sich in dein HciinathSortc der Braut in Burgstädt bei Ebeninitz zur Trau ung angcmeldet nnd erschien denn auch in der Kirche. Da die beiden Drtsgelstllchcn behindert waren, die kirchliche Verbindung zu schließen, hatten sic eine» cmrritirtcn AmtSbrnker damit be auftragt. Dieser trat denn auch im Dlnatc an den Altar und begann die Tranrcdc »nit gewohnter Salbung. AlS der geistliche Herr aber im besten Zuge war. die verhäugnißvolle Frage jedoch noch nicht an die Brautleute gerichtet hatte, fiel er plötzlich um, — ein Schlagam'all hatte ihn I» seinen» heiligen Benne gestört. 'Nun mußte» allerdings die Brautleute unverrichteter Sache die Kirche verlassen. Glücklicherweise kehrten aber am Abcnte die beiden Drtsgelsttlche» zurück, und nun erst konnte tic Eopuiation! fortgesetzt und wirklich zu Ende geführt »verden. Hoffentlich wird j sich min wohl das Band der Ehe um die beiden Glücklichen »nn! so fester nnd länger schlingen. - ! — M uIdent ha l. Nicht ohne Interesse habe ich die Eo»re- > spondenze» aus den verschiedenen Gegenden unseres engeren Va-! tcUandcS vcilolgt, aber bislang noch nie eine aus kein Mulden ! tbal, ans der Umgebung Lcisnigs vorgeiunden ; wohl ist letzterer Stadt zu wiederholten Malen tn Ihrem »vertben Blatt rühmend gedacht worden, aber daS flache Land ist aus seiner Lethargie »och nicht hcrausgegangcn. Gestatten Sie »nir, einen» einfachen Landbewohner, mit MMschmInttcn Worten einige individuelle 'Ansichten auvzmprechen. 'Augenblicklich gehen die socialen Wogen des politischen Levens bet unö etwas sehr hoch, dcr sonst so ruhig fließende Muldenstrom beginnt einen höheren Wellenschlag anz» nehmen, das sonst schon nicht unvedcutende Kneipenleoen wird auönihrtc. Seine Löhnung war allerdings sehr bescheiden, renn er bezog täglich nur 2 Mt. 20 Pf.Firum u»L war lediglich hier auf angcwieicn. Zu 'einem Bortbeil war außer dem jugendlichen 'Alter noch die bisherige Straflosigkeit und die Vcrurtbeilung er folgte daher auch »mtcr milternken Umständen zu o Monaten Geiängniß. — Der Strumpfwirker Friedrich Rob. G»ätzsch aus Klcinanschütz und der Handarbeiter Earl 'August Nicol aus Nckaichütz wurden wegen Diebstahls bcz. Bettclno zu 0 Mona ten I Tag bcz. 2 Monaten Gctängniß perurkheilt. — Map Dtto Domsch, genannt Hübschman». »rar in erster Instanz zu 1 iioch angeregter, da de- und unberufene Redner mit ciecroniscl'er! W o ch c Gcsängniß venirtheilt. Es blieb trotz des Einspruches Berrdtsainkeit Wahlreden halten, und hindurch den ungcschwächteii Bicrkunt zu Thatendurst umzmvanteln suchen. Gleich Amerika, gehen »vir heißen Wahlschlack'trn entgegen, und »renn anch die geschärften Messer vor den Feiertagen meist nur zur Tödtung eines fetten WclhnachtsschwciiichcnS verwentct werden, so weiß man doch noch nicht, waö der 10. Januar sür Scene» zu Tage fördern kann. Zu vekiage»» ist, daß 2 solche Ehrenmänner, wie die Eanditaten sür den X. Wahlkreis, Herr Walter und Herr Niethammer, find, sich auf diesem Felde feindlich gegenübersteve», ccm einfachen Landmann wird es schwer, sich sür Eine» derselben zu entscheiden, denn beide -Herren würden sicher mit besten» Wissen und Gewissen das Wob! des engeren, soivic des weiteren Vater landes zuD vertreten suchen! Welche Sondcrintrrcssen kommen hierbei wieder inS Spiel, warum können die beiden Parteien nicht vereint die ungesunden, aber doch gefährliche» Umtriebe der Socialdemokratcn zu bekämpfen suchen? Zu was soll diese Zer. littcrung dcr Stimmen führen, »renn nicht,um Siege einer worden ist, ^ne zweite Appellation Leider ist auch, nach den noch bestehenden Gesetzen, der Ueberbürvung des beim Alte». — Auf dcr Anklagebank nimmt dcr vormalige Drosch kenkutscher Jobann Egöpar aus Großradisch. 21 Jahre alt und noch unbestraft. Platz. Dcr junge Mensch stand in dem starkbe- grnndetcn Verdachte, den» Fuhrmann Johann Fritzickw, mit wel chem er seit einigen Tagen bei kn» Bruder zusainmenwvhntc. eine weiße Weste und einen Kutschermantel ans einer Late gestohlen zu haben. Eadpar stellt in glaubwürdiger Welse seine Schult- losigkeit i» 'Abrede und das von Herrn Gerichtöraib Jungnickel präfidirtc Schöffengericht erkannte auf F reiiprc ch n n g. Die Staatsanroaltichait »rar durch Herr» Ober St.-A. Roßtäuscher, die Vcrtheitigung durch Herrn Justizralh o». Stein vertrete». — Der noch nicht ix Jahr alte Dachdecker Albin Bruno Birke aus Remicrsdorf, ein dcm Bagabondiren in ziemlichem Grade ergebenes Subickr, stahl zunächst den Arbeiter» Schubert und Stephan eine Anzahl Kleidungsstücke im Werthe von litt M. und machte darauf einen weiteren Bersuch, dein genannten Schubert, der bei seinen iB's Eltern», ein Kämmerchen bewohnte, dessen Udr und Kette auszu'ührcn. Bo» einein Dache stieg er in den Sch'schen Schlaframn rin. der Schläfer erwacbtc jedoch iin lritiichcn Mo mente und dcr Langffndcr räumte schleunigst das Feld. An einem andern Adcnk stieg er in gleicher Weise in das Wohnzimmer ^ „ — ..... seiner Mutter und Schwester ein, um einen darin vcrmutt'cten Ansichten, welche der einfache Sinn eines schlichten Lanbmmm« Geldbetrag von 30 M.» den er zur Reise nach Berlin benutzen »chwer zu beantworten weiß, überlasten wir es der Zukunft «nd i wollte, zu stehlen. Die Schwester erwischt« den netten
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