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Dresdner neueste Nachrichten : 30.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192805304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-30
- Monat1928-05
- Jahr1928
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- Dresdner neueste Nachrichten : 30.05.1928
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Dresdner Neueste Nachrichten Anzeigeupkeisez Vi· 20 mu- vkettesene kostet o,Zs Jst-Ah » » , Bezug-pfeif« Dei freier Zusielluug durch g25 KJR h— ört- ,40 .-M- Vi Rkl - —.——...- It cus monailtch -——.: tm Auschiuß q» keesnipmnefgkssskp 19 »Za- okcie IYeiez KZZIZFHF Unabhcmgtgc Tageszcmmg postbezug fszk Mpmä VII-»zan Pia-pp sa- m Amme-etwai guthåtkks 32-5;; Bis-Ab -q Je Briefsebühk fügestluchstafbenanzelgen o o f mosatlixhökru Kreuzbandsendungent Julanzutxsgäglichl,joß.-R- O, 0-- - - « CI M s usns gplcktzen kann elnze bestes-es nlilsf übernommmenenwksfåenkk m.i Handels - und Jndnsirte. Les-uns ZEIIe,M»EMZSMUMMIIIOR.Ipf.,Oka-kaHVMFJM Reduktion- Bei-sag smd ouuptgeschsftssielle Dresden-Ot- Fekdluoudsit. 4 s! 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Am Pfingstsonn asbensd fanden ans noch nicht gansz aufgeklärten Ur sachen italieuseindliche Demonstrationen in den dal rnatinisschen Küftensstädten Jugoflawiens statt. ,So wurde zum Beispiel das italienische Konfulat in Spalato angegriffen, außerdem wurden einig-e Ge schäfte-, deren Inhaber italienische Namen tragen, ge plündert und die Waren auf die Straße geworfen. Die Polizei erwies sich nach den vorliegenden Beriichten als zu schwach, und es wurde die Mobili sierung der Gendarmerie angeordnet, die aber zu nächst auch nicht durchgreier konnte. Diese inno sslgwifche Demonftration hatte Gegendemon stsrationen auf der italienischen Seite mir Folge, wobei es zu ähnlichen Unruhen kam, und diese Gegendemonstrationen riefen am Psingstsvnntag und Pfingstmontag schwere antiitalienische Aus schreitungen in fast allen fugoflawifkhen Stadien, Edarunter auch in Belgrad, hervor. Ver schiedene italienische Konsulate wurden angegriffen und ihre Fensterfcheiben mit Steinen einge«worfen. Nach einer Meldung der Agenszia Stefani wird wegen der Zwischensälle die italienische Regierung ihren Gesandten in Belgrad beauftragem eine Protestuote, in der sofortige Genugtuung verlangt wird, zu über reichen! Die Situation ist denkbar ernst. Eine ernste Situation Telegramm unsres Korrespondenten id. Wien, 29. Mai ’ Die Meldnnaen itber die autiitalienischen Deinen strationen in Jugollawien nnd die Gegenden-ton strationen in Italien lanteu so alartnierend, daß man sich iiber den Ernst der Situation keiner Täuschung mehr hingeben dars. Besonders bedenklich ist der Vorfall in Zara, wo das inqoslawische Konsnlatsgebiinde von Fascisten zerstört nnd der Konsnl derart mißhandelt wurde, daß er ins Spital gebracht werden mußte. Die italienischen Demanstrationen haben neue Demonstrationen in Jngoslawien ausgelöst - Die Gefährlichkeit der Situation liegtdarim dass am Sti. luni der Friedens« und- Freundschaitsvertrag zwischen Italien und lugoslawien, der schon einmal verlängert wurde, ahlänst. Nun ist Italien nur dann bereit, den Vertrag zu erneuern, wenn vorher das Belgradek Parlament die NettunosKonventiom die die Niederlassung von Italienern in den dalmatis nisrhen Kiistenvrten Ingoslawiens gestattet. genehmigt. Diese Konvention hätte ichon längst parlamentarisch knehmigt werden sollen, allein die Belgrader Regie rung hat wegen der starken Opposition, die die Kon vention in der jugoslawischen Bevölkerung nnd im Belgrader Parlament sand, es bisher nicht gewagt, das Ahlommen der Volksvertretnng vorzulegen. J Gedrängt durch den Ablauf des Friedens« nnd Freundschastsvertrages mit Italien im luni nnd durch die Bedingung Italiens, daß vorher die Nenn-Lo- Konvention uarlamentarisch erledigt werden müsse. wenn der Vertrag erneuert werden solle, hat der Belgrader Ministerrat vor einigen Tagen aus Antrag des Anhenministers beschlossen. die Konvention dem Parlament zur Genehmigung vorzulegen Die Er regnng jedoch, die durch die nenen Zwischeniiille in Ingoslawien entstanden ist, ditrste es der Regierung schwer oder gar unmöglich machen, das Ell-kommen der Volksvertretung sn unten-breiten Es entsteht Ilio· die Gefahr. daß der Freundschastsvertrag mit Italien am 26. Inni ahliinst, ohne erneuert zu werden. Dies- wiirde jedoch die Situation so verschiirsen, das eine Explosion zu he siirchten wäre. A Auch Belgmd will Genuginung X Buda p c st, 29. Mas. IDtmb Funkspruchl « Nach Vlättetnteldnngen ans Belgrad bat der ingoflawiiche Gefandte in Rom. Rakitfch, bei dem ita lienischen Staatsfekretiir für thiswtirtiges, Grandi. wegen der in verschiedenen italienischen Städten gegen Jngoflawien vorgekommenen Zwischenfälle. die anrh san dem Vermögen iugoflawifcher Untertanen Schaden vernrfarht hatten, schriftliche Vorstel lungen erhoben. Es wird darin n. a. darauf bin gewiefen, daß inZara fafciftifche Demonstranten ingri ilawifche Gefchäftöläden genltindert nnd fonar den inaoflawifchen Koninl Simitfch tätlich angegriffen hättet-. daß ferner in mehreren italienifeheu Städten die ferbifche Fahne hernmergeriffen und das Bild des Königs Alergnder zerfetzt worden fei. Die sum-fla wifche Regierung könne diefe Demonftrationen nicht ohne weiteres hinnehmen und fei angesichts der langen Reihe von Anläifen zu Beschwerden neustng Genugtuung zu fordern. Staaisiekretiir Grandi teilte mit, daß die italienifche Regierung ihre Antwort fchriftlith erteilen werde. Liebe-soll Oemonstmiionen X But-amech 29. Mai. CTurch Funksptuch) Die Morgenblätter berichten aus Belgradt Jn folge des energischen Eingreifens der Polizei bei den bereits gemeldeten antiitalienischen Kundgebungen in Epalatm Sebenico, Aarani, Susash Zara und andern Stadien, konnten an den Psingstseiertaaen größere Ausschreitungen im a l«l g e m eine n verhindert wer den. So gelang es der Polizei insbesondere in La i - b a ch, die Menge davon abzuhalten, von dem Gebäude des italienischen Konsnlates die Fahne herunterzuholen. Indessen wurde an einer andern Stelle der Stadt eine italienische Fahne in Stücke gerissen. Jn Aaram wurde nach einer Protestoersammslung der Studenten, in der eine Resolution gegen die Ratifizie rung der Netiuno-Veririiae angenommen wurde, ein aus einer Zeitung ausgeschnittenes Bild Mnssolinis verbrannt. Bei den Demonstrationen wurden verhaftet in Agram 45, in Laibach 14, in Ragusa acht Personen. Bei dem Vorgehen der Polizei wurden sowohl in Raguia wie in Agram mehrere Per sonen verletzt. » « England mahnt zur Ruhe Telegramm unsres Korrespondenten RFL London. 29.« Mai Die antiitalienischen Demonstra tionen in Jugoslawien werden in England außerordentlich bedauert. Dazu trägt nicht nur-der Wunsch nach einer endlichen Beruhigung der Lage auf dem Vulkan bei,.sondernsvielleicht noch mehr die Tatsache, daß nunmehr die jugoslawische Anleihe arg bedroht ist. Die «Times« be stätigen heute, daß die Londoner Bankiers der iugoz flawifchen Regierung eine Anleihe versprochen hatten unter der.Bedingllng, daß die Beziehungen mit Ita lien-durch dießatifikation der Verträge von Nettuno auf eine sichere Basis gestellt werden. »Je klarer der adriatifche Horizont ist«-, fügen die -«.Times« hinzu, »desto sicherer sind britische und amerikanische Kapital anlagen in Südflawien.« Es ist infolgedessen ein höchst unliebsamer Zwischensall, den Raditfch und seine Anhänger mit ihrenDemonstrationen herbeigefühkrt haben. Man hofft hier, daß es der Belarader Rea e »rung doch noch gelingen wird, die Ratifikation der NettunosVerträgc durchzufetzew Auehdie a u ß e n - politische Lage lugoslawiens erfordert nach englischer Auffassung die Aug söhnung mit Italien. Geheimnis-volle Bomben X Paris, 29. Mai. tDurch Funkivruchi Hat-as meidet ans Belgrad: Die jugoslawische Polizei hat auf dem Belgrader Bahnhof zwei aus Italien kommende, nach Butgarten bestimmte Waggonö befchlagnahmt. Nach dem Frachtbricf hätte der für eine Firma in Sofia bestimmte Inhalt der beiden Waqgonø ans Kiiten mit Orangen be stehen sollen, aber bei der Nachprüfung dcx Ladung habe man entdeckt, daß es fikb nm M un i t i on, nnd zwar vor allem nm Bombe n, gehandelt habe. Von den vssiziellen Stellen ist diese Nachricht nicht beftätiat worden, und auch die Polizei hat es abgelehnt, irgend welche Auftchltisse zu neben. Benizews few wieder . . . Der neue griechische Umschwung und feine di Langsam, sehr langsam hat sich iu der Atmosphäre einer gewissen politischen Ermüdung diese Rückkehr l vorbereitet. Seit ein paar Tagen weilt Elestheros Veuizelos wieder in Athen, mitten unter Freunden nnd Feinden; das stille Landhaus unter Granatäpfel bäumen, hoch überm schäumeuden Golf von La Canea, wo er geboren ward nnd wo er die Jahre ldes Abstvartens verbrachte, steht verwaist in der glühenden tretiskhen Sonne nnd die heisere, harte Stimme des ränkereichen Politikers erklingt wieder an den Fionferenztischen des Hotels ~Megali Bri tannia«, am Athener Versassuttgsplatz, wo von jeher der Sitz nenizelistischer Parteiznsammenliinste war- Langsanr kam dieser Tag heran. Aber er kam ! nicht unvorbereitet, kam nicht unerwartet. Seit der » Diktator P angalos gezwungen ward, vom Schau - platz seiner wenig ruhmreichen Tätigkeit abzutreten, sprach man von dieser Rückkehr-; und es gab Menschen, -,große-und kleine Politiker« die sie ganz offen vor bereiteten. Zwar hatte sich das linerwartete ereignet: acht Monate lang, vom November 1926 bis zum August 1927, hatte unter dem Namen ~öknmenische Regierung« ein Koalitionsministerium in Hellae ge herrscht, in dem Königstreuc und Venizeliften zusam menarbeiten-n Aber dies Kabinett war im Grunde nur ein Produkt politischer Miidigkeit, hielt sich in folge einer gewissen Deszorientierung der Massen, die sich in dem Wirrwarr der Parteien nicht mehr ans kannten, und trug den «Keim der Auflösung ständig in sich beschlossen. Die scharfe Grenzlinie zwischen Royaliemus und Veiiizelisnirte4, die historisch gewach fen war und in dem ständig ausdie jüngste kriegerische nnd revolutionäre Vergangenheit gerichteten Blick des Hellenentnms weiter bestand, schien auf einen Augenblick vermischt. Bis die Radikalen links und rechts erkannten, wie nnpopnlär in diesem zur Unbe dingtheit neigenden Volk die Koalition, das geinäßiate Wesen war. Und zunächst die radikalen Royaliften unter Tsaldaris, später die liberale Union unter i Papanaftasin die ökumenische Regierung verließen. Was übrig blieb, die sogenannte kleine Kna lition, konnte nicht populär sein. Die Partei der gemäßigten Royalisten nuter Metaxas, die bei den Wahlen so unerwartete Erfolge davongetragen hatte, verlor ständig an Boden. Die Venizelisten unter der Führung desAufzenministers Michalokopulos wur den immer geringer an Zahl, die sintrausigeutere Gruppe unter Kaphandaris, obwohl noch in der Re gierung, gewann an Freunden, nur deswegen, weil sie am hänfigsten das in den Augen der Masse nn natiirliche Bündnis zu sprengen· drohte, und der innenpolitische Vurgsrieden wurde von Tag zu Tag unsicherer. , - IF- Auf diese Weise aber entstanden gleichzeitig neue Situationen, in denen die in Griechenland niemals ganz aussterbenden Freunde des Putschsystems neue Hoffnung schönsten. Ich glaube, dasz in den letzten sechs Monaten mindestens vierzehntägig Geriichte von « Putfchen, Verschwörungen und Verhaftuugen auf tauchten, und ich bin gewiß, das; diese Gerüchte meist hinter der Wahrheit zurückblieben Wer niemals in griechischen M«ilitärklubs, in gewissen Athener Kassecs häusern und politischen Salous verkehrt hat, macht sich keinen Begriff davon, wie viele Menschen in Griechenland von der Hoffnung aus einen gewalt samen Umsturz, aus Dittatur und Tyrannis irgend welcher Art leben und wie offen und hemmungslos diese Leute ihre Pläne besprechen und beraten. Nur ein Volk, das auch in seinen monarchisch gefinnten Teilen die Freiheit so ungeheuer hoch einschätzt wie das griechische, dein iede Einschränkung der politischen » Freiheit des andern als eine Beleidigung des eigenen ’ Wesens und Seins erscheint, kann eine solche Fülle von Konspiratoren, Diktatoren in spe und politi fierenden Militärs unter sich dulden. Gewiß, die Republik Griechenland besteht. Aber wie ost sie im vergangenen Winter in ihrem Bestande ernstlich gefährdet war das wissen allein die Götter. Royalisten und Paugaliften haben teils getrennt, teils auch vereint die gewagtesten Versuche gemacht, das be bestehende Regime zu stürzen, und ein paarinal - so im Oktober 1927 ist die Rettung der freiheitlichen Staatsfvrm nur Zusällen zu verdanken. Wenn also » heute aufrechte Republiknner offen von einer Gefähr- l dung der Republik sprechen, so wird man ihnen nicht iplomåtäfchen Auswikknngen auf dem Balken Unrecht geben können. Wobei nur die Frage Bleibt. on Venizelos tatsächlich der rechte Mann ist« um diese Gefajzr abzuwenden. Auch der heutige Grieche hat die Möglichkeit, Ocroen zu skliaisenx O e r o en d e r P o litik. König Konstantin war einein Teil des Volke-Z zum ins-thi irlien Herrscher geworden; dem andern wurde Beni zelos zum alliniichtiaen Halbgott Und der Kampf um diese beiden beruen dnrchzittert die Seelen seit den Tagen des Weltkrieaess immer noch mit unver änderteit Kraft. Kaum erschien Elestheros Venizelos in diesen Tagen in Athen, da umbransten ihn schon wieder die Wogen der Liebe und des Hasses; wie ein Gespenst reckt sich die jüngste Geschichte des Griechen tnnis, in der dieser Mann eine so entscheidende Rolle gespielt bat, vor der Nation empor: es beginnt der Streit um Schuld und Unschuld in blutiaer Ver gangenheit, die bewegter und tragischer war, als die Verganaenbeit irgendeine-: andern europäischen Nation seit dem Weltlrieae. 111-s Venizelos kann nur mit Reuwahlen die Macht erlangen, die seine Freunde ihm heute anbieten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß er in dieien Wahlen siegt, daß eine penizelistische Mehrheit sich in der Kammer um ihren Führer schart. Aber diese Mehrheit wird der Opposition nur um einige wenige Stimmen überlegen sein; nach wie vor wird die venizelistiiche Hauptstadt vom royalistischen Ring der attischen, böotischeii, peloponnesischen Roya listen umgeben sein, denen wiederum an der äußer sten Peripherie des Staates, in Mazedoniem Thra zien, Kreta, venizelistiiche Massen gegenüberstehen. Mit dieser politischen Geographie wird Venizelos zu rechnen haben; er wird nicht vergessen dürfen. daß ein paar Stimmen mehr in der Kammer keiner grie chischen Regierung Bestand geben können und daß die Politische Geographie des Landes den royaliitischen nnd pangalistischen Putichisten äußerst günstig ist. Daß schließlich eine Regierung Venizelos aus die königss treuen Massen wie ein rotes Tuch wirken muß: eine Fahne in der Hand seiner Gegner. Venizeloö wird also, auch wenn er in parlamen iarischen Formen herrscht, nicht ohne eine Art von Diktatur auskommen. Die Folge aber wird sein, daß sich der Antioenizelismug zum Tri huneu der Freiheit macht und daß es zu einer Re aktion kommt. Di. Konsequenzen sind natürlich nicht abzusehen, die Erfolgsschancen nicht zu berechnen. Aber das ist sicher: daß mit der Rückkehr Venizelos auch die Gefahr einer monarchistisschen Restauration wiederkehrt gerade deswegen, weil die Monarchie keinen hartnäckigeren Gegner hat als den großen Kreter. -«- , Man hat in diesen Tagen viel davon gesprochen » nnd auch deutsche Blätter haben ähnliche Ber niutungen ausgesprochen —, daß die Rückkehr Beni zelos ans Einsiüsse der sr a n z ii i i s ch e n Diplomatie zurückgeht. Jch halte diese Vermutunan für reine Spekulation. Ein englischer Divioinat, der Athen seit Jahren kennt und zweifelsohne einer der besten Kenner der griechischen Seele ist, sagte mir einmal «Die Griechen hören nnr so lanae aus unsre Rat schläge, bis diese Ratschläge ihren innersten Ueber zeuaunaen begegnen; und wenn dann nicht etwa die Macht der Tatsachen oder die Gewalt für uns spricht, so hören sie nur aus ihre Ueberzeugunaen und aus nichts andres.« Gewiß ist Venizelos ein Freund Frankreichs, kein Freund Italiens. Aber wäre die Bündnispolitik mit Italien. die Panaalos inanaus riert, Michalakopulos weitergeführt, aber nicht zu Ende geführt hat, nicht so unglaublich unpopulär, so würde auch Venizelos andre Einstellunq niemals durchdringen Was spricht denn im Grunde sür ein griechisch-italienisches Bündnis? Die Jtaliener geben den Dodekanes nicht heran-in unterdrücken das Griechentum im Zwölf-Jnsel-Staat, stärken Albanien den Nacken in der epirotischen Frage, sympathisieren mit den bulgarifchen Komitadschis und konnten nicht· einmal den Ausgleich mit der Türkei vermitteln. Mit Frankreich bestehen keine ähnlichen Gegensätze. Die Verstimmuna zwischen Athen nnd Belarad besteht sort, ist aber keineswegs so tieser Natur, daß sie nicht behoben werden könnte. Es haben sich in letzter Zeit griechisch-serbische Oisisierdliaen ac bildet, in denen sich die Militärs wohl kaum in bei Absicht verbriidertn später einander in den-Wen on Schwere
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