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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-02
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1924
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Riesaer G Tageblatt « « d Anreiaör iLlbedlM und Äuieiaers. Drahtanschrift: Lagevlatt Riesa. Lernruf Nr. 20. und Anzeiger «LlbeblM MI- AuMger). Das Riesaer Tageblatt euthilt die amtliche» vekam»tmachu«ge» ' der «mtS-auptmauuschaft Srot^euhaiu. des Amtsgerichts, der «mtSaawaltschatt beim Amtsgerichte and des Rates der Stadt Riesa, des KtaanzamtS Riesa und des Hauptzollamts Meiden. 231. DmmerstW. 2 Oktober 1924, abends. 77. Jahr«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BezngSPrerS, gegen Vorauszahlung, itir einen Monat 2 'Mark 25 Psennig durch Vast oder durch Roten. Für den Fall deS Eintretens von ProduktionLverleuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» >ür di« Nummer des Ausgabetages ünd bis S Uhr vormittags aufzugeben und im norauS zu bezahlen: eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 3' wm beeile, 3 mm hohe Grunvschrist.Zeile <S Silben, 25 Gold-Pfennige: die LS am breite Neklamezeile lvl) Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag 50°/, Ausschlag. Feste Tarife, t eivilligter Rabatt erlischt, wenn ^er Lelrag verfällt, ourch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber m Konkurs gerät. Zahlung«. und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige llnlechaltungSbeilage ,Erzähler an ber Elbe". - Fm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Bsförderungseinrichtungen — Hal der Bezieher leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsrthestrrsse 59. Verantwortlich für Redaktion! Heinrich Uhlemann, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. M «H-WMAll )(Paris. Die deutsch-französischen Handelsvertrags verhandlungen wurden gestern nachmittag 3 Uhr mit einer formelle» Sitzung im Ubrensnnl des Ministeriums für aus wärtige Angelegenheiten eröffnet. Botschafter von Hoesch stellte Ministervräsident Herriot, der die Sitzung leitete, die deutsche Delegation vor, worauf fraiizöstscherseits die Delegation durch den französischen Ministerpräsidenten oorgestellt wurde. Miniftcrvräsidcnt Herriot bearnßte die deutsche Telegatiou und erklärte in seiner Ansprache, daß er die jetzt beginnenden Berhandlungen als eine weitere Etappe auf dem Wege zum Frieden auffasse. Botschafter von Hoesch erwiderte hierauf und erklärte, daß die Ber- Handlungen deutscherseits mit dem auirichtigen Wunsche, zu einem Einverständnis mit der französischen Negielung zu gelangen, geführt wurden in der Hoffnung, das; dadurch die normalen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutsch land. insbesondere aber derWarenaustausch, gefördert werden. Nach Beendigung der Sitzung sand eine Nnterredung zwischen de» beiden Delegationsführeru, Handclsniinister Raynaldy und Staatsiekreläc Dr. Trendelenbnrg, statt, um sich über die Arbeitsmethode» zu verständigen. Varis. (Fuukspruch.) Zn den gestern eröffneten HaudclsvcrtragSverhandlungen schreibt Echo de Paris, Herriot habe sicher recht in der Annahme, man müsste endlich zu einem endgültigen Frieden mit Deutschland gelangen. Sein Irrtum habe aber darin bestanden, dah er geglaubt bat, er mühte über London reisen, um nach Berlin zu gelangen. Man hätte im Gegenteil Berlin passieren müssen, um nach London zu gelangen. England, das die vollendete Tatsache anerkannt Hütte, hätte sich einem direkten französisch-deutschen Abkommen gebeugt, voraus- gesetzt, dah cS keine Klauseln enthalten hätte, die den britischen Interessen zuwider gelaufen würden. Die jetzt beginnenden Berhandlungen würden Gelegenheit geben, die Aufgaben der separaten Politik zu beklagen. Paris. (Funkspruch.) Matin schreibt zu den Handels- vertragsverbaiidlungen mit Deutschland, die Deutschen könnten gewih die Industrien von Elsaß-Lothringcn dadurch stark schädigen, dah sie die Zollsreihcit nicht mehr gewährten, das seien starke Trümpfe. Aber man dürfte nicht vergessen, dah auch Frankreich Trümpfe in Händen habe. Es sei ihm täglich möglich, Le» Export vo» Eisenerze» zu sperren, von dem die deutsche Schwerindustrie abhänge. (!) Journal ersieht ans der gestrigen Rede des deutschen Botschafters, dah sich die deutschen Unterhändler entgegen kommend verhalten würden. Tie Begrüßungsrede Herriots. Die Besprechungen, dercn Ergebnis für die Zukunft per beiden Länder bedeutsam zu nennen ist, sind als ein Erfolg der Bemühungen aufzufasien, die erst jüngst in London zum Abschluh gebracht worden sind. Diese Rege lung kann nur nach einer offenen Aussprache erzielt wer den und nichts wird ihre Ausführung verhindern. Weiter sagte Herriot: Die Handelsbeziehungen in einer Weife wieder herzustclleu, die es erlaubt, das Leben hüben und prüden zu erleichtern, ist die ehrenvolle Aufgabe, die uns zufällt. Ich gebe Ihnen die Versicherung, daß auf feiten MWWWMIM. der französischen Unterhändler die grösste Aufrichtigkeit und der Wille herrschen wird, die Schwierigkeiten zu lösen. Wir werden ein neues Kapitel des Friedens zu schreiben suchen. Ein Handelsvertrag, der unter den gegebenen Um ständen ausgearbeitct werden soll, wird nicht mehr ein reiner Jnteressentcnkontrakt sein. Er wird ein Zeichen der Wiederannäherung und der Zivilisation fern. Zum Schluss gab Herriot der Erwartung Ausdruck, dass dir Besprechungen zu einem erfolgreichen Ergebnis führen möchten. In seiner Antwort bedanlte sich der deutsche Botschafter sür die Begrüssungsworte und fuhr dann fort: Ich kann versichern, dass es der aufrichtige Wunsch der deutschen Negierung ist, die heut: beg nnenden Wirtschafts verhandlungen möchten zu einem Ergebnis führen, daz für beide Länder annehmbar ist. Die französische Regierung darf überzeugt sein, dass die Verhandlungen deutscherseits mit dem festen Wunsch und der Absicht, zu einem Ergeb nis zu kommen, geführt werden. Tie heutige Eröffnungs sitzung bedeutet, nachdem durch die Londoner Konferenz der Anfang gemacht worden ist, den Beginn einer weiteren Etappe auf dem Wege zur Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Ja London ist das Ziel verfolgt worden, das Neparat'ionsvroblem aus der Sphäre der Politik Herauszuheben und auf das Ge biet der Wirtschaft und der Finanzen, das heisst, auf das Gebiet der praktischen Interessen zu verpflanzen. Die Ver handlungen, die heute beginnen, haben das gleiche Gebiet zum Gegenstand. Gelingt es, auch diesmal zu einem Er gebnis zu kommen, so wird damit ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland und zur Regelung der gesamten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zurückgelegt sein. — Tie technischer! Bespre chungen werden morgen nachmittag 3' Uhr auf dem Han delsministerium beginnen und bis aus weiteres jeden Tag zu derselben Stunde fortgesetzt werden. Nach Aus tausch der Begrüßungsansprachen wurde in einem Salon des Quai d'Orsap Tee gereicht. Der deutsche Botschafter Tr. Hoesch hat in seiner Ansprache anläßlich der Eröffnung der deutsch-französischen Handelsvertragsverhandlungen noch folgendes ausgesührt: Der Güteraustausch zwischen Frank reich und Deutschland war vor dem Kriege bedeutend. Dies wiederherzustellen und damit zur Wiedererstarkung der europäischen Wirtschaft überhaupt bcizutragen, ist das Ziel, dein zugestrebt werden muss. Aufgabe der heute hier ver einigten Delegationen wirs es sein, zu versuchen, die Grundlagen für Las Wiederaufblühen des deutsch-fran zösischen Warenaustausches zu schaffen. Ich verhehle mir nicht die Schwierigkeiten, die bei den Verhandlungen ent stehen können und entstehen werden. Ich habe die feste Hoffnung, daß diese Schwierigkeiten sich überwinden laiscn werden. Möchte der gute Wille der beiden Regierungen dazu verhelfen, daß die Verhandlungen mit einem Erfolg abschliessen. In diesem Sinuc wünsche ich den vereinigten Delegationen Glück zu ihrer schwierigen Arbeit. Der niichste Schritt. Die Entschliessung des deutscbnationalen Vertretertages eröffnet die Bahn für die Verhandlungen zwischen dem Reichskanzler und der Dcutschuationalen Volkspartei. Sie sicht iu vorsichtiger Weise davon ab, Einsprüche und Mindestforderungen vor aller Öffentlichkeit zu formulieren und damit die Partei von vornherein auf bestimmte Richt linien festzulegeu. Natürlich werden trotzdem die Abge ordneten, die zu Unterhändlern ernannt sind, ihre bestimmten Instruktionen erhalten haben, und wie weit diese In struktionen mit deu Voraussetzungen vereinbar sind, auf denen das jetzige Kabinett bestehen muss, davon wird letztlich die Entscheidung abhängen. Die Deutsche Volkspartei wird voraussichtlich jedes Zugeständnis machen, das mit den Interesse» der augenblicklich einzig möglichen und zweckmässigen Politik vereinbar ist, aber schliesslich müsse» auch Zentrum und Demokraten nunmehr aus ihrer Reserve heraustreten und genau erkennen lassen, was sie eigentlich wollen. Was bisher vorlag, waren ledlich mehr oder minder private Kundgebungen der Presse oder einzelner, meist linksgerichteter Abgeordneter. Die Demokraten treten am Dienstag zur Fraktionssitzung zusammen, von der Seite des Zentrums ist überhaupt noch keine Verlautbarung oder Ankündigung eines Verhandlungstermins erfolgt. Im allseitigen Interesse märe, es wünschenswert, wenn der bis- berige schleppende Gang der Entwicklung ein wenig beschleunigt würde, damit das Parlament, wenn es am 15. Oktober zusammentritt, auf jede» Fall eine arbeits fähige Regierung vor sich sieht und nicht durch eine Fort dauer der Krise in der Erledigung seiner notwendigen Aufgaben beeinträchtigt wird. MWMMMNIW SerMW VW Wie. )( Berlin. Im Reichskabinett fanden neue Beratungen statt über Zwangsmaßnahmen deS Reiches zur Herab- setzuna der Preise. Die Beratungen dauerten bis 4 Uhr nachmittags. Der Reichswirtschastsminifter bat Andeutungen zu Gewerkschaftern gemacht, er könne über das Ziel der Be- ratungen nur sagen, daß die Geduld des Staates ibrem Iw SWMzlw zur WwWsiM. Berlin. Der Reichskanzler erklärte einem Berliner Pressevertreter, daß er eine Erweiterung der Regierungs koalition unter Zusammenfassung aller nationalen, wirt schaftlichen und gesellschaftliche» Kräfte durchzusührcn be absichtige. Er sei entfchlossen, sich sowohl mit der sozial demokratischen als auch mit der deutschuatlonalen Partei in Verbindung zu setzen, um von ihnen zu erfahren, ob sie entschlossen seien, die Lösung der wichtigen in den kommen de» Monaten zu erledigenden Aufgaben gemeinsam mit den bisherigen Koalitionsparteien durch tätige Mithilfe in der Reichsregierung mit durchzuführen. Der Kanzler wies daraufhin, daß es ohne die entscheidende Unterstützung der sozialdemokratischen Fraktion nicht möglich gewesen wäre, durch eine der Negierung gegebene Ermäch tigung auf dem Verordnungswege Deutschland vor dem wirtschaftlichen und sozialen CbaoS zu bewahren. Anderer seits liege es aber auch in dringendem vaterländischen In teresse, dass die starken nationalen und wirtschaftlichen Kräfte, die in der Deutschnationalen Volkspartei geborgen seien, sür eine positive Rcgiernngsarbeit fruchtbar gemacht werden. Eine andere Art der Volksgemeinschaft sei. wie der Kanzler erklärte, sür ihn nicht denkbar. Londoner Abkommen und Kleinhandel. Der Landesausschuß deS Sächsische« Kleinhandels bat di« in seiner Vorstandssitznng bet Stellungnahme »um DaweSgutachten gefaßte Entschließung u. a. auch dem Herr» Reichsaußenminister Dr. Streseman» zur nachachtlichen Kenntnisnahme vermittelt und darauf vou diesem folgende beachtliche Antwort erhalten: «Tein LandeSausschuß des Sächsischen Kleinhandels danke ich verbindlichst sür die übersandte Entschließung vom 13. 9., die ich mit Interesse gelesen habe und mit der ich dariu übereinstimme, daß die aus der Durchführung des Sachverständigru-GutachtenS sich ergebende» neuen Belastungen gerecht verteilt werden müssen und duft dabei insbesondere auf die Lage des Klein- Handels Rücksicht »u nehmen ist." MWM, MIM IM» Oll MerbM. Berlin. T>e englische und französische Presse erörtert aegenwärtig ans Grund offiziöser Inspirationen die Frage, inwieweit die deutsche Stclluiignahme zum Völkerbund durch die zwischen Deutschland und Sowjetrußlnnd be stehenden Abmachungen beeinflusst sein könnte. Während die französischen Blätter die Vermutung auSsvrechen, dass die deutsche Regierung mit Rücksicht auf Sowietrussland keine Verpflichtungen eiugeben wolle, die es in Widerspruch mit der russischen Sowjetreaierung bringen könne, glauben die englischen „Times", dass die Regierung Maix-Sircsemann bereit sei, mit den europäi eben Westmächten in: Völkerbund znsammen zn arbeiten und daS Freundschaftsverhältnis mit Sowietrussland mehr oder weniger preiSziigeben. Ans den massgebenden Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes erfahren wir hierzu folgende interessante Einzelheiten: Tie deutsche Negierung lässt lick in ihrem Entschluß, den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund vorzubereiten, keineswegs durch irgend welche Rücksichten am die sowjet- russischen Interessen leiten, denn sie hat ausschließlich die deutschen Lebensinteressen im Auge. Es ergibt sich aber ganz von ielbst, daß Deutschland durch seinen Eintritt in den Völkerbund sich nicht in die Zwangslage versetzen lassen kann, in ein gespanntes Verhältnis zu Russland einzutreten. Teutschland befindet sick Russland gegenüber absolut nicht in einem BündniSoerhältnis, aber es kann unmöglich in seinem eigensten Lebensiuteresse an irgend einer Mächte gruppierung teilnehmcu, die sich gegen Rußland richtet. Es würde sonst der Gefahr ausgesetzt sein, im Falle eines Konfliktes zwischen dem Völkerbund und Sowietrussland als gegenseitiges Aufmarschgebiet zu dienen und so in die Katastrophe eines allgemeinen europäischen Konfliktes hineingetrieben werden, bei welchem Deutschland den Schauplatz der Auseinandersetzungen spielen würde. Es ist richtig, daß die sowjetruisische Regierung Teutschland in sehr ernster Weise vor gewissen Möglichkeiten gewarnt hat. Diese Warnungen sind aber nicht in irgend einer Form erfolgt, die die EntschließungSsreibeit Deutschlands irgendwie beeinträchtigen könnte. Lediglich in der Frage der Sicherheit TeutschlandS kann eine gewisse Rücksicht auf die Beziehungen mit Rußland genommen werden. ES wäre aber unbedingt falsch, wenn man aiinehmcu würde, dass Teutschland gewillt sei. die russische Politik gegen den Völkerbund zu unter stützen, da die Einstellung Russlands zum Völkerbund für Deutschland vollkommen gleichgültig ist. Tie Besprechungen des Reichskanzlers mit den Parteien über die Frage der RegierungSerweiterung nehmen, wie verlautet, heute Donnerstag nachmittag mit einer Konferenz der Führer der RegierungSvarteien beim Reichskanzler ihren Anfang. Am Freitag soll dann die Besprechung mit den Sozialdemokraten, am Sonnabend dir Besprechung mit den Teutschnationaleu folgen. Ausreise des „Z. R. 3" voraussichtlich am 7. Oktober. Washington. Dem Marinedepartement wurde mit geteilt, die Amerikafahrt des neuen Zevvelinkreuzers werde voranösichtlick, am 7. Oktober «»getreten werden, die Ankunft des LuitichiffeS im Flughafen Lakehurst wäre demgemäss am 1V. oder 11. Oktober zu erwarten. Alle erforderlichen Vorbereitungen sind hier getroffen. Es steht bereits fest, dass das Luitschiff schon am ersten Tage nach seiner Ankunft verschiedene Probefahrten auf dem ameri kanischen Kontinent unternehmen soll, auch Abstecher nach Newhork uud Washington sind vorgesehen. Ter Empfang in Lakehurst wird sich ziemlich formlos vollziehen. Ter Ort Lakehurst ist etwa zwei Bahustundeu vou Ncwyork entfernt, sodass die Besatzung des Luftschiffes wahrscheinlich dort das erste Nachtquartier beziehen wird. Zum Flughafen selbst werden nur die unmittelbar beteiligten Behörden uud Pressevertreter zugelassen werden. Französisches Entgegenkommen bei den Wirtschastsverhaudlungen. Berlin. Die französische Regierung bat den Vor schlag der Reichsregierung, über die weitere Erhebung der sechsnndzwanzigvrozentigen Einfubradgabe ein Gut achten der Transferkomunssiou einzuholen, ohne weiteres angenommen. Dieser französische Schritt steht im Zusammen hang mit deu Bemühungen Herriots, der deutschen Regie- rung bei deu Wirtschastsverhaudlungen iu weitgehendstem Umsauge entgegenzukommeu. Die französische Diplomatie arbeitet gegenwärtig mit Hochdruck daran, Deutschland zu einer Annäherung au Frankreich zu bringen, die besonders auf wirtschaftlicher Grundlage fungieren werde. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Herriot noch weiter geht und direkte Zugeständnisse in der militärischen NÜumung-.^age in Aussicht stellt, um die deutsche Regierung zu bewegen, auf die sranzösische» Angebote einzugehen. Aus den Kreisen des Auswärtigen Amtes erfahren wir hierzu, dass diese verlockende Politik Frankreichs für die ganze zukünftig« Entwicklung von ungeheurer Tragweite ist, uud dass die deutsche Negierung bei den soeben beginnenden Wirtschafts verhandlungen mit größter Vorsicht Vorgehen muß. Ein« praktische Verständigung mit Frankreich erscheint sehr un möglich, aber es ist nicht wahrscheinlich, daß Deutschland auch nur einen Teil der französischen Angebote anzunehmen vermag, weil sonst die Gefahr einer ungünstigen Beein- flusjung der deutschen Beziehungen zu den anderen euro päischen Mächten besteht.
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