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Dresdner Nachrichten : 20.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192306204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-20
- Monat1923-06
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 20.06.1923
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>7. Sichrem». 1« «m»»ch. r«. Juni 1«» Gegründet 1886 «r^ianschrlft! v,chr«ql„ Dr«,»«». Sernspr,ch»r-S»mm«lnumm«k 22 241. Nu' Br 4IachI„,„r,ch«! 20011. „ d,t Ut-ltcher Zulrazun, in Lr«»dcn «d»r durch dl« Post m-n-IUch M. 7000.-. ÄöZUgZ^EövUyr «x,«.,,Inummer 2N. 20S,—, Sonatagaausgab« 400,—. Di«I,paI,>g.Nnundr,N»2»U°«.7W^-.°u«,crI,->tdSachI<>n»M.SM.--. N°mM«i>. Änzgiclön-^üptzl^ö <MI«>S«» und SlrUrnsesuch« UN »r W«zla» ,cd«n we>Irr«n DadaN, M. soo,—. ^retst:. ,aut Toris, lllusuxtrl!,« Stu»ri>g» ,«„«» Vorau»d«,al>lu»,. Schrtfil'ituno und Aaupt,esch!ifi»ft«ll»i »irienstr«ii« SS/4V. Oruck u. Drrlag von Li«»Ich L iRelchirtl in Tr««d»n. P-sischech-AonIv 10SS »„»«>. «achdnich nur mit deutlich«! Lu«ll«n-ngad» <.<vr»»dn«r «ach».") zulSNi» — 1lnv«rlan,I° Schrillst»»« w«rden nicht auldewodrt. ^eisegepSek-Vessioliesung »uct> kllr I1an>tikei>!lclr — nacch l>»«n PItttzen ller Weit I1an>tikei>!lclr — N»,t« SsUingungon pitttzen öiiiigoto pritm!» , . Os». 0r»8ci«n-^., prngse Strav» 48 (^Msnrtzsus) k'urnrul 8>!»Nut. dir. lLUI. lz«22. I72IV u,ul 1788t liekert ru günstigitsn prellen unck r,l>Iung,doii>ngung»n -«sNkvclL « 8. VUrspstr. 111 °mi Sokulgulslr. 1 (ttoldslnplalr) Irsnsportsbls Cercle in Sc-iimiscississn unci SulZ — Ssvorrugt« s^sdriksta k^romsUisus-CiLstzoeiis«- uncl i-isrcls florisn Lrockerts Ksetikolger L.7.,' Orssclsn->X., DäptsnsirslZs 9, 13, IS Sozialistische Unkerwiihlung des passiven Widerstands. Sozialistische Propaganda für einen Waffenstillstand im Ruhrgebiel. — Forlgesetzle Sleigerung -es Ausweifungsierror. — Dörfengerüchle über eine neue Markfliitzungsaklion. — Die Verhandlungen über wertbeständige Löhne. Die Maulwurssarbett -er Sozialislen. Berlin, IS. Juni. Eine die Gerüchte von der sozia- listischen Ma «l >vn rssarbcit acgcn den passiven Wider st and bestätigende Meldung bringt der „Sozialdemo- kratische Parlamcntsdicnst". Danach wäre man „in maß gebenden «reisen der Bevölkerung" zu einer dentsch-sranzSsi- schen Besprechung über den passiven Widerstand, die in freund schaftlichem Geiste geführt werden müßte, bereit. Der ab- znschttcßendc W a s f e n st i l l st a n d müsse aus Gegenseitigkeit lauten. Darunter sei in erster Linie die Freilassung sänitlicher Verhafteter, die Rückkehr der Andgewiesenen. die Anshcbung sämtlicher Bcrkehröbeschränknngen »nb der Fortfall der sran- zösisch-belaischen Eisenbahnregie zn verstehen. Die Durch- ftthrnng dieser Forderungen liege ebensosehr im Interesse Frankreichs wie Deutschlands. Daß die französischen Truppen unverzüglich das Rnhr- gebiet zu räumen hätten, fordern diese „maßgebenden Kreise" nicht. Auch davon sagen sie nichts, wie man Frankreich zur Ein haltung derartiger Verpflichtungen zwingen will, wie ver handelt werden soll, daß wir bei einem solchen „Waffen stillstand" wieder die Düpierten sind. Die freiheitlich-nationale Arbeiterschaft bleibt fest. (D r a h t m e l d n n g unsrer Berliner L ch r i f t l e l t u n g.) Berlin, IS. Juni. Eine in Marburg a. d. Lahn ab- gehaltenc Versammlung van Funktionären aus dem befehlen und unbesetzten Gebiet des freiheitlich-national gerichteten G e w e r k s ch a f t s r i n g e s nahm zur Frage des passiven Widerstandes eine Entschließung an, in der cs heißt: Weder der verschärften Brutalität des französischen Mili tarismus, noch die bedauerliche Hetze parteipolitisch extremer Elemente sollen den Abwchrkamps erlahmen lassen. Tic frei' heitlich-nationale Arbeiterschaft ist nach wie vor bereit, sich schlitzend vor den deutschen Volksstaat zu stellen. Daß das Rhein- und Rnhrgebict ein unlösbarer Bestandteil des Deutschen Reiches ist und bleiben muß. ist in den Kreisen der rheinischen Arbcitnchmcrschast absolute Lelbstverstänb- ltchkeit. Dortmund. IS. Juni. Die organisierten Arbeiter, An gestellten und Beamten Groß-DortmundS erlassen folgende Kundgebung: Infolge der Besetzung sämtlicher Bahnhöfe einschließlich Werkstätten ist der Personen- und Frachtgütcroerkchr durch die Eisenbahnen völlig lahmgelegt. Weitere Leiden und Be schwernisse sind dadurch über uns hereingebrochen. In Zu kunft soll den Eisenbahnern mit Ausweisung gedroht werden, wenn sie nicht gewillt sind, für die französische Regie zu ar beiten. ES wird den deutschen Arbeitern zngemntct, ihren deutschen Volksgenossen in den Rücken zu fallen und ihr Deutschtum zn verleugnen, unbekümmert um den geleisteten Diensteid. Die organisierten Arbeiter, Angestellten und Be amten nehmen an dem Schicksal der Eisenbahner innigsten Anteil und versichern sic ihrer tatkräftigsten Hilfe und brüderlichen Unterstützung. Unsere Mitbürger dürfen ver sichert sein, daß seitens der berufenen Stellen alles geschieht, um auch der neuen Schwierigkeiten -Herr zu werden. Es gilt auch in dieser Stunde schwersten Leidens Ruhe und Besonnen heit zn wahren. Allen Gerüchten gegenüber ist äußerste Vor sicht geboten. Leid vorsichtig bei Gesprächen und habt Ver trauen zu euren Organisationen. iW. T. B.l Drakonische Matznahmen gegen -ie Berg- und Hüttenwerke. Essen, t». Juni. Nach einer in Essen verösscntlichten Verordnung des Generals Degouttc können Berg- und Hüttenwerke, wenn sie die von den Franzose» gesorder- ren Gegenstände nicht liefern, in Besitz genommen und ent weder von der französischen Bcsatzungsbehörde direkt betrieben oder Konzessionen für den Betrieb vergeben werden. Ans Verweigerung der Licserung stehen Gefängnisstrafen bis zn 15 Jahren und Geldstrafen bis zn 15U Millionen. Personen, die gegen die von den Franzosen in Besitz genommenen Werke «abvtagcakte verüben, werden von der Verordnung mit dem Tode bestrast. lW. T. B.i Paris, lg. Juni. Nach dem „Petit Parisien" ergriffen die Besetzungsbehördcn zwei neue Maßnahmen, erstens unter sagen sic den KokStransvort im Inner» des Ruhr gebietes, und zweitens werden alle Eisenbahnlinien im Innern des Rnhrgcbietes. soweit sie noch frei waren, unter militärische Kontrolle gestellt. Diese Kontrolle werde den Waren- und Nahrnngsmitteltransvort auf diesen Linien „überwachen". iW. T. B.l Eine Ausweisungsorgie in Gerolstein. Trier, 19. Juni. Die Stadt G e r o l st e in war am Frei tag und Sonnabend ein Schauplatz wüster Gewalt. Sämtliche dortigen 180 Eisenbahner wurden unter starkem Aufgebot von farbigen Truppen an beiden Tagen in rücksichtsloser Weise aus den Wohnungen ver trieben und mit sxanzöstschen Zügen sofort abtransportiert. In Gerolstein, der Hochburg des Sonderbündlertums, ist jetzt kein deutscher Eisenbahner mehr. Wiesbaden» 19. Juni. 10 Eisenbahnersamilicn wurden aus ihren Dienstivvhnungen von den Franzosen verwiesen. Sämtliche Möbel mußten zurückgelassen werden. Die Schandwirlschast der französischen Eisenbahnregie. London, 19. Juni. Wie der Kölner Berichterstatter der „Times" meldet, gehen die Franzosen in letzter Zeit darum so sehr anf Raub von Eiscnbalmmaterial und die Besetzung neuer Eisenbahnlinien aus, weil die Regie das von ihr be schlagnahmte Eiscnbahn m a t e rial so heruntcr- ge wirtschaftet hat, daß sie sich dringend nach neuem Um sehen mutz. Die Seitengleisc seien überfüllt mit invaliden Wagen und Lokomotiven. Gleichzeitig erfährt der Bericht erstatter von französischer Seite, daß die Regie den Franzosen »iigehcure Geldsummen koste. Dasselbe gelte von dem Zoll- diensl, dessen Einkünfte nicht ausreichten, die Gehälter der Angestellten des Emser AussuhramtcS zu bezahlen. Wiederaufnahme der Markstützung? Der Rückgang -er Devisenkurse. Berlin, IS. Juni. Heute verlautete an der Börse, daß die Reichsbank ans dringende Intervention der Gewerkschaften und gewisser Regierungsstellen beabsichtige, den augenblicklichen Rückgang der Devisenkurse dnrch eine neue Stützungs aktion z« beschleunigen. Während der Festsetzung der amt lichen Kurse erfolgten bereits von bestimmter Seite, offenbar im Aufträge der Reichöbank, größere Abgabe« in aus ländische» Zahlungsmitteln. Matznahmen -er Aeichsregierung. Berlin, 1». Juni. Wie eS in parlamentarischen Kreise« heißt, dürft« die Reichsregicrnng bereits in der Mittwochsitznug des Reichstages Erklärungen über den neuen ungehenerlichcn Mark stürz und die von ihr vorgesehenen Gegenmaßnahmen abgcben. Berlin. 19. Juni. Beim Reichskanzler fanden gestern und heute eingehende Besprechungen mit maßgeben den Vertretern der Banken statt. Gegenstand der Beratungen lvaren die Maßnahmen, durch die dem Sturz der Mark Ein halt geboten werden soll. Die Besprechungen ergaben die volle Uebereinstimmung aller Beteiligten, daß der gegen wärtige Markkurs unter bas wirtschaftlich und politisch be rechtigte Matz herabgedrückt ist. Nach dem bisherigen Ver lauf ist zu erwarten, baß dtc Besprechungen alsbald zu einem günstigen Abschluß gebracht werden können. lW. T. B.l Der „BorwSrls" gegen -ie Relchvbanklellung. Berit«, 10. Juni. Der erneute Marksturz veranlaßt den „Vorwärts" zu einem großen Vorstoß gegen Reichsregt.'-ung und Reichsbankleitung. Er fordert den Rücktritt des RetchSbankpräsidenten Hauen st ein und wohl auch seines Stellvertreters v. Glasenavv. Die Untersuchung über -ie Marksttihung. (Draht Meldung unsrer Berliner Sch ristleitu ng.) Berlin, 19. Juni. Ter Untersuchungsausschuß des Reichstages für die M a r k st ü v » n a s a k t i o n hatte für heute drei Zeugen geladen: Direktor Wassermann, Devisenabteilung der Deutschen Bank, Bankdircktor Melchior, Hamburg, und Chefredakteur Oeser. „Frankfurer Zeitung". Letztere machte anläßlich der Vereidigung darguf gusmerksgm, daß ihm das Berufsgeheimnis gebieten werde, manches zu verschweigen. Er ersuchte deshalb, die Eidesformel für ihn abzuündern. Ter Ausschuß lehnte dies ab. doch stellte der Vorsitzende den Sachverständige» anheim, im Laufe der Ver nehmung beim Einzelfall den nötigen Vorbehalt zn machen. Direktor Wassermann bestätigte anf eine Frage u. a.. daß der deutsche Außenhandel sich größtenteils nur mit ausländischen Devisen finanzieren läßt- Mit einer voll kommen entwerteten Substanz könnten die deutschen Banken der deutschen Wirtschaft die Dienste nicht leisten, die sie ihr leisten müssen. Sie könnten den Anforderungen ihrer Kund schaft nur dann gerecht werden, wenn sic dauernd über flüssiges Geld verfügen. Wie entwertet aber die Substanz der Banken sei. ergebe sich aus den Kursen der Bankaktien. Ter dann vernommene Redakteur Oeser von der „Frankfurter Zeitung" wiederholte im wesentlichen das, was er bereits in seinem Artikel, in dem St kn „es zum Haupt» schuldigen am Marksturz gestempelt wurde, ausgeführt hatte. Diese Ausführungen schränkte er heute dabin ein. daß er habe „Wahrnehmungen verzeichnen" wollen. Dollar (kmlllek): 140000 >m s-r«lv«rst»ste ndsnck, 6 Utzr: 1L4000 Die bayrische» Bolksgerichle. Es hat sich ein Streit um die bäurischen Volksgerichte er« hoben, der immer weitere Kreise zieht. Entflicht haben ihn Sozialisten und Kommunisten, denen nicht wohl ist, wenn sie nicht täglich znm Frühstück einen Bgncrii verspeist haben, Ta die banrischen Bolksgerichle, gegen die sich die radikalen Angriffe richten, in der breiteren deutsche» Oessenllichteit nicht genauer bekannt sind, so ist eine kurze Darstellung ihrer Entstehung, Entwicklung und EinrichUing zum Verständnis des Kerns der Sache ersvrderlich. Als München im Mai 1919 nach schweren Kämpfen den Bolschewisten entrissen war, trat zunächst das Standrecht in Kraft. Als dann die Verhältnisse wieder ruhiger wurden, setzte der sozialistische Ministerpräsi dent Eisner sogenannte Bolksgerichle ein, die später unter dem ebenfalls sozialistischen Regierungschef Hossmann weiter ausgcbant und unter den folgenden bürgerlichen Ministerien in der ihnen von tzvffmcnin gegebenen Gestalt unverändert beibchalten wurden. Sie sind an die Stelle der Schwur gerichte getreten und amtieren als große Schöffengerichte, in denen eine Mehrheit von Laienrichtern gemeinsam mit einer Minderheit von gelehrten Richtern sowohl über die Schuld- frage wie über die auszuiverfenöe Strafe entscheidet; die künst liche Trennung von Richter- und Gcschlvvrenciibank, die den Schwurgerichten eigentümlich ist und deren Achillesferse bildet, findet also bei den bäurischen Volksgcrichten nicht statt. Vancril hat damit eine strafprozessuale Entwicklung vorwcg- genommen, die genau in der gleichen Form durch die neue Ltrafgerichtsorganisatioii für das ganze Reich cingesührt wer den soll. In Bauern geht das allgemeine Urteil dahin, daß die Vvlksgerichte sich sehr gut bewährt haben. Namentliclp wird ihnen die Schnelligkeit des Vcrsghrcns nachgerühmt, die sich bei dem umständlichen Apparat der alten Schwurgerichte nicht erzielen ließ und die sür eine wirksame Strasjustiz un erläßlich ist, weil sonst der Angeklagte das Gefühl der Ge rechtigkeit der Sühne in ebendem Maße verliert, wie sich der zeitliche Abstand zwischen Tat und Strafe vergrößert: eine psuckologische Erscheinung, die auch bei der Einfuhr,mg der Verjährung der Straftaten wesentlich mitbcstimmend gewesen ist. Solange die Volksgerichte noch unter dem sozialistischen Regime in Bayern wirkten, hörte man von radikaler An zweiflung ihrer Rechtsbcständigkeit nichts. Als dann aber die Weiidnna nach der bürgerlichen Seite cintrat und die Vvlks- gerichtc sich als strenge unerbittliche Hüter der staatlichen Ord nung und Autorität erwiesen, insbesondere auch dadurch, daß sic den landeSverrätcrischen Treibereien und Machenschaften, die in den Prozessen gegen Leoprcrhtina und Fcchenbach, Seitenstücke zu dem jetzigen Prozeß Fuchs Machhaus. aus- gcdeckt wurden, unnachsichtig zu Leibe gingen, da mit einem Male entdeckte die radikale Presse, daß die bayrischen Volks» gcrichte eigentlich gar kein rechtmäßiges Dasein führten, son dern im Widerspruch mit dem ReichS-GerichlSversaffungsgcsctz ständen. In Bauern kümmerte man sich um das Gelärme zu nächst nicht weiter, bis schließlich die Streitfrage eine kritische Zuspitzung durch einen von amtlicher sächsischer Seite hervvr- gcrufenen Konflikt erfuhr. Nach einer unwidersprochen ge^ bliebenen Meldung hat nämlich das sächsische Justizministe rium die ihm unterstellten Staatsanwaltschaften angewiesen Nechtshilfccrsuchcn der bäurischen Bolksgerichle künftig nicht mehr zu entsprechen, da es die gegen die Rcchlsbcstüiidigkeitl dieser Gerichte vorgcbrachten Bedenken für diirchgreisend er achte. In Bayern hat die>> Verfügung begrcfftichcrweise sehn böses Blut gemacht, und die dortige Presse ist ans bajuvarischa Art sehr deutlich in ihrer Kritik des sächsischen Vorgehens ge* worden. Es wurde auf die unhaltbaren Zustände hin-« gewiesen, die sich ergeben würden, wen» von banrischen BolkS-c gerichtet, verfolgte Verbrecher in Sachsen ungehindert ein! Asyl suchen und finden könnten, weil sie durch die Verweige-l rung der Rechtshilfe von der Auslieferung an die banrischcnl Behörden geschützt seien. Der „Bayerische Kurier", das vsfi^ zielte Organ der Banrischen Vvlkspartci, erklärte sogar, eS< werde „nach dieser neueste» sächsische» Tat z» überlegen seff^ ob bayrischerseitS unter solchen Verhältnissen noch weiterhin! ein Bedürfnis vorhanden sei, die bundesstaatlichen Beziehung gen zu der Dresdner Regierung anfrechtzuerhalten". j Es ist nicht Ansgabc der Tagespreise, die juristischen Gesichts^ punkte der Strcitfraae eingehend zn erörtern. Nur darant mag hingewicsen sein, daß von feite» des Retchsiustizmiiiiste.« rinmS niemals auch nur die geringste Andeutung laut ge« morden ist, daß die banrischen Bolksgerichtc des feste» Rechts« bodcns entbehren könnten. Auch das Reichsgericht selbst Hai! in mehr als einem Falle durch sein Verhalten gegenüber de» banrischen Voiksgerichten deren rechtmäßiges Bestehen an* erkannt, ». a. dadurch, daß es Revisionen gegen die Urteil» dieser Gerichte ohne Beanstandnng rntgegennabm und
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