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Weißeritz-Zeitung : 16.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190610169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19061016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19061016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-16
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.10.1906
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WHeritz-Mung Di« Dienstag, den 16. Oktober 1906. Nr. 120. Zierate, w«M« Lrl dG Blattes -in« same Berbre'tuno finden, werden mit 12 P«g., sotzh» aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 1- PM die Spaltzeile oder dertn Raum berechnet. — T» bellarische und lomM- »ierte Inserate mtt ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redartts» nellen Telle, die Spalte» zelle 2« Pfg kaa und Sonnabend und wkdan den vorhergehen. itenAbenden ausgegeven. Äcei« viert eljübrlich 1M. » Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., emmonatlich 42 Mfg. Einzelne Nummern L0 Pfg. - Alle Postan- Aalten, Postboten, sowie Misere Austräger nehmen Bestellungen an. Amtsblatt Anzeiger für Dippoldiswalde imd Umgegend fiir di- Königliche Umtshauptmannschnst, das Königliche Amtsgericht und dm Stadkat M MpMiswalde S-rMlwoÄich-r L-d-M-m: pmü ,-h« - Vrmk >md V--I-S mm «ml I-IM m «n „LU»strl«>m- NM«h«I>»i«,»IMi". Mit Im»- m» damwimch ' za- die «»simhme «Im, rnl--M« »« b-stl-mi-e St-II- «I» d-stlmmt-n r.g-n »l-d I«lm ««»»«« amrnomme». 72. Jahrgang. Mittwoch, den 17. Oktober d. 2s., mittags 12 Ahr, sollen im Lalttlovslokal« Sas Lünlgl. Lmtsgsriodta klar nachstehende Gegenstände, als I 1 «»-»„vknsnlt, I Svk^vikpu», I vivi- «vlligvi- t i-o-« und 4 koknslül»!«, öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Dippoldiswalde, den 13. Oktober 1906. <2.465/06. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht». Mittwoch, den 17. Oktober d. 3s., vorm. 11 Ahr, sollen in Üdar-Lvllllarsäorl b. Klingenberg nachstehende Gegenstände, als: I ^imnino in. 8v»»el, 3 Svki-eidiiwvk«, 2 8üß«Ms, I V«n- «ilra, 2 8o»a», 2 8akn«svks, 2 plüsvkgsi'nilinnen, I pi-unk- »vknsnK, 2 Aleittkr-SkrknsnK«, I Kuwmiskliwvk, I Wm«o8- «svk, 2 Vsntt- und I PG«ttvn»pivs«I, 7 «»nn- und wlükle, I 8vksukel»«ukl m. L.Su*vn, I Ai-on>ouvk«ei-, 10 fensken-ks^inv«, Vil^gen und po^.^-vn» bestehend aus 70 Kvs«n»18a6«n, 4 0sIg«mS<6», k I Vogslbsusi-, I 8üvkvn-, I 8v»n^ni- und I IL!vnI«i-««j>n4»»i- u. v. a. m., . öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Bieter sammeln im Gasthose daselbst. Dippoldiswalde, am 15. Oktober 1906. H ^09^^ Der Gerichtsvollzieher -es König!. Amtsgericht». Kaiser und Reich und das Welfentum. Wie man'aus einer Veröffentlichung der „Nordd. Allg. Ztg." erfahren, hat zwischen dem Kaiser und dem Reichs kanzler einerseits und dem Herzoge von Cumberland andererseits in der braunschweigischen Frage ein Brief- wechsel slattgefunden, der darin gipfelt, daß der Herzog von Cumberland in bezug auf die Besetzung des braun schweigischen Thrones für sich und seinen ältesten Sohn hat Verzicht leisten wollen, wenn sein jüngster Sohn, der Prinz Ernst August, die Rechtsnachfolge auf den Thron von Braunschweig mit Zustimmung des Kaisers antreten könne. Der Kaiser wie auch der Reichskanzler haben in höflichen Antwortschreiben die betresfende Bitte des Herzogs von Cumberland abgelehnt, da die Sach- und Rechtslage unverändert fortbestehen bleibt, welche zu dem Beschlusse des Bundesrates vom 2. Juli 1885 geführt haben. Dieser Beschluß des Bundesrates spricht aus, daß der derzeitige Rechtsnachfolger auf dem Throne von Braunschweig, das ist der Herzog von Cumberland, und seine Nachkommen, zurzeit den Thron von Braunschweig nicht besteigen können und eine Regentschaft für das Herzogtum Braunschweig während der Zeit dieser Behinderung einzusetzen sei. Aus dem erwähnten Briefwechsel zwischen dem Kaiser und dem Herzoge von Cumberland geht aber auch aufs neue klar und deutlich hervor, daß sich die Rechtslage und die Ver hältnisse für die Besetzung des braunschweigischen Thrones nicht im geringsten geändert haben. Wir wollen zwar gern zugeben, daß der Herzog von Cumberland, als Sohn des verewigten Königs des ehemaligen Königreiches Hannover und als Agnat auf dem braunschweigischen Thron, sich durchaus korrekt als deutscher Fürst benommen hat, indem er sich von allen Umtrieben und Feindselig keiten inbezug auf das Deutsche Reich und dessen größten Bundesstaat fern gehalten hat. Aber auch in der neuesten Kundgebung des Herzogs von Cumberland in der braun schweigischen Frage fehlt doch vollständig die Haupt- dedingung, unter welcher der Kaiser und der Bundesrat mit dem Herzoge von Cumberland über dessen und seiner Söhne Rechtsnachfolge auf den Thron von Braunschweig verhandeln könnten. Diese Hauptbedingung kann nicht anders lauten, als daß der Herzog von Cumberland sür sich und seine Rechtsnachfolger den Prager Frieden vom Jahre 1866 und die Einverleibung des ehemaligen König reichs Hannover in das Königreich Preußen voll und ganz anerkennt, ausdrücklich für sich und seine Rechtsnach- folger auf jede Ansprüche an Hannover verzichtet und außerdem noch, ebenfalls für sich und seine Rechtsnach folger, eine Absage an das Welfentum in Hannover und Braunschweig mit dem Versprechen erteilt, daß das Welfen tum als eine Partikular-Partei anzusehen ist, deren Um triebe die Ruhe und den Frieden im Deutschen Reiche ge fährdet, also zu unterdrücken und zu beseitigen ist. Wie es aber aus den Briefen des Herzogs von Cumberland an den Kaiser indirekt hervorgeht, lebt und webt der Herzog von Cumberland doch wohl noch ganz und gar in den welfischen Traditionen und Ansprüchen, denn anders kann man das seltsame, wenn auch in Form einer Bitte an den Kaiser gerichtete Angebot des Herzogs von Cumberland nicht deuten, denn dadurch, daß der Herzog und dessen ältester Sohn nur auf den Thron von Braun schweig zu gunsten des jüngsten Prinzen von Cumberland verzichten wollen, ist der Kernpunkt in der welfischen und braunschweigischen Frage überhaupt in keiner Weise er örtert und hie ganze Haltung des Herzogs von Cumber land erscheint in dieser wichtigen Frage sür das Deutsche Reich geradezu naiv. Zum Wohle des Deutschen Reiches hat es daher bei der Lösung und Behandlung der braun schweigischen Thronfolgefrage zu bleiben, welche der deutsche Bundesrat wiederum als eine provisorische Regentschasts- einjetzung für notwendig gehalten hat. Unser Kirchturmknopf. Weil durch die schadhaft gewordene Kupferhülle der Kirchturmspitze Master in das Gebälk der Turmhaube drang, machte es sich nötig, Fahne, Knopf und Hülle herabzunehmen. Dies geschah am 5. September ds. Js. durch Herrn Schlossermeister Hermann Bieberstein, seinen Sohn Artur Bieberstein und den bei Herrn Schieferdecker- meister Wendler in Arbeit stehenden Schieferdecker Lippert aus Wurzbach. Darin sand man eine Kupferkapsel, auf deren Deckel eingraviert steht: „Samuel Rosenlacher 1686." In diesem Jahre ist also unsre im 30 jährigen Kriege zerstörte Stadtkirche in ihrer jetzigen Gestalt vollendet worden. Das Futteral enthielt ein kalligraphisch schön geschriebenes Pergament vom 24. Oktober 1686, Schrift stücke vom 24. Oktober 1758, darunter eins vom 72jähr. Sohne Rosenlachers, General-Accis-Einnehmer hier, ferner Notizen vom 23. September 1788 und vom Jahre 1837 über kirchliche Veränderungen, über die Kriegsjahre 1806 bis I8l3, über den Brand von 1826, das Augsburgsche Konfessions-Jubiläum 1830, Einführung der Städteord nung, eine Schenkung von 7 Thalern von Töpfermeister Lohse zur Vergoldung der Kirchturmfahne. Dabei lagen zwei Ansichten von Dippoldiswalde nach der Natur aus genommen und verschiedene Münzen. Die älteren Ein wohner dürfte es interessieren, daß die letzten Nachrichten von Justiz-Amtmann Lehmann und Kirchner und Mädchen lehrer Dreßler, Vater des vor 16 Jahren gestorbenen Kirchenbuchführer Dreßler, herrühren. Am 12. d. M., nachmittags 2 Uhr, wurde nun von den vorerwähnten Handwerkern der von der Firma Ernst Bauer-Bischofs werda neuoergoldete Knopf in Gegenwart der Herren Superint. Hempel, Pastor Sieber, Bürgermeister vr. Weiß bach und etlicher Kirchenvorstandsmitglieder wieder auf gezogen. Zuvor war die mit den alten und neuen Do kumenten, Münzen und Ansichtskarten gefüllte Kapsel ver lötet worden. In den Knopf eingelassen konnte sie nebst einem besonderen Packet erst oben werden, weil keine be sondere Öffnung zu diesem Zwecke vorhanden ist. Die neuen Schriftstücke, zum größten Teil ausgezeichnet von Herrn Stadtgutsbesitzer Otto Müller, enthalten Nachrichten über die Stadt von 1837 bis 1906, ferner, von Herrn Bürgermeister l)r. Weißbach unterschrieben, die Tages ordnungen der Ratssitzung vom 8. ds., und der Stadt verordnetensitzung vom 12. d. M. über die wichtigsten städtischen Angelegenheiten der Gegenwart, wie Rathaus umbau, Schulbau u. a., dann hat die Firma H. H. Reichel über den gegenwärtigen Stand oer Strohhutfabrik eine Notiz gegeben, sowie auch die an der Arbeit beteiligten Handarbeiter notiert sind. Ohne Störung und ohne Un- glückssall ging der Aufzug von statten, beanspruchte aber doch eine Zeit von 3 Stunden. Ängstlich sah man von unten auf die halsbrecherischen Hantierungen in schwin delnder Höhe. Der Knopf mißt 1 m senkrecht und 90 cm wagrecht und hat ein Gewicht von ca. 30 Pfund und besteht aus zwei aus dem Ganzen getriebenen Halbkugeln. Die Fahne, gestrichen von Herrn Emil Götting, hat eine Länge von 2 Metern. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wenn alle Besucher des Jahr marktes, die am gestrigen Sonntage die Straßen der Stadt uckd die Aue füllten, „Käufer" und nicht nur „Läufer" gewesen, wenn sie dann nicht nur in den Buoen auf der Aue ihre Einkäufe machten, sondern auch die Geschäfts inhaber in der Stadt bedacht haben, dann können alle Beteiligten init dem Verlaufe des ersten Jahrmarktstages zufrieden sein. Ob allerdings der zweite Tag dem ersten gleichen wird, erscheint fraglich, denn ein dicker Nebel, der noch dazu ziemlich stark näßt, deckt die ganze Gegend. Hoffen wir aber immer noch das Beste. — Am vergangenen Sonnabend waren von Dippol diswalde die Herren Amtshauptmann Or. Mehnert, Superintendent Hempel, Oberamtsrichter Kraner, Bezirks schulinspektor Bang, kaiserl. Rechnungsrat Franke, Bürger meister vr. Weißbach, Fabrikant Reichel und Stadtoerord- neten-Vorsteher Schmidt, Psarrer Nadler und Apotheker Bräutigam-Possendorf, Fabrikbesitzer Gaudich-Kreischa, Vor werksbesitzer Ernst und Erbgerichsbesitzer Lehmann-Reinholds hain, Pfarrer Birkner, Fabrikdirektor Hahn-Schmiedeberg, Bürgermeister Herre, Pfarrer Haucke und Amtsrichter Ranft-Altenberg, Bürgermeister Sieber-Geising, Bürger meister Angermann, Amtsrichter vr. Wiedemann, Pfarrer Eltz und Spielwarenfabrikant Kühnelt-Lauenstein, Bürger meister Galle-Bärenstein, Bürgermeister Friedrich, Pfarrer Lindner, Kommerzienrat Lange, Prof. Strasser, Lehrer Romershausen, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Uhr macherschule Lange, und Fabrikbesitzer Burkhardt-GlashMe zur königlichen Tafel nach Dresden befohlen. — Am Sonntag-Abend gegen '/2ll Uhr brannten Brunnen und Brunnenrohr auf hie,igem Bahnhofe. Weg fahrende Jahrmarktsfieranten hatten dort wahrscheinlich ihre Laternen entleert und ausgespült. Durch ein weg geworfenes Streichholz ist dann der Brand entstanden. Größerer Schaden wurde nicht angerichtet. — Gibt es noch Taler? Die Vereinstaler öster reichischen Gepräges sind seit der Mitte des vorigen Jahr zehnts einbehalten und außer Kurs gesetzt, ebenso sind die älteren Talerprägungen, einschließlich der bis zum Jahre 1856 hergestellten, nahezu ganz aus dem Verkehr gezogen worden. Die Verwendung der Vereinstaler deutschen Ge präges war von der Reichshank bis gegen Ende des Jahres 1902 ohne jede Einschränkung gestattet worden. Vom I. Januar 1903 ab wurden die in Kassen der Reichsbank befindlichen, oder an sie gelangende Vereins taler nicht wieder ausgegeben. Im Oktober 1903 betrug der Vereinstaler-Vorrat der Reichsbank rund 177 Mill. Mark. Wegen Mangel an Silbergeld sah sie sich dann veranlaßt, die vorerwähnte Maßnahme wieder aufzuheben; der Verkehr hat aber bis heute von den obigen 177 Mill. Mark nicht nur nichts wieder an sich gezogen, sondern noch annähernd 7 Millionen an die Reichsbank wieder abgegeben. — Zum St. Gallustage. Der heutige 16. Oktober gehört der Erinnerung an den heiligen Gallus, den Gründer von St. Gallen, der im siebenten Jahrhundert mit Colum- banus und noch elf anderen Missionaren nach Europa kam und hier eifrig und erfolgreich für die Ausbreitung des Christentums wirkte. Nach langen Wanderfahrten zog sich Ler betagte Gottesmann schließlich in eine Felsenhöhle bei Bregenz zurück, denn seine Jahre, sowie eine immer mehr und mehr zunehmende Kränklichkeit verhinderten ihn, Columbanus aus dessen Zuge nach Italien zu begleiten. In der Einsamkeit seines Gebirgsasyls reifte alsdann bei St. Gallus der Entschluß, das Werk seines Lebens durch die Gründung eines Klosters zu krönen, das die Lehren des Evangeliums noch weiter über die Welt verbreiten und eine Heimstadt tiefgründiger Gottesgelahrtheit werden sollte. So rief er denn das später nach ihm benannte Kloster St. Gallen ins Leben und was er damit erstrebte, hat sich glänzend erfüllt; zahlreiche Leuchten der Kirche, Bischöfe und Prediger, gingen aus den Mauern jener Glaubensseste hervor. Bescheiden, wie er Zeit seines Lebens gewesen, schlug St. Gallus den ihm angetragenen Bischofssitz zu Konstanz und alle anderen Würden und
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