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Dresdner neueste Nachrichten : 13.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194007134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-07
- Tag1940-07-13
- Monat1940-07
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 13.07.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten g, 12. HnU »Ml Se,«i<pr»k«r »ttfteserSusi«»in,t^pau«K«fchr.rtI^tteha mniatk.»-»«. »» ve «a»»t,«n»r,ls»r Bmn»pr«lH dk1stallIi«>n»-S«Ne >m«n,»k-»ntell 1«3i»f„ postbqu» ».-7M. lelnschllt-llchrs.riipf. pvft^bahr«) hln,ura3i»f.L«ßttl^l». OIK-U SSSH«H LOHaHOß^UOSO^ ^'tzI^SEOHOH2K SteNmgesuch« unb privat« Aamittenan,ei,en 11 Tipf., die7»mm breit« m»<3«Il« Im tzaldmvnatl. 1. - KM. «enuibunbstndun-: ZnIandIZ Tipf, «uO.nd 1. - XM.wkb«nN. GGGGG T4GGV ^--VT4fGG '^I^GGTGGG^ß Tikttril 1,10 3M. Nachlaß nach MaPaffel I od«r Mkvgkvitaffel v. rriefgebllhr a>a,»l»r»t« b«r «panta-taup-ab« d> «r«ß.vswbw ua» autrrbalb » Nvk. für Ziff«ran»eiß« SO Tips, ausschl. Port». Jur Zett Ist «nzeigenprrislist« 7lr. 10 -ülti-. Verla- md S-rtsilettmg: Vresdea «, Krdiamdßraße 4 * po-aus-rtß: Vres-e» «1. pastfach « rennif: Ortsverkehr Sammelnammer 24S01, Zernverkehr 27981 « rele-ramme: Aeoeste Dresden « Postscheck: Dresden 20öv Tiichtverlangt« Einsendungen an bl» Schriflleltun» ohne Rückporto »erben veber »urückgrsanbt noch aufbewahrt. - 2m Aaste höherer Gewalt ober Letrleböstörung haben unsre Lezleher trlnen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Nr. 462 Sonnabend/Sonntag, 43.14. Juli 1940 48. Jahrgang irdellskrool 2i>U»erpI»t» °»r"-« tu« 114» LV u. Nach!,.; v/ 4801-5»»», i-sioo, 1K4N1 db.; Sta. «<»i ten-^r^ester unb lentenor Battista «»verkauft! l) Ubr, Gcwcrbr- n RM. 1.-, 1.5» testen, Verkedrs- nvf, Ringstrabe, sdeu iru«, <M. Brück. 8rit«es Gewölbe bos. Geb. 5» Ps. el fttr «ulttnerr «levierspiel für anderer möglich. Ssthrung 10 Pt. lukt der Linie 6. 8. 8. 40 Stand- vom L9. 7. bis f. »reis 18.5», ier Grobvricscn, en Ist jeweils: - ein warmes igen nur in der lkSuleftet« vom 1S.S0 RM. Kontinent-Blockade gegen England Neutrale Beobachter ikber die wachsende Wirkung der Abschnürung Britanniens - Lteber 4,S Millionen BRT. seit Kriegsbeginn versenkt zu A Stockholm, 18. Juli Nach den letzten aus England in Lissabon eingetrof fenen Berichten ist im englischen Volk die Furcht vor einer Hungersnot im Wachsen begriffen. Erklärungen des Landivirtschastöministers Hudson im Unterhause haben nicht dazu bcigctragen, diese Furcht zu vermindern, es erregte vielmehr allent halben grosses Aufsehen, dass der Minister einen Er folg der neuen von ihm getroffenen Massnahmen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion aus drücklich davon abhängig machte, „dass bis zur Ein bringung der Ernte kein unvorhergesehenes Ereignis eintritt". Hier liegt aber, wie das englische Volk genau weiss, der entscheidende Punkt. Man nimmt also mit grösster Beunruhigung zur Kenntnis, dass die Regie rung im Falle dieser unvorhergesehenen Ereignisse, d. h. im Falle eines deutschen Grossangriffs, damit rechnet, -ah die Ernährung des englische« Bottes nicht «ehr sichergestellt ist. Die Berichte über die Wirkung der deutschen Luft angriffe auf die französischen Verbindungslinien wäh rend der Offensive in Frankreich haben der Bevöl kerung klärgemacht, -ass in einem so dicht besiedelten und derart überiudustrialisierten Lande wie England bei ähnlichen Luftangriffen sehr bald ein völliges Berkehrschaos eintreten müsste. Dann aber wären, so hört man überall sagen, all die bisher ge troffenen Massnahmen zur Steigerung der Produktion völlig vergeblich gewesen. Aber abgesehen von diesem äussersten Fall werben auch die Kreise der Bevölkerung, die von -en soeben veröffentlichten Versenkungsziffern deutscher U-Boote keine Kenntnis erhalten, durch die täglich leerer werdeuden Auslagen der Geschäfte darüber belehrt, dass auch die deutsche U-Boot- Block a d e sich immer mehr aus das Ernährungswesen Englands auswirkt. Entmutigend hat in diesem Zu sammenhang die ziellose Rationierungspolitik der Re gierung gewirkt, die alle paar Wochen die Ratio nierungssätze herab setzen muss, weil man die Möglichkeiten -er Zufuhr von aussen überschätzt hatte. Jetzt muh man auch zngcben, dass man nicht mehr KeneraVefckmarsestaff 6ö>«ns ernp^ns ckeu l/nter- vssirivr sVekke, um ,/«m »m cke« düstrer« <to» Kitterkreur cke« /treuree r» übsrr- seicssen unck skeiotreitip wese T'ap'erkeit vor ckem Lestxi« «uw» odm-vxm.X'Motstor ««da/äe-aor« X Rom, 18. Juli Die römische Presse steht gauz im Zeichen der vo« Deutschland und Italien zu Lande, zu Wasser und in der Lust gegen England und seine Stützpunkte im Nor den «nd Süden gesührtcn siegreichen Aktionen. „Popolo bi Roma" schreibt u. a., während die beiden Achsenmächte immer stärkere nnd entschlossenere Schläge führten, begnüge man sich in London mit Redensarten und Propagandatricks. Derartige Manöver seien aber entweder kläglich, wie z. B. im Falle des Negns, d^n man heute wieder aus seiner Gruft hervorhole, um ihn als Schattenkaiser von Abessinien austretcn zu iai,.., oder sie verrieten, wie die Rede eines Halifax, dass Keine Kinder, aber Rennpferde X Nemyork, 18. Juli Obwohl die Engländer nach übereinstimmenden Meldungen keinen genügenden Schiffsraum mehr haben, um auch nur die paar tausend Kinder abzu- transportteren, die die amerikanische Einwanderungs quote zuläht, trafen am Freitag in Boston an Bord eines zwangsweise in englische Dienst« gestellten belgischen Dampfer» zwölf englische Renn pferd« au» Liverpool ein. Am Montag beginnt in Ehikago die Partei tagung der USA.-Demok raten, auf der rund I1W sogenannte Delegierte über das Parteiprogramm sowie über di« Kandidaten für die Posten des Präsi denten und tr» Vizepräsidenten der Bereinigten Staaten London fürchtet Hungersnot „England eine belagerte Festung" - Schiffsraummangel hindert Kinderverschickung England immer noch hoffe, in Europa „Verbündete .. finden und Verwirrung zu stiften". Auch Duff Cooper hole alte, abgegriffene Ladenhüter hervor, wie den einer „bevorstehenden Umsturzbeweguna", um dem englischen Publikum Mut einzuslöhen. Mit solchen Methoden aber könne England nicht hoffen, die Ge fahren abzuwenben, die sich immer deutlicher am Hori zont abzeichneten. Die italienische Presse betrachtet die Vorgänge in Frankreich mit starkem Mißtrauen. Man hebt vor allem hervor, dah die in dem Nachbarlande in Szene gesetzte „kalte Revolution" von den gleichen Parteigrößen geleitet wird, deren bisherige Politik so kläglichen Schiffbruch erlitten hat. Das „Regime Faselst«" erklärt, die Geschehnisse in Frankreich seien ei» »«»er Beweis siir die Verständ nislosigkeit Frankreichs gegenüber der totalitäre« Politik De«tschla«ds n«d Italiens. Ma« gehe voll« komme« darüber hi«weg, dah diese beide« Staate« ans einer Revolution hervorgegange« seien, die aus der aktive« Politik alle alte» Männer beseitigt habe, «nd daß die dentsche und die italienische Revolntio« zwei wirklich« Führer, Hitler «nd Mussolini, gesunde« hätte«. Es sei einfach lächerlich, die Welt glauben mache« zu wolle«, daß innerhalb vo« «in paar Stun de« ans Jtalieuseinde«, Dentschlandhassern «nd Eng« landsreuude« Faschisten gemacht »erden könnte«. Eine scharfe Brandmarkung antiitalieni scher jugoslawischerPressestimmen bringt „Giornale - Italia". Das Blatt weift nach, dah jugo slawische Blätter sinnlose Reuterlügen über erfundene italienische Niederlagen in Libyen veröffentlicht haben, und schließt: „Wir nehmen von diesen Dingen Kennt nis, ES ist nützlich für die Klärung der politischen Orientierungen und für die Festlegung des realen Standes der internationalen Beziehungen." genügend Begleitschiffe für den Ab transport englischer Kinder nach Ueber- see hat und die britische Regierung daher die Aus führung des Regterungsplanes über die Kinderver schickung „für den Augenblick" verschieben müsse. Tas ist ein klares Eingeständnis der großen Erfolge Deutschlands gegenüber der britischen Kriegs- und und Handelsflotte. Auch die Londoner Korrespondenten der schwedischen Presse^eschäftigen sich besonders leb haft mit der Frage der Blockade gegen Eng- land und ihre Auswirkungen aus die englische Ver- sorgungSlage. Es ist in diesem Zusammenhang inter essant, daß die starke Wirkung der deutsche« Gegenblockade offen zugegeben wird. Der Londoner Korrespondent von „Svenska Dagbladet" schreibt, offensichtlich sei, daß die Deutschen eine ernste Gegen blockade ein geleitet hätten und -ah deren Möglichkeiten durch die Kriegsereignisse der letzten Monate wesentlich ver bessert worden seien. Hinzu komme, -ah die Stütz- punkte -er deutschen Bombenflugzeuge jetzt in derartiger Nähe rings um die britische Insel lägen, daß sie sehr viel wirksamer als früher operieren könnten. Noch wichtiger sei, daß deutsche Schiffe von Jagdflugzeugen begleitet werden könnten. Dann habe Deutschland die Möglichkeit, Handelsschiffe nicht nur auf dem Meere zu versenken, sondern sie auch in den englischen Häfen zu bombardieren. Selbst wenn man von -en erhöhten Angriffsmöglichkeiten des Gegners absehe, sei Englands BersorgnugSlage i» «»»orhergesehener Weise erschwert worden. Landwirtschaftliche Produkte würden jetzt von weitabgelegenen überseeischen Ländern heran geholt werden. Die optimistischen Berechnungen bei Beginn -es Krieges, daß die Einfuhr ungefähr in gleichem Umfange wie in Friedcnszeitcn aufrecht erhalten werden könne, müßten aufgegeben werden. „England ist jetzt", so heißt es wörtlich, „eine be lagerte Festung." In Lhnlichem Sinne schreibt der Londoner Korrespondent vo« „Stockholms Tidningen", der feftstellt, daß die Blockade des Kontinents gegen England jetzt eine Tatsache geworden sei. ,/Mmer stärkere Schläge gegen England" Italienische Stimmen zu den Aktionen in der Lust und zur See Europa gegen Albion Don Faschoda nach Oran Oran un4 Dakar sind dieGräberder„entents ooräiniv" zwischen England und Frankreich gc- worden, im Lärm der britischen Bomben und Minen ist der Bund des Westens untergegangcn, die Treffer auf Frankreichs schönste Schlachtschiffe haben ihn Ins Herz getroffen. Es gibt noch andere afrikanische Orte, die in der Geschichte der englisch-französischen Beziehungen ähnlichen und keineswegs ententchasten Charakter tragen: der Name Fasch oda spricht für sich selbst. Der Hauptqiann Marchand musste damals die Triko lore streichen vor dem General Kitchener, Frankreich er fuhr britische Brutalität in der demütigendsten Weise, aber wenige Jahre später schloß es den Bund mit Albion — um des Hasses gegen Deutschland willen. Die Geburtsstunde der „entonts" zeigt aufschluss reiche Parallelen zu ihrer Sterbestunde. Auch damals sah sich Frankreich vor die Frage des Verhältnisses zu Deutschland gestellt, auch damals hatte cs wie in den letzten Jahren die Möglichkeit friedlicher, vernünftiger Regelung der deutsch-französischen Beziehungen. Bis marck selbst hatte Frankreich den Weg zum Empire geöffnet und gewiesen; ohne die geringste deutsche Be einträchtigung gewaim sich Frankreich damals ein rie siges Kolonialreich, oMum ein vielfaches die deutsche Kolonialbilbung übertraf, Frankreich in Afrika sah nirgends Deutschland als Gegner oder Rivalen, es wäre nur -er natürliche Ausgleich gewesen, daß Frankreich in Europa nicht Deutschlands Geg ner geworden wäre. Aber die Männer in Paris fanden diesen Ausgleich so wenig wie ihn ihre Nachfolger und Erben 1839 gefunden haben. Sie wichen am Nil zurück, weil sie an den Rhein strebten, sie liessen sich von England diktieren, weil sie Deutschland diktieren woll ten, und sie schlossen den Bund mit London, dessen Kitt der gemeinsame Haß gegen das Reich war und blieb. Frankreichs Schuld In ihrer Entstehung schon war die Lnienie oorckisle ein Hassbund gegen Deutschland, und sie blieb diesem ihrem Ursprung durch die Jahrzehnte ihrer Tauer hin durch treu. Tie TodseindschaftgegenDeutsch- land war die Schwester der Englandhörigkeit in der französischen Politik des vergangenen Menschen alters, und wenn man heute in Vichy in dieser Hörig keit gegenüber dem englischen Willen die Ursache der Katastrophe Frankreichs erkennt und verdammt, so muß Sie volle Erkenntnis lauten, daß deren Grundlage die Gleichheit des Willens war. Weil man genau wie die Politiker an der Themse Deutschlands Vernichtung wollte, schloß man sich ihnen an, verschrieb mau sich dieser Vasallität, die ja eine freiwillige, keine erzwun gene war. England konnte Frankreich nicht zwingen, sein Degen zu werden, und keine deutsche Drohung zwang Frankreich zur Flucht unter Albions Fittiche. Es war zu keiner Zeit vom Osten her bedroht. Es ging freiwillig den Weg nach Westen. Es wählte sich England zum Bundesgenossen, weil cs in ihm den Helfer zum Angriff auf das Reich erkannt hatte. Es war mit ihm im gleichen Geiste vereint. Schuld, nicht Schicksal muß Las Urteil der Geschichte über Frankreich lauten, und das Eingeständnis des ehemaligen französischen Aussenministers Bonnet bekräftigt diese Erkenntnis. Bonnet, Herr des Quai d'Orsay in den Tagen des Kriegsausbruches, hat in Vichy in der beginnenden Diskussion um die Schuld und die Schuldigen an Frankreichs Zusammenbruch cingestanden, daß Frankreich den italienischen Vermitt lungsvorschlag am 2. September angenommen hatte, der dann an Englands und Polens Nein scheiterte. Abgesehen davon, daß Bonnet damit die Wahrheit derdeutschenDarstellung dieser entscheidenden Vorgänge im deutschen Weissbuch bekräftigte, die bisher stets vom Westen abgestritten worden war, sind diese Ausführungen keineswegs nur ein Indiz dafür, dass manchen in Paris in letzter Stunde noch Bedenken gegen den letzten Schritt gekommen waren. Das viel Wichtigere ist, baß trotz diesen Bedenken Frankreich dann doch seinen Botschafter mit der Kriegserklärung in die Wilhelmstraße schickte. Es hatte das Heer, ohne dessen Hilfe England den Krieg nicht wagen konnte. Es konnte nicht nur von England nicht zum Kriege gezwungen werden, es konnte im Gegenteil England zwingen, aber es tat es nicht, weil es nicht wollte. Weil es den Krieg wollte. Haßgesang im Doppelchor Es ist — geschichtliche Wahrheit gebietet, dies ein deutig festzustellen — nicht so, daß Frankreich diesen Krieg geführt hätte, weil England ihn wollte. ES wollte ihn selbst. ES schlug wie England die Friedens möglichkeit des Oktober 1989 aus, es lebte wie England in -en krassesten VerntchtungSplänen gegen dasRetch. Die Gleichheit englischer und französischer Stimmen zu diesem Thema ist geschtchtSnotorisch. Wenn im „News Lhronicle" zu lesen stand, daß jedes in Deutschland lebende Wesen eigentlich auSgerottet werden müsse, so zaubert« der „Lyon Republtkatne" seinen Lesern da» Bild der vor französischen Feld küchen Schlange stehenden hungernden Deutschen vor. Wie der „Daily Herald" die Zerstückelung Deutsch lands heischte, so schrieb der „TempS", daß Deutschland in einem so tiefen Loch verschwinden müsse, baß es niemals mehr aus ihm heraussteigen könne, unb bi« fünfzigjährige Militärkontroll« England» und Krank- «eich» Koe« einen preußischen .Kumpsstaat mnd .«'n« Donaumonarchie war da» Ideal an -er Seine wie a» der Themse. Der Habchor gegen alles Deutsche klang aus französischer Kehle nicht gelinder als aus britischer, und gemeinsam war der glühende Wunsch, das deutsche Volk dem Hungertodc prctszugeben nnd ganz Europa zum Schlachtfeld seines Hasses werden zu lassen. Auch in Paris wie in London wollte man andere für sich kämpfen lassen, wollte man den Krieg der Greise führen, die sich im Blute der Jngcnd anderer Nationen ihre Kraft wicdcrzugcwinnen suchten, und der Schatz von La Charitö, das Geheimarchiv des französischen Generalstabs, hat neue Beweise für diese KricgSaus- weitungspläne des damaligen englisch-französischen Bundes gegen Europa gebracht. Anfang Dezember schon hat der General Weng and nur auf einem Balkan-Kriegsschauplatz die „Möglichkeit günstiger Ereignisse" gesehen und das Eingreifen der Wcstmüchte auf dem Balkan als unumgänglich nötig bezeichnet — eine Feststellung, die man wohl in den Hauptstädten des Balkans aufmerksam vernommen haben wird —, und der französische Botschafter in Ankara hat alles getan, den Kaukas u s -Krieg zu entfesseln, den Angriff auf das neutrale Rußland. Intrigen um Ankara Herr Massigli schreckt in diesem Tunkelspiel vor nichts zurück, seine Telegramme an die Pariser Zentrale sind Musterbeispiele eines skrupellosen Machiavellismus. Es besteht kein Anlaß, daran zu zweifeln, daß Massigst selbst getan hat, was er empfiehlt, daß er den einen von Petroleum, den anderen von Panturanismus und von Nassenverbrüderung, den dritten von Verbindung mit den Muselmanen des Kaukasus sprach. Alle Register werden gezogen, alle Lügen werden gesagt, um die Türken gegen die Russen auszuhetzeu, und zwischen den Regierungen in London und Paris und ihren Botschaftern in Ankara geht das Gespräch nur um das eine Thema, wann die Türkei zu einem Kriege gerüstet sein werde. Ter englische Ge schäftsträger meint, nicht vor Sommcrende, dann aber nicht ohne Vergnügen an einem gemeinsamen Angriff aus Baku, der französische Militärattache setzt den Termin srüher, und Massigst sieht jedenfalls die Mög lichkeit einer Uebcrsliegung türkischen Gebietes „mit halbamtlicher Kenntnis" der Türkei für gegeben. So setzt man Ankara — und dies tun vor allem die Diplomaten, die mit dem türkischen Außenminister konferieren — schlichtweg in seine Kriegsausweitungs rechnung ein, wobei sich auch alsbald die Hinterhältig keit all dieser Pläne der Weltmächte gegenüber den Vasallen offenbart. Während man nach außen hin sich mit der Stärke -er eigenen Streitkräfte brüstet, gesteht man unter sich offen ein, daß man der Türkei keinen Beistand gegen Italien leisten könne, und ist sich gleich zeitig darüber einig, Ankara den versprochenen Kauf preis'der Dodekaneöinseln nicht zu bezahlen. Betrug vom ersten Augenblick an, was allerdings Herrn Massigst bekümmert von einer „Disharmonie" in den Besprechungen mit den Türken schreiben lässt. Um das Seine zu tun in der Verhetzung, bestellt sich dieser Botschafter Frankreichs Falschmeldungen über die angebliche Erschöpfung der deutschen Reserven in -er Wcstoffensive, um damit Ankara und die Balkanvölker trrezuführen und eine Reaktion gegen den Schrecken auszulösen, den die deutsche Macht weithin einslösst. Solches Tunkel- männerspicl treiben die Kriegsbrandstifter mit den Völkern des Balkans, und wenn cs noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, daß der Balkanfriede daS Werk der Achse ist, der Balkankrieg der Wille det Westmächte war, so haben ihn diese Dokumente erbracht. Balkan im Achsenfrieden Die Balkanbivisionen, das Balkanöl, das Balkan getreide — das waren die Ziele, nach denen die Stra tegen und Politiker des Westens strebten, die dem Balkan die Brandfackel des Krieges bescheren wollten. Auch hier ihrer Tradition treu. Bei der Tragik des Balkans, Jahrzehnte hindurch der Wetterwinkel Europas gewesen zu sein, haben die Westmächte Pate gestanden, und mit blutigen Kriegen, furchtbaren Opfern und dauernden Spannungen haben die Nationen des Balkan» diese Patronage der Demo kratien bezahlen müssen. Erst die Politik der Achse hat ihnen den Frieden beschert, einen Frieden, der Vor aussetzung der Erneuerung auf dem Balkan, Grund lage auch der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Achsenmächten und den Balkanstaaten ist. Der Südostfriede ist daher zwangsläufig das beherrschende Thema der Aussprache in München zwischen dem Führer, dem italienischen Außenminister und den Staatsmännern des Deutschland und Italien in traditioneller Freundschaft verbundenen Ungarn ge wesen. Stabilität ist nicht Sterilität, und der Ord- nungsprozeß auf dem Balkan ist noch nicht völlig ab geschlossen; aber er wirb sich in -er gleichen organischen Ruhe vollenden, in der er angehoben hat. Im Zeichen de» Friedens wird sich die Gesundung des Balkans vollziehen, an deren Ende eine gute Nachbarschaft der Balkanvölker nach Befreiung von Unrecht und Haß steht. DaS ist Europa-Politik der Achse, da» ist der Aufbau eines neuen Europa, von dem der Alpdruck der britischen Plutokratie gewichen ist, dieses historischen Verhängnisse» fttr da» Abendland. Kampf schafft Klar heit, und in dem Endkampf GroßdeutschlanbS gegen Albion hat sich dem deutsche» Ang« da» Bild dieser Goldkqste<anL«Thei»s«.,oll.entschleiert. ^r»fst.d»SLPt
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