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Neueste Nachrichten : 07.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189807073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980707
- Sammlungen
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
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- Neueste Nachrichten : 07.07.1898
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Nr.185« DIE-zu.- 60 000 Momenten. gis-s O A III» Einsetzen-Preis VVZUICWVUVT "« · · " Fu: ·-»ojtvik·rteljähkl,MXZHZQkvhnesxkshky Hm Die einmaucgc etjtzeitc für« Dresden unp Verm« 15 Pf» für quäkt-ZU MAY» tm Reclamethesl 50 Pf» «: Tabellenzuyd coinnkkc kten Sud entsprechender! su ng. Austvgctifgze Aujtrcke nur gegen Borausbezahlung ne Gaxancte u: dce - ufnalzsne »der Jnsekace an be« ftunmten Tages: wird mcYt uverttpixtmetr. F·nrsprecher: Redactwn Nr. 889 , Gxpedtcton Nrsp4s7l. » · Unabhängiges Organ. Gelesenste Tggeszeitung Jutch Du« P« , .»» »O.- » ~-cW i. « »Es Dresden u. Vorortp mopatiich 50 ff. mhne W« du. Fis- Oesterksllnggkn vlcrtcllährl. It. ,sO. Dcu chi Post: beitellsNuiiinter d;»33, Oestenn 2584. Rkdaetion u. Daupt-Gejmaft»9stellc: Pillnitzxksth its. Nicht verlangte zljckanuicrtpte konnex! nur zukuckgeiandt werden, wenn fkantirtcs und adrcistrteö Couvert bewegt. Sachsens. Ue: " Die HutPTbrik von 11, 1113k53, vormals J. Hei-zog Stroh-FULL Y befindet sich jetzt jxsssYszsctMPOscqijsYtskkusssz 34391 Ecke Waastkaszk SLrOIPLZQtLeZ Die hemm- Numksiei tuzpfaßt U) Seiten. Roman und standcsamtzizjjkyinchrtchteu jcche Beilage, Ziehuugotifte der Köuiglich eachitfchen Landeslotterce Seite It. möchte ich mit den Worten eines Componisten antworten, der sagte, als man ihm mittheilte, daß gewisse Leute seine Musik nicht gern hätten: ~Was liegt dem Apfelbaum an Leuten, die keine Aepfel mögen?« Jeh will einfach bemerken, daß ich nicht glaube, daß der große, gesunde, gewichtige Fiörper des deutschen Volkes Amerika nicht leiden kann. Als Einer, der officelle und andere Pflichten in diesem Reiche zu ver schiedenen Zeiten, die sich über 40 Jahre erstrecken, zu erfüllen hatte, glaube ich, daß die Gesinnung der großen ElJiehrzahl des denkenden deutschen Volkes uns gegenüber eine freundliche ist und daß diese große Nkehrheit die Klugheit oder den Jnstinct hat, zu unterscheiden die Gründe fiir irgend eine Ungerechtigkeit, die durch einzelne Personen unserem Lande angethan wrd. Jch erinnere an die Tage unseres Kampfes gegen die Sklaverei, als die große Masse der Deutschen mit Herz und Seele mit uns war. Jch erinnere an die Tage unseres Bürgerkrieges zur Erhaltung der nationalen Union, als Deutschland allgemein zu unseren Gunsten auf trat. Jch erinnere an die Thatsache, daß in jenen Tagen des Dunkels und des Zweifels, da so viele andere Nationen sich in bösartigen Prophezeiungen erbringen und spöttisch von uns abwandten, Deutschland hervortrat und seinen Glauben an uns zeigte, indem es uns in aus gedehntem Maße die Mittel zur Fortsetzung des Krieges vorschoß s Jn dieser Stunde appelire ich von dem Deutschland, das so viele iunserer Landsleute sich ausgemalt haben und mit Abscheu und Haß zu betrachten beginnen, an das Deutschland, wie ich es selbst seit so vielen Jahren gekannt habe, und ich spreche meine vollkommene Ueberzeugung dahin aus, daß, was für Vorurtheile auch eine Zeit lang einen Theil des deutschen Volkes erfassen möge, wir zuversichtlich auf den schließ lichen Sieg der Vernunft und Gerechtigkeit unter ihnen rechnen können. Und ich will noch mehr sagen. Welcher Art auch das Benehmen Derjerrjgem die aus irgend einem Grunde« gegen uns eingenommen sind, sein mag, fühle ich mich doch verpflichtet, anzuerkennen, daß das Benehmen Derjenigen in Autorität, Derjenigem die Deutschland gegen über unserem Lande und der Welt vertreten, Alles gewesen ist, was wir uns wiinschen konnten. Von Anfang an während des gegenwärtigen Krieges hat die deutsche R e gie run g unsere Rechte als Krieg führende vollständig anerkannt. Sie hat vollkommene und stricte N e u - tralität beobachtet und diese Neutralität ist weder kalt noch miß günstig gewesen. Von unserer Regierung ist kein Ersuchen gestellt worden, das nicht schnell und vollständig erfüllt wurde. Es hat Gelegenheiten gegeben, in denen, wenn seitens der Herrscher Deutsch lands irgend ein Wunsch, unseremLaus zu hindern, vorhanden gewesen wäre, Verzögerungen und Ausfliitbte hätten stattfinden »,können, aber es hat weder Verzögerungen noch Ausfliichte gegeben. Jch wiederholes daher, das Verhalten der deutschen Regierung und aller DerjenigenH mit denen wir zu thun hatten, ist dem Buchstaben wie dem Geiste nachs Alles gewesen, was wir verlangen oder wünschen konnten. Und ich kann noch weitergehend sagen, wer sonst auch in Deutschland die wahre Bedeutung des gegenwärtigen Kampfes und die damit verbundenen Fragen verstehen mag oder nicht, die d e u t s ch e R e g i e r u n g ver stelht sie und läßt den Motiven unserer Regierung Gerechtigteit wider a ren. Ob Andere es wissen oder nicht, die Männer, welche Deutschland regieren, wissen, daß unsere Regierung und unser Vol so lang als möglich Friede n wünschten; sie wissen, das; unser Beweggrund, als wir in den Krieg traten, nicht war, neues Landesgebiet zu erraffen. Wer immer sonst die Bande, welche beide Nationen verbunden, vergessen oder srch darum nicht kümmern mag Diejenigen, welche die deutsche Regierung leiten, erkennen sie an. Sie halten sich vor Augen die großen Handelsinteressen zwischen beiden Ländern; sce erkennen die Thatsache an, daß Alles, was die Prosperitiit der Vereinigten Staaten vermehrt, die Nachfrage nach Artikeln der deutschen Industrie vermehrt; sie gedenken dessen, daß seit mehr als 100 Jahren ehrenvoller Friede und herzliche Beziehungen zwischen beiden Nationen bestanden haben —— Beziehungen, die begannen, als Friedrich der Große als Erster der con tinentalen Monarchen die amerikanische Unabhängigkeit anerkannte und als Thulmeyey Friedrichs Vertreter, und Franklim der Vertreter der Vereinigten Staaten, den großen Vertrag von 1785 abschlossen - seines der edelsten Merkzeichen der Geschichte internationalen Rechts; isie anerkennen die Familienverbindungem welche Millionen in den Ver leinigten Staaten mit dem Lande ihrer Väter verbinden. « Und hier, in der alten und gcehrten U n i v e r f i t ä t s fta dt mag ich eines anderen Bandes gedenken, das die wirklichen Führer Deutsch lands anzuerkennen nicht verfehlen können. Während wir in Gr o s;- br itannien das Mutterland der großen Mehrheit unseres Volkes anerkennen und während im Laufe des gegenwärtigen Kampfes, wie nie zuvor in unserer Geschichia Großbritannien und die Vereinigten Staaten sich genähert haben, können wir wohl in D e utschla n d ein zwei t e s ~M utter la n d« erkennen, ein solches, mit dem unser eigenes Land stets in der wärmsten Allianz bleiben sollte, denn von den Unibersitäten und den hohen Lein-Instituten D e u t f eh l a n d s sind zu uns, viel mehr als von irgend einem anderen Lande gekommen und kommen noch Ginfliisse nach denen der höhere Unterricht in den Vereinigten Staaten gebildet worden ist und gebildet wird. Jn fast jedem College oder Universität von einiger Bedeutung in den Bereinigten Staaten sind die leitenden Personen Studenten in Deutschland gewesen und sce haben feste und dauerhafte Bande mit den Lehrkörpern dieser großen deutschen Lebst-Institute geknüpft. Jedem deutschen Professoy der nach den Vereinigtarr Staaten geht, wird über all ein herzlicher Willkomm seitens sein-er alten Studenten zu Theil. Deutsche Literatur, in der That deutsche Gedankenarbeit auf allen Ge bieten, ist ein starkes, intellectuelleåy mrtralisches und geistiges Band zwischen beiden Ländern geworden. Jch glaube nicht, daß diese verschiedenen Kräfte, welche Deutschi land und die Vereinigten Staaten verkünden, leicht zerrissen werden können. Die Versicherungem welche seitens der deutschen Regierung unserem eigenen Lande ge geb e n wor d e n sind, verbieten uns, auch nur einen Augenblick daran zu denken, daß es von Seiten Deutfchlands etwas anderes als eine gerechte, loyale und osfene Behandlung unserer Nation geben wird und in dieser deutschen Politik der Billigkeit und Gerechtigkeit gegen über unserem Lande erkenne ich die beste Garantie für jene legitirne, territoriale und commercielle Llusdek,«nung, die Deutschland so eifrig und mit Recht wünscht, und fiir die Fortdauer und Vermehrung de: guten Gesinnung, die so wichtig für beide Länder ist. Die dcutsclyamcrikanischcn Beziehungen. (Eine Rede des ameritanischen Botichafters White in Leipzig) «» » · »« ·» ·· Leipzig, 5. Juli. Aus Anlaß der Feier des 4· Juli, welche die Anicrikaner gestern hier veranstaltetein hielt der Botschafter Andrew D. White eine Rede, welche weitgehende Beachtung verdient. Nachdem der Botsehafter die Stellung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, dem sein Toast galt, historisch beleuchtet und nachgewiesen hatte, daß stets fähige, iniegre und patriotisctie Männer diesen Posten innegehabt haben, kam er auf den gegenwärtigen Präsidenten zu sprechen, der Anfangs Alles gethan habe, um den Frieden zu erhalten, dann aber, als der Krieg unvermeidlich wurde, sich an die Spitze der Bewegung gestellt habe- Dann fuhr Herr White wörtlich fort: ~Jch habe bemerkt, daß im amerilanischen Volke und insbesondere unser den Amerikanerm die in den letzten Jahren kürzere oder längere Zeit in Deutschland gelebt haben, ein Gefühl tiefen Vedauerns und selbst Groll darüber verbreitet ist, was sie für eine Ungerechtigkeit des deutschen Volkes gegenüber unserem Lande halten. Sie sagen, daß in ganz Deutschland ein weitverbreitetm unvernünftiger Widerwille, der oft in Haß übergeht, gegen Anierika und die Amerikaner vorhanden ist, daß seit Jahren in Deutschland ein entschiedenes Bemühen zu be-» obachten ist, allcs was in unseren Grenzen geschiehtund jedes Produkts unseres Landes falfch darzustellen und sehlecht zu machen; daß jedes un bedeutende Ereigniß oder Aeußerung auf amerikanischem Boden auf gebauscht und als typische amerikanische Schlechtigkeit hingestellt wird; daß nicht nur die Ereignisse entstellt geschildert, sondern Dinge, die nie vorgekommen, erfunden worden sind; daß amerikanische Staatsmänner von erprobter Jntegrität als korrupt oder durch die niedrigsten und ver ächtlichsten Motive getrieben hingestellt werden; daß man sich in jeder Art biisartiger Prophezeiungen in Bezug auf die Zukunft des Landes ergangen; daß insbesondere seit dem Beginne der Schwierig keiten zwisehen den Vereinigten Staaten und seinen gegenwärtigen Gegnern die Gefühle, Ziele, Absichten und Handlungen unsrer Re gierung und unseres Volkes arg entstellt worden sind; daß die verkehrten Aeußerungen verkehrter Amerikaney die weder Autorität noch Einfluß in unserem Lande ausüben, in Deutschland als Beispiele für die Ge-( sinnung des amerikanischen Volkes angeführt worden sind; daß sensa- s tionelle Artikel einflußloser Blätter als wohliiberlegte Urtheile unseres Volkes hingestellt werden, während Aeußerungen der achtbaren und ein soldiißreiehen Presse des Landes, welche die beste Gesinnung gegenüber eutschland zeigten, mit Schweigen übergangen worden sind; daß trotz der Thatsachtz daß Deutsche in Amerika willkomnien geheißen und respectirt sind, absichtiich Versuche gemacht worden sind, das deutsche Volk glauben zu machen, daß in den Vereinigten Staaten eine» D e u t - sch en-H e ß e« besteht, ein Uebelwollen gegen Deutsche und der Wunsch, sie aus unserem Lande auszuschließen oder ihnen zu schaden; daß jede uns ungünstige Nachricht in Deutschland mit weitverbreiteter Freude und jede uns günstige Nachricht mit offenbarem Bedauern auf genommen worden sei; daß man uns in der Regel selbst nicht einmal ie kleine Höflichkeit, uns mit dem rechten Namen zu bezeichnen, ge tvähre und daß wir stets verächtlich »Yankees« genannt werden; kurz, daß beständig gegen uns Beschuldigungen erhoben werden, die lächerlich wären, wenn sie nicht für Generationen eine Aera bitteren Gefühls zwifizen den beiden Nationen hervorrufen würden. ch werde ihre Zeit nicht in Anspruch nehmen, um die Wider legung folcher Ansichten zu versuchen. Selbst wenn sie richtig wären, Den Schluß dieser benierkenslvcrthen Rede bildete ein Hoch aus des Präsidenten« du· Vereinigten Staaten, zu dem als dem Banner triiger des Landes in dem gegenwärtigen Kann-se ein Vol! von 70 Millionen mit Vertrauen blicke. Der verbindliche Ton der Ansprache des amerikanischen Bot: schasters ist gewiß anzuerkennen. Hoffentlich wird jetzt der von ihm gekennzeichnete Theil der amerikanischen Presse —— und wir müssen nach unserer Kenntniß der Sachlage leider feststellen, daß es sich hierbei um den weitaus überwiegenden Theil derselben handelt - der sich schon seit Pionalen in gehiissigen Aussällen gegen Deutsche land gefällt, sich veranlaßt schen, einen etwas weniger riiden Ton gegen uns anzuschlagen- Politische Ucbersikixt Tactlosigkeitetu ·« Dresden, S. Juli— Aus unserem Berliner Burean wird uns qefchriebeiu Zu den Journaliftem welche ihrem Stande keine Ehre machety zählt der bekannte Herr P onltncy-Bigelow, der sich früher jahre lang in Deutschland hcrmntrieb nnd durch seine Anfgcblasenheit und Kunst und Wissenschaft. ·« Ulbert Richter. Folgende Mittheilungen über den Lebens tvie Bildungsganä des vor Kurzem in Langebrück gestorbenen tresslichen Jagdmalers und chriftstellers Albert Richter, dem man an einem seiner Lieblingsorte in der »Dresdner Haide« ein Denkmal zu setzen beab sichtigt, durften sich um so mehr am Platze finden, als selbst Fachlexcka von Genanntem wenig oder nichts vermelden. Richter ist am 29. Juli 1845 zu Dresden geboren, und zwar auf der Zahnsgasse 25, im zweiten Stockwerke des damals Häseschen Hauses. Er hatte zum Vater den hiesigen Bürger und Steindruckereibesitzer Carl August Richter und zur Mutter Johanna Clementine geb. Zimmermann, eine Tochter des Zittauer Componisten Carl Friedrich August Zimmermann, sowie Schwester der in Wien und Miinchen zu bedeutendem Rufe gelangten Landschaftsmaler Albert Max Richard und Robert Zimmermann. Aus diesen Angaben, welche wir Herrn F. H. Löscher, dem Kirchner der hiesigen Kreuztirchh verdanken, erhellt zur Genüge, daß das mütterliche Geblüt in Richters künstlerischer Ader entscheden vorwaltete. Roch ehe er als Kind zu schreiben vermochte, wußte er bereits zu zeichnen, und wenn die ~Gartenlaube« hin und wieder ein Jagdstück des berühmten Thiermalers Guido Hammer in Holzschnitt brachte, so bildete das ein Ereigniß für den kleinen Alberi. Er konnte sich dann an dem Bilde gar nicht satt sehen und versuchte es zu copiren. ~Guido Hammer verdanke ich Alles, was ich geworden bin«, hat nachmals Richter oft dankbar ge äußert. Da die Begier des Knaben, ein Maler zu werden, scch nicht be zwingen ließ, so schiclten die Eltern ihren Sohn nach erlangter Schul raife auf die hiesige Kunstakademir. Zu Folge der obenerwähnten mütterlichen Verwandtschaft kam diese akademische Ausbildung in München und Wien zum Abschluß. Kiinstlerisch sliigge geworden, be gab Richter sich 1876 auf Reisen. Die österreichischen Alpenländer und das baherische Hoehgebirge bildeten sein nächstes Ziel, ein späteres Un garn mit seinen gewaltigen Wäldern und Pußtety wo er auf den Gütrrn eines Grafen Bathianh reichlich Gelegenheit fand, Pferde-i studien nach der Natur zu betreiben. Zugleich befreundete er scch ums diese Zeit innig mit einem französischen Maler, was zur Folge hatte, daßßeide bald darauf zwei Jahre lang gemeinsam Tunis und Algeriem sowie die Wüste Sahara durchstreiften 1876 wieder auf deutschem Boden angelangt, erkor Richter zunächst Wien und sodann (1878) Dresdein zum Aufenthalt. Hier vermählte er sich 1881 mit Charlotte Otto, der Tochter eines preußischen Generals und großen IJtathe matilers, welche in seltenem Maße Aristokratie des Standes mit solcher der Gesinnung meinte. Dauernd litt es jedoch auch jetzt den auf der Höhe sei es Schaffens angelangten Künstler nicht daheim. Diesmal trieb es Er! nach den Vereinigtcn Staaten, wo die großartige Natur der Atlantis mit ihren Urwäldern und Prairien diesem Pinsel wie Flinte gleich meisterhaft handhabenden Kiinstler-Waidmann eine gerade zu erstaunliche Fülle an Darstellungsstoss und Jagdbeute beschcerte Zum andern Male nach seiner Vaterstadt zurückgekehrt, siedelte sich Richter zunächst in dem benachbarten Blasewitz an, welches er später mit dem am Saume der ~Dresdner Haide« gelegenen Langebriick ver rauschte. Da, in dem von ihm erbauten St. Hubertus zu Ehren ge tauften Landhause, iiberraschte ihn am 23. Juni l. J. Morgens um 4 Uhr, just zur nämlichen Zeit, wo er selber scch so oft schußbereit auf dem Anstande befunden hatte, der gewaltigste aller Nimrode —— der Tod. Noch erwähnen wir, daß der einen wahren und tiefen Schmerz ver rathende illustrirte Nachruf, mittelst dessen Paul Wolsss weitver breitete Jagdzeitiing »Der Waidmann« in ihrer neuesten Nummer Albert Richters Manen gerecht geworden ist, Staats von Wacquant Grozelles geistreicher Feder entstammt. Dr. U.-E. «« Vor einer zahlreichen und beifallsfreitdigcn Zuhörcw schast gab gestern der tsöesactgvereiii der Staatseisenvahin Beamten im ~Linckesrheti Bade« sein diesjährigeo Sonnner·Concert. sxserr Max Fnnger, der ebenso begabte als energische Tirigeiit der an 80 Mann zählenden Sänger-schau, hat offenbar auf das Studium Idrr zu Ciehör gebrachten Chöre von Vieh, Ttecketz Mever-Olbersleben, "Türrner, Jiingsh Pathe, Döring und Dregcrt viel Fleiß verwendet: Alles erklang niusikalisrh sicher und tonscliöin Nur in der gehaltvollen ~Einsamkeit« von Nietz intonirte der erste Tenor nach nnd nach etwas zu tief, anch wäre zum Schluß von AtevewOlberslebencs »Johannis nacht am Rhein« dieser Stiinme noch mehr Pracht und Glanz zu. tviinschen genesen. Doch sind die-I nur Kleinigkeitem Der C)esang verein der Staatseiseiilialiiißeamten hat auch gestern wieder einen vollen Vetoeis seiner Leistungsfähigkeit erbracht. Wir rufen dem Verein und feinem strebsamen Leiter ein ~Gliick onst« zu weiteren Thatcn « zu. Angenehme Abwechselung bot Herr Stadstroiiiveter Baum mit seiner« Cavelle drirch den Vortrag inehrerer Stücke, von denen mir den kräftigen, anf altdelttselieit ideroldstroinveten geblaiencii spsföntg Albert-Jubtliiiitiis-Fatif(ireii-Marscti« von Baum und das ~Llbschiedtsftändcheii« von Herfurth erwähnen· Jn letztgenannter Viere erwies sirb der Solotroniveter als ein gesctnnackvoller Blätter, der seinem Instrument gar schöne Töne zu entlocken weiß. «· Wie lernt man Fvrmenschiiieheit zu setzen? Der Maler A. Endcll antwortete darauf in der ~Decor.-Kuntt«: »Wolleii wir formale Schönheit verstehen und genießen, so müssen wir lernen, isolirt zu sehen« Auf die Einzelheiten tuiisseii wir unseren Blick lenken, auf die Form einer Baumwurzeh ans den Ansatz eines Vlattes am Stengeh auf die Structur einer Baumrindh auf die Linien, die der trübe Schanm an den Ufern eines Sees bildet. Wir dürfen auch ntcht achtlos über die Formen dahingleitem sondern miissen sie genau mit den Augen verfolgen, jede Biegung, jede Krümmung, jede Er weiterung, jede Zusammenziehung, kurz jede Aendeistilig der Form niiterlevesk Denn genau sehen wir nur einen Punkt in unserem "Zel)feld, und wirksam kann für unser Gefühl nur werden, was wir deutlich gesehen. Sehen wir aber in dieser Weise, so ersteht vor uns eine neue, nie getannte Welt von uugebeurein :)ieichtlnl.n· Tausend xStinnnungen werden in uns wach, immer neue ljiestihle mit neuen siliüaiiceii und ungeahiiten Uebergäiigeir Die Natur scheint zu leben »und wir begreifen jetzt, daßrs wirklich iranernde Bäume und bosbast lscitntiickisdte Neste, keusche Gräser und furchtbare, Gransen erregende Blumen giebt. Freilich nich: Alles übt solchen Eindruck aus, es fehlt jnicht am Langweiligeth unbedeutenden und Unwärksaniem aber das «wachiante Auge wird überall, in jeder Gegend, Formen von wunder baren« die ganze Seele erschütterndein Reiz gewahren-« Es ist also hier gerade UiUYLelJrt wie bei der Farbenscliisnhcin wer die genießen wilshhniuß vor llem lernen, das Nebeneinander zusammen als Eins zu e en. « Adalbert Matkotvsky brachte es im Miinchner Schauspiel baue) nach dem Bericht der »Allgeln. Ztg.«, deren Kritiker an der ganzen Darstellung viel zu tadeln hat, als Kean zu einem bloßen »Aflttuttgsersolg«, den eine häßliche Claque vergebens zu steigern ver lichte. ·« Dem Dichter Gustav Freitag, der in Siebleben neben seiner ersten Gemahlin begraben ruht, hat man daselbst ein Denkmal aus weißem Marmor errichtet, das mit dem Bronzeszjildniß des Dichters geziert ist und aus der Rückseite die Worte ans Freytags «Verloreite Handschrift« trägt: ~Tüchtiges Leben endet auf Erden nicht mit dem Tode, es dauert im Gemüth und Thun der Freunde, wie in den Gedanken und der» Arbeit des Polizist«· « « «· · « Die Arbeiten am Herzog-Graf« Denkmal in Col-arg nehmen guten Fortgang und lassen erwarten, daß im Itiskbffen Früh: fah: die otnamentalen und figuralen Arbeiten in Llnqrist genommen wcrdenjisyiiteiisp · «« « « « »· » »» » »· « ··««s«ls·å«iss«l·ls·c«i«tsszt·«hea»ter. Der ,jStcllvertretek«· mit Nichard Alexander als Gast« enpccst sit? als ein Zug« und Kassenstück ersten RangeT Das Theater tst Geben A end Eh: slark besucht und täzceilweise auöveÆ Sonntag Na »mlttags IV« hk wird bei ertnäßlgten reisen ver Sei) «"D«e-««««««Z"«ds3-"« Æietbmfis c Vier i s s v i m · m »re net »· un n on or a an d schdne zemcllde nur sur wen( e Tage ausgestellt any wo? Lahtkäkcgärfgqvon Hans Thema, Ftschertmien allcsydcm Eis von L. Muntkje und Mittagsrsge von Alfrcd von Schrötter. - » erkaust wurden in den le ten Tagen Oclgemäldc Römische Monvnacht von Walthek Witting Dresden, sowie zwenagrapgtschc Zelchnungen von demselben Künstler. ie ljeaterschul Sen O r ihältDo e s: d 7. list-einig Iks Uhr Käussersttaße e« Ayssghruyg svon »He-Ists, Egkaiteäcspiszlluln d Auf z gen von Slprkespearr. Emtritt gegen Zet et. Nähere-s stehe Unmut-e. e
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