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Dresdner Nachrichten : 01.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186103011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-01
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.03.1861
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Tageblatt «rsch. tägl. Mora. 7U. Inserate, d.Tpaltzeile t Pf., werden b.Nb.7 l Gönnt, btt >U.) angenommen in der «xpedttton: Iohannet-Alle« nod Maisenhau-straß« S. ftlr Unterhaltmg und Geschäftsverkehr. Mittedacteur: Theodor Aroblfch. «dann. vierteljährlich »o Rg». de unentgeldl. Aeferung tn'» Hau«, »urch »t. Kal. Post vierteljährlich r» «gr. Einzelne Rnmmern 1 «g». Nr. 60. Freitag, den I. März 1861. Dresden, dm 1 März. — I. K H. die Prinzessin Marie, Tochter Sr. K. H. des Prinzen Georg, ist am 24. Februar d. I. erkrankt. — Bulletin »>om 26.: Prinzessin Marie, K. H, welche seit einiger Zeit in die Periode der Zahnentwickelung getreten ist, ward vorgestern Abend unerwartet von heftigem Blutandrang nach dem Kopf« befallen. In Folge dessen traten wiederholt Krampfanfälle ein. Letztere ha ben sich bi- jetzt nicht wiederholt und ist im Lauf« de- gestrigen Tage- und der vergangenen Nacht «in Nachlaß in den Krankheit-- erscheinungen bemerkbar. — Bülletin vom 27.: Prinzessin Mari«, K. H-, haben gestern in den Mittagsstunden «inen zweiten, jedoch geringeren, Krampfanfall erlitten; die weitere Tage-zeit und dir vergangene Nacht wurden jedoch in ungestörter Ruhe, wenn auch unter wechselnden Fieberersche.nungen hingebracht. — Bülletin vom 28.: I. K. H. Prinzessin Marie, haben den gestrigen Tag und dir vergangene Nacht ruhig verbracht. Di' fieberhaften Aufreg. ungen waren geringer und traten sett.>iec ein, der Zustand der Kräfte ist befriedigend, v v. Ammon. li. CaruS. — Die erste Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung die zum Gewerbegesetz gehörigen Gesetzentwürfe, die Entschädigung für den Wegfall gewisser Berbietung-rechte und di« Errichtung von Ge werbegerichten betreffend, berathen und dieselben in wesentlicher Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der zweiten Kammer ange nommen. — Di« zweite Kammer ertheilt« den im vorigen Jahre zur Verhütung der Rinderpest ergriffenen Maßregeln die nachträg- licht Genehmigung, beschloß jedoch gegen 2 Stimmen, sich gegen die Regierung dahin zu äußern, daß von Errichtung einer Zwang-- Versicherungsanstalt gegen Rinderpest und Lungenfeuche abzusehen, für die au der Rinderpest gefallenen oder Vorsicht-weise getöteten Thlere, dir Beobachtung der gesetzlichen Vorschriften vorausgesetzt, au- der Staat-kaff« Entschädigung gewährt werden möge, und nahm schließlich einstimmig einen vom Abg. Gehe am Ende der dreistündigen Debatte gestellten Antrag an, worin die Re- gierung ersucht wird, sich mit anderen Staaten zu gemeinsa- men Maßregeln wider Rinderpest und Lungenseuche zu vereini gen und hierüber , der nächsten Ständeversammlung Miitheilung zu machen. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: ES war ein eigenthümliches Gefühl, das die an voriger Mittwoch stattge- habte Hauptverhandlung in uns zurückgelassen hat. Wir glaub- ten nämlich zum ersten Male auf der VerichtSbank einen zwar Schuldigen, aber immerhin Unschuldigen erblickt zu haben, d. h. einen Mann, der nach juristischer Anschauung und nach den Bestimmungen de« Gesetzes allerdings nicht freizusprechen war, auf den aber eine mit der verhängten Strafe nur einigermaßen in Brrhältniß stehend« moralisch« Verschuldung nicht fällt. De-Halb find wir der Meinung, daß derselbe von der Anklage, so wie sie gestellt war, von einem Schwurgericht freigesprochen worden sein dürfte, hoffen aber auch deshalb, daß da- über dem Gesetz stehende Gnadenrecht der Krone mildernd und versöhnend dem Buchstaben de- Gesetze- entgegen treten werde. — Der zeitherige Reviergehülfe auf Langebrücker Revier, Emil Klippgen, gebürtig au- Hem-dorf, SS Jahr alt und noch niemal« bestraft, befand sich schon seit einem Jahre infolge der über ihn verhängten weitverzweigten Un tersuchung in Haft. Es wurde ihm, der wegen ihm übertragener Aufsicht über die auf dem Reviere lagernden Holzwaaren in EweS- pslicht stand, die Unterschlagung mehrerer theil- größerer, theilS geringerer Holzquantitäten beigemessen, in welcher Beziehung e- auch in der Hauptverhandlung, in welcher 15 Zeugen auftraten und die bis zur späten Abendstunde dauerte, in keiner Weise zu Tage trat, durch wen da- entstanden« Deficit zunächst veranlaßt worden ist. Nur da« war constatirt, daß ein Deficit dagewesen, es hatten Hölzer gefehlt, aber kein Mensch weiß, wohin sie gekom men sind. Statt nun aber in Zeiten — er ist seit 1856 ange stellt — den Thatbestand ungescheut bei seiner Behörde zur An zeige zu bringen, beging er den Fehler, die entstehende und dann von Jahr zu Jahr immer größer werdende Unordnung vertuschen zu wollen. Statt der fehlenden Hölzer wie- er den Leuten, welche sie abzufahren kamen, andere an, zuweilen in ganz andern Schlä gen; er machte, wie man zu sagen pflegt, fortwährend ein Loch aus und da- andere zu, so daß e- nicht ander- geschehen konnte, al« daß sowohl für ihn, al« auch für die Betheiligten hierau- «ine Menge Unzuträglichkeiten erwuchsen. Schließlich aber kam es doch zum Fehlen, da- Rentamt hielt sich an ihn, und er half sich nun damit. Posten von Hölzern auf eigene Rechnung zu ver- kaufen und mit dem Erlös ein oder da- andere frühere Deficit im Rentamte zu bezahlen. Nun blieb aber freilich immer wieder da- neue Loch offen und so ging- fort. Einmal bezahlte er so gar Culturlöhne, für die er — vielleicht ohne dz>zu autörisirt zu sein — 26 Thlr. zu viel verwendet hatte und die nunmehr die auf seine Bestellung zur Arbeit gekommenen Tagelöhner von ihm — dem Vernehmen nach nicht selten in unbescheidener Weise — bezahlt verlangten, au« dem 24 Thlr. betragenden Erlös von 12 Klaftern Stockholz, nur um die Leute zu beschwichtigen und sich einstweilen Ruhe zu verschaffen. Er that die- offenbar zu Nutz und Frommen de- Staate-, hat, wie constatirt wurde, von den gelösten Geldern durchau« nicht- im eignen Nutzen verwendet, wie ihm denn überhaupt namentlich sein nächster Vorgesetzter, Herr Oberförster Sieger, da- Zeugniß gab, daß er ein nüchterner, kei- nrrlei Aufwand machender Mensch sei — und doch war e- Unter schlagung vor dem Richterstuhlr des Gesetzes, denn er zog wenig- sten« den Nutzen davon, daß er früher vorgtkommenc, aber nicht
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