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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270505
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050502
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- ZeitungDresdner Nachrichten
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s,' ^ Sbenö-Ausgabe 71. Jahrgang. 210 Donnerstag, S. Mai 1S27 MsiiMchiG, ^ vom l. bi« l». Mat 1927 bei lüalick nvetmaliger Zustellung frei Haus l^v Mk. » <)6AUg5^H)6l)Ul)k Posiberugsvreis iür Monat Mat z Mark obne PoltzuitellAngsgcbiUir. ^ Ltnrelnunlmer 1v Pfennig Sckristlellung und LauvIgeschSstrsteller Drabtanssnn- vkacheickt»« Dre.de« Die Anreisen werden nach Goldmark berechne!: die etnivaltiae N mm breite Marienstrabe 3S 4L -°-41 Anzeigen-Preise: LHL. Derl°a°°n» «.t»-'». mDresden Rur für NachtgesvrSchei 20011 aukerkatti 2S0Psg. Ofserlenacbüdr RPfg. Ausw. Aufträge gegen Vorausbe,adle. Postscheck-Konto 1OSS Dresden Bezugs-Gebühr Mbe.u--ü?-^L'M°n°.' M°l «tnreln, Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe l.Dreedner Nachr.'I rulässtg. Unverlangt« Schriftstücke werden nicht ausbewabrt. SS v. Siemens an die Weitwirtschastskonferenz . Erst nationale, dann internationale Verständigung gleichartiger Industrie. Moskauer Kritik an -en Zuständen in -er K.P.D. — Schlechte Aussichten sür die deutsche Aiiumullgssor-erung in Paris. Die Aede -es deutschen Vertreters. Genf, 5. Mat. In der heutigen Bormittagssitzung der Weitwirtschastskonferenz hielt der Präsident des Rcichsmirt- schaftsrateS, C. F. ». Siemens, eine Rede, in der er u. a. a»ö- sührte: Die große wirtschaftliche Notlage hat wohl in allen Ländern das Verständnis für die Bedeutung der Wirtschaft reifen lassen. Die Wirtschaft stellt die Grundlage für Staaten und Gesellschaft dar. Das wirtschaftliche Leben spielt sich nur ln den wenigsten Ländern nur innerhalb der eigenen Grenzen ab. Der Heimat »rar kt hat in den meisten Ländern, be sonders in solchen mit starker landwirtschaftlicher Produktion, eine ausschlaggebende Bedeutung. Industrie und Landwirt schaft sind auf das stärkste voneinander abhängig. Es muß jedoch aus vielen Gründen ein lebhafter Austausch zwischen den einzelnen Volkswirtschaften vorhanden fein. Man kan» mit Recht sagen, daß das Gedeihen jedes Volkes in starker Abhängigkeit von dem Gedeihen der anderen Völker steht. Gerade in Europa ist durch die schweren Er schütterungen der Wirtschaft der Rußessekt der gesamten Wirtschastsmaschine erheblich herabgesetzt. Es ist die wich tigste Aufgabe der Regierungen der verschiedenen Länder, Ordnung und Ruhe in die wirtschaftlichen Verhältnisse im eigenen Lande und in die wirtschaftlichen Beziehungen zu den anderen Mindern zu bringen und so allen Völkern wieder einen möglichst hohe« und gesicherten Lebensstandard zu verschaffen. Es ist der Zweck dieser Konferenz von Wirt schaftlern. den Politikern die Grundfordcrungen aufzuzeigen, damit die bestehenden wirtschaftlichen Hemmungen abgcbaut und der natürlichen Entwicklung wieder freier Spielraum gemährt werden kann. Seit dem Beginn des Krieges hat die Wirtschaftsweise plötzliche Aendernngen erlitten. Das Räder werk der Wirtschastsmafchine ist stark in Unordnung gebracht. Um die Gefahr völligen Versagens zu verhindern, sind ge waltsame Eingriffe — als Zwangswirtschaft be kannt — teilweise unvermeidlich gewesen. Jetzt ist diese Zwangswirtschaft meist aus der Erkenntnis, daß sic hemmend wirkt, aufgegeben worben. In Deutschland besteht freilich »och eine Zwangswirtschaft auf den Gebieten der Mieten und der Löhne. Die Zwangswirtschaft auf dem Gebiete der Mieten hat zur Folge gehabt, daß das Banen in der Praxis um Sü Prozent teurer geworden ist als vor dem Kriege, während die sonstige Warenteuernng etwa SS Prozent über der Vorkriegszeit steht. Die Beeinflussung der Wirtschaft durch die Staatsleitnngen ist heute viel größer als vor dem Kriege. Hierdurch ist eine starke Beeinträchtigung der natürlichen Prvduktionsbedingun- gen zum Schaden der Lebenshaltung der Bevölkerung ein- gctreten. Weiterhin sind die Produktionsstättcn aus Kriegs» und Jnflationsgritnden weit über das nötige Maß vermehrt. Die Wirtschaft hat nicht immer schnell genug den Mut ge sunden, die notwendigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Staatshilfe bedeutet aber nur Unterstützung eines Wirt schaftszweiges auf Kosten der anderen. Aufrochterhaltung von an sich nicht mehr lebensfähigen Gebilden hemmt aber den technischen Fortschritt und die gesunde Entwicklung. Wenn auch in Europa mäßige regulierende Faktoren im zwifchen- staatlichen Wirtschaftsverkehr beobachtet werden, so würden doch alle Uebertreibungen in ihrer Gesamtwirkung nur die Lebenshaltung der Bevölkerung herabsctzcn. Denselben Ein fluß haben auch die nicht aus wirtschaftlichen Gründen ent standenen internationalen finanzielle« Verpflichtungen. Ihre Erfüllung kann auch nur durch vermehrten Ex port vorgenommen werden. Dies macht auch eine Um stellung der Produktion erforderlich auf der gebenden wie der nehmenden Seite und hat daher eine Rückwirkung auf alle am Weltmarkt beteiligten Länder. Die europäischen Völker sind besonders auf die dauernden geschäftlichen Beziehungen angewiesen, und es ist ein hohes Ziel, diese Beziehungen so zu gestalten, daß auf die Dauer für alle die günstigste Entwicklung ermöglicht wirb. Eines der ernstesten wirt schaftlichen und politischen Probleme ist, die nach dem Kriege in Europa eingetrctcne Arbeitslosigkeit, die in der Hauptsache durch die plötzliche Verteuerung der Arbeitskräfte in Europa entstanden ist. Es ist die große Frage, was sozial richtiger sei, dafür zu sorgen, daß möglichst viele Menschen Arbeit haben, wenn auch zu einem etwas geringeren Ein- kommen, ober baß diejenigen, welche im Besitz von Arbeit sind, möglichst viel verdienen und bann von diesem Verdienst zur kärglichen Unterhaltung der anderen abgeben. Der Red. »er ging dann zur Frage der internationalen Verständig»«« zwischen gleichartigen Industrien über, die nur durchführbar sei, wenn zunächst nationale Verständigung herbeigeführt werbe, v. Siemens betonte sodann, daß es unbedingt notwendig sei, für den intcrnatio. nalen wirtschaftlichen Verkehr eine Definition der Begriffe zu schaffen. Wenn man sich verständigen wolle, müsse man zunächst die gleiche wirtschaftliche Sprache sprechen. ES müsse versucht werben, auch für die Wirtschaftswissenschaft ein Maßsystem zu begründen, wie es auf der ganzen Welt Gültigkeit habe. Zum Schluß berührte der Redner die Frage, ob die bisherigen Wirtschaftsformen die einzig rich» tige» und «»glichen wären. Sr glanbe, daß auch hier der Stein der Weisen noch nicht gefunden sei, und daß an ihrer Weiterbildung ernsthaft, aber mit größter Vorsicht, gearbeitet werden müsse. Es sprach zuletzt noch der Japaner Dr. Shidochi. Dann wurde die Sitzung auf nachmittags 3 Uhr vertagt. (WTB.) Ein erster Zwischenfall in Gens. Die russischen Delegierten drohen mit Abreise. Berlin, 5. Mai. Wie der Genfer Vertreter des „Berl. Tagcbl." aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will, er scheint es der russischen Delegation sür die Äeltwirtschafts- konferenz gegenwärtig unmöglich, ihre Arbeit anszunehmen. Es habe sich hcransgestellt. bas, die außerordentlich scharfen UeberwachungSmabnahmcn der Polizei weniger aus ihren persönlichen Schutz berechnet seien, als zu ihrer Isolie rung und zur Kontrolle dienen sollten. Die Bewegungs freiheit der Delegation solle nicht nur in der Stadt, sondern auch innerhalb des Hotels beschränkt sein. Die Gespräche der russischen Wirtschaftsvcrtrctcr würden über eine Polizci- station geleitet und durch diese überwacht. Die Russen schienen daher ernstlich zu erwägen, ob sie nicht unverrichteter Sache abrciscn sollen. Die russische Delegation hat in der dritten Morgenstunde an den Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben ge richtet, in dem sie darum ersucht, von Sir Eric Drummond bereits vor 10 Uhr empfangen zu werden, da sonst ihre Teil- nähme an der heutigen Vormittagssitzung in Frage gestellt sei. Daraufhin wurde der Führer der russischen Delegation, Ossinski und Boris Stein, der Generalsekretär der russischen Delegation, bereits 0,15 Uhr von Sir Eric Drnm- mond empfangen. Nach der Unterredung, die eine halbe Stunde dauerte, erklärten die beiden Mitglieder der russischen Delegation, daß der Grund ihrer Unzufriedenheit behoben sei. Nach diesem Ergebnis begaben sich die russischen Haupt delegierten mit verschiedene» Sachverständigen in den Nefor- mationssaal, um an der mit etwa einer halben Stunde Ver spätung eröffnet«» heutigen Vormittagssitzung teilzunchmcn. Ihr Erscheinen wurde sehr stark beachtet, vollzog sich aber ohne jede Förmlichkeit. Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Präsidenten Theunis hielt der holländische Delegierte Zimmermann, der langjährige Vülkerbundskommissar zur Kontrolle der Oesterreich zu seiner Sanierung seinerzeit gewährten Völker- bnndsanlcihe, das Wort. Er wies auf das amerikanische Bei spiel des wirtschaftlichen und staatlichen Zusammenschlußes und der Freizügigkeit unter den einzelnen amerikanischen Staaten hin, und empfahl Europa, dieses Beispiel und seine Vorteile nicht aus den Augen zu verlieren, wenn auch aus verschiedenen Gründen noch auf längere Zeit wenig Aus sicht bestehe, ähnliche Verhältnisse für Europa zu verwirk lichen. Die Steuerlasten, so betonte er weiter, sind in Europa unverhältnismäßig viel größer als in Amerika und lasten natürlich als schweres Hemmnis auf der Entwicklung der Wirtschaftslage. Im weiteren Verlaufe seiner Rebe er örterte er insbesondere bas Bedürfnis des Exports und be tonte, daß die Regelung und Erleichterung der Exportfrage den wichtigsten Gesichtspunkt barstelle, unter dem die euro päische Wirtschaft zu arbeiten habe. Im Anschluß an Zimmcrmann sprach die Vorsitzende des Internationalen Konsumgenossenschaftsverbandes, Fra« Freundlich lOesterreich). Sie beleuchtete hauptsächlich die Lage und die Interessen der Verbraucher und betonte, daß die gegenwärtige Wirtschaftslage geeignet ist, die Lebens haltungskosten zu erhöhen und damit zur Verbitterung der Massen beizutragen. Sie verlangte im Namen der Ver braucher Bewegungsfreiheit für Güter und Menschen. An- die Weltagrarkrtte? Dr. Hermes über die Rcltwirtschastskonferenz. (Durch Funkspru ch.) Genf, 4. Mai. Der frühere Neichsfinanzminister Dr. Hermes erklärte vor Vertretern der deutschen Presse, die Weltwirtschaftskrise könnte nur dann erschöpfend behandelt werden, wenn auch die Weltagrarkrise dabei in vollem Ausmaße berücksichtigt würde. Bet einem Gesamtwerte des Welthandels von 241 Millionen Mark im Jahre 1S24 entfielen rnnd ein Drittel der gehandelten Waren auf landwirtschaft liche Produkte. Die Heilung der Weltwirtschaftskrise könne also nur durch Einbeziehung aller Produktionszweige er folgen. Dr. Hermes verwies ferner auf eine deutsche Denkschrift» in der die Möglichkeiten und Vorteile einer direkten Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Er- zeugergenvssenschaften und Konsumgenossenschaften behandelt werden, wodurch der entbehrliche Zwischenhandel in hohem Grade auSgcschaltet würde und PrciSvorteile für beide Teile entständen. Die Denkschrift empfehle daher eine zweckmäßige Entwicklung und internationale Zusammenarbeit der verschic- denen genossenschaftlichen Erzeuger, und Verbraucherorgani- sattonen. (W.T.B.) Die Seeabrüflungskonferenz in Senf. Paris, 5. Mat. Der „Chicago Tribüne" wird gemeldet, daß die von Coolidge vorgcschlagene Seeabrüstungskonferenz der drei Länder in Gens stattsinden und. am SO. Junt be ginnen werde. Was man in Gens erwartet. (Von unserm ständige» Genfer Korrespoubenten.fi Genf, den 4. Mat. Es trifft sich ohne Ausnahme jedesmal, daß beim Beginn internationaler Konferenzen Genf aus irgendeinem Grunde beflaggt ist: auch die Weltmirtschastskonferenz macht davon keine Ausnahme, sie trifft sogar mit einem Anlaß zusammen» der es Genf erlaubt hat. noch mehr farbiges Tuch wehen zn lassen als sonst. Wie das immer der Fall ist, glauben die Konferenzdelegierten, wenn sic, von langer Reise müde, durch die Straßen fahren, dies alles geschehe ihnen zur Ehre. Es ist ja tatsächlich auch kein Kunststück, aus den zweiund zwanzig Trikolorcnzusammenstcllungen (der Schweizer Kan tone) sämtliche Banner Europas herauszufinden, und außer dem ist die Weltwirtschaftskonfercnz als viel zn großer und weittragender Anlaß gedacht, als daß sie in das festliche Ge- woge Genfs nicht einbczogen werden dürfte. Man ist in Genf weit davon entfernt, sic als eine rein sachlich-wirtschaftliche Zusammenkunft einzuschätzcn; die meisten Meinungen und Stimmungen gehen vielmehr dahin, sie als hochpolitische« Anlaß — der sicherlich von politischen Umstellungen in Europa ge folgt sein müsse — zu beurteilen. Sicher hat diese Auffassung mehr Berechtigung als die anderer zahlreicher Beurteiler, die in der Weitwirtschastskonferenz dem Namen gemäß nur eine Veranstaltung fachwissenschaftlichen Charakters sehen, etwa wie eine ins Monströse gesteigerte Handels vertrags-Verhandlung plus Bankierkongreß plus Jndustriel- lenversammlung plus Handelskammertagung. Es war von Anfang an als bedeutsam angesehen worden, daß die Welt wirtschaftskonferenz unmittelbar an die so unbefriedigende Abrüstungsvorkonferenz anschloß, und viele haben schon während der letzteren zuversichtlich ans die „Conference öconomique mondiale" hingewiesen und sie als die wirkliche Abrüstungskonferenz bezeichnet. Immer mehr findet die Ueberzeugung Verbreitung, daß die eigentliche Politik nur der Exponent des Wirtschaftslebens sei und demgemäß das Se kundäre: nach dieser Ueberzeugung wäre also der Grund des Mißerfolges aller politischen Lösungsvcrsuche im Umstand der Nichtlösung ans gemeinschaftlicher Basis der Wirtschafts. Verhältnisse zu suchen. Ein bestechender Gedanke, daß die internationale Verständigung ans den Gebieten der Güter- produktion, des Güteraustausches, des Gütervcrbrauches dazu führen könnte, die in der reinen Politik konzentrierten Streit fragen zu erleichtern. Fähige Köpfe sowohl in Deutschland als in Frankreich haben darauf schon längst hingcwiesen. Aller dings, von der jetzigen Weitwirtschastskonferenz, das verdient immer in den Vordergrund gestellt zu werben, dürfen keine endgültigen Resultate errvartet werden. Aus ihr wird keine Konvention, keine Verpflichtung irgendeiner Re gierung hcrvorgehen: sie ist als ein permanentes WirtschaftSparlamcnt gedacht, das von Zeit zu Zeit zusammcntretcn wird, um in die unermeßlich vielgestaltige Entwicklung des Wirtschaftslebens beratend einzugretfen. Es muß auch jetzt noch einmal, im Interesse der Sache, darauf hingewicscn werden, daß in Genf keine bevollmächtigten Regierungsvertrcter zusammentreten, sondern lediglich von den Negierungen ernannte Delegierte, die ans den autoritativsten Kreisen des aktiven Wirtschafts lebens aller Länder entnommen wurden und durch die Kon ferenz den Charakter einer Art verantwortlicher Regierungs, berater erhalten. Dies trifft wenigstens für die wichtigsten Wirtschaftsmächte zu: es mutz einer kommenden Betrachtung Vorbehalten bleiben, wie die zwei politischen Weltanschauungs- wie Italien und Rußland den angegebenen Zweck der Kon» orenz verstehen, wobei im Augenblick Italien mehr Interesse verdient als Rußland. Die italienische Einstellung bemon» trtert, soweit dis jetzt bekannt ist, aufs schärfste die enge Ber» chmelzung von Wirtschaft und Politik: vor allem durch den eit Tagen angcdcuteten und in Genf oft besprochenen Vor» toß in -er Kolonialsrage, die tatsächlich ein einwandfreies Wirtscha-stsprobtem ist: Ein italienischer Vorstoß in dieser Richtung müßte genügen, »m auch Deutschland Gelegenheit zu geben, den Einfluß des Verlustes seiner sämtlichen Kolo» nie« anf die Wirtschaft Dentschlandö zu erkläre« und daS schmerzliche» bis jetzt nur politisch erledigte Problem auf« znrollc«. Indessen: es war die Hauptaufgabe der auf zwe-t Jahre verteilten Borbercitnngsarbcit gewesen, festzulegen, was nicht behandelt werden sollte, und auch die Konferenz selber wird einigermaßen schwanken müssen zwischen ver- handlungsretfen und greifbaren und noch nicht verhandlungs geeigneten und nur mit vielen Gefahren erfaßbaren Gegen ständen. Sicher ist ohnehtn, daß sich in diesem Sachverstäw- digenparlament, wenn auch das politische Prestige der Staaten vorderhand nicht zum Ausdruck kommen soll, ge» nügend grundsätzliche Schwierigkeiten ergebe« werden. Loucheur weist mit Unterstreichung auf die ameri kanischen Goldbestände hin, auf die gewaltige Verschiedenheit Ser WtrtschaftSfaktoren in Amerika und Europa, auf die Schnl-dnerstellung Europas und die Gläubigerstellung der Vereinigten Staaten: schon jetzt spricht man — ohne irüiefie» Beweise dafür -arzubringen — von einer gewisierz , . ^
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