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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194004065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-06
- Monat1940-04
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.04.1940
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WBWAMWM I Nr. 8, , I S-nnabe-d/S-mitag, 0./7. A»Ä MO , SLWL-L I Sahrg. 93, Lutrüstuirx ülrer äi« ?IL»s (!kureIriHs r Verschärfung -er Erprefferpolitik gegen die Neutralen. Generalstabsoffiziere der WeftmSchte in Norwegen. — Gin neues NSnkespiel der Plutokraten ans dem Balkan. — Nriegsansweitung um jede« Preis. Versenkt, verbräunt, gestrandet. des Bf. liefern, die er selbst benötigt. lktSt Bomben ins Wasser. ,Die Stunde de» Eisen». die nationale Wirtschaft dieser Länder, wo es nur kann, ka- halb sei heute die >n von Des- Die Balkangesandte» «ach Londongernfen. „Daily Mail* schreibt z« der Ber «s» « g aller e « g. lisch«« Balkangesandte« «ach Los do«, Ha«pt- zweck der Besprechung sei, PlSue zu entwerfe«, «m die Balka«. staaten in den Kreis der WestmScht« z« ziehen. Eine Schwierig, keit liege allerdings darin, daß die englische Industrie vieles nicht liefern könne, was der Balkan bra«che und au» Deutsch, laud einführe. „ , en, daß jede zusätzlich« Engere. E» sei besser, schon pert ihre Schiffe, hält die Waren fest und erpreßt dann von den neutralen Regierungen kriegswichtige Zugeständnisse. In Wirklichkeit ist England unfähig, einen wirklichen Handel mit dem Balkan zu treiben. Es kann diesen Ländern niemals normale und dauernde Absatzmöglichkeiten bieten. Deutsch land dagegen ist der beste Kunde der Balkanländer. In Mit- teleuropa leben 85 Millionen Menschen, die aufnahmefähig sind für alles, was der Balkan hervorbringt. Nur Deutsch, land ist auch in der Lage, dem Balkan diejenigen Waren zu klarzulegeu, die im Zufammenhaug mit der Neutra der skandluavische« Länder stüude«. Oslo befürchtet feindliche Truppenlandungen. «eine befonderen Ereignisse. Berll«, S. April. Das OberkommanboderWehr macht gibt bekannt: Keine besonder«» Ergeiaiss«. Britische Note« a« Schwede« «ud Norwegen. Au» Stockholm wird soeben gemeldet: Der schwedische ««d der norwegische Gesandte «nrde« in London von A«tze«. Minister Lord Halifax empfange«, der ihnen Rote« für ihre Regierungen übermittelte. Obgleich über den Inhalt keine Mitteilung gemacht wird, verlautet, daß die Noten allgemeinen Fragen gelte«, die die Bezieh»«ge« zwlsche« de« WeftmSchte« v«d Schweden «ad Nonoege« ««ginge«. Das Ziel sek, di« -alttmg Englands «ad Frankreichs zu Frage« Gin neues Instrument des Blockadekrieges Da» Pftmd soll de« Ballan ködern. Wie aus Amsterdam gemeldet wird, hat Sir John Simon »m Unterhaus die Gründung der n««e» Handelsstelle für den Wirtschaftskrieg auf dem Balka« bestätigt. Die Gesellschaft solle sich zunächst dem Handel mit Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Rumänien, der Türkei »nd Jugoslawien widmen, aber bei passender Gelegenheit auch anderwärts auftreten. Simon bezeichnete sie als ein unabhängiges Organ, dessen Geschäftsführung im großen Kriege im Einvernehmen mit der Regierung festgestellt werden soll7 Die Gesellschaft soll mög lichst viel Gebrauch von bereits bestehenden Handelseinrich- tungen machen. Vorsitzender und Generaldirektor wird Lord Swinton sein. Das Kapital wird vom Schatzamt gestellt. Simon ließ keinen Zweifel darüber, daß diese Aktiengesell- schäft zur Täuschung der Neutralen «lu Instrument de» bri. tischen Blockadekriege» ist. So fleht also die „Vertiefung der Handelsbeziehungen* zwischen England und dem Ballan au». England schädigt nist. Am 4. Avril ist lediglich „ „ zeug in der Gegend der Elbemündung eingeflogen. Dort hat «S infolge der heftigen Flakabwehr zwei Bomben ins freie Wasser geworfen, ohne daß irgendein Ziel in der Nähe war. Nach einer Meldung des Kopenhagener Blattes „Faedre- landet" ist man in Norwegen sehr beunruhigt über die fortge. setzte« Re«ttalität»verletz«ngea, die sich England zuschulden kommen lasse, und man befürchtet, daß sie zunehmend ernster werden. In der Meldung heißt es weiter: Englische Kriegsschiffe befahren ohne weiteres norwegische Territorialgewässer «nd belästigen die Schiffahrt. In einer langen Reihe von Fällen sind die früheren englischen Konsuln, wohlverdiente norwegische Kaufleute und Reeder, durch eng lische Marineoffiziere ersetzt worden, und schon fett längerer A«U sind englisch« »nd französisch« Generalstabsoffi ziere dabei, die Möglichkeiten einer Landung eine« Expeditionskorps zu untersuchen, ebenso wie die WestmScht« eine groß« Anzahl poli. tischer Agenten i« Norwegen habe«. 3« wohlunterrichtete« Kreisen ist man der Meinung, daß der Gedanke der Landung eine» Expedittonsheere, von 10V OVO Man«, wie ihn Daladier «nd Ehamberlar« während de» finnlsch-russischen Krieges er- wägt haben, «icht ausgegeben ist. Man denkt aber nun daran, an mehreren Stelle« in Norwegen Truppen zu landen, um dann «ach Südes vorzustoßen. „Nationaltidende* schreibt zu der Torpedierung des deutschen Dampfers „Stinnes" durch ein eng lisches U-Boot, dieser Fall müsse als eine sehr grobe Ver letzung der Neutralität Dänemarks angesehen werden. Man werde von London Abbitte und Sicherheit dafür verlangen, daß Wiederholungen unterbleiben. Die Freilassung des deut- schen Kapitäns, der bekanntlich von den Engländern entführt wurde, müsse verlangt werden. Auch die vielfachen Ueber- fliegungen dänischen Gebietes seien Gegenstand näherer Unter, suchung. Es werde Schadenersatz für die durch Bombenab würfe angerichteten Zerstörungen verlangt werden. Aus Berlin wird gemeldet: Das britische Luftfahrtmini sterium hat behauptet, daß am 4. April nachmittags in der Nähe von Wilhelmshaven ein deutsches Kriegsschiff mit Bomben angegriffen und daß weiter südlich vier deutsche Zer- störer ebenfalls durch Flugzeuge angegriffen wurden. Hierzu kann festgestellt werden, daß die gesamte Meldung frei er- s un d e « ist. Am 4. Avril ist lediglich ein britisches Flug- „Giornale d'Italia* stellt zu der Anordnung über die Eisensammlung fest, man könne mit mindesten» einer Million Tonnen guten Materials rechnen, da» sofort verwertbar sek. Die Italiener hätten sogleich begriff, Waffe das Opfer an Toten verringere. E« sei heute Dorsotge zu treffen, obwohl Italien noch n sei. aber doch bereits einem wachsenden und bedrr Widerstand leisten müsse, der mit politischen 2 einem Teil der kriegführenden Mächte ausgeübt Stunde des Eisen» gekommen. Ungar« winkt ab. Das ungarische Regierungsblatt „Esti Ujsag" stellt zu der neuen Aktiengesellschaft fest, daß die englische Regierung das Kapital gezeichnet habe, beweise, wie ernst die ganze An gelegenheit beurteilt werden müsse. Heute sei jeder Produk tionsüberschuß verkäuflich. Was aber mit k« irrem Veld und mit keiner Deolfe erkauft werd«» könne, sei Ungarns Unabhängigkeit und Selbständigkeit, sowie sein hartnäckiges Festhalten an Recht und internationaler Gerechtigkeit. Die Vorgänge im Mittelmeer «nd dem Nahen Orient. Wachsende« Mißtraue« k« Ralle«. Die verbrecherischen Kriegsausweitung s. pläne Englands werden von der italienischen Presse mit wachsendem Mißtrauen und gesteigerter Aufmerksamkeit ver folgt. Allerdings nimmt man zunächst die großsprecherische Art, mit der die Plutokratien sich zum Herrn des zukünftigen Europas aufwerfen wollen, noch nicht übermäßig ernst. So spricht „Lavoro Fascista" von dem bekannten Fell des Bären und meint damit die Pläne, die Bartlett im „News Chronicle" in bezug auf ein „Mosaik-Spanien* entwickelte, das ebenso wie die übrigen verkleinerten europäischen Staaten der englisch-französischen Kontrolle unterworfen werden müßte. Die besondere Aufmerksamkeit gilt den französischen Machen- schäften, zumal diese Fragen des Mittelmeeres und des Nahen Orients betreffen. Drei Ereignisse, erklärt „Tribuna*, beherrschen zur Zeit die französische Politik, nämlich die Teil- nähme von General Weygand an der jüngsten Sitzung des Kriegskabinetts, die Unterredung Reynauds mit dem türkischen Botschafter sowie die Aufgaben der sog. Orientarmee, mit denen sich der „Temps" beschäftige. Diesen Darlegungen könne man unschwer entnehmen, daß die Engländer und Franzosen noch nicht die Hoffnung aufgegeben hätten, in Südosteuropa Komplikationen herbeizuführen, um so ein Schlachtfeld zu finden, das sie vergeblich in Skandinavien suchten. Der europäische Südosten sei aber für ein wei- teresManöver, undzwaraufwirtschaftlichem Gebiet ausersehen. Die englische Regierung habe eigens eine neue Gesellschaft ins Leben gerufen, deren Aufgabe darin bestehen soll, sämtliche Rohstoffe aufzukaufen. Stattens MobUmachungsplan ist fertig. Rom, 6. April. Die Ausführungsbestimmungen der Ge- setze über Aufgaben, Zusammensetzung und Tätigkeit des Ober- sten Verteidigungsrates sowie über die Organisation und die Mobilisierung der Nation im Kriegsfälle werden jetzt ver- öffentlicht. Der gesamte Mobilmachungsplan sei bis ins kleinste genauestens durchgearbeitet und vorbereitet. Bei der Disziplin im faschistischen Italien sei gegebenfalls die rascheste und reibungslose Durchführung der militäri schen und zivilen Mobilmachung gewähr- leistet. Die Erfolge der deutschen Luftwaffe gegen englische Geleitzüge finden in Italien starke Beachtung. „Die britischen Geleitzüge, das tägliche Ziel der deutschen Bomber*, so lautet die Ueberschrift des „Giornale d'Italia*. Die Bomben hätten fast alle ihr Ziel erreicht, wodurch 5000 Tonnen Schiffsraum zerstört und weitere 22 000 Tonnen schwer beschädigt worden seien. „ Aussichtslosigkeit der militärischen Anstrengungen erneut bewiese«." Russische Stimme« z« der Kabinettsumbildung in London. Das Organ der Sowjetarmee, „Krasnaja Swesda", schreibt: Die Neuordnung des britischen Kabinetts ist eine neue Bestäti- tigung des vollen Kraches, den der Plan des „billigen Krieges" auf fremde Kosten erlitten hat. Die wich- tigste Veränderung sieht auch dieses Blatt in der neuen Stellung Churchills als Leiter der ganzen Kriegspolitik. Chur chill sei derjenige, der die Neutralität der kleinen Staaten un- abhängig bedrohe, der auf alle Art und Weise die Blockade gegen Deutschland verschärfen wolle. „Komsomolskaja Prawda* betont: Das Fiasko der englisch-französischen Pläne, die auf die Schaffung neuer Kriegsherde im Osten und Norden Europas hinauslaufen, habe die Aussichtslosigkeitdermili- tärischen Anstrengungen Englands und Frankreichs erneut bewiesen. Aus diesen Schwie- rigkeiten habe Chamberlain keinen anderen Ausweg mehr ge- funden, als seinen alten Feind Churchill zur Zentralfigur im Kriegskabinett zu machen. Churchill verkörpere für den briti- schen Kapitalismus den Kopf, der auf die Erweiterung des Krieges, auf die Schaffung neuer Fronten des Krieges ge- richtet sei. Das Organ der Kriegsflotte, „Krasni Flot", meint, die neue Stellung Churchills müsse man als Ankündigung einer Verschärfung des Blockadekrieges, eines neuen Druckes auf die neutralen Länder, einer weiteren Offensive gegen den Lebensstandard der werktätigen Massen auffassen. Die Um- bildung der Regeirung sei eine Folge des starken An- wachsens der Unzufriedenheit unter den Dolksmassen, der Schwäche der Stellung der Regierung sowie der Verschärfung des Kamp fe« innerhalb der herrschenden Kreise Eng land», so urteilt die „Prawda*. Die Preise steigen unab lässig und so hohe Steuern, wie sie gegenwärtig bestünden, habe die Geschichte Englands niemals gekannt. Der Lebens standard der Arbeiter aber sinke ständig ab. Freilich, den Kanonenfabrikanten und denjenigen, die Millionengewinne au« den Heeresaufträgen erzielen, gebe es gut. Es handele sich für Ehurchill vor allem darum, den Druck auf die neu- tralen Staaten mit allen Mitteln zu verstärken, um so di« Mißerfolge de« gegen Deutschland gerichteten Wirtschaft«, kriege« wieder gutzumachen. , Di« Pariser Presse bläst in» Feuer. „^Dte Paris« Presse beschäftiat sich weiter in scharfmache, rischer Weise mit Reynauds und Churchills Lieblknastraum der Verstärkung der Blockade aus «osten de^ London sieht sich genötigt, die Zerstörung und Versenkung englischen Vorpostenschiffes „Gerspen* durch deutsche Flugzeuge zuzugeben. Ueber weitere britische Schiffsverluste berichtet der holländische „Maasbode". So sei das 4236 BRT. große Schiff „Farndale* auf der Fahrt von Westafrika nach England in Brand geraten und auf Grund gesetzt wor- den. Der Dampfer sei verloren. Weiter sei der Dampfer „Gleneden* (4772 BRT.) bei Angelessa „gestrandet". Die 60 Mann Besatzung hätten sich retten können. Auch der Dampfer „Eldonpark" (5184 BRT.) sei in der Irischen See „gestrandet". „Brutale Vergewaltigung.* „Stockholms Tidningen* erklärt zur Regierungsumbildung in London, rücksichtslose Brutalität im Blockadekrieg und Be- schneidung der neutralen Interessen auf eine noch gewalttäti- gere Weise als bisher sei das, was denNeutralen jetzt bevor st ehe. Wenn man auch keinen Grund habe, anzu- nehmen, daß direkte Angriffe von britischer Seite stattfinden, so müsse man doch darauf gefaßt sein, daß auf die Neutralen starker Druck ausgeübt uno ihr Handel sehr eingeschränkt werde. Die Westmächte hätten im Läufe dieses Krieges bereits einen Teil ihres Ansehens in den Augen der Neutralen ver- loren. Es wäre sehr unklug von ihnen, die Neutralen allzu sehr in die Enge zu treiben, denn die meisten von ihnen lägen ja so, daß sie von einem deutschen Gegenschlag alles befürchten, aber wenig von englisch, französischer Hilfe zu hoffen hätten.
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