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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-20
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1889
- Autor
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AZ 'LL^ LU». 1» tLglich früh S'/, Uhr. Retsrtts» >»h Lrtzrdüioi J»l>»,»r«q»ffe ». Lprkchkunden her Lediuli«»: Vormittag« 1l>—18 Uhr. «achmtna^ 5—4 Uhr. I I,,«»», tzer fsr tzö« »L»«,^e»h« I»»»er tzeftt««te, L»«er««e «» Pa-ent,,«, ht« I Uhr «ochm»tt>,«. «,»«>«.»»« Krfttage, fr»» »»«Uhr. 2» dt« Filisle» str 3os.-An«ah»e: ktt« Kl«»«. Untversilät«ftraße 1. ^ Loui« Lösch» »at-arinrnftr. 83 Part, »ad König«»!-» 7. »«r bi« Uhr. ttpüatr Tageblatt Anzeiger. Organ fik Mit».LocalaMiLte.Landels-undGeschäftsverkehr. Abonnementspreis vierteljährlich 4»/, Mk. t»cl. Briagerlohn 5 Mk., durch di« Vast bezöge, 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage, sin Tageblatt-Formal gesalzts ohne Postdelärderung 60 Mk. m»l Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petit-eile!0 Pt. Größere Schnsre» laut »us. Preilverzetchniß. Tabellarilcher u. Ziffernsatz nach höher« lartt. Utttamru »utrr dn, Redactinnsftrich die snalpalt. Zeile SO Ps. vard«, Familirnnachrichtr» die kgespallene Zeile 40 Dl. Inserate find stet« au die Extzeöiti«» zu senden. — Rabatt wird »>cht gegeben. Zahlung praallllweraiiäo oder durch Post nachnahme. e M. »er H-de» Ft»,«» 1. - 232. Dienstag den 20. August 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. I Veka»llt«ach„z. K im» vor- tledl tttr iaeawd«» leuwekl e. 0 an« l: 0X M« lto «» «» »It «Mir t« waae« >»e»U «er eaao. ltaatlied« ^4»«« e o»»»»» rrSemre» »4e>> »uä reo »d»U- , tza 0» 4 »»vaU. lft »t««i «Sk UN» er Ldeto Statobut -md» utdrprel», -Schnell- r Uni»,. h.r «e». Liverpool Voloria" er .Gar- Inl'n» t.. «ngar. Messt«»" Veiedig: - .rirso- » Flame, rrkei »arl eben, wie r zu ver- iedinqn« ekanutlch ihn „d on»te d«r e» letz'« » hierfür Mtchfenbe sr daich». bah die »sie» de- llntrrnrh- lberhanp, für da« errichtet strm P» >ach de« -abtt e»d> Me», d, lier» dn -erest« i» ftnmarfte »ich i« ttkebr », irrveröehe -ich» »at. i» Angen- „wrlttll- ida»o«tt». k nie, ach t»»d »4 » b error. Schle»». -innadmie ff" ch? mng »m- tdrt stets stechi stk ne ol« in Der «sficielle Anfang der die«jLhr,gen MtchG«Its«»ss» söllt auf den . »0. S-pte«ber, wd «< endigt dieselbe mit dem IS. Oktober. Während dieser drei Wochen können all« t«- und a«s- lFudtsrchr« Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbetreibende ihre Maaren hier öffentlich seilbieten. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereit« in der zum AuSpacken bestimmten Vorwoche/ vom 23. September an, betrieben werden. Da« Auspacke» der Maaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern edrnso wie den in Buben und aus Eländen frilhallenden Verkäufern iu der Woche vor der Löltcherwoche gestaltet. Zum Einpacker» ist dos Offenhalten der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Offenbalten eine« solchen BerkausSlocal«, ebenso da» vorzeitige Au-' packe« an den Ständen und ln den Buben wird, außer der soforttaea Schlie-uug, jebetmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, nur einer Geldstrafe di» zu 73 Marl oder entsprechender Hast geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung de» Waarenverschluffe» an bi« Ende der Woche nach der Zahlwoche da» Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den SO. Juli 1889. Der Stath der Stabt Leipzig. I» Ll23. I)r Trvndlin. Arumbiegel. Die Metzbörfe für die Lederiudustri« in nächster Mtchaelismesie wird DieuStag, de» S3. September ds. I-, -kachmtttaig- vou it—3 Uhr i» Saale der „Neuen Börse" hier abgehalten werden. Leipzig, den 30. Juli 1889. Der Nath der Stadt Leipzig. I». 512S. Vr. Tröndlio. jkrumbiegel. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug tu de, eit vom IS. bis IS. August d. 2-. im Rrgaadbrenaer !i L.K Millimeter Druck und ISO Litern stündlichem Eonsum da» >8.8 fache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von SO Millimeter Flammenhöh«. Da« specisische Gewicht stellt sich i» Mittel auf 0,4SS. Leipzig, am 19. August 1889. Des Rath- Deputation zu de» Gasanstalte». Vte türkische Note über Lrrta. Wiederholt sind in den letzten Monaten durch unvor sichtiges Gebahre» mit Petroleum und Spiritus, iusdesonbere dadurch, daß tiefe Flüssigkeiten aus »och glim' wende Holz- und Kohlenlheile oker in da« Feuer gegossen Worden sind, schwere, zum Theil tövtliche Verletzungen von Personen verursacht worden. Wir sehen un» deshalb veranlaßt, eindriiialichst vor jedem unvorsichtigen Gebühren mit Spiraln« und Petroleum, in«, belondere aber vor der Unsitte zn warnen, brennbare Flüssig keiten direct in daS Feuer zu g"ßen. Ein kürzlich durch eine Gasexplosion eingetretener Unfall, welcher den Tob eine« Men,cheu herbeigesllbrt bar. giedl un« ferner zu folgender ernsten Mahnung Anlaß. Wenn ui einem Raume Ga-geruch wahinehinbar und ein Dcsecl der Gasleitung zu vermuthen ist, so schließe man sofort die Brennerhähne, drehe den Haupthahn der Gasleitung ab, löste den ga»ersUlllen Rnim und schicke eiligst zur GaS anstatt oder zu einem Gas'cklosser. Man hüte sich aber imler ollen Umständen, ,nit Licht in den delr. Raun, etu- zutreteu oder gar die Stelle, an der man ein AuSstlvmen von Ga« vermuthel, „abzuleuchken". An Eltern und Tienliherrschasten ergeht da« Ersuchen, ihre Kinder oder sonstigen Pfl-gcbcsohlencii und ihre Dienst- lente Borstebendem entsprechend zu verwarnen. Leipzig, den ls. Auaust 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trönd11n. vr. Kr^ppendorss. ViMalils-VekannlmaLuns. Gestohlen wurven laut vler ertiattcrer Anreioe: 1) ein silberner Pokal, ziemlich groß, mit Deckel, daraus eine Fiptk, die „Minerva" darstellend, in einem Safte« mit rothem Lederüberzug und gelbem Lederiutter, innerhalb der letzte« 2 Jahre; 8) 2 Dutzend neue, grauleinene Süchenhandtücher, gezeichnet „3. L.", mit den Nummern 24—48. am 7. vor. M.; 8> ein Dameii-Neaenschirm mit Ichwarzletdenem Bezug, gelbem ktob mit Kugel als Geist und Nickelbeich.aq, sowie anhLngeadcr kchleise au« schwarzseidenem Ripsband, am N. d. M.; 4) eiur goldene Halb-Savonet-NrmontOir-Vnkernhr mit goldener lluvette und Ziffern von schwarzer Emaille, iowie mit trapvenühnlichent Schildchen aus der Rückseite, am 12. d. M ; b) eine silberne Enli»»er»Nemo»toir»Uhr mit Goldrand, kecnnde und woppenahnlicher Verzierung aus der Rückseite, im sttwern de« Deckelt „24./12. 83 L." eiugravirt, vom 12. bi» 13. d. M.; S> eine West», neu, au« braunem mit rothen Fäden durckwirkiem ktost, mit ichwarzen Sieinnubknüpseu, vom 12. tu« IS. d. M; 7) eine Tischdecke, roth geblümt, eine grau« dergl. mit braunen Eier»ev. eia SatlnaNrtd, hellgeblumt, ein Sattanrack, dunkel» blau gemustert, eine weiße Schurze niit Spitzen, gez. „8.", ein« «r„. u»d blauleln-ne Lchörz», ein weißleinen»« Taschentuch, sowie zwei Fenfter Gardinen vom 12 dt» 13. d. M. Mittelst Luibiuch«: 8) ein Stück Läuferft«ff, neu, cirea 40 Meter lang, braungrüa «nd rothgestreist, am 14. d. M.; 5) «IN Paar Neitftirfel, langschäftig, rindledern, dovvelsohlig, mit dem Stempel: „139. lieg. III. Lat. I. Oarv.", sowie schwanen» hoisortig», Lporen. am IS. d. M.; 10) ein MannSjackrt von schwarzem geriesten Stoff, mit einer «leihe schwarzen geringelten SnSpse», schwarzem Schooß- und weißem geblümten Sermelfniter, „n 18. d. M.; 11) eine silberne CDltnder-Ne«»nta1r«dr mit Goldrand «nd Eeennd«. Rückseite mit wappenähnlicher Verzierung, innen ..blerltar'' e»grovitt. nebst anhöngender Nickrltrlte. vom 16. bt« 17. d. M.: 18) „ne stlbtt-ne Herren-Itzllnderntzr mit der F,br>k<Num»,er 80.799 und der Reparatnr-Nummer 88878. mkl keeund« »nd Rück st«« «it Schildchen, vom lS. bi« 18. d. M.; I«) et»« silberne Da»en»TtzItNdrr«tzr mit Goldrand and der Aobru-Nnnuner 818.S86 in einem schwarzledernea roihgefütterien Gtni. vom 13. bis 18 d. M.; 14) 7s—8s D«tze«d verschiedenartige virftenhilzer, vom 17. »w 19. d. M. Enonige Vladraehmnnge» über de» Verblieb »er gestohlenen segenstlnbe »der gber de» Ihster sind ungesäumt hei unserer ttt»n«i.!id«deil,a, zur Anzeige »» dringe». »eiGich ,« 19. Ang^k 1889. Da« Polizei«»« »er Stadt Leipzig. «ritsch»,td,^ - «I Die Note, welche der türkische Minister de« Au«wärtigen, Said Pascha, an die Vertreter der Türkei im Au-lande in Beantwortung der griechischen Note über Srela gesandt hat. ist eins der merkwürdigsten Aktenstücke, welche» jemal» von einem türkischen Siaat»beamlen versaßt worden ist. Wir sind seit langer Zeit gewohnt, daß die Türkei dem AuSlande gegenüber mit der größten Vorsicht und Zurückhaltung aus- tritt, daß sie Einmilchungen in ihre inneren Angelegenheiten mit der Rübe de« Fatalisten hinmmmt und Amputationen an dem türkischen Gebiete ohne jegliche Regung de« Schmerze« geschehen läßt. In ausfallendem Gegensatz zu dieser bi«, herigen Politik erbebt sich da« Rundschreiben Said Pascha« u einer festen selbstbewußten Spracht, legt die Thatsachen lar und Jedermann verständlich mit rückhaltloser Offenheit dar. und beseitigt jeden Zweifel über den «adren Zweck der griechischen Note, welchen sie einfach und entschieden mit dem Beiwort hinterlistig belegt. Die ganze Darstellung de« Aus standes und seine Ursachen, welche di« griechische Regierung girbl. wird von Said Pascha in allen ihren Theilen al- da» Gegen- lhcil der Wahrheit und al« böswillige Erfindung nach gewesen. Nicht die griechische Bevölkerung Sreta« ist den Angriffen der Muselmanen schutzlos preisgegeben, sondern die christliche Minderheit der kretischen Nationalversammlung hat systematisch Unruhen hervorgerusen, indem sie bewaffnete Banden orgamsirte, welche die christliche Bevölkerung der Insel zum Widerstand gegen die Behörden und zur Steuer- Verweigerung ausreizten. Räuber und Mörder benutzten die Gelegenheit, um Schrecken zn verbreiten und die musel> mantsche Landbevölkerung zur Flucht in di« Städte zu »öthigen. Die türkische Regierung ergriff sofort Maßregem, »m tiefem Zustande ein Ende zu mache», sandte eine Unter» suchung-commisston nach der Insel, verstärkte di« Besatzung und gab den Behörden Anweisung und Vollmacht, die Ruhe mit allen Mitteln wirderherzustellen. Nach Auszählung dieser Thatsachen spricht Said Pascha sein Befremden darüber au», wie eine auswärtige Regierung dazu kommt, ein Urtheil über die Lage eine» einer befreun deten Regierung gehörenden Gebietes adzugeten, um eine Einmischung fremder Mächte hervorzurusen, und schließt sein Schreiben mit dem Ausdruck der Ueberzeuaung. baß trotz der Behauptungen de» griechische» Nuntschreiven», welche- gerade in dem Augenblick erschienen sei, da die Ruhe sich wieder einzustelle» beginne und besten Wirkung nur in schädlicher Aufreizung bestehen könne, die Gahrung und der Schrecken sich bald legen und da« Vertrauen und die Sicher heil in Kreta wieder ausblühen werben. Eine solche Kraftäußerung, wie sie diese Note darstellt, ist von der Türkei seil unvordenklicher Zeit nicht auSgegangen. Sie hat sich biSber auch bei den schreiendsten Gew. lilhaten, welche ihr widerfahren find, aus schüchterne Meinungs äußerungen beschränkt und sich stet« hinter da« Urtheil Europas verschanzt, dem sie sich fügen zu wollen versprach. So hat sie eS nach dem Staatsstreich von Sofia gehalten, nach der Abdankung des Fürsten Alexander, bei dem Regie> rungSantritt des Prinzen Ferdinand und bei dem serbisch bulgarische» Kriege. Nur gegen die beabsichtigte Friedens störung Griechenlands im Jahre 1886 bat sie Berlheidigung». maßregeln ergriffen, in, N.brigen ist der Streitfall durch die Blockade der griechischen Küste erledigt worden. Allerdings besteht cm Unterschied zwischen dem Verhältniß der Türkei zu Bulgarien und Ostrumelien und dem zu Kreta, jme» ist durch den Berliner Frieden bestimmt, diese« ergiebt sich a»S de» Befugnissen einer souvcrainen Regierung über da» ibr untergebene Gebiet. Aber die Sache liegt doch nicht ganz so einsach wie e« scheinen könnte, denn die Türkei bat lange Z >t hindurch nur scheinbar die Rechte eine- souve- rainen SlaatcS genossen, in Wahrheit stand sic unter Vor mundschaft der europäischen Großmächte, und in welcher Form diese Vormundschaft auSgeübt worden ist, davon zeugt die Besetzung Egypten« durch England und MaffauahS durch Italien. Der Zusauimenbang der LchnSmackt mit ihren Basallen ist so tose, daß der Sultan sich aus Worte be schränkt. wen» die Vasallen sich für unabhängig erklären oder wenn sie einer auswärtigen Macht zuin Opfer fallen. Hierin ist seit Bildung de« Dreibünde« eine Aenderung eingetrelen, Europa steht beute der Türkei gegenüber nicht mebr zusammen, wie zur Zeit de« FriebcuSschtusseS ,,n Jahre l878, sondern England, Oesterreich-llngarn und Italien sind sest entschlossen, jeden Versuch Rußland«, de» Angriff ans Konstanlinopel zu erneuern, mit vereinter Macht zurück- zuweisen, und hinter diesen drei Mächten sieht auch Deutsch la»d al« Bundesgenosse Oeilerreich-Ungar»«. um seine Streit lräste Oesterreich-Ungarn zu senden, sobald e« von Rußland angegriff'n wird. Duich diese durchgreifend« Veränderung der Stellung der europäischen Mächte zu einander hat auch die Türkei einen Tbeil ihrer Selbstständigkeit wieder erlangt, und als ein eisteS Zeichen dessen, daß sie sich dieser Verbesserung ihrer Lage bewußt ist, darf die stolze und enlschiecene Sprache angesehen werden, deren sich Said Pascha in der Note vom 9. August bedient. Griechenland wirb darin von der Türkei nicht mit der Behutsamkeit behandelt, welche einem russischen Schützling unler den früheren Verhältnisse» stet- bewiesen worben ist; Said Pascha sagt vielmehr dem griechischen Nachbar. waS ihm gebührt, pr weist ihn ohne allen Umschwe, in seine Schranken und stiebt ihm zu verstehen, daß er sich nicht um Tinge zu bekümmern Hab«, die ihn nicht« angehen Tie türkische Note ist nicht sowohl a» Griechenland ge richtet al» an Rußland, welche- sich bekanntlich alSdals nach dem Erscheinen der griechischen Note der« t zeigte, Griechen land in dem Bestreben, der Türkei Berlegeabeiten zu de reiten, zu unterstützen, ihr Ratbschläge zu ertheilen -ind sich unter dem Vorwände de- Schutze« der Interesse» russischer Untrrlhanen >n die inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen. Dl« Türkei hat sich u» diese Hilfsbereitschaft Rußland« nicht -«kümmert» sonder» v?n °d» gr^'Ich.. R'g..ru°g .uäisch.n Dass«. -> d» Mu -lm°n.° °uf K ° °»r ^ Behörde» w.rd '".nUeit per griech'sck>e» Regierung lieg..- von ^ .mpiunv.« werden wird al« m Rußland. z;,»w>rklichunq der machen. — Leipzig, 20. August. * Sailer Wilhelm hatte beim Parademahl am 13. d. di. »bleichen e!^ s!?-.-l. der a"f°n.er . d.e zwe. Sterne in den Epaulette«. »ngelegt. Während er b'«her vir Abzeichen eine« Grneralmaler« trug. entfprechrnd dem militairischen Range, den er bei seiner Thronbesteigung de- kleide? hatte. W.e man hört, ist diese Aenderung daraus zurücktuführen, daß Feldmarscholl Gras Mottke nameu» de« >«ere» al» ällest-r Ossicer deffelben an den Kaiser d>e Bitte gerichtet hatte. diese böberen Abzeichen zu tragen. Nur in knqlanv hat jetzt der Kaiser einen noch böberen Mtlitatrischen Rang, indem der Xckmira, ol ,k« Ü«t dort d.e Feldmarschall», würde einnimml. Wie man sich erinnert, hat auch der vcr- torbene Kaiser Wilhelm einer namen» der Armee von dem vamal.gen höchsten Osficier derselben, dem Kronprinzen, vor- getragenen B>lt« im Ä->br« 1871 entsprochen und d.e Feld- marswall-Abzetcheu angelegt. » Nach der .Kölnische« Zeitung' hat der Ehrs de« Generalstabe« der Armee Gras Wäldersee schon bald nach der Rückkehr von der Rordland«fahr1 rmen Strafantrag gegen ei« m Dortmund erscheinende« Blatt gestellt, da« dl« Legende von de» «tlitairischen und zum Kriege treibenden Uulerströmungen in einer solchen Form verbreitet hatte, daß e« vafür zur Verantwortlichkeit gezogen werden konnte. Gras Walberse« hat Übrigen« Berlin aus kurzen Urlaub verlassen und wird sich in Karlsruhe dem kaiserlichen Gefolge für die Reise nach dem Elsaß und nach Münster anschließe». * Die Nachricht, daß sich die in den jüngsten Tagen rasch auseinander folgenden Beratbungen de» preußischen Staatsministerium« aus die bevorstehenden Sessionen de- Reichstage« und Landtage» bezogen haben, mag nach einer Eorrcspondenz der.MagdeburgischenZeitung" richtig sein. Emen hervorragenden Gegenwand der Erörterung dürfte aber auch die Frage der künftigen Leitung de» Finanzressort« gebildet haben, da, wie der betreffende Eorrespondent au« einer Quelle, die ihm al« untrüglich gilt, erfährt, Herr v. Scholz nach Beendigung seines Urlaub- zum l. October au» seiner Stellung au-scheiden wird. Früher ist davon ja gerüchtweise wiederholt die Rebe gewesen, ohne daß sich die Nachrichten bestätigt hätten. Die«mal wäre ein berechtigte« Dementi schwerlich zu erwarten, die Angelegenheit müßte denn unerwartet noch eine rückläufige Bewegung annehmen. * E» wurde seiner Zeit mitgelhcilt, baß die bei der Akoptirung de» neuen Pulver« für die deutsche Armee beschäftigt gewesenen MilikairS Dolalionen erhallen haben. Der „Graudenzer Gesellige" bezeichnet jetzt den Herrn Generalmajor Küster. Direktor der Pulversabrtk in Spandau, als den Erfinder de» rauchlosen Pulver« und giebt die Höhr der Dotation auf 50 000 X! an. * AuS Bcuthen OS. schreibt man dem „Oberschlcsischen Anzeiger" unlcrm lS d. über die Vernehmungen der Bergarbeiter Folgende«: ..G gkiiwärlig finden seit nahezu acht Tagen z» Beulhea in Krüger'» Hotel nach den Allerböchsten Wünschen die Vernehmungen der Berglruie unter dem Vorsitz dr« «eg Oderbergraih von Brunn im Bei'ein mehrerer anderer HSaerer Bergbeamtea und b,S kSnig. t-chen Landratt.-amis.Verwks--r- vr» Kreises Beuthen, Oberbürger- meister« Girndt an« üüniaeyiitte. statt. T,e B-rgarbeiter ems-ndea dazu ibre selbsigeivähllei, Be-treter, die olle Wün'che und Anliegen ihrer Genossen vor dieser Lommission zun, AuScruck dringen. Ga, z, Aibeiterur, zwei, sieht man deshalb in diesen Tag-n in der Nähe des ttrügei'ich n Hotels aus der Straße veisamiii'lt, gerade wie ,n den Tag-n de« Ltreil«. «der sie feiern legitimer Weise, si- sind gekommen »» Anttrage ihrer Genossen und im E-nverstanenlß mi, ihren Bar. gesetzte». Die betreffende Lommission ard« tet angestrentt vom früh n Morgen an; die Sitzungen dauern täglich ununierbrochen b-S gegen 4 Uhr Nachmittags, und e« wird den Arbeitern in jeder Beziehung Gelegenl eit qkqedcn, zu sagen, wa- sie irgend aui dem Herzen haben Die kleinlichsten Dinge kommen selbst dabei zur Sprache, uub Alle-, auch da» Unwesentlichste «,rd sprntäitigst geprüft, «oer e« tritt nun auch da« Verkehr,« in den Wünschen der Arbeiter so recht d-utlich »ab eraß zu Tage. Durch «nve, ständige Hetzer baden sich di« Leute ln Plane hineingeträumi, zu Foiderunzrn drängen lassen, die ihnen ttine Macht der Erde bcivilligen kann, und deneu gegen über e« Pflicht der verständige» Press- ist. ausklärend und vcr- mtttelnd einzntreien. Tic erste von oen Hauptlorderungen. d,e jetzt vor der Tonimi flau von den Bergleuten laut g wa dea sind, begehrt nicht mehr mw nicht weniger a.S e,„ fix,r,e« Tagelolm von 3 50 bezw. 4 für d-n Häuer, ohne Rücksicht ans Das. was er leiste, ob er viel oder wmig liesert: er beanipruch, diese., Latz: daß dara» de-waünng ''na hen kann, leg, aus der Hand d" M"ß unserer oberschleflichen Bergarbeiter teine«w-g« «rdaben. daß „cht recht viele sich, dann ttbr bequem machen würben n», dem Erwerben dieses I r„n>S. Auch *'bei,ern und ihrem mühevollen Dasein da« - n. ae,heilte Wohlwollen enlgeaeiibringt, wird zngeben müssen daß solch ^"d'ng >si- Fa» »ach seltsamer gestaltet sich aber , ^ "ämltch nach den Wünschen der «ebeiier keinerlei Oid ung,strafen mehr üb r dieselbe, rerkän^r un» Lyor offue». Wle loll eine y r,voltun.r die arnü ihrer Arbeiter '»der Hand behalt n küanen. wk»„ »hr die MücU>cdkc,t genommen wird, direkt und tühlbar aus irden würden die Arbeiter schließ lich aus der G ube KWWWMLW: beklanea d«4 ^ . »»'«ergehend-, «an kann nur °«w«e°. ».g W g^e, ton,,.. p«. r,r,stq,tt,n. Arbeiter» solche Dinge ta bea Kops zu setze» gewagt haben. Endlich i» e« «och «t» Pu"" der Forderungen, der seinen Vorgängern ni^«e »achgiebt: er will aageordnrt wisse», daß über Unfälle, al!» über Da«, wo« Unsall sei oder nicht, lediglich ei, Srbeiterausschuß, aber kein Arzt »u entscheide, habe. Die Leute, dte den Arbeitern olche Dinge elareden, habe» ihnen damit eine» schlechten Dienst rmtelen, denn e« wird dadurch die kostbare Gelegenheit, welche den Arbeiter» zur Unterbringung vernünftiger Wünsche d>e«mal in einer Weise gegeben ist. wie vielleicht nie wieder, z»r Erörterung unersüll- barer Dinge mißbraucht." , « » « Fast gleichzeitig mit Beendigung der Traa«ka»p>-Babn, die gegenwärlig »350 Werst wett geführt ist. entstand im Jahre 1887 auch die Flottille auf dem Amu-Darja. Eine regelmäßige Dampserverbindung wurde jedoch erst „n vorigen Iabr eröffnet. Nunmehr verkehren die Dampfer der Turkeffan-Flottille" auf dem Amu-Darja auf einer Stnck.- von S68 Werst zwischen Pelro-AlepanbrowSk und Kcrki und ind im Verlause de« Jahre» neun Monate lang in Be wegung. Die Flottille besteht bisher nur aus vier Fahr zeugen: den Dampfern.Zar', .Zariza", mit .Moskau" und „Petersburg'. Aus der ganzen Verkehr-strccke sind sünf An legestellen eingerichtet: zwei kleinere und drei große. Die ganze Flottille ist aus Kroiiskosten infolge eine« Gesuche- des tzriegSministcrium« und zum Zweck der Belebung de« Gebiets geschaffen worden. Die Fahrlaxe ist eine sehr geringe. Er- wachsen« Paffagiere zahlen zu »/« Kopeken pro Werst. Sol daten und Kinder die Hälfte. Die Taxe für den Waaren- vcrkehr ist verhältnißmäßig sehr billig. — Bon der Tibet- Expedition de« Obersten Pewzow wird unter dem 28. Juni gemeldet: .Die Expedition hat den Ort Jak- Ehuduk im B'lirk Iarkend (Ehiiiesisch'Turkestan) wohlbehalten erreicht und hofft aller Wahrscheinlichkeit nach, gegen de» 2S Juni in Iarkenv cinzulresfen. Im Thianschan, in de» Bars-Kiun-Päffen und besonder« auf dem Bedöll, Uber die unser Weg führte, lag noch tiefer Schnee, und die Expedition hatte mit vielen Mühseligkeiten zu kämpfen. Indessen blieben ämmtliche Lastthiere erbalten, und ein Theil der EScorlc kam mit einer leichten Erkältung davon. Die Chinesen empsingen die Expedition freundschaftlich und gewähren ihr Unterstützung u einer erfolgreichen Weiterreise. Die wiffenschaslliche» Arbeiten nehmen einen befriedigende» Fortgang. Bon Jarkend wird sich die Expedition über Cboton und Kerija nach N'ja begeben, wo sie wahrscheinlich nicht vor dem 20. Juli ein- treffen wird. Bon der Grenze an nahm die Expedition ibren Weg durch ein Gebiet, da« »och von keinem Europäer besucht worden ist, und jetzt wird sie am Fluß Jarkenb-Darja hinaus bi» zur Stadt Jarkend riehen. Der Laus diese« Flusse« ist noch vou Niemand untersucht.' * Die am 14. d. M. au» Anlaß de« zweiten Jahrestage- von Prinz Ferdinand'« Thronbesteigung in Sofia veranstalteten Festlichkeiten haben einen glänzenden und durch aus würdigen Verlaus genommen, der Zugleich ein politischer Erfolg ist. Alle- war sorgiättiz vorbereitet worden, und <« ergab sich daher kein einziger störender Mißklang. Die Thit- ache, daß nirgends auch nur die geringste Kundgebung sür die UnabdängigkeilS-Erklärung de- Lande« vorsicl und daß überhaupt keinerlei politische Regung zu Tage trat, bildet Ivobl die sprechendste Widerlegung der von vielen auswärtigen Blätter» verbreitete» Nachricht, baß da» bulgarische Volk am l6 August seine Unabhängigkeit velkiinben wolle. ES herrscht demnach über den Beriaus der Festlichkeiten »ngelrüble Gcnug- tbuung. Bei dem im Palaste veranstallcten Festmahl, an dem 120 Personen theilnabmcn, brachte Prinz Ferdinand nach- selgendcn mit wärmsten Beifall« ausgcnommenen Trink sprnch auS: ..Meine Herren I ES beginnt nun daS drille Jahr, setldem ich durch die Gnade Gottes und den nalionalen Willen zum Fürsten von Bulgarien erwählt wurde Seit meiner Thronb-stelgung bäte ich mich dem Glücke und der Größe meines vielgelieblen Volkes, seiner aeifligen »nd materiellen llmwickelung geweiht. Mein wackeres Bolk hat seinerseits auch alle schweren Ovier aus sich genommen, »ni seine Selbstbestimmung und seine Freiheit zu bewahren; eS hat alle Anstrengungen gemacht, um die Ordnung und den fZrieden »u ei. halten. Diese Opser und Anstrengungen meine- Balte-, seine gesetz. liche und verständige Haltung haben seiner Regierung n cht bloS die Sympathien der gtstttele» Welt, sondern auch die Lob'prüche eine- der »rlauchlesten und mächltgsten Herrscher Europas, wie auch der hervorragendsten Staatsmänner eingetragen. A-S ich den Ihion Bulgariens best eg, verkündeten die Feinde unserer Freiheit offen, daß dieser Stand der Dinge auch nicht ein« dreitägige Dauer haben werde, daß Aste- in sich selbst und mit Allen, welche sich an der Spitze der Reg ernng befanden, zulammenftürzen würde. Aber die göttliche Borsehuag hat e- nicht zugelassen, daß die geheiligten R-chie des bulgariich „ Bockes nick Fuße» getreten werde». I,n Gegeniheil bat sie >h:n die »rast verliehen, alle» Stürmen zu wider- stehen und die Fallen ru vermeiden, welche ihm geschickt von außen her gelegt wurden. Mit dem-elben Glauben und mit gleicher Hoff, nung in Gol», aus iiiein Volk und auf mein tapfer-- Heer mich stützend, beginn- ich da« dritte Jahr meiner Regierung und Hesse, daß ich dao Glück haben w ide, inein Baierland ruhmreich, o.roß nnd im Wohlergehen, alle meine Unterthanen zufrieden und alücki >r, zn sehen. Ich leinte aus das Wohl meines glorreichen Bockes u id meine- tapferen HeereS." * Die „Polnische Eorrelpondenz" bringt den folgenden Bericht zur Lage eins KoI,stanti» opel, l4. August: ES gi bt in der türkischen Hiuptstodt Kreise, deren Wun'ch, den geienwäeiigen M n st r de« Aeußern, Said Pascha, auS Vieler Litllung scheiden zu sehen. Io lebiiaft ist, daß sie selbst in lboe- gangen, die sich mit dieier Frage kaum in irgend einen Zusammen hang bringen loffen, Anzeichen !ür eine Benvlrklichung d eier Hots- nung zn erblicke» psh-gen. D e'er Seldstläuichnng verfielen die ireffenden Kr-se auch anläßlich der Berufung de» bisherigen türkischen Bolschas-erS am ni'siichkn Hose, Schakir Paichn, »ach ftonstantinopel. w lche von d-escr Seite in dem Sinne ausgelegt wuede, daß Schnür zur Erietzuni Sa-d's >m Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten auseriehen sei. Keiner -er verschiedenen DeulungS- versuche war aber willkürlich-r, als dieser eS in einem Au-,c»blicke sein muhte, wo schlechterdings gar nichts ans einen Wechte! in der Lkituna der auswärtigen Poliiik der Psorie ichl ßen ließ. Der Rücktritt Said Paschas tönnle nur Denien-ge» erwnn-chi sein, denen leine dem Dreibunde sehr freundliche G sinnu g hinderlich ist. Wenn die Gegner der Trivel-Bllianz in ftonstaniinov l die Ooerhaad gewännen, dann wäre eS woheicheinlich um seine S ellung qeihan. Sein Riicktriit wurde aber auch denjenigen de» Grogvezirr«. der Said's Anich-rnunge > theil». nach stch ziehen. Daß vo, Zeiten der russtsch-Iranzüstichen Diplomatie N chlS uiiveriucht gelassen wird, was die Stellung de- Groho-zi es K,amil Paicha erschutt-ra könnte, ist zwciselloS; aber ebenso sicher ist daß der Sultan, > i seiner aus kluger Ueberlegunz berubenden Einsicht und in richtiger Wü-digung der jenen Versuchen z« Grund« liegenden Absichten, dem b wlheien Großvezier b,S zur stunde sein Bei trauen vew idrt ha». Daß die gekennz-ichn i-n Bemü innqen durch ihre bisherige E iolglosigkeit nicht zum Still stände gebracht werden, wird sich Jedermann sagen, der di« Zidigk»» per russisch,» Diplomatie in derartiger heimlicher Vrbett «n»I. Man ha» rusnscherseli«, s, ablehnend ma» sich „ch ans tz«,
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