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Weißeritz-Zeitung : 10.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189708105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-10
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.08.1897
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Mchmtz-MllW. Inserate, welch« bet der bedeutenden Auflage del Blatte« eine sehr wirk same Verbreitunä finden, werdm mit 1V Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Lnif«l>e<,ff für die Königliche Umtshauptmannschast, das Königüche Umtsgencht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Die ..Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatllch 42 Ma. (Änzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichnt in Dippoldiswalde. Mtt achtteiligem ...^llust-irte« Unterhaltung,blatt". Mit land- und ha«s«irthsch°stltchevM.u°t-b«iI°g«. Nr. 90. Dienstag, den 10. August 1897. 63. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Militärmannschasten sind auS Kipsdorf wieder abgegangen, nachdem dieselben durch Errichtung von Nachdrücken den Verkehr wieder einigermaßen hergestellt haben. Von Altenberg aus kann man schon wieder mit leichtem einspännigem Geschirr bis nach Kipsdorf hinein fahren, da die Straßenbrüche durch hölzerne Stege überbrückt worden sind. — Indem wir auch an dieser Stelle auf den im Jnseratentheil befindlichen Aufruf Hinweisen, bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir auch in unserer Expedition zur Entgegennahme von Spenden gern be reit sind. — Mit heute Montag beginnt nach dreiwöchiger Pause, den Sommerferien, der Unterricht an hiesiger Stadtschule wieder. Unvergeßlich werden den Kindern gerade diese verlebten Ferien durch die in dieselben gefallene Wasserkatastrophe bleiben und noch in späten Jahren wird man sich gegenseitig in alten Rückerinne rungen darauf aufmerksam machen und sprechen: „Ja, es war in den großen Ferien 1897". Posscndorf. Seit voriger Woche werden von den Studierenden der Jngenieur-Abthe'lung des Kgl. Polytechnikums Terrainmessungen auf den hiesigen Fluren ausgeführt. — Bei den Standesämtern unserer Parochie ge langten im Monat Juli zur Anmeldung: 34 Geburten, darunter 16 männl., 18 weibl., (4 unehliche); 2 Auf gebote, 11 Eheschließungen, 11 Sterbefälle, darunter 6 erwachsene Personen, 5 Kinder. Jagdhaus Rehefeld. Freitag, den 6. d. Mts., Nachm. i/,S Uhr, traf die Königin Carola in Be gleitung des HoffräuleinS v. Oppelt und des Kammer herrn v. Minckwitz im König!. Jagdhause ein. Die hohen Herrschaften waren von Dresden mittels Wagen gefahren. König Albert traf Sonntag unter denselben Umständen hier ein. Bärenstein. Ein Bravourstück der Schwimmkunst leistete bei der Ueberschwemmung Herr Hauslehrer Burkhardt. Dicht oberhalb der Schloßmühle hatte sich der Strom getheill, so daß der eine Theil über- mannShoch in die tiefgelegenen Gebäude einströmte. Die Giebelwand des Stalles vermochte hier nicht Stand zu halten, stürzte ein und das Vieh (3 Kühe) wurde mit fortgerissen, konnte aber nach und nach in ruhigerer Stömung zwischen den beiden Flußarmen zum Stehen kommen. Da sprang Herr Burkhardt in «oller Kleidung, ein Seil in der Hand und eins im Munde mit sich führend, in den Strom und erreichte, obgleich er im Nu 10 Meter von der starken Strömung fortgerissen wurde, schwimmend die Thiere. In »/«stün diger Arbeit gelang eS, die Kühe einzeln zu koppeln und an das Ufer zu ziehen. Bei der nicht geringen Strömung war eS kein leichtes Stück Arbeit, die un ruhigen Thiere zu halten und zu binden. Glücklich am Ufer angelangt, lohnte ein vielstimmiges „Bravo" den wackeren Retter. Dohua. Als eine weitere Folge deS Hoch waffers der Müglitz ist der am Mittwoch erfolgte Einsturz des Hintergebäudes des Etrohhut - fabrikanten Angermann zu bezeichnen. Die Fluth hatte die Ufermauern derart unterwaschen, daß sich das Gebäude mehr und mehr senkte und schließlich zu- sammenstürzte; dabei find eine Menge Strohhut- tranSportkör be und sonstige Sachen mehr durch das Wasser, welches nur sehr langsam zurückgeht, weg geführt worden. Radeberg. Hier ereignete sich insofern ein be dauerlicher Unglücksfall, als ein ISjährtgeS Kinder mädchen mtt einem fieben Monate alten Knaben auf einen Boden der Scheune ging und dabei nicht auf da« mit Stroh überdeckte Balkenloch achtete, in Folge dessen aus das daselbst befindliche Stroh trat und hierbei durchbrach, so daß es mit dem Kinde auf die Tenne fiel. Letzteres erlitt hierdurch einen Schädel bruch, in Folge dessen es bald verstarb, während das Mädchen mit leichten Verletzungen an Armen und Beinen davonkam. Tagesgeschichte. Berlin. AuS diplomatischer Quelle verlautet, der Kaiser werde sich bald nach seiner Rückkehr aus Rußland nach Ostende begeben und dort eine Zu sammenkunft mit dem König der Belgier haben, um die durch die Kündigung der Handelsverträge ge schaffene Lage zu besprechen und eine identische Hal tung Deutschlands und Belgiens zu verabreden. Herr von Bülow werde den Kaiser begleiten. — Die Nachricht von bevorstehenden Unterhand lungen zwischen der deutschen und der englischen Re gierung wegen Abschlusses eines neuen Handelsvertrages bestätigt sich. Die Verhandlungen sollen in London geführt werden. — Dem Vernehmen der „Nat.-Ztg." nach sind im Schoße der preußischen Staatsregierung auf kaiserl. Befehl bereits Verhandlungen eingeleitet, wie angesichts der durch daS Hochwasser entstandenen Noth Hilfe zu schaffen sei. — Eine halbe Million Mark für die nothleidenden Schlesier, Sachsen, Lausitzer und Württemberger wird die Stadt Berlin spenden. — Der Vorstand des Vereins Berliner Getreide- und Produktenhändler macht die Mitglieder darauf aufmerksam, daß die größte Gefahr für die Fortführung der Geschäfte in der bisherigen Weise bestehe, wenn die Presse in die Lage kommen sollte, fortlaufende Notirungen zu bringen. Der Vorstand warnt die Mitglieder und deren Angestellte sehr dringend, irgend welchen Berichterstatter, einschließlich derjenigen der dem Vereine wohlgesinnten Presse, nach dieser Richtung hin Auskunft zu enheilen. Bei Zuwiderhandlungen würde der Vorstand den Ausschluß aus dem Vereine in Erwägung ziehen. — Den diesjährigen Herbstmanövern der Flotte wird nach Kieler Meldungen zum ersten Mal versuchs weise ein Zeitungsberichterstatter auf dem Flaggschiff deS kommandirenden Admirals beiwohnen. Schlesien. Kaiser Wilhelm hat der Frau Erb- prinzefstn von Sachsen-Meiningen aus seiner Privat schatulle SOOO Mk. überwiese» für die Sammlung des Vaterländischen Frauenvereins zum Besten der durch das Hochwasser Geschädigten. Hannover. Eine harte, aber gerechte Strafe er eilte vor der hiesigen Ferienstrafkammer einen falschen Denunzianten. Aus niederer Rachsucht hatte der Ar beiter Friedrich Harmening aus Altenhagen (Schaum burg-Lippe) an das Landrathamt in Neustadt einen Brief geschrieben, worin er den Arbeiter Bartels aus Bokeloh der Majestätsbeleidigung bezichtigte. In dem Briese hatte H. sich selbst als Zeugen angeboten und den Bries mit „Wiltwe Meyer aus Bokeloh" unter zeichnet. Da die eingeleitete Untersuchung die völlige Grundlosigkeit der gegen Bartels ausgesprochenen Be schuldigung ergab, so ward gegen den Denunzianten die Anklage wegen Urkundenfälschung erhoben. Unter Berücksichtigung der an den Tag gelegte» niedrigen Gesinnung wurde der Denunziant zu 2 Jahren Zucht haus und 5 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Bayern. In einer Versammlung deS ober bayerischen Bauern- und Bürgerbundes in München ist nunmehr doch noch die Gründung einer „bayerischen Volkspartei" nach Siglschem Muster zur Bekämpfung der Uebergriffe des PreußenthumS beschlossen worden. Die neue Partei soll zur Abwehr der wirthschasllichen Unterjochung deS Südens und Westen« Deutschlands durch den Norden hinter der Regierung stehen. Baden. Hier trifft man die einleitenden Vor bereitungen zu den im Herbst stattfindenoen Landtags wahlen. Als erste der badischen Parteien, welche zu den Landtagswahlen ausrufen, ist die deutsch-soziale Resormpartei mit einer entsprechenden Kundgebung auf dem Plane erschienen. In derselben wird zur kräftigen Unterstützung der offiziellen Landtags-Kandidaturen der Deutsch-Sozialen in Heidelberg-Land und Wies- loche aufgefordert und betont, daß eine eiwatge Nieder lage hierbei die deutsch-soziale Bewegung in ganz Süddeutschland auf Jahre hinaus schädigen würde. Oesterreich-Ungarn. Im ungarischen Abgeord netenhause erklärte der Handelsminister aus eine An frage, eS werde nothwend'g sein, d,aß europäischerseitS Schritte gegen die von der Union ausgesetzten Ein fuhrnachtragszölle unternommen würden. Der Minister deutete weiter an, daß speziell von Oesterreich-Ungarn, Deutschland und Frankreich gemeinsame zollpolitische Maßnahmen gegenüber der Union zu erwarten seien. Brüx. Hier haben an den letzten Abenden heftige, durch die Czechen provozierte Exceffe gegen die Deutschen stattgesunden. DieCzechen erhielten Succurs durch czechische Bergarbeiter. Allabendlich durchzogen sie die Straßen, aus die Deutschen schimpfend und Hetzlieder singend. Die Czechen bewarfen die Deutschen mit Steinen. Die Polizei zerstreute die Excedenten, die sich jedoch wieder zusammenfanden und eine förm liche Attacke gegen die Deutschen unternahmen, wobei auf die Deutschen losgeschlagen und mit Messern ge stochen wurde. 6 Deutsche erlitten schwere Verwun dungen, 2 darunter lebensgefährliche. Die Polizei, Gendarmerie und Feuerwehr säuberten schließlich mit Mühe die Straßen. Wien. Die „Wiener Abendpost" meldet: Auf Allerhöchsten Befehl wurden die Militär territorial- kommandos telegraphisch ermächtigt, im Einvernehmen mit den politischen Behörden die einberufenen Re servisten und Mannschaften in den von dem Hoch wasser heimgesuchten Bezirken von den Uebungen mit der Waffe zu entheben, bezw. die bereits eingerückten Mannschaften. Budapest, 5. August. Das Hochwasser im Ge biete des Donaulauses nimmt riesige Ausdehnung an. Von Preßburg bis Mobacs ist der Wafferstand so hoch, wie er seit 100 Jahren im August nicht wahrgenom men wurde. Das herrliche Eiland in der Nähe von Budapest, die Margaretheninsel, Eigenthum des Erz- herzogsJosef, der zum Anbaue dieser beliebten Sommer frische Millionen verwendete, ist vernichtet; alle Vege tation ist mit schlammigem Wasser fußhoch bedeckt. Die Sommerfrischler flüchten schaarenweise in die Stadt. Preßburg, 4. August. Die Donau ist über Nacht um wettere 10 CenUmeter gestiegen. Das Wasser dringt durch die Bruckgaffe in die innere Stadt. Beim Bergen von herabgeschwemmter Fracht ertranken gestern 4 Bauern, 2 Schiffsleute ertranken, als sie das loS- geriffene städtische Freibad auffangen wollten. Die Pioniere arbeiten bei Wolfsthal, sowie an allen be drohten Punkten. Italien. Der „Tribuna" zufolge hat das erste Bataillon deS Infanterie-Regiments Nr. 63 der Gar nison Genua Befehl erhalten, sich für die Abreise nach Kreta bereit zu halten. Der Tag deS AusrückenS ist noch nicht bestimmt. Frankreich. Der Handelsminister Boucher er klärte in einem Interview, Frankreich könnte un verzüglich der amerikanischen Petroleumeinsuhr wesent liche Hindernisse bereiten und den in Frankreich etablirten amerikanischen Versicherungs-Kompagnien sehr unan genehm werden, wenn Mac Kinley nicht in kürzester Fria voti seinem TarifreduktionSrechte zu Gunsten Frankreichs Gebrauch machte. Marseille, 6. August. Bei einer Haussuchung in der Wohnung eines Maschinenbauers entdeckte die Polizei eine große Menge von Explosivstoffen. Auf
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