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Der sächsische Erzähler : 13.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191105132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-13
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.05.1911
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Sonnabend 13. Mai -,V'^ 1»11 Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshmiptmmmschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 22. Kümftmdsechztgfter Jahrgang. Telegr^Adr.: Amtsblatt. MU de« wöchentlichen Vellage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sikchftsche Landwirt; jeden Sonntag. Illustriertes SourttagSblatt. Erscheint jeden Werktag Abend» für den folgenden Lag. Her Bezugspreis ist emfchließlich der drei wöchentlichen Beilagen bet Abholung »ierteljührlich t ut so bet AnpeÜung in» Hau» 1 u» 7V bei alle» Postanstaltm 1 u» bv exklusive Bestellgeld. , Einzelne Nummern kosten 10 «i. > Bestellungen werdm angenommen Für Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungs bete». sowie in der Geschäftsstelle, Altmarkt IS, ebenso auch bet allen Postanstalten. Nummer der ZeftungSltstr SS87. Schlich der Geschäftsstelle abend« » Mr. Inserat», welche in diesem Blatte dir weiteste Verbreitung finden, werdm bi« vorm. 10 Mr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag» vorher. Die viergespaltene «vr. pu»Mr 12 «i, die Reklamezeile 30 «i. Geringster Jnse. ratmbekag 40 «i. Für Rückerstattung unverlangt emge» iandter Manuskripte übernehmen wir kein« Gewähr. Im XXV. Wahlbezirke ist heute an Stelle des emeritierten Herrn Pastor Primarius Kirchenrat WetzkS in Bautzen Herr Pfarrer Lange in Putzkau zum geistlichen Abgeordneten für die IX. evangelisch-lutherische Landcssynode gewählt worden. Bautzen, den 10. Mai 1911. Der Wahlkommifsar. Regierungsrat vr. Simo«. Die Genossenschaftsversammlung der land, und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen hat beschlossen, für das Jahr 1910 von jeder beitragspflichtigen Steuereinheit einen Beitrag von 5.85 Pfennige zu erheben. Wir machen solches mit dem Bemerken bekannt, daß die von eingangs genannter Genossenschaft ausgestellte Beitrogsberechnung vom 13. bis mit 26. dieses Monats in der hiesigen Kämmereiexpedition zur Einsichtnahme ausliegt und etwaige Einsprüche gegen diese Veranlagung innerhalb dieser Frist bei dem Genossenschaftsvorstande anzubringen sind. Die Einhebung der Beiträge erfolgt durch Boten. Ttadtrat Bischofswerda, am 12. Mai 1911. Das Neueste vom Taue. über die reichsländische BersassungSreform finde« neue Verhandlungen zwischen der Regie- rung und den Parteien statt. Der deutsche Haudelstag feiert in Heidelberg sein büjähriges Jubiläum. (Siehe Letzte Dep.) * Auf dem Flugplatz in Johannisthal bei Berlin ist der Aviatiker Boockemüller, nachdem er mit feinem Poulain-Apparat gegen das Postgebäude geflogen war, abgestürzt; er war sofort tot. (Siehe Luftschiffahrt.) * In Monastir hat ein Major von albanefischer Abstammung einen türkische» Oberstleutnant bei einer Auseinandersetzung erschaffen. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 11. Mai. Im Reichstag, der sich während der bisherigen Beratung der Reichsver sicherungsordnung so außerordentlich friedlich ge- bärdet hatte, kam es zu recht lebhaften Zusam menstößen. Freilich durfte man darauf gefaßt sein, da die Beratung allmählich bis zu den Be stimmungen über die Zusammensetzung der Orts und Landkrankenkassen gelangt war, die nach man cher Hinsicht den Kernpunkt der Vorlage bilden. Um der sozialdemokratischen Vorherrschaft in den Krankenkassen unter allen Umständen ein Ende zu machen, waren die in der Vorlage enthaltenen Vorschläge über die Wahl der Kassenmitglieder von der Kommission teilweise beibehalten, teil- weise noch verschärft worden. In der Hauptsache laufen die Bestimmungen darauf hinaus, daß Ar- beitgeber und Versicherte getrennt stimmen und zur Wahl die Mehrheit der Stimmen in jeder der beiden Gruppen gehört. Kommt diese Mehrheit nicht zustande, so bestellt das Versicherungsamt einen Vertreter und das Oberversicherungsamt entscheidet auf Beschwerde endgültig. Im Gegen satz dazu beantragen die Sozialdemokraten durch weg, die Wahl des Vorstandes in gemeinsamer Abstimmung der Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten vorzunehmen. Die Aussprache begann mit einer recht entschiedenen Rede des kon servativen Grafen Westarp, der teilweise an der Hand deS bekannten Möllerschen Buches den sozialdemokratischen TerroriSmuS in den Kran- kenkassen schilderte und eS dabei an scharfen An griffen gegen die Sozialdemokraten nicht fehlen /ließ, die darüber aus dem Häuschen gerieten und einige Ordnungsrufe erhielten. Der Redner ließ sich aber durch diese Angriffe nicht aus der Ruhe bringen, wartete, bis der Sturm sich gelegt hatte, und redete dann weiter. Lebhafte Kundgebungen am Schluß, seiner Rede, nicht nur auf der rechten Seite des Hauses, bewiesen trotz des energischen Zischens der Sozialdemokraten, daß seine Rede nicht ohne Wirkung geblieben war. Diese scharfe Rede provozierte ein noch schärferes Echo des So- zialdemokraten Eichhorn. Dann griff Staats sekretär Delbrück in die Debatte ein und führte aus, die Regierung verlange auch von den Beamten der Krankenkassen, ebenso wie von ande ren öffentlichen Beamten, absolute Unparteilich- keit. Beamte, die politisch mißliebig seien, sollten nicht entlassen werden. Andererseits sollten aber auch in diese Stellen nicht Persönlichkeiten gescho ben werden, deren Verdienste nicht auf dem Ge biete liegen, auf dem sie tätig sind. Wenn man sich darüber einig sei, daß die Anwendung derar tiger Verträge, wie sie die sozialdemokratischen Krankenkassen abgeschlossen haben, mit den guten Sitten unvereinbar ist, dann könne man der Re- gierung auch keinen Vorwurf machen, wenn sie dagegen Vorkehrungen treffe. Bei den Behörden würden Beamte, die ihre Befugnis überschreiten, entlassen. Diese Möglichkeit müsse die Regierung auch bei den Kassen haben. Von einer Entrechtung der Arbeiter sei keine Rede und ebensowenig solle die Selbstverwaltung eingeschränkt werden. Nach dem dann der Abgeordnete Manz von der Fort schrittlichen Volkspartei im Gegensätze zu seinem Kollegen in der Kommission für die Beibehaltung des „bisherigen bewährten Systems" eingetreten war, wartete der Direktor im Reichsamt des In nern, Kaspar, dem Hause mit einem reichen Material auf, aus dem sich ergab, daß nicht nur bisher in den Kassen sozialdemokratische Agita toren untergebracht wurden, sondern daß die Me thode auch bis in die letzte Zeit hinein verfolgt worden ist und zu einer großen Beunruhigung aller nichtsozialdemokratischer Elemente geführt hat. Es sei sogar angeregt worden, im Ausfüh- rungsgesetz zu verbieten, daß Massenkündigungcn nationalgesinnter Beamten jetzt nicht vorgenom men werden dürfen. Zahlreiche städtische Ver waltungen und Aufsichtsbehörden hätten sich da hin geäußert, daß die sozialdemokratischen Vor standsmitglieder tatsächlich ihre Macht auSnützten. In einer langen Rede führte dann der Zentrums- abgeordnete Beck (Arnsberg) aus, daß die ge samte christliche Arbeiterschaft hinter dem Grund- gedanken der getrennten Abstimmung zwischen Arbeitgeber und Versicherten bei der Anstellung der Kassenbeamten steht. Die Kassen müßten neu. tralisiert und ihren gesetzlichen Zwecken voll zu geführt werden. Darauf wurde die Weiterbera tung auf Freitag 12 Uhr vertagt. Politische Ueberficht. Deutsches «eich. Des Kaisers Dank an die Elsaß-Lothringer. Nach der amtlichen Straßburger Korrespondenz ist folgender Dank des Kaisers durch den Kaiser lichen Statthalter Grafen v. Wedel veröffentlicht worden: ,.Se. Majestät der Kaiser hat mir seine besondere Befriedigung über den glänzenden und herzlichen Empfang ausgesprochen, der ihm auch diesmal wieder sowohl während seines Aufenthaltes in Straßburg und Metz, wie auch gelegentlich seiner Fahrten durch das Land in allen dabei be rührten Städten und Dörfern seitens der Be völkerung bereitet worden ist. Dieser Einfang, der in der reichen allgemeinen Ausschmückung der Häuser, in Blumenspenden und vor allem in der jubelnden Begrüßung Sr. Majestät durch alt und jung lebendigen und erhebenden Ausdruck fand, hat dem Herzen des Kaisers wohlgetan, und geruhte Allerhöchstderselbe mich zu beauftragen, der Bevölkerung für diese Beweise treuer An hänglichkeit seinen wärmsten Dank zu übermitteln. Aus allerhöchsten Befehl bringe ich diese Kaiser liche Kundgebung mit aufrichtiger Freude zur öffentlichen Kenntnis." Der Berfaffungsentwurf für die Reichslande abgelehut. In der gestrigen Sitzung der Reichs tagskommission wurde der Versassungsentwurf für Elsaß-Lothringen abgelehnt. Dieser Beschluß be deutet jedoch noch keine endgültige Entscheidung, sicher nicht für das Plenum, aber wahrscheinlich auch nicht einmal für die Kommission. Denn er soll, wie wir hören, von den reformsreundlichen Parteien angefochten werden, weil bei den gestrigen Endabstimmungen allerlei Mißverständnisse und Versehen untergelaufen sind, die u. a. darin zum Ausdruck kamen, daß einige nationalliberale Mit- glieder der Kommission sich schließlich der Stimm abgabe enthielten, obwohl sie zu den Anhängern der Vorlage zählen. Es sind augenblicklich Ver handlungen im Gange, um zu versuchen, ob das vorgekommene Versehen noch in der Kommission wieder gut gemacht werden kann. Lohnkampf in der Berliner Lederindustrie. In der Lederindustrie droht, nach dem Verlaufe zu schließen, den eine gestrige Versammlung der Täschner, Portefeuiller und Reiseartikel-Sattler genommen hat, ein Kampf auszubrechen.
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