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Dresdner Nachrichten : 08.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190402080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-08
- Monat1904-02
- Jahr1904
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1904
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Neueste Dilibtbericlste. Hosuachrichteu, Kiaukeukaffen, Allgemeiuer Turuvelci». Modettittieitru. Geiichisverhaiidluligeu. d'Albe>t-Ko».;ctt. Kuut-Feter Der endgültige Bruch zwischen Ntchllmd «LL > Mi»»»!,, 8. Februar l'.»04. und Japan ist nunmehr eingetreten, und zwar durch die von seiten Japans erfolgte Einstellung der diplomatischen Beziehungen. Dieser äußerste Schritt der japanischen Negierung steht offenbar im nn- mittelbaren Zusammenhänge mit der Antwortnote des Peters- burger Kabinetts, über deren Inhalt in der Oessenttichkeit bisher nichts weiter bekannt geworden ist als die Andeutung, das; Nus-.land nach Möglichkeit ein letztes Entgegenkommen gegen die japanischen Forderungen gezeigt habe. Tie Kundgabe der entscheidenden Wendung ist von seiten der russischen Negierung mittels einer von uns gestern bereits durch Extrablatt verbreiteten Zirkulur- depcsche an die russischen Vertreter im Auslände bewirkt worden, die der Petersburger „Ncgiernngsbote" amtlich veröffentlicht und die besagt: »Im Anstraae seiner Regicrima «bergab der javanische Gesandte an» Slllcrlwchstcn Hofe eine Note» welche die kaiserliche Regierung von der Entscheidung Japans in Kenntnis seist, weitere B er l» a « d 1 u n g en ein z n st cl l e n «nd den Gesandten und das ganze Gcsandtschasts- versonal auS Petersburg abzubernfen. In folgedessen beliebte es Seiner Majestät dein Kaiser Allerl,ochst zu befehle», das? der russische Ge sandte in Tokio mit dem gesamten Personal der kaiserliche» Mission unverzüglich die Hauvtstadt Javans verlasse. Eine derartige Handlungsweise der Tokioer Negierung, welche nicht einmal daö Eintreffen der dieser Tage abgesandte» Antwort der kaiser lichen Regierung ab wartete, wälzt Java» die ganze Verantwortung für die Folgen zu, welche durch den Abbruch der diplomatischen Beziebnngen zwischen beiden Reichen entstehen können." Ganz klar und zweifellos erscheint die Lage auch jetzt noch nicht, sofern Japan nicht gleichzeitig mit dem Abbruche der diplomatischen Beziehungen eine förmliche Kriegserklärung erlassen hat. Ohne eine solche kann mau aber von einem eigent lichen Kriegszustände solange nicht reden, als die Feindseligkeiten nicht tatsächlich begonnen haben. Es gibt sogar Leute, die meinen, wenn Japan sich auf ewige strategische Besetzungen in Korea beschränke, die Rußland nicht notwendig als Angriff zu betrachten brauche, so könne auch jetzt noch ein Zustand des „Fortwurstclns" bcibehalten werden. Das wäre jedenfalls ein völkerrechtliches Unikum. Vernünftigerweise läßt sich nun nichts anderes er warten, als daß Japan alsbald mit den militärischen Operationen beginnt und mit oder ohne Kriegserklärung den Russen auf den Leib rückt. Dann müssen die eisernen Würfel fallen und der Krieg tritt in seine grausamen Rechte. ES ist ein gefährliches YHagnis, das Japan unternommen hat und das ihm voraussicht lich den Verlust seiner eben erst so mühsam errungenen Grobmacht stellung kosten wird, wenn es im Kampfe unterliegt. Die zivilisier ten Mächte, die den eigenartigen Ringkampf zwischen dem russi schen Eisbären und dem japanischen Fuchse als zunächst unbeteiligte Zuschauer beobachten, werden erleichtert aufatmen, sobald erst teststeht, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt bleibt und den Weltfrieden nicht bedroht. England ist auf Grund des Bünd nisses mit Japan nur dann verpflichtet, zu gunsten Japans ein- zugreisen, wenn Rußland Unterstützung von seiten einer europäi schen Macht findet, und Frankreich braucht seinerseits Rußland nur beizuspringen, wenn eine europäische Macht au, die Seite Japans tritt. Demnach erscheint der allgemeine Friede also so lange gesichert, als England und Frankreich sich beiderseits einer neutralen Haltung befleißigen. Im einzelnen liegen noch folgende Meldungen vor: Petersburg. Kaiser Nikolaus wird sich demnächst nach Moskau begeben. — Die japanische Gesandtschaft wird morgen früh nach Berlin abrciscn. Die englische Botschaft hat die Vertretung der japanischen Interessen übernommen. Petersburg. Ein Extrablatt der „Nowoje Wremja" äußert folgendes: Drei Monate bemühte sich die russische Diplomatie, die japanischen Vorschläge friedliebend zu prüfen und alle möglichen Zugeständnisse zu machen, welche zulässig sind, ohne die Würde Rußlands zu schädigen. Rußland wurde be schuldigt. daß cs die Verhandlungen zum Zwecke kriegerischer Vor bereitungen hinzichc. Ohne sich durch niedrige Verleumdung be irren zu lassen, erfüllte Rußland seine Pflicht gewissenhaft im Vertrauen auf die Gewissenhaftigkeit des Gegners. Wie es sich erweist, war der ganze Notenwechsel eine Komödie. Jnpan, nicht Rußland, mußte den Moment abwartcn, bis zwei in Italien gekaufte Kreuzer die chinesischen Gewässer erreichen. Die Kreuzer haben Singapore erreicht: die Japaner warfen die Maske ab; sie warteten nicht einmal die russische Antwortnote ab, sondern beriefen die Gesandten ab. Die Asiaten zeigten sich als Asiaten, sie vermochten nicht einmal den äußeren Anstand zu be obachten. Die Geschichte kennt keinen Fall eines ähnlichen Be trogen». Wir sind überzeugt, daß die öffentliche Meinung Ruß lands den Japanern die gebührende Antwort geben wrd. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen bedeutet noch nicht Krieg. Die Geschichte kennt Beispiele veS Abbruchs -er Beziehungen auf Jahre ohne nachfolgenden Krieg. Solch« Be spiele aber sind selten. Bei normalem Gange der Dinge bedeutet der Abbruch der diplomatischen Begehungen entweder den Beginn eines Krieges oder die Notwendigkeit der Vermittlung dritter Mächte. Somit stehen wir mit dem heutigen Tage vor drei Lösungen: Krieg. Ver mittlung oder sich in die Länge zichcn-cm Konfl.rt. Letzterer ist am wenigsten wahrscheinlich. Die Interessen beider Staaten sind allzu intensiv und allzu entgegengesetzt, als daß die Mög lichkeit zugclasseu werden könnte, sic im Wege faktischer Besitz ergreifungen in Einklang zu bringen. Vermittlung wird wahr scheinlich nickst ciittrctcii. Somit bleibt die ultima ratio der Völker und Slaalen. In dieser schweren Minute halten wir cs für unsere Pflicht, müßige Voraussagung zu unterlassen. Eins nur scheint unzweifelhaft: nachdem gestrigen Schritte der Japaner wird cs kein ehrenhafter Ausländer für möglich Hallen, uns aggressiver Haltung zu beschuldigen. Rußland steht an der Grcnz- sche.de großer Ereignisse. Jeder Söhn Rußlands ohne Unter schied der Ueberzeugungen wird heute bewußt und aufrichtig lagen: Die Japaner haben cs selbst gewünscht. So sei es. Gott Heise uns. Moskau. Gestern abend gingen auf der Kasanbahn vier Schützcnkompagnien nach Osiasicn ab. London. 'Dem Ncuterschen Bureau wird vom japani schen Gesandten Hcipaschi amtlich inilgeieili: Der japanische Gesandte in Petersburg Kurino wurde am letzten Ire.tag ange wiesen. die russische Negierung zu benachrichtigen, daß die diplo matischen Beziehungen unmittelbar abgebrochen werden würden, weil Japan es ablehnc, länger ans Antwort zu warten. Hayaschi fügte hinzu, er habe bis beute abend keine Nachricht erhalten, daß die rusiischc Antwort übergeben wurde: er glaube aber nicht, daß cs geschehen sei. Port Arthur. Auf der Insel Susima, 4k> Meilen von Masampho, wurde eine japanische Abteilung zusammen- «ezogen, die bei Abbruch der diplomatischen Beziehungen schnell an die koreanische Küste befördert werden sollte. Tokio. Betreffs des Abbruchs der diplomatischen Be ziehungen zwischen Japan und Rußland wird hier erklärt, daß durch das über drei Wochen währende vergebliche Warten auf Ant wort ans die letzte japanische Note vom 13. Januar, ferner durch den während dieser Zeit ostentativ betriebenen Aufmarsch der russischen Armee, sowie durch die Besetzung von militärischen Stellungen gegen Korea nicht nur die Geduld Japans er schöpft, sondern auch die Uebcrzeuguug erweckt wurde, daß eine weitere d>'atorische Behandlung der Frage nicht mit den Inter essen Japans zu vereinbaren sc'.. Tokio. Ueber die übereilte Flucht der etwa JOM Seelen betragenden japanischen Staatsangehörigen aus Wladiwostok wird hier folgende, auf amtliche Bcr'chte basierte Erklärung gegeben: Der japanische Handelsagent in Wladiwostok wurde vom Garnison- kommandanten bereits am 3. Februar amtlich davon in Kenntnis gesetzt, daß die Erklärung des Belagerungszustandes nach den ihm zuacgnngenen Befehlen dort binnen kurzem zu gewärtige» sei und oaß er ihn deshalb auffordern müsse, bezüglich der Entfernung der Japaner die nötigen Schritte einznleiten. Daß ein solch ganz unerwarteter Befehl unter der japanischen Bevölkerung eine Panik erwecken mußte, ist unvermeidlich. Tokio. Der ganze regelmäßige Dampferdienst nach den Häsen Nordchinas und Koreas ist eingestellt. San Francisco. Der japanische Konsul bestätigt das Gerücht, daß Japan die erste Einberufung nn die im Ans lande sich anshaltenden Japaner ergehen läßt. Mehrere werden von hier am M.ttwoch abrciscn. Tie Einberufung rief eine große Bewegung unter den hier wohnenden Japanern hervor. Znm Herero - Aufstand. Daß mit dem Entsetzen von Okahandja und dem Rückzuge der Herero in die Berge zwar ein erfreulicher Anfang mit der Niederwerfung des Aufstandes gewacht, ober noch kein durch schlagender Erfolg erzielt worden ist, zeigen die neuesten Mel sungen über die Lage um Omaruru, das etwa 50 Kilometer nördlich von Karibik gelegen ist. Ueber die dortigen Verhält nisse ist am Sonnabend folgendes Telegramm aus Windhuk an die „Koloniale Zcitschr." in Berlin gelangt: „Die Omarukompagnie ist von Okähandja über Karibik, wo 200 Mann über zwei Wochen lagen, auf Omaruru gerückt und hat dies mit Sturm genommen. Der W iderstaud war außerordentlich heftig. Auf dsutschcrSeite4Tote,7Bcr- mißte und 13 Verwundete. Tie Kompagnie ist jetzt vom Feinde cingcschlosscn und ruft 4M Mann mit Geschützen zum Entsatz. Ter Ersatztransport, der von Swakvpmund am 3. Februar abging und am 5. Februar in Windhuk zum Ersatz von Gobabis cintraf, wurde sofort zurück zum Entsatz Omarurus beordert. Die Outjokompagnie hatte ein Gefecht bei Okancno zu bestehen. Die Lage von Omaruru kennzeichnet die gefahr volle Lage des ganzen Mrdens der Kolonie. Totcnliste weist 91 Namen auf. Vermißte über 200." Das amtliche Telegramm aus Swakvpmund besagt etwas abweichend: „Kompagnie Franke ist nach heftigem Kampfe in Omaruru eingedrungcn. Feind große Verluste an Toten, Verwundeten, Groß-Vieh. Häuptling Michael ziemlich sicher tot. Auf unserer Seite sind tot: Feldwebel Müller, Unteroffizier Otto Pries, Gefreiter Linke und Schcrrcr, Reservist Scelmazid, Landwchrmann Gertitz: Verwundet: Leutnant Griesbach, Nathusius, Wollwarth, Sergeant Tante, Unteroffiziere Hecker, Ullrich, Gefreiter Milke, Naul, Re servist Hoffman», Lazcmann, Wagl. Vermißt: Patrouille ein Unteroffizier, 6 Mann. Verwundete scheinen außer Gefahr. Feind schließt Omaruru ein. — Ich habe das Korps vom „Habicht" und das Korps Winklev nach Karibik zurückbcrufen, von wo voraussichtlich morgen der Vormarsch nach Omarum erfolgt. Die Bahn ist bis Windhuk wieder befahrbar und Möglichkeit in Sicherheit gebracht." lVöllia klar sind die Angaben dieser Meldung nicht. Bisher hiev eS, Omaruru sei von den Herero belagert. Wenn nun die „Omaruru-Kompagnie" — d. h. die Kompagnie Franke, deren Marsch dorthin schon telegraphisch berichtet worden war — den Ort mit, Sturm genommen haben soll, so müßte er inzwischen von den Feinden erorbert worden sein. Davon ist bisher doch nichts bekannt geworden. Noch ausfälliger aber i t cs, daß die Kompagnie trok eines so glänzenden Erfolges selbst wieder ein geschloffen worben ist und nötig hat, um Hilfe nachzusuchen j Unser den in Windhuk einacschlossen gewesenen und min glück lich befreiten Dcuisckie» befindet sich auch der Sohn des jetzt m Ncudors im Ruhestände lebenden Professors Gelshorn aus Zabrrn, Kaiser!, kommissarischer Bezirksrichtcr Assessor Otto Gelshorn. Dieser hat am 3. Februar, abends 0 Uhr, ^em Telegramm m Windhuk ausgcgcbcu: „Bin wohlauf. Otto." — Le Beamte der Deutschen Koivuialgcsellschast für 'Südwestafnl'c-. Ganshorn, ist auf seiner Station ermordet worden, währcuci das Vieh zum größten Teil nach Windhuk gerettet wurde. Ein zweiter Beamter, Lutsch, ist ebenfalls ermordet. — Bei der Frau Zimmcrmeister Richter in Bnrbp traf eine Nachricht von oem Sohne der Genannten, dem Kaiserlichen Richter Paul Richter in Windhuk, ein. Das in Karibik aufgcgebeue Telegramm lauten .^Befinde mich wohl. In Windhuk keine Gefahr. Mein voriges Telegramm abgcsangcn." — Der in Windhuk als Sergeant bei der Schutztruppe in Deulsch-Südweslafrika sichende Sohn der Witwe Lauterb ach in Aschersleben hat seiner Mutter tele graphisch die Nachricht gesandt, daß cs ihm gut gehe. In den Kämpfen gegen die Herero ist der Raine des Ober leutnants Franke, der mit seiner Kompagnie Windhuk und Okahandja entsetzt und Omaruru gestürmt hat, rühmlichsi genannt worden. Oberleutnant Franke, der wegen seines zielbewussten und energischen Vorgehens, wegen seines kühnen Manches all gemeine Aufmerksamkeit aus sich zog, ist der älteste Oberleutnant in unserer Schujstrupve für Südwcstafrika. und seine Ernennung zum Hauptmann wird wohl baldigst erfolgen. Wenn man ab- ficht von dem Oberleutnant Volkmaun und dem aus der Reserve des 1. Mancn-Ncgimcnts hcrvoracgangcnen Oberleutnant Troost, ist Franke mit wenigen Kameraden am längsten in der Schutz» truppe angestcllt. Franke ist aus der Jngenicnrtruppc heroor- gegangcn, er hat der 1. Ingenieur-Inspektion angehört, am lO. September 1888 wurde er Leutnant und am 20. Mai 1896 Oberleutnant, sieben Tage später trat er in die Schutzlruppe ein, in der er also nun schon feit acht Jahren dient. Er hat Gelegen heit gehabt, sich auf dem beißen Boden Südwestafrikas auszn- zeichncn; er wurde deshalb vom Kaiser init dem Kvonenorven 4. Klasse mit Schwertern dekoriert. Franke gehörte zur zweiten Kompagnie unserer Schutztruppe: dieselbe ist wie folgt dis loziert: Stab, 1. Kompagnie und Reserve-Abteilung Groß-Wind- Huk; 2. Kompagnie Omaruru; 3. Kompagnie Keetmannshcwp; 1. Kompagnie Outjo; Gebirgsbatterie Orahandja; außerdem Detachements in Swakopmund, Gobabis, Gibeon, Malta-Höhe, Rehoboth, Groosfontcin, Okankwejo, Sestsontein, Karibik, Warmbad, Bcthanie. Der Koiiiimiudaiit des .Habicht" bat folgende Verlustliste »ach letzter Zuianimeiistellung telegraphilch hierher übermittelt ^ckstiepc», Freiwilliger Fossati, Pietro. Feldwebel Kuhnel. die Reservisten Gruiibmauii. Heilige, Unterosfizier Hottler. die Reiter Rackcte. Hielchcr, Dvrmlchke, Seigeant Piatzent. Unteroffizier Gaß, Nester Rordbruch, Tierarzt Kämvuh, Freiwilliger Slokamp, Ganshorn. Ermordet: Hermaui, Kosmrski, Richard Tnnsend- srcuiid mit Soh». Max Vmbera. Moritz Pilct, Ferdinand Dames, Ernst Blohm, Eduard Stüber, Meßgehilfe Mvsciiiiauer und.Hackel- beig. Lcgativnsrat Hoepncr und Wateunrher. Farmer Lange niit Kind in Klein-Barmen. Kaufmann Dieckmann mit Frau und Kmd, B»r Uutz, Farmer Lauge in Snehrivier, Ernst Utz mit Frau, Diamanten - Schnitze. Händler Kuntze. Ansiedler Bremen und Kux. Ansiedler Peters. Hermann Uhlhorn in Kierstcin, Farmer Müller und Lecking. .Händler Rose,,Hauer, Bertemann, Äarmcier und Niesle, Farmer Znnmermann. Biermai,skr,. Koezc- rowSl». Hnvncr, Graefe, Scha»Wecker. Streckenwärter Lehmann. Händler Meuter, Frau des Farmers Müller. Krvnewillcr, Joast. Max Scbroedcr v. Falkcnhaiisen, Händler Kuclbcl, außerdem 51 vermißt. Neueste Dralitmeldnunen vom 7. Februar. Berlin. Gestern abend fand beim Reichskanzler an läßlich des Geburtstages der Gräfin v. Bülow eine musikalische Soiree statt, zu der der Kaiser und Prinz und Prinzessin Heinrich erschienen waren. Unter anderen waren auch Frau Cosima und Siegfried Wagner anwesend. Schwer! n. Der Großherzog ist heute nachmittag ngch Wien abgcreist. Frankfurt a. M. Die Königin von Schweden und Norwegen ist heute vormittag hier eingetrofseii. Paris. Aus Cherbourg wird hiesigen Blätter» gemcldci. daß ein englischer und ein jopanifcher Offizier in Zivil in Begleitung eines s ranz mischen Offiziers ohne Bewilligung des Marineministers das Marincarscnal besichtigten und daß der französische Offizier d>c den Besiichsvorfchristen gemäß beim Eingänge abgelegten photographischen Apparate wie der an sich nahm. Der Scepräfekt ordnete über de» Vorgang eine Untersuchung on. Gerüchtweise und unter Vorbehalt wird hinzugcfügt, daß ein französischer Offizier des Unterseebootes und ein englischer Offizier verhaftet worden seien. Petersburg. Wie aus Eriwan gemeldet wird, ist am 5. d. Mts. ans den Krcischef oon Etschmiadsin, Kapitän S ch m c r - ling, ein Angriff mittelst Revolvers verübt worden. Der Kreisckicf blieb unverletzt, der Angreifer entkam. — In Tultschin in Podolicn ist am 5. d. Mts. morgens 5 Uhr ein sekunden langes Erdbeben verspürt worden. Bericht der Aktiengesellschaft der Dresdner Gardinen- und Svikeii-Maniiinktur >» Marschau. In de», oorlicgendcn Geschästü- bericht über dav am AI. August dceudctc Betriebsiabr schreibt der Beistand solgendeö: Die besseren Allssichten, welche wir unter Berücksichtigung der guten vorjitbrigcn «Leute machen zu dürsten glaubten, baden sich, sowcii es unsere Brauche anbelrisst, leider wider Erwarten nicht verwirklicht. Die Nachfrage in unseren Artikeln, welche im Nnsnnge des letzten Geschäfts jabrcs ganz gut eingesetzt bgttc, lieb im krübjnbre wesentlich nach und er- gab cs sich zur Evidenz, daß die in Rußland vorhandenen ProduktionS cinrichtungc» die Ansprüche des Konsums be! weitem übcrtrafe». Wir hielte» eS deshalb sür richtig, de» Betrieb nach Möglichkeit dem icwelligcn Absatz enNprcchcnd und nur aus feste Aufträae bin einzurichlc», so daß wir bis zu Ende des Geschäftsjahres in wesentlich vermindertem Umsange produzierten. Hierdurch murre cs uns allerdings möglich, den Lagerbcstand um K2 4V8 R. zu ermäßige», doch vcigrößertcn sich andererseits die antciligcn Betriebs kosten naturgemäß »ich! »»bcirächtlich und ergibt deshalb unsere Bilanz inkl. Boitrag nur cmcn Gewinn uon 40 Ml N., den wir Vorschlägen, zu Abschreibungen »> verwenden. Es ivnd von der Entwicklung der wirtschaft lichen und Politischen Berbältulfle abhäugc», ob der russische Markt sür die großen geschussene» Ncunniagen dauernd nlisnabmcsübigcr wird und bessere Zeiten auch dann sür untere Branche eimrcle» weiden. ^ n 2 -2 !?» st r- 8 L- § 5
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