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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-05
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1889
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Erscheint täglich früh Ü'/, Uhr. Lrterti«, ooö Lr»etUi« JnhemneSgnsse 8. -PrechkuLdk« der Uedielis». Bnrmittag« 10—12 Uhr. Nachmlitog« 5—6 Udr. GG> n» «>n,'crv »ch« HO s» N«»«N»» «chi «r»m»üch. «—»»« »e, ftir »,« nöckftk-l,«»»« ««»»rr -eflt««ten An Irr, Ir an »«cke»t«,en bt» 5 lltzr Nach««»,,,». -»«»».nn» Feftt,,r» sriitz b>»'i.3 Uhr. I» de« /Male« für I«s.-A«nah»e: v«t» »r««. UniverssiätSftraß« 1. . .. . ^ L.nt» Lösche. KLth»rt»e«ftr. S3 part. unk> -ü,1g»platz 7, >»r bt- »,,» U»r. UchMtr.TllMatt Anzeiger. r»M I«, »»IM, L«a-l,. iwss-MMii*' Abonnement-pr-i» vierteljährlich 4»/, Mk. incl. vnngerlohn 5 Mk., durch dt« Post bezogen 6 Mk. I«d« einzelne Nummer W As. Belegercmplar 10 Ps. Gebühren für Eztrabellage» (in Taqedlatl.Format gesalzt! «tz«r Postbrlöroerung KO Mk. «tt Postbefürdettinq 70 Mk. Insrnür 6 gespaltene Petitzeilr SO Pf. Gröbere Schriften laut uns. Prer-verzrichntß. radellnrischer ». giffernso» »och höherm Lnrif. Keclamen unter dem Redaetion-strich die 4gelpalt. gelle 50 Pf.. vordenAomilieunachrichte» di« 6 gespaltene Zeile 40 Pt. Inserate sind stet» au die t-rpedttton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahl»»» prnouumenmcko oder durch Pop. Nachnahme. 5. Tonnadrnd den 5g Januar 1889 83. Jahrgang. Zur gksiilligeil BeachlMg. Unsere Expedition ist morgen Tonntag, de« «. Januar» Bormittag» «nr bi» !,» Uhr geöffnet. Lrpsckition Svs I,elpr1x«r 'raxedlattes. ' Amtlicher THE «ckaolltmailillig. Nachdem die Gemrinvebezirke von Reudnitz und Anger» Lrvttenvors mit dem 1. Januar 1889 mit dem Stadtgemeinde» dezlrk Leipzig vereinigt worden sind, erstreckt sich der Bezirk der katholischen Schule zu Leipzig, welcher nach tz l der toealschulordnnng der katholischen Schulgemeinde zu Leipzig »om Jahre 1880 den bisherigen Diadtgemrindebezirk Leipzig in sich begreift, vom gedachten Zeitpunkt« ab auch aus me »er Stadt Leipzig einverleibten Bezirke der Gemeinden Reudnitz und Angrr-Erollenbors. was wir mit dem Bemerken zur öffentlichen Kennlniß bringen, daß die erwähnte Localschul» ardnung und tztz. t—K der orlSstalutarischea Bestimmungen über den katholischen Schulau-schuß zu Leipzig vom SO. Sep tember 1875 sür die aurerwLhaten Bezirke mit de« t. Januar 1388 in Kraft getreten sind. Leipzig, den 2 Januar 1888. Der Natb -er Stadt Lei»»»«. vr. Georgs Dilisch. ,ff. Vekannlmachlln-. Dir machen hierdurch öffentlich bekannt. 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welch« Oster» 1887 und Oster» 1888 au» einer der hiesigen Volk«- schulen enllassen worden oder von einer höheren Schule abgegangen sind, ohne im letzteren Falle da» 15 Lebens jahr vollendet und Re Elaste erreicht zu haben, welche diesem Alter nach dem Plane der Schule entspricht, zu dem Besuche der Aortbil-»»g-s«ß»»le für Knaben verpflichtet sind; 2) daß die Anmeldung derselbe«, wenn sie im Bezirk der I. Fortbildungsschule wohnen, bei Herrn Direktor Nächster, dafern sie sich aber im Bezirk der U. Fortbilvung-schule aushatten, bei Herrn Direktor vr. Störl zu erfolgen hat; 3) daß hier einziehen re Knochen, welche Ostern 1888, 1887 und 1888 au» einer auswärtigen Volksschule entlasten worden sind, beziehentlich unter den bei 1) angegebenen Voraussetzungen eine bvbere Lebranstall verlosten haben, ebenfalls zuin Besuche der Forldil» dungsschule verpflichtet und sofort, spätesten- aber ^ bin«»» drei Tagen «ach de« Stajnge, bei dem Direktor der Fortbildungsschule ihre« Bezirke» anzumelden sind; 4) daß auch diejenigen Knabe» in genannte, Zeit angemelvet werde« «Lffea, welche ans traend einem Grunde von de« Besuch» der städtischen Fortbildnng-schnl« entdnnde» »» sei« glaube«; ö) daß Ettern, Lehrherren, Dienstherrschaften und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu SO ^k, dir im Falle der Nichterlegung in Hast umzuwandeln ist. die schnlpstichttgen Knabe« z» dieser M» «eldung anzuhaltea oder letztere selbst vor» »nurbneen haben, wie auch die sän«tge« Schüler selbst wegen Unterlassung der Anmeldung und Hinterziehung der Schulpflicht die gleiche Etrase verwiiken. Leipzig, am 2. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lehnerl. Vrkauulmachlmg. Da« Dtakoaat z« Laucha mit lpsarra«t z« Sortitz ist zu besetzen. Da- Viakonenee« dieser Stelle beirägt «eben freier Amtswohnung i37vo Mark 7 «sonnige. Bewerber werdeu ausgefordert, ihre Gesuche nebst Zeug- uiffen di» zum A«. lansende« Monat christlich bei »n« einzurr>chen. Leipzig, den 3. Januar l888. Der Bald der Stadt Leipzig. I». 8871. Dr Georgi. Krelschmrr. Pkk'.anntmachllng. Die Stücke AL und -S de» diesjährigen Netch-- gesetzblatte- sind bei uns eingegangen und werden bi- u« AG. Januar k. I. aus dem Rathhaussaale zur Ein» ichtnahme öffentlich auShängen. Dieielben enthalten: kr. 1835. Gesetz, betreffend die Vorarbeiten flir da« Na tionaldenkmol Kaiser Wilhelm'« I. vom 23. De» cember >888. kr. 1838. Gesetz, betreffend Abänderungen de» Gesetze» über die Nationalttät der Kauffahrteischiffe »nd ihre Befugniß zur Führung der Bunbesflagge vom 25. Oktober 1887. vom 23. December 1888. Nr. 1837. B-kanntmachung. betreffend die Einfubr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen de» Garten baue». Vom 18. December 1888. Nr. 1838. Bekanntmachung, betreffend AuSfllbrungSbestim- mungen zu dem Gesetze Uber die Einführung der Gewerbeordnung in Elsaß. Lothringen vom 27. Februar 1888 (ReichS-Gesetzbl. S. 57). vom 22. December l888. kr. 1833. Zusanverirag zu dem Handelsverträge zwischen Deutschland und der Schweiz vom 23. Mai 188l. Vom ll. November 1888. Leipzig, den 31. December 1888. Der -iath der Stadt Leipzig. ' ^ Krumbi Nrilsihlllr >»>ö Progymniikiim Anmeldungen lür d.e Ostei ai'InaliM' wrrd v enm^en- «- s-.. -»,. Holi-Aultioii «nf 8»eukauer LtaatsfnrstreNter. Mnuia», »ru 1^. Aanusr »s». 2-, von »ori'iU.a^ 9 Uve » dtiltelwaldlchläzen. 7'''"."!... 7». ."i- SI 0 a a Ü1 ^p 47 - »eißbuch- - ^ ' 3—8 ' ' !78 - rüfterne - 10—44 - - . . Vr. Georgi. biegel. VekauutNachllug. Vrennholzauclion. Mittwoch, den I«. Januar 188» sollen von vor mittag s Uhr an in» stzorstrevieee bonnewttz, di« in Abtheilung l und 2 ausdereitcten Brennh-lzer, al«: -a. 25 Raummeter Sicken- unbj Br-NNschett-, sow^e c». 18» harte Abra««banfe» und ' Schlagrei-ighapse» (Langbansen) unter den öffentlich auehüngenre» Bedingungen uno der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Anfawnnenknnst: aus den Holzschlage im Dvlitzer Holze aus ber Kreuzung der Raschwitzer und Dvlitzer Linie. Leivzq. am 27. December 1888. De» Natb- Aorstdepntatio». Hohauctio«. D»««er»tag, den I«. Jannar 188», sollen von vormittag» 9 Uhr an im Forstreviere GraSdorf 130 Langbansen und 28 4»bran«banfe» unter den öffentlich ausbängeikvea Bedingungen und der üb- licken Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft Werden. Anfawwenknnst: im SLan, ,« Bahnhän-chen. «»pz»g, am 3l. Deeember 1888. De- Rarh- Uorstdepntatio«. In Gemäßbeit de» tz l der Vorschriften für die AuS- sühenng von Anlage» zur Benutzung der Stadtwafferknnst »»» -. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Lont- Müller in Gobli«, Eiienbadnstraßr Nr. 23, pn llebernadme solcher Arbeiten bei un» sich angrmewet »ck de« Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen «ch. gewiesen hat. Leipzig, de» 3 Januar 188«. Der Math ber Stabt vr. Georoi. Wolf« Vekanntmchllag» 3-6 ^—8 - 2— 4 - 3- 4 « 4^""» - S—4.K- 3—5 - rüsterne rrlene » 10—34 ^» Pappeln« - 33—bl « rswene « 10—33 « m^bd- « 10—24 - ahocaeoo« 10—2t « linden« » 13—53 » aSpene - 14—43 » eichene «»»scheite, Dienstag, »en I». S"««" ^ 2». von Bormitiagl 3 Udr an folaend« rbendaselbft aoiberettkie «rem.Hölzer, al«: l gennr ^ ^ ^ ^ Brennscheue, zz « - BreantiiUppel, 28 - - Zacken. 13 « eichener Broch, 463 - harte» «draumreistg. 848 harte Langhausea „v 156 na hatte Liöcke . » —. sieiaett.wttb«».^ ^ «m Schlage 72 °» der Snsawwenknnft an 1 »nooil-Hä-iicher Straße. Zottttrle: Schweißer'» Die Stücke 16 und 17 deS vorjährigen Gesetz- «nd Verordnung-blatte- sür da» Königreich Sachsen sind bei uns eingeaanaen und werden bi« znn» AI. diese-Moaat- aus dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dieselben enthalten: Nr. 65. Verordnung, die deutsche Wehrordnung vom 22. November 1888 betreffend; vom 24. De- cember 1888. Nr. 6«. Bekanntmachung, die Eröffnung de« Betriebe- aus der schmalspurigen Secunvärbahn von Schvnsrld nach Geyer betreffend: vom 28. November 1888, Nr. 67. Verordnung, zu AuSsühruna de« tz. 66 de» Reich«. Militairgesetze» vom 2. Mai l874 und vom 6. Mai 1880; vom 15. Deeember 1888. Nr. 88. Verordnung, die veränderte Verfassung de» Polizei. amte« zu Leipzig betreffend; vom 17. December 1888. Nr. 69. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum sür Erweiterung der BahnhosSanlage in Scbnitz betreffend; vom 15. Deeember 1888. Nr. 70. Bekanntmachung, die Ueberweisung der Gemeinde Reudnitz in die Ephorie Leipzig I betreffend; vom 24. December 1888. Leipzig, de» 4. Januar 1889. Der Alath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Kru,nb>egel. Vekanntmachung. Nach tz. 6 der ort-statutarischen Bestimmungen Uber den ScktNlau-schust der Stadt Leipzig haben in letzteren all jährlich 4 siändlge Schulmänner, unter denen mindesten» 2 Direktoren sein müssen, neu einzutrelen, und e» sind diese 4 Mitglieder von den Directoren und sämmtlichen ständigen Lehrern und Lehrerinnen der hiesigen städtischen Volksschulen zu erwählen. Indem wir hiermit die Wahl sür da» Jahr 1889 aus Sonnabend, den IA. diese« Monat-, Nachnetttag- von !1 bi- S Ubr anberaumen, ersuchen w,r die Herren Directoren und stän digen Lehrer und Lehrerinnen der hiesigen städtischen VolkS- 'hulen einschließlich der Schulen von Leipzig-Reudnitz und eipzig-Anaer-Erottcndors. die Stimmzettel u> der genannten Zeit ine Saale der I. Bürgerschule persönlich ab» zugeben. Leipzig, am 3. Januar 1889. Der Schnlan-schutz der Stadt Leipzig. Walter. «hnert. Schule M Sohlis. Die Anmeldniig der für Ostern 1889 schulpflichtig werdenden Kinder nimm« der Unterzeichnete »om 7.—10. Januar, «Mmiitag« von 10—12 und Nachmittag- von 2—4 Ubr enlgeae». Slnsnabmesihig sind ale Kinder, welch« bi« znm SO. Juni 1889 da« 6. Lebensjahr erfüllen. «orzulegen ist bei der Anmeldung ei» Impfschein und sür jede» ««»Wärt» geborene Kind «och ein G,hurt»teugn>tz nebst Dans- hrschrtniftlin«. «nmeltangepflichtig sind auch solche Kinder, wrlch« eniwcder wegen körperlicher oder geistiger Unreife noch nicht ans- genommen werden könne», oder welche anderwei» iinterrichlei werden solle». Die Anmeldung hat nur durch dir Alter« bez. Pfleger der betr. Kinder »n geschehen. Gadlis, den 1. Jannar 1889. Irr Lchnldireetnr. I Latz«. Von dem nnterzeichneien Gemeindernihe sollen f«f«rt zwei Gchntzlente »nd rin V«te neu ana-stellt werden Der Gedolt, einschließlich de< Bekleidung-gelde- »nd der Woh- »NNqSentschüdignng, beträgt für jede Stelle 355 >1 Nur solch« Bewerber, die bereit« längere Zeit mit gutem Lrsolgr bei Berwalluncsbeliördra t» ähnlicher Dienftslrllung sich befunden d«dr». wo»en ihr« Gesnch, »nter Beifügung von Zeugnisse» in de- Pa^tw« Abschrift -i» 1». Jan«« 188» »»her rinreichr». Zen,»iss» werde» nicht zurückgesendet G»i.li», am 8. ganmir 1889 Der Gene ein dernttz. Ein««» ^"Zahlttcfle: Schmcißer'» Gastbos in -änichen. Grrpitndrrschrettungrn stn» n«i»>8sst- itw-kmist rilitiii Herr Förster Dhnmast in 'v^ntz'Kbrevberg. Königliche Fnrstrrniernrrwaltnng 8wenkiu «u» «önigltche» Aarftrrnlamt Wurzen, am 2. Januar 1889. Lomler. Nichtamtlicher Theil. Die Lage iu Gstaftika. ES mehren sich di- Anzeichen dafür, daß die Eroberung der Aequatorialprovinz de» Sudan durch den mahbiliische» General Omar Dialch und die Gefangennahme Emin'ö und Stanley'» Erfindungen OSman Digma - waren, um sick den Besitz SuakimS zu sichern. Dagegen fehlt e» bisher noch an ollen irgentnne zuverlässigen Nachrichken über da- Schicksal Slanley'S. Die denselben betreffenden Meldungen reiche» zwar bi» Ende August und weisen auf den Aruwhimi als damaligen AusentballSort Stanley'» und der Nachhut seiner Mannschaften, aber wa» diese Meldungen verdächtig macht, ist der Mangel jeglicher Mittheilung von Stanley selbst. In dieser Beziehung kann also nur von der Zukunft Lickt er- wartet werden; für jetzt ist die verhällnitzmäßige Sicherheit darüber, daß der Stand der Dinge in Wadelai und Lavo unverändert ist und baß Emm kort noch als Statthalter de- Khedive waltet, al» ein werlhvolleS Gut zu betrachte». Weniger günstig ist die Lage an der Küste von Zanzibar. Dort hat sich ein fortdauernder Kriegszustand enlivickelt, in welche», nur durch wiederholte» Eingreiscn der Mannschaften deutscher Kriegsschiffe die Ausreckthaltung de» deutschen Besitz stände» in Bagainoyo und Dar-c»-Salam ermöglicht worden ist Noch in neuester Zeit bat ein Kamps in Dar-eS-Salam slatlgesunden, in welchem viele Araber getövlet worden sind. Die Meldung entbehrt leider der wünscheiiSwerthen Klarhril und Autführiichkeit, aber so viel läßt sich daraus entnehmen, daß Tar-eS-Saiam in deutschen Händen grblieben ist. Er hat sich hier derselbe Fall wiedttholl wie in Bagamoyo. Auch dort hat der brkannte Araber Buschiri drn Angriff organisirl und ist zurückaeschlagen worden. Wa« diesen, Führer der Be wegung zu statten kommt, ist der Mangel an Strrilkräflen. welche ih» aus der Flucht in da» Innere verfolgen und seine Streitmacht veruichlen können. Bei jedem neuen Zusammen- stoß ist der Zweck immer nur die Zurückweisung de- An griffes, aber nicht die Verfolgung der Angreifer bi» zur Ver nichtung. Sobald die erlittenen Verluste durch neuen Zuzug ou- dem Innern ausgeglichen sind, kommen die Araber wieder und der Kamps beginnt von Neuem. Daß Vieser Zustand nicht verewigt werden kann, liegt au der Hand, und ko besteht denn auch die Absicht auf deutscher Seite, feste Garnisonen in d,c Küstensiädte der deutschen Interessensphäre OstasrikaS zu legen und von dort auS Kr>egS- züae in da- Innere zu unternehmen. Nach dem Wieder- Zusammentritt dr» Reichstag» soll die vom Grase» Bismarck m Aussicht gestellte Vorlage eingebracht werden, und dann wird System »n den Kamps gegen dir arabischen Sklaven- bänvler kommen. Für die Maßregeln gegen die aufständischen Araber sind die Ereignisse in der Aequatorialprovinz de» Sudan nickt maßgrbcnd; der nächste Zweck kann nur sein den gestörlen Besitzstand de» deutschen EckntzgebieleS an der ostasrika,»scheu Külie in seinem früheren Umfang, wie er vor dem 15. August bestand, wiederherzustellen und gegen kü„s t,ge Beunruhigungen diese« Besitzstände» geriqnrle vorkeh rungen zu trefsn,. ^ Eine wesentliche Veränderung der Lage ist durch da« sehr unkluge Verhalte» de« Sultan» von Zanzibar herheiorsülirt worden. B-kannNich bcries sich MarqmS SaliSburv he, Ber tretung de« Abkommen, mil Deulschländ weg,» ver Küsten ^ v'-'n P.irla'iient ous vig dadurch gebotene Ge egenhett, d.e ,ur England werlhvolle Selbstständigkeit de» Sul -0<"'r'bar aufrecht zu erhallen Dieser arabische Häuptling hat aber den aus ,hn von englischer Seite gesetzten ""'ll entsprochen, daß der hnglische General. tÄ.. ^ s^bst aus die nolhwendigen Folgen Handlungsweise gegen seine eigenen Unser- thanen aufmerksam machen mußte. Der Sultan hat auch dir Blockade nicht bestätigt, sie ist ohne sein Zuthun in Kraft ge treten. und wenn sie auch biSber nur von deutscher Seite mir Erfolg gebanddabt worden ist, so nehmen doch auch englische Kriegsschiffe daran Theil. BemcrkenSwerth ist auch wa« Lalidbur» in der OberbauSsitzung vom 2l. December bezüglich ber Beschießung Bagamoyo» durch deut'che Krieg« chlisc gesagt bat. Er sagte, daß Deutschland Ta». rva»'e» qethan trade, auch auSgesührt haben würde, wenn e» mit Lngland kein Abkommen wegen der Blockade der Küste ge troffen bätte Unternehmungen Deutschland- in da» Innere von Ostasrika berührten England nicht Salisbury ist stet» qenvlhigt. die Blockadematzreqel dem Parlament gegenüber zu vcrlbeikigen; man sieht die Mitwirkung der Flotte im Paria- ment nur ungern und möchte man einen Vorwand finden, um der Ebernommenen Verpflichtung wieder ledig zu werken Eine wichtige Frage ist angesichl« der wiederbolien Kämpfe bei Bagamoyo und Dar^S-Salam. wa» au» der von deutscher Seile bei letzterem Ort errichteten Niederlassung sür befreite Sklaven weiden soll, wenn sich die Kämpfe mit den Arabern iet» erneuern. Diese Frage drängt zur Ergreifung wirk samer Gegenmaßregeln, und wir dürfen der zielbewußten Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten vertrauen, daß sie bereits die nölhigen Anordnungen getroffen hak. um sür alle Fälle gerüstet zu sein. ES darf dabe, nicht außer Acht gelaffen werde», daß auch die Widerstandskraft der Araber iöre Grenzen hat; die wiederholten Niederlagen und schweren Verluste, welche sie bei allen Kämpfen mit der deutschen Kriegsmarine erlitten haben, kann sie nicht dazu ermuthigen, sich neue Schlappen zu holen. BcklagenSwcrlh ist. daß die Engländer ihren Sieg vom 20. December Uber OSman Digma nicht weiter versolgl haben. Sie verfügen über die nölhigen Slreitkräsle, um in ber Gegend von Suakim sür lange Zeit Ruhe zu schaffen; sie haben aber dem Lärm der Opposition im Parlament nach gegeben und nach dem Entsatz von Suakim ihre Truppen zurückgezogen und dadurch aus die Früchte ibre« leicht er- - rungenen Erfolge» Verzicht geleistet. Die moralische Wirkung de« Siege» vom 20 December aus die Araber, die nicht i» Abrede gestellt werden kann, würde bei Weitem durchschlagender gewesen sein, wenn dem Siege die Vernichtung der Angreifer gefolgt wäre, statt dessen gewährt man ihnen Zeit und Gelegenheit, sich wieder zu sammeln und den Angriff zu wiederholen. Ta» ist eine Kriegführung von einem Tag aus den anderen, aber keine solche, welche den Frieden verbüral. Auch >m Jahre 1882 haben die Engländer den Kamps zu einer Zeit abgebrochen, al» er eigentlich erst be- ginnen mußte, wenn der Zweck erreicht werden sollte. Nach dem Siege bei Tel-el-Kebw am 13. September 1882 zogen die Engländer in Kairo al» Sieger ein und kümmerten sich nicht um die Bewegung, welche sich von Korbosan her ent wickelte. Die Vernichtung der 11 000 unter HickS Pascha bei El Obeid war da» mewento wori. rvelcheS den Engländern in Kairo znqerusen wurde, aber sie verharrten in ihrer ge träumten Sicherheit, di« Khartum gefallen war und die Mahditen biS nach Dongola und darüber hinan« vorgedrungen waren. Wer nicht einmal durch Erfahrung klug wird, kann sich nicht darüber beklagen, wenn die Dioge eine schlimme Wendung nehmen. * Leipzig, 5. Januar. * Der Bunde »rat h hielt am Donnerstag eine Plenar sitzung ab. Aus der Tagesordnung derselbe» standen u. B die Vorlage wegen der Beseitigung der Umlaus-verbolS der österreichijchen Scheidemünzen m einzelnen schlesischen Grenz- bezii ken, dle VollzugSbestimmunge» zu dem deutsch-IHmeizerischen Handelsverträge, der Gesetzentwurf über die Ausführung de» inlernationalen Vertrage» zur Unterdrückung des Branntwein banvel« unter den Norbseefischern aus hoher See, sowie zwei Elsaß-Lolhringen betreffende Vorlagen: die Gesetzentwürfe, betreffend de» LandeShouShallSetal 1889 90, und betreffend Grundeigenthum, Hypothekenwesen und NotariatSgebühre». * Die Mittheilungcn, daß der GesnndbeitSzustand deS Reichskanzlers Fürsten Bismarck nicht befriedigend sei, treffen nicht zu. Augenscheinlich liegt ein Mißverständniß vor, denn die Frau Fürstin BiSmarck ist seil einigen Tage» unpäßlich. Im Uebrigen soll der Reichskanzler nach wie vor an der Absicht festhalteu, in der ersten Hälfte de« Januar nach Berlin zu kommen. * Die Verleihung de» Schwarzen Adlerorden» an den früheren Minister von Puttkamer sucht man von verschiedenen Seiten als ein bochpolilische« Ereigniß auSzu legen. Wie so oft, begegnen sich hierbei wieder die Radikale» und die Rcaclionaire. Die „Kreuzzeitung" ist m der glück lichen Lage, die Aeußcrungen der „Freisinnigen Zeitung" Uber diesen Fall sich anzueignen. Die beiden entgegengesetzten Richtungen glauben eben sür ihre einseitigen Parleizwecke da durch Erfolge erzielen zu können, baß sie behaupten, an höchster Stelle sei Neigung zu einer ausgesprochenen ReactionSpolitik vorhanden. Beweiskräftige Tyaisachen und Kundgebungen verschiedener Art haben diese Unterstellung deren» entschieden genug zurückgcwiesen. Wir baden ollen Grund anzunehmen, daß die in Rede stehende Ver leibung lediglich persönlichem Wohlwollen sür de» srllheren Minister entspringt, aber nicht die geringste acluell - politische Bedeutung bat. Die sreiconservatid« „Post" sagt: „Wenn eine persönliche Genugthuung nunmehr in ber Form der Verleihung eine« Koben Ordens erfolgt, so wird darin zugleich da» äußere Zeichen vaslir zu e, kennen sein, Laß ein Ausgleich aus dem anderen Wege dcr Wieder verwendung im Staat»- ober ReicbSvienst nicht ersolgen soll. Einem solchen Act würde also lediglich die Bedeutung bei wohnen. dem definitiven Verzicht aus die Rückberusung die persönliche Spitze zu nehmen und so die sachlich unter dem richtigen politischen Gesichtspunkte erfolgte Erledigung der Frage nunmehr auch nach der persönlichen Seite hm har monisch zun, Abschluß zu bringen." Wir glauben, daß die .Post" die Erwägungen richtig wiedergiebt, »uS denen jene dobe Ordensverleihung erfolgt ist. Die politische Bedeutung derselben könnte also nur daran liegen, daß von eine, Wieder verwendung de» Herrn von Puttkamer im hoben Staatsdienst sür die Zukunst nicht die Rede ist. * Bezüglich der geplanten Theilung der Regierung von Schleswig-Holstein schreibt der Bürgermeister von Schleswig den „SchleSwigrr Nachrichten": „Aus Giund der mir nachträglich zogeganarnen, unbedingt zuverlässigen Infor mationen bin ich in der Lage, milzulheilcn, daß. im Anschluß an die inv.zlichcrwejsk eintretcnde Thciiung der Regierung, «ne Verlegung de» Oberpräsidium» nach Kiel liSher von keiner Seit« in AuSficht genommen worden ist."
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