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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150113022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915011302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150113
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915011302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-13
- Monat1915-01
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D WÜM wird den L. VN D.wdea und Umgebung am Log« vorher bereit» zugestellt, wihrend «» die Post.Bezieh« am Morgen in ein« Gesamtausgabe «halte«. 89. Jahrgang. ^ 13. Bezug«-«ehühr für Dre». be» de, tl^ich,»«i. matter Zu»»«n, tan Sann- u. M-niagln nur «kimay« KOM.. durch auiioLiNac Amuchm«. itrllrn di» » S» M. B«i «inmattger Zu- >>elun> durch dl« Post »M.tohnelikttcllgkld». 8u»la»d: vefter. nlch-Un-arn d «d Nr., Lchoni, ».«» grk». «alien 7 17 Lin. - achdruck nur mU deutUchar 0»«N«»- »naad« <»I>rr»dner -N-chr.-rpiieilia. Un- «»langl« LchnfisNlck« »«d.nichtaufdewabrt. Z! Mittwoch, 13. Januar 1918. Telegramm. Aüresff: Nachrichten LreSbe«. E»egvLrrrHe1 185G Druck und Verlag von kiepsch öc Reich ardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 58M. Sanimelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25241. Nachtanschluh: 20011. »uzetgen-Vretf« Nnnadill« von Lnttl». diaungen di» nachm »Uhr Sannch,» mo viarirlchrch, W non II bi»'/»i silp. Dl. «lnivaltla« Zril« <«!»>> «Eildrn» «, Pf., dir zwrilpalltae Zille auf lull-ile 7« Pf., dl. I-xllpal«. «ellam«»ilr I,.» M.. ga«U«r» Nachrlchten au» Dr«^ de« di« «inl„U. ZklI- Ä Pf. — In »bl». m«rn nach Gmn«. und Keierta,«. «chdhlk Prei»Itltzi.-Lu«». «iaeSuskLm nur,e««n Varauidtmiluni. Ied«,B«ie^iätlt»Pl. Unsere Erfolge in den Argonnen. Sehr schwere französische Verluste bei Perthes.—Einnahme eines Stützpunktes in den Argonnen.—Der französische Besamtverlust in den östlichen Argonnen. — Günstige Lage in den Karpathen. — Französische Verleumdungen. Der amtliche deutsche Schlachtbericht. Grobes Hauptquartier, 12. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich des Kanales von 8a Bassäc finden geriug- siigige Kämpfe statt, die bisher ohne Ergebnis waren. Nördlich Crouy griffen die Franzosen gestern abend an. wurde« aber unter schweren Verlusten zurückgeworscn. Heute früh lebten die Kämpfe hier wieder ans. Ein gestern nachmittag in der Gegend östlich Perthes unternommener französischer Angriff brach in «userem Feuer zusammen. Der Feind hatte sehr schwere Berluste. I» den Argonnen wurde a« der Römerstraße «in französischer Stützpunkt erobert. Zwei Offiziere und 1 < 0 Mauu fiele« dabei in uusere Hände. In deu Kämpfen i» östlichen Teile der Argonnen sind de« Franzosen seit dem 8. Januar seinschließlich der gemeldete«) ein Major, drei Hauptleute. 18 Leutnants und 1K»«I Mann a« Gefangenen abgenommcu worden, so duk ihr Gesamt- »erluft einfchlietzlich der Toten und Verwundeten in diese« beschränkte« Gefechtsranmc aus 3SNl» Mann ge schätzt wird. ,Französische Augrisssversuche bei Slilly. südlich Sankt Mihiel, scheiterte«. Oestltcher Kriegsschauplatz. I« Ostpreußen nichts Neues. Russische Vorstöße im »SrdlichenPolcn hatten keinen Erfolg. Unsere An griffe i« Gebiete westlich der Weichsel machten trotz des schlechte« Wetters an einigen Stellen Fortschritte. Ans dem östliche» Pilica-Uscr keine Veränderung. Oberste Heeresleitung. Ueber die Kriegslage im Westen schreibt der militärische Mitarbeiter des „Zur. Tages auzeigcr": Die heftigen Zusammen stütze im El sa tz haben nachgelassen und die Positionen sind wieder ausgeglichen wie vor Beginn der letzten Kämpfe. In den Argonnen dauert der gegenseitige Minenkampf fort. Das wochenlange in de» französischen Meldungen mieder kehrende stereotype „In den Argonnen haben wir leichte Fortschritt zu verzeichnen" ist seit einiger Zeit aus den Be richten verschwunden, was für den tatsächlichen Stand der beiderseitigen Operationen autzerordentlich beachtens wert ist. Neu« Kämpfe bei Zeebrügge k Aus dem Haag meldet die „Tägl. Rundsch.": Gestern Mon tag morgen soll in der Bucht bei Zeebrügge eine sehr heftige Kanonade stattacsunden haben, anscheinend her-- voraerufen durch neuerliches Erscheinen englischer Kriegsschiffe. Nach anderen Meldungen sollen Schiebversuche mit Neuan gekommenen Geschützen vorgenommen worden sein. (W. T. BI Herabgeschosseue feindliche Flieger. Ein Amsterdamer Blatt meldet au» Sluis: Eins der feind lichen Flugzeuge, die am Sonnabend über der Küstenstreckc er schienen, mutzte bei Zeebrügge niedergehen, da der Benzinbehälter getroffen worden war. Tür französischer Flieger und ein englischer Offizier wurden dabei gefangcn- genommen- kW. T- B.j Ei« deutsches Flugzeug in de» französischen Linien. Aus Paris wird gemeldet: Ein deutsches Flug zeug wurde bei Amiens von einem französischen Flug zeuge verfolgt und zur Landung gezwungen, wobei es in die französischen Linien fiel. Bon den Insassen des deutschen Flugzeuges wurden ein Offizier getötet nnd ein anderer verletzt. sW. T. B.j Trügerische srainösische Hoffnungen. Der „Republicain" schreibt: Die ganze Front der deutschen Armeen in Frankreich gleiche einer starken Festung, deren Einnahme eine lange Belagerung erfordere. Ganz Belgien sei auf» beste verschanzt und befestigt. ES würde ungeheuere Opfer kosten, die Deutschen zurückzutreibeu. Der Rückzug werde aber freiwillig sein unter dem Zwange von Ereignissen, deren Verwirklichung man erwarte, nämlich einer Landung der Engländer bet Zeebrügge, einer Diversion ans einer anderen Stelle der Front und eines Einsalles der Russen in Schlesien. sW. T. BI Der französische Mitzerfolg im Elsatz. ^ Französische Verwundete erzählen, datz man in fran zösischen Heereskreisen sich sehr viel von der französischen Offensive im Oberclsatz versprochen habe. Man habe ge hofft, längstens bis Neujahr wieder in Mül hausen etnrücken zu können, zum mindesten aber glaubte man mit dieser Offensive die deutsche Front in Nordfrank reich und Flandern zu schwächen. Französische Offiziere cr- erklären, es wäre einfach den deutschen Truppen gar nicht bcizu kommen gewesen. Jede Lücke der deutschen Verteidigungslinie sei rasch wieder ausgesüllt worden, gerade als ob Deutschland Truppen Hütte aus dem Boden stampfen können. Anderseits hätten die Franzosen bei Beginn der Offensive alle ihre verfügbaren Kräfte ein gesetzt. «ine wettere «timme gegen öle japanische Hilfe. Der Pariser „Ganlois sagt: Eine japanische Inter vention sei eine Erniedrigung für die Armeen der Verbündeten und eine Gefahr für die Zukunft Europas. Wir würden uns, sagt das Blatt, den Anschein einer Macht geben, die die Gelben zur Unterstützung der euro päischen Zivilisation anrufen mutz, um zu siegen. Aber wir müssen und können ohne sie siegen. lW- T- BI Tie französische Benülleruna über die dcutjchr» Soldaten. Ter schweizerische Oberst Müller, der vor kurzem Gelegen heit hatte, mehrere von den Deutschen besetzte französische Dörfer zu besichtigen, berichtet, überall hätten die Leute ihm versichert, dieTeutschen seien sehr höflich und der Verkehr mit ihnen gestalte sich sehr angenehm. In einem Hause, wo 20 Deutsche einquartiert waren, habe ihm eine junge Frau, nach dem Betragen der deutschen Soldaten befragt, l:v- haft und nicht ohne Wärme geantwortet, sie feien sehr liebenswürdig und sehr anständig Lebensmittel würden durch die Heeresverwaltung hcrbcigcschafft und auch an die Bevölkerung abgegeben. Die deutschen Soldaten teilten selbst ihr Brot mit der Bevölkerung. sW. T. B.j Der Eindruck der englischen Antwort in Amerika. Das Neutersche Bureau meldet aus Neuyork: Staats sekretär Bryan sagte, er wünsche eine Acußerung zur Ant wort des Staatssekretärs Grey aus die amerikanische Note zu verschieben, bis er den vollständigen Text erhalten haben würde. Im ganzen wird die Antwort als befriedigend angesehen, obwohl das Staatsdepartement eine Statistik beibringen wird, die den von Grey angegebenen Ziffern wider spricht. sW. T B » Eine holländische Kritik der englischen Antwort. Der „Nieuwe Evurant" kritisiert die englische Antwortnote und findet, datz sic keinen sehr be friedigenden Eindruck mache. Das Blatt weist aus die Unbestimmtheit der Antwort hin. namentlich in der Lebensmtttelfragc. England wolle kein endgültiges Ver sprechen geben. Man könne solche Antwort kaum be friedigend nennen, wenigstens, wenn der von Reuter gesandte Auszug cinigcrmatzcn Anspruch aus Vollständig keit mache. Nicht minder unbestimmt sei der in der Ant wort gebrauchte Ausdruck „Feind". Wir wissen nicht, sagt das Blatt, ob die feindliche Armee oder die ganze Bcvvlke- rung des kriegführenden Landes gemeint ist. Der gäuz lichc Mangel eines Matzstabcs, um die für den Feind und die wirklich für die Neutralen bestimmten Güter zu unter scheiden, macht den Wert dieser Unterscheidung gleich Null nnd öffnet die Tür zu allerhand Willkür. Das Blatt hosst, datz der Text der Antwortnote Ergänzungen und Verbesse rungen zu dem Reuter-Telegramm bringen werde. iW.r.B.j Znr Besch» tzung von Whitby. Der zweite Vorsitzende des englischen archäologischen Insti tuts hat einen Bericht über den Schaden verfaßt, den die deutsche Beschießung an der Ruine der Abtei von Whitby anrichtetc. Der Schaden sei, obwohl beträcht, sich, nicht so groß, wie man befürchtet habe. Der westliche Teil des Schiffes der Kirche habe am meisten gelitten. Der schöne Chor sei aber fast ganz unbeschädigt geblieben. sW- D. B.j Die Befestigung von Scarborough. Kopenhagener „Politiken" meldet W. T. B. zufolge aus London: Major Brockwell, der derzeitige Kommandant der Festung Scarborough. veröffentlicht in der „Morningpost" einen Artikel, in dem die deutsche Behaup tung, daß die deutschen Schiffe von den Feldverschanznn- gen bei Scarborough beschossen worden seien, bestritten wird. Der Artikel behauptet, daß Scarborough keine Felü- verschanzungen und keine Kanonen habe. Die Kanonen, die früher auf den Kestungshühen gestanden hätten, seien vor mehreren Jahren fortgenommen worden. Dagegen seien Baracken aufgeführt worden, die als Artilleriedepots eingerichtet worden seien. Der deutsche Bericht, der von Kanonen spreche, sei ein Lügengewebe. sAnnrertnng des W. T. B.: Wenn keine Kanonen da sind, wozu richtet man dann Artilleriedpots ein?) Die Erregnug gegen die englischen Reeder. „Morning Post" erklärt, daß die durch den Fortsall des deutschen Mitbewerbs verursachte gewaltige Steige rung der Schiffsfrachten, welche sich seit Kriegs ausbruch für Weizen und Baumwolle fast vervier fachten, eine nationale Gefahr bedeute, so daß ein staat liches Eingreifen zwecks Beschränkung des ReederimtzenS erforderlich sei. Sabelblockadc dnrch England? Der „Daily Chronicle" rät der englischen Regierung in einem Leitartikel, die ganze Kontrolle über den Telegraphenkabeldienst in der gleichen Weise zu übernehmen, wie es zu Anfang des Krieges mit dem Eiscnbahltdienst geschah. England habe es vollständig in seiner Macht, das ganze Kabelnetz zeitweilig aufzuheben und zu kontrollieren, nachdem es dies in einer formellen Ratifikation an die interessierten Mächte angezcigt habe. Das Blatt sagt: „Zweifellos gehen eine Menge Gcschäfts- telegrammc in Form von Sympathictclegrammen zwischen Deutschland und den neutralen Länder» durch englische Kabel oder doch durch Kabel, die über englisches Gebiet ge leitet iverden. Die Bedeutung dieses Verkehrs ist für Deutschland in ökonomischer Hinsicht außerordentlich groß. Daher glauben wir, daß dies statt der jetzt auf jeder Tcle- graphcngesellschaft befindlichen besonderen Zensur not- wei^ig ist, die Zensur zu zentralisieren und eine einzige Zensur zu errichten, die ankommcnde und abgchende Tele gramme kontrolliert. Schließlich kommt die Zeitung zu dem Resultat, datz viele Gründe vorliegen, alle Kabeltele- gramme jeglicher Art von oder nach Deutschland zu ver bieten, oder daß man kurzweg die K a b e l b l o ck a d c ein- führen sollte. Tie Lage in Südafrika. Der „Nieuwe Rvtterd. Cour." veröffentlicht eine Reuter- Meldung aus Blocmfonteln, wonach fünf Beamte verhaftet wurden, wcU sie ein verbotenes Manifest ver breitet hatten. sW. T. B.» Tie Kämpfe um Warschau. „Az-Est" veröffentlicht eine Mitteilung aus'dem deutschen Hauptquartier tn Pole», die er von seinem dortigen Vertreter erhalten hat. Diese lautet: Die Russen erhalten täglich neue Verstärkungen, aber seit einiger Zeit sind sie doch genötigt, ihren Rückzug fortznsctzen. Im Verlause de» s Rückzuges nehmen sie die schon früher vorbereiteten Stellungen - ein, was die Verfolgung ziemlich schwierig gestalte». Obwohl die Russen ziffernmäßig die Stärkeren sind, haben die deutschen Truppen doch die Oberhand. Nur geht das Vordringen gegen Warschau setzt ein wenig langsam. Ter politische Erfolg, den die Einnahme Warschaus bedeuten würde, wurde nicht ganz im Verhältnis zu den großen Opfern stehen, die ein Geivalisturm gegen Warschau erfordern würde. Die Kämpfe schreiten daher in langsamem Tempo fort. lW. T. B.j Nachlassen des russischen Widerstandes? Beachtung in der italienischen Presse findet, wt« die .„Köln. Ztg." schreibt, ein langer Bericht des Neapler „Mat- tino" aus dem österreichisch-ungarischen Hauptquartier, !welcher unter dem Titel „Tic letzten Atemzüge des russi schen Widerstandes den Verlauf der Operationen im Osten darsteltt und zu dem Ergebnis kommt, das russische Heer sei einer Offensive nicht mehr fähig und seine Nieder lage unvermeidlich. Rußland sei zum Frieden entschlossen und mache darum nur noch eine verzweifelte An strengung, Galizien als Psand für den Friedensichluß zu behaupten. Auch die „Vita" bringt aus Bukarest Meldun gen über die trübe Lage der Russen, die vergebens auch >Rumänien noch in den Krieg hineinzuziehen suchten und "sich schon daraus vorbereiteten, sich hinter der Weichsel zu sammeln. — Man wird abworte» müssen, ob sich solche Be obachtungen bestätigen. Vorläufig hindert vor allem das nasse Wetter den Fortgang der Operationen im Osten. Zurücknahme der Kosaken ans der Front? Lümtliche Kosakcnlrnppen sollen, einer Petersburger Meldung zufolge, mit der Zeit aus der Front ins Innere des Reiches zur Licherbcit der Städte abgcschoben und von dort lotle» anderseits wieder Truppen zum Ersatz an die Front gebracht iverden. Äosalentransporte treffen bereits in den großen Städten ei». Diese Maßnahme erscheint in sofern notwendig, als Kosaken sich besser zur Unter drückung von Volks un ruhen eignen, die in -en großen Städten auszubrechen drohen. Außerdem will die russische Heeresleitung auch die Erfahrung gemacht hichen. daß das deutsche Heer den Kosaken wegen ihrer Bestiali täten und Plünderungen keinen Pardon gebe. Auch aus diesem Grunde sei cs angebracht, die Kosaken aus der Front zu entfernen. Einberufung des Jahrgangs 1015 in Rußland. Den „Baseler Nachrichten' zufolge ruft Rußland am lö- Januar den Jahrgang 1915, unter die Waffen. ES hofft damit einen Truppcnzuwachs von 585000 Mann zu erhalten. sW- T. B.j Die Ruffenherrschaft in Lemberg. Im Krakauer „Ezas" werden neue Einzelheiten über die Verhältnisse in Lemberg veröffentlicht. Es heißt darin unter anderem: Originell zieht die Stadl wache auf, die in Zivitleidern den Dienst versieht und mit Dragonersäbeln bewaffnet ist. In dieser Wache befinden sich, um vor Hunger wenigstens einigermaßen geschützt zu sein, Gymnasialprofessorcn, Schauspieler nsw. Das polnische Stadtthcater und alle Schulen sind geschlossen. Nach einem jüngst verlautbarten Ilkas wurden alle militärdienstpflich tigen Männer im Alter von 18 bis 12 Jahren zu Kriegs gefangenen erklärt und ihnen bedeutet, daß sie ohne beson dere Bewilligung nicht den Aufenthalt verlassen dürfte». Für ein Trinkgeld von 1» Rubel kann man aber eine» Passagicrschein erhalten, in dem das Alter mit unter 18 Jahren angesetzt ist. Das größte Elend herrscht in den Kreisen der Intelligenz. Advokatensraucn verkaufen auf den Straßen, Ingenieure, Beamte verdienen sich als Hau sierer nutz Gasthausmnsikanten ihren Lebensunterhalt. Die Lebensmittel sind sehr teuer. Nunmehr wurde das Ver bleiben außer Haus bis 1i Uhr nachts gestattet. Ta man aber Gefahr läuft, ansgcroubt zu werden, io nimmt man sich für 60 Heller einen Schutzmann mit zur Begleitung. Tie Lage in der Bukowina. Den» Bnüapestcr „Az Gst" wird aus Bistritz gcmclüei: Von unbedeutenden Bewegungen der Vorposten abgesehen, ist die Lage an d e n B u l o w i n a e r A b h ä n g e n der Karpathen unverändert. Die russischen Truppen stehen zwischen Komupolung und Iarobny. Der west liche Teil der Bukowina entlang der ungarischen Grenze ist in unserem Besitz und die bedeutendsten Gemeinden der Bukowina liegen innerhalb unserer Linien. Mangel an Lchuhwerk »ei den Nüssen Wie polnischen Blättern gemeldet wird, herrscht bei den Russen Mangel an Schnhwerk. In Tobczqce, da» sie acht Tage besetzt hielten, suchten sie besonders nach Schuhen. (W.T.B.j Iudenvcrhastungen i« Petersburg. Nach dem „Rjetsch" hat die Polizei in Petersburg eine Razzia nach denjenigen Juden vorflenommen, die sich in Petersburg aufhalte», ohne das gesetzliche Recht dazu zu haben. Eine Menge Juden wurden verhaftet nnd mit Arreststrafen belegt. sW. T. B.j Berurtciluuge» wegen Prcßvergeheu in Rußland. Die Pariser „Humanitü" erfährt aus Odessa, datz der sozialdemokratische Agitator Aba mo witsch, lowie 79 seiner Genoffen wegen eines Gewerkschaftsblattes, das der Zensur nicht vorgelegt worden war, sich vor den, Odeffaer Gericht verantworten mußten. Noamowitscki wurde zu lebenslänglicher Verbannung »ach Sibirien, zwei Genoffen z» mehreren Jahren Zwangs arbeit, die übrigen zu mehrjährigen Festungsftrafcn ver urteilt. sW. T. B.j Dev Aerztcmangel in Serbien. Im Austrage seiner Regierung fordert der ser bische Konsul in Gens solche Aerztc, die ihre Gt». dien an schweizerischen oder französische» Universitäten vollendet haben und sogleich abreisen können, aus, sich nach Serbien zn begeben. sW.T.B.j
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