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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-05
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1888
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Erscheint tL-lich früh «V. Uhr. Kedartiou und Erpeditio» JohanneSgasse S. Lprrchkunßrn -er KedacNlm: vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—k Uhr. Mit dt» Ntta,ad« em,n»ndier d« Nkdscti Men m-t rnduidtlch. rwMtr «tld Tmtblalt «—d«» »er für »t, uächftsatge«»» R»«»er bestimmten Anier«ir an Wochentagen bis » Uhr Nachmittag», an Kann- ,»>v Festtagen trüb bis'/,9Uyr. In den Filialen für Ins.-Lnnahme: Ltto Klemm, NniversitätSstraße 1. Louis Lösche, Katharinensir. 23 pari. u. König-Platz 7, nur bis'/,3 Uhr. ln zeigen Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- nnd Geschäftsverkehr. 38. Amtlicher Theil. Sesrnlllche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 8. Februar »888. Abeuv« «ft, Udr. t« Saale der vormaligen HandeKbörse, am -taschmarkte. Tagesordnuna: I. Bericht de« vauanSschusse» über: ». Anschaffung und Auf stellung einer Neservc-Maschine mit Kessel für die Nanu. Hofer Wasserwerke; d. Ausführung baulicher Herstellungen an der Abortgrube im alten Nicolaisckmlgebäudc; c. taS Specialbudqet „Städtische Volksschulen" und zwar Fort bildungsschule für Mädchen Ausgaben Pos. IS, Volks schulen Ausgaben Pos. 121 bi« 137 dt« HauShallplaneS aus du« Jahr 1888. II. Bericht de« Bau- und OekononneauSschusseS Uber: n. Conlo 1 „Ralksstube" Einnahmen VIU, Ausgaben XXV Pos. 222-225, XXVI Pos. 226—223. XXVII Pos. 229. 230. 231 (Bekleiduugsgeld), XXVIII Pos. 232—231 des 1888er Hau-Haltplaue«; d. Gewährung einer Vergütung für die Bedienung der Adortanlag« unter dem vorm. Börscngebäuve am Nascbmarkie. III. Bericht de« Bau» und VeriossuiigSauSschusse« über Aner kennung der HanSmannSstelle am alten Gcwandhause als eine pensionSberechtigte. IV. Bericht des Oekonomic-, Bau- und Finanzausschüsse» über Ankauf de« Bunge'schen Gutscomplcxe« in Taucha und einiger Feldpa reellen in Tauchaer Flur. V. Bericht de« ScbulauSschusse« über Conto 8 „Schulen" des diesjährigen HanshallplaucS. VI. Bericht des Schul- und GaSauSschusseS über Ausstellung vcn ktoU'schen Gasdruck Regulatoren in den beiden Schul- gebäuven der Nicolai» und der Realschule. Pelranntumchung. Der a« R. Februar dieses IahreS fällige erste Termin der LtaatSgrnudsteuer ist nach dem Gesetze vom 9. September >813, ln Berbuidung mit der durch das Geietz vom 3. Juli >878 getroffenen Aenderung, nach Zwei Pfennigen von jeder Tteoereinheit zu entrichten. Die Ltcueipflicutige» werden daher hierdurch a .fordert, ihr» SleuecbeitrLge nebst der städtischen Grund steuer. welche an demselben Tage mit Eins vom Tausend de« im Kataster rin- gesteiitcn GrnndwertheS fällig wird, von genanntem Tage ab bi« spätesten« 14 Tage »aeh demselben a» unsere Stadtsteucr-Ein- nähme, Stadthaus, Ohslmarkt Nr. 3. Erdgeschoß recht«, Zimmer 59. a'ozusiihren, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßnahmen gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den 23. Januar 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Icoch. -Mdtische Lparcasse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen Leipzig, den 14. Januar >888. Die Spareaffcn-Deputation. Der Inhaber des von unfcrin III. Filiat ai- abhanden gekoniuien angezeigten JnleriinSscheineS über da« Sparcasscn- buch Scr. Il Nr. 145307 wird hierdurch ausgrsordert, den selben innerhalb drei Monalen und längsten» am d. Mai d. I. an die Unterzeichnete Anstalt zurückzugebcn oder sein Neckt daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcassenord« nung gemäß dem angemeldele» Verlustträger nach erfolgter Beeidigung seiner Anzeige daS Buch auSgchäntigt werden wirb Leipzia. den 3. Februar 1888. Die Verwaltung des Leihhause- «ad der Lparcasse. HolMction. Montag, den «. Februar sollen von Vormittag» 9 Ubr an aus dem Schlage >m Rosenthale, in der dtäde der fogcnannlen Schleife, zwischen dem Fahrweg und der Pleiße, ca. 80 'Abranmhanfea und 60 Langhanfeu unter den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung an Ort und Stelle nieistb'elcno verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem obengedachten Schlage. Leipzig, am 23. Januar 1888. De- Rath- Forst-Deputation. Ein Sohn rechtlicycr Eltern, welcher zu Ostern die Schule der- läßt und gute Schulzeugniste ausweiien kann» wird al« Sch«l«r in hiesige tztemrtude-vcrwaltung gesucht. Reusellerhausen, am 1. Februar 1888. Der «e»eiu»e»-rstun» daselbft. JlUe. Da« Amt des Wcmetntze-Vorstandes von Köstritz soll am 1. April d. I. ue» besetzt werden. Gehalt 1000 iucl. vureau- kosten. Anmelbunge» bis Ende Februar. Nähere Au-kunst erlheilen ichristlich nud mündlich: Ter btemrinvc-vorftan». H. Große >. v Der Vorsitzende »e» »e«ein»eratheS. Franz Dergem NtilltzylNllastilM. Diep-tag, »e« 14. Februar 1888, v»r»ttt«g« 8 Uhr: Aufuahmctzrüsung. Rector. diichtamtlicher Theil. Die Veröffentlichunq Lrs deutsch-ökerrnchilchkn Lüiidnissks. Kürst BiSmarck hat schon wiederbolt in kritischen Augen blicke» zur Veröffentlichung von diplomatischen Actenstücken «rd babmch dm Pit»»«»» geklärt »ad groß» Urjoltz^ erzielt. Es geschah zu» ersten Mal« im e« A»»» ««ök d», »riaaSurkl-mma Mraakreich« aeaen Deutschland, al- der Reichskanzler die Beweise, daß Frankreich schon seil Jahren ücl> mit der Absicht getragen habe, sein Gebiet aus Kosten Deutschland» n»d Belgien» zu Vergrößern, durch den »Reichs«»,zeiger" zur öffentlichen Kenntniß brachte. Ter moralische Erfolg dieser ungewöhnlichen Maßregel war cm ungeheurer, alle französischen Sympathien, die etwa noch in Europa vorhanden waren, namentlich in Süddeutschland und in Oesterreich, wurden dadurch in ihr Gegenlheil verkehrt, und daS deutsche Heer zog mit dem gehobenen Bewußtsein in den Krieg gegen Frankreich, einem der mchlSwüroigsicn und frivolste» Angriffe enlgegcnzutreten, der jemals von einem beutelustigen, niulhwilligen und übermüthigen Friedensstörer unternommen worden ist. Dce zweite Veröffentlichung brachte beim Beginn de« EullurkauipseS den Briefwechsel zwischen dem König von Preußen und PiuS IX. an die Oesscnllichkeit. Auch dadurch wurde eine große Wirkung erzielt, weil sich daran» ergab, daß Pins IX. maßlose Ansprüche erhob, die niemals erfüllt werden konule.i. Er äußerte unter Andern», daß alle Christen durch die Tauie der kcubolische» Kirche angehörien. und daß alle verirrten Schafe, welche de.» Irrlehren des ProkestanliSmnS ergeben sein,, eine- TageS m de» Schooß der alleintelig. machciideu Kirche zurückkehren würden. In einer gewissen Wechselbeziehung zu dieser Veröffentlichung steht die neuliche Miitheilung der Briese Leo's XIll. an den Nuntius m Pietri in München, sie bilden das Gegenstück zu den Briese» Pius' IX. »nd zeigen den vollständigen Umlchwung. der sich inzwischen in dem Vcrhällniß de» deutschen Kcufcr» zum Papst voll zogen hat. Die letzte Veröffentlichung galt den erdichteten Briefen de» Prinzen Ferdinand von Coburg an die Gräfin von Flandern und beS Punzen Reuß an den Prinzen Ferdinand von Coburg. Diese Maßregel Halle den Zweck, de» Kaiser Alexander von Rußland von der Ehrlichkeit und Friedlichkeit der deulschen Politik zu überzeugen, und dieser Zweck ist auch er reicht worden, aber die FriedenSleinde in Rußland und anderen Ländern sind dadurch nicht zusricbcngestellt worden, denn sie haben fortgesahren, Deutichland» fried liche Absichten zu verdächtigen und das Hauptgewicht ihrer Ausstreuungen daraus zu legen, daß der Dreibund kein bloße» VerlbeidigungS-, sondern auch ein Angriffsbündniß sei. Durch Veröffentlichung teS deutsch österreichischen Bündnißvertrage» ist Viesen Verdächtigungen der Boden entzogen. Tie Welt weiß jetzt, wa- sie schon längst wissen sollte, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Jahre 187- «l» VertheidigungS- öündniß geschloffen haben, um sich gegen einen Anzi-isf Ruß> landS zu schützen. Und dennocd weichen die thatsächlichen Abmachungen der beiten Reiche von dem Bilde ab, welche- man sich bisher von dein Bündnisse gemacht hakte, und zwar darin, daß nicht rin Angciff von zwei Seiten den Bündniß- fall für beide Verbündete bildet, sondern daß dazu der An griff Rußlands genügt. Diese Thatsacbe war aber schon seil dem 18. November v. I. kein Grbcininiß mehr, weil unmittel» bar nach der Zusammenkunft deS Fürsten BiSmarck mit dem Kaiser Alexander sich die Nachricht verbreitete, daß Fürst BiS marck dem Kaiser reine» Wein über den Inhalt deS Bünd nisses cingeschänkt »nh ihm gesagt habe, daß «in Angriff Rußlands gegen Oesterreich auch Deutschland unter die Waffen rufen würde. Frankreich ist in dem Bündnißvertrage mit keiner Silbe erwähnt, cS ist nur von einer andern Macht die Rede, welche etwa zum Angriffe schreiten sollte, und für diesen Fall ist dir wohlwollende Nculraliiät der nicht angegriffenen Mach! stipulirt, welche aber sofort in die Unterstützung der ange griffene» Verbündeten umschlägt» wenn Rußland auch nur militairischeMaßnahinen trifft, die einen bedrohlichen Cbacakler tragen. Diese Eventualität würde also z. B. schon jetzt e>»- aekreten sein, wen» ctwa Frankreich Deutschland angreisen sollte, weil die Truppenansainniliingen an der galizffchen Sonntag den 5. Februar 1888 öffentlich»"-, de« Bündnißvertrage« am» Da« ist sitzt geschehen, und w-nn R 'ß ^ W.rkung nicht liche Absichten hegt, dann kann d>e st w» I *>« ausbleiben. Ein bkflcrer f r ^ropa weiß beiden Verbündeten ^"tenichtgeftch^ ^ elwaigen jetzt, woran e- ist. und wird se, ^ frivolen Friede,lSbruck Rußland- eben ^ 1870. Den die Veröffentlichung übergehen,^werl er oyncy.n v . Wir veröffentlicht nachstehend den vollen Wortlaut dieser bemerkenSwcrlhea Kundgebung »ach dem ,Dc sh ichiedrnrn Zw ct-.i o.-iwwthet werden. «r>o- °rrs MWMWW halb be,ch>c">n. d.n'eldeu j^Mion.wl.cheii.^L^ Dx. Ihre Majestäten Preußen, und der Kaiser von König von Ungarn, e« °l« Ihre unabweisliche Monarchtiivslich, ^rawlen müssen. tur die Liiln rlitit Jvrer N. che Grenze einen unzweisilhaft bedroklicken Charakter tragen, auch in diesem Falle sofort in Krast und die Kriegiüürung der beiden Der Wortlaut teö BünknißverlrageS beschasligt sich nur mit Hoben Coniralieiilen wird auch dann eine gemeinsame b>« zum BüiidnißverlrageS beschasligt sich nur mit Rußland, aber daS russisch - französische Bündniß wird ol» selbstverständlich vorausgesetzt, nickl da» sormnlirte, sondern da» thatsächlicbe, welches sich in der militairische» Coopcralion oder in der Bedrohung deS einen der beiden Verbündeten äußert. Fürst Bismarck bezeicknete diese» Verbältniß sehr treffend in der Weise, daß er sagte, wenn Rußland Miene mache, Deutschland anzugreisen, bann gingen die sraiizösiscke» Gewehre von selber loS. Es kann also kein Zweifel darüber bestehe», daß durch taS Bündniß nach beide» Seilen bin, nach Norden und nach Westen, Vorsorge für den Fall eine« Angriffes getroffen werden sollte. aber die Fassung ist eine so vor- sichtige, daß sie die Veröffentlichung deü BündnißverlrageS ermöglichte, ohne Frankreich zu verletzen. Wie notbwendig dieser neue geniale Sckachzllg de« Leiters der deulschen Polilik war. zeigt ein zufällig mit der Ver- vffcnllichung de» BündnißvcrtrageS zusammentreffender Artikel der „Neuen Zeit", welcher cineu Angriff DeulschlandS und Oesterreich» gegen Rußland als unmittelbar bevorstehend anküi'digt nnd als einzige» Mittel, ihm zu begegne», die Er höhung der Wehrhaftigkeit der russischen Festungen und die Verstärkung der Grcnzlruppen nennt. Diesen höchst kriegerischen Artikel schließt da» Blatt mit Versicherungen tiefster Friedens liebe. Auch im Jahre 1879 waren e- bedrohliche Rüstungen Rußland», welchc zu dem Bündniß Deutschlands und Ocster- reich-UngarnS gesührt haben, denn Artikel 3 sagt auSkincklich: Beide Hobe Eontrahenten geben sich nach den bei der Be gegnung in Alexandrowo ausgesprochenen Gesinnungen dc» Kaiser« Aterariter der Hoffnung hin. daß die Rüstungen Rußland« sich al- bedrohlich für sie in Wirklichkeit nicht er weisen werden, und haben au- diesem Grunde zu einer Mit, lheilong für jetzt keinen Anlaß. — sollte sich aber tirse Hoff nung wider Erwarten al- eine irrthümliche erweisen, so wür den e« di« beiden hohen Eontrahenten at» eine Pflicht der Loyalität erkennen, den Kaiser Alexander mindesten« vertraulich darüber zu verständigen, daß sie einen Angriff aus einen von ihnen al« gegen beide gerichtet betrachten müßten. Alexander II. hat eine solche loyale Mittbeilunq nicht nölbig gemacht, dagegen hat sie sich unter seinen' Sohne al» un erläßlich erwiesen, und wie bithSr unwidersprochen gemeldet wurde, ist dieie Mitiherlung deren« am >8 November durch den Fürsten BiSmarck bei Gelegenheit der Audienz desselben beim Kaiser Alexander III. erfolgt. Ta di« russische Presse in ihren panslawisl'lchen Organen niLK desto weniger ssn gefahren hat, die Absicht Deutschland« und Oesterreich-Un gar,« al« ans ei»en Angriff gegen Rußland gerichtet zu ver dächtige», und da diesen Bestrebungen auch von anderer Seite Nahrung zuflaß, so blieb »ich«« übrig, al« durch di« ver» In Erwägung, daß Kaiser, König von Oesterreich undNahe' Ihrer Vöckcr' unlcr allen Umständen Sorge zu ''°I»'erwäg,,nq. daß beide Monarchen, ähnlich wie in dem früher bestandene» B,.„deSv rläli.usie. durch lsst'S fluiam'ncndal^l, dewe Re che, im Stande >e»i werden, diele Psl cht leicht.r und wntlai.. " In'Endung schließlich, daß ein innige- Iuiammengeh-,. v°.. Deniichland und Lest rreich-Ungarn Niemanden dearohea aber m-eiqnel >st. de» durch die Berliner Slipulalwuei, gelchaffencn europäischen Frieden zu coiiiolilnreii. habe» Ihre Majestäten dcr Kaller von T n sch and und der Kaiser von Lcst^rc^v. ÄvlNH von Ungarn indem Sie Einander feierlich veriveecina. daß Lie Ih^"> r"in defensiven Abkommen eine aggreisive Tendenz nach keiner N.ä'tung jemals beilegen wollen, einen Lund drS ,,riedenS und dcr gegen teilige» B, riheidigunq zu knüpleu beichloisen. fl» d'eirn, silveck- Hubr» AllerhöchsivteselLen zu Ihren Bedvll- inäi^ gtr' erns^U - ; L. Mcuesta.' der >t>!ut,che Kaiser Aöe'hömstiv:-.'. miß rordenllichen nnd bevollmächtigten Bol- swail.r, äienrralli-uienani Prinzen Heinrich VII. Neuß rc. re. Se Majestät der Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn. MrrhSchstidreu Wirklich Geheimen Rain. Minister t^S K-iierlichen Hanse« und drS Aeuß -rn, Feldinarschall - Lieutenant Iulms Graten Andräsiy von llsit-Szeiit-KiiSly nnd ÜraSzua-Hvrka rc. >c., ivelwe sich zu Wie» am heutigen Tage vereinigt baden und »ach Austausch ihrer gut und genügend besundeaea Vollmachten überein- gekommen sind, wie folgt: Artikel l. Sollte wider Berhoffcn »nd gegen den a»frichtige« Wunich der beiden Hohen Loiiirahrnien Eine» der beiden Reiche von Leuen Rußland» angegriffen werden, so sind die Hoden Eontradrnlen ver- vslichtcl, einander mit der geiainmicu Kriegsmacht Ihrer Reime bei- zustehen und demgemäß den Friede» nur gemeinsam und überein stimmend zu schließe«. Artikel II. Würde Eine» der Hshc» conti ahmende» Theile vo» einer anderen Macht angegriffen werden, so vervfl chlet sich hiermit der andere Hohe Lontrahrnt, dem Augreiser gegen Leinen Hohen Verbündeten nicht nur mchi beijustrhc», sondern mindesten« eine wohlwollende neutrale Haliuug gegen den Hohen Mneontrahenle» zu beobachten. Wen» jedoch in solchem Falle die angreisende Macht von Seite Rußland». lei e« in Form einer activen Cooperation, sei e« durch nülilairiiche Maßnahmen, welche den Angegriffene» bedrohen, unter stützt werden sollte, so tritt die ini Aitikel I dieie« Vertrages stipulirte Vcrpsl chlung deS gegenseitigen Beistände« Mit voller HecreSmachi gemeinsamen FriedenSschluß. «rtik-l M. Dieser Vertrag soll io Gemäß heit seine» friedlichen Charakter« und um jede Mißdeutung au-zuichließen. von beiden Hohen Con- trohrnten geheim gehalten und eiiier dritten Macht nur im Einver- stäadnisse beider Theile und nach Maß,ade specieller Einigung mit- gelheilt werden. Beide Hohe Lontrahenten geben Sich, »ach de» bei der Begegnung in Alexandrowo auSqeiprochenen G.stnnnngen de« Kaiser« Alexander der Hoffnung hin. daß d e Rüstungen Rußland« sich al« bedrohlich iür Sie in Wirklichkeit nicht erwenen werden, uad haben au« diesem Grunde zu einer Mittheilung süc jetzt keinen Anlaß, — sollle sich aber diese Hoffnung wider Erwarten al« eme trridümliche erweiien, so würden die beiden Lontrahenten e« als eine Pslichi der Loyalität erkennen, den Kaiier Alexander miudesten» vertraulich darüber zu verständigen, daß Sie einen Angriff aus Einen von Ihnen als gegen Beide gerichtet betrachten müßien. Urknnd dessen haben die Bevollmächtigte» diese» Vertrag eigen- händig unterschrieben und ihre Wappen beigedrücki. Leschede» z» Wien, am 7. Oktober 1879. H. Vll^Rruß. «ndrbssy. Die Veröffentlichung de« Actenstücke« ist da/Vorspiel zu der Beleuchtung der europäischen Lage, die iu den nächsten Tagen vom Reichskanzler im Reichstag erwartet wird. Leipzig. 5. Februar 1888. -n ^ 2' d. M. unter dem Vorsitz de» Staats- minister». StaatSsecrctairS deS Innern von Boeltichcr at>- gehallenen Ptenars.tzuog ertheilte brr BunVcSratd dem Entwurf einer Verordnung, betreffend die Militairtran-Port- Ordnung für Eisenbahnen im Frieden, und de», im Haag 10. November 1887 Unterzeichneten internationale» Vertrag ^ Branntweinhandcl« unter de» Nord- die Zustimmung. Die Vorlage, be- n/bm» BerusSgenoffensLasl ver Unter- l°^"bsckastl.cher Betriebe für da« G leKe« k!?^ '7c'".7^ ^'»ß j- L.. und ver Entwurf eine» Gesetze« für Elsaß-Lvlbringc« über die Fürsorge für Beamte "folge von BelricöSunsälle» wurden den zuständigen An» ^^beratbnng «berwiesen. Endlich wurde über qvi,^'»^i"»^n^«md"v'U-TransiIlagern ohne zollamtliche» M.tverschluß für Mmerat-Schmieröle Beschluß gefaßt taa'«^ünd"°^'b'r°len gractionen de« Reich«, tag, »nd de« preußischen Abgeordnetendaule« iestmak"! ..«aissrhofe" da» üblich« Fraktion-. Abo.-.v!!.«^' »»'er -ah,reicher B-lh^iligung von ttchen v.!"u^ nX«" ^ °°g'regteu und s?eu.,d. v.n ^ .Der Senior der Kraetion, Hnr Bernuth, der ,m nächst«, Monat seinen achtzigsähngen Ä b vnnement-prel» vrerleljäyrlich 4>/, Mk. tncl. Bringerloba 5 Mk.. durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Pt Belegexemplar 10 Ps. Gebübren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbeiörderung 60 Mk. «it Postbesörserung 70 Mk. Inlrrate flgespaltene Petitzeile LO Pf. Größere Schriften lant uns. Preisverzeichnis!. Tabellarischer u. Zisferniatz nach höyerm Tar.'. Nrclamen unter dem NedactiviiSstrich die Igeipa'.l. Leile 50 Pf., vor denFainiliennochrichteii die 6zelpvltcne Zeile 10 Pj. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praon>,m'>r:>n<!c> oder durch Post- oachnahm-. 82. Jahrgang. Geburtstag begeht, brachte unter herrlichen Worten der Tkeil- nahme für den Kronprinzen da» Wvbl de» Kaiser« aus. Tann ergriff Herr Vs» Bennigsen da» Wort, um mit dem HmweiS aus die gegenwärtige Vereinigung von Reichstag »nd Abgeordnetenhaus die Nolhwendigkeit eines einträchtigen Zu sammenwirkens der beiden parlamentarischen Körperschaften und der Einmülhigkeit zwischen dem Reich und den Bundes staaten hervorzuhcöen. Sein Trinksxruch galt der national- liberalen Partei, welche die Elsüllung dcr nationalen Forde rungen obue Bcemträchligung dcr berechtigten Interessen dcr Emzelstaalc» stet« in erster Linie «»gestrebt habe. Herr von Benva trank aus daS Wohl deS allen Führers der Partei von Bennigsen. Senalor Schläger brachte ein Hoch ans die Fronen an«. Abg. Oech-Ihänser erkannte die Verdienste der Presse an, woraus Herr Redactcur Köbner erwidcrle. Marqnardscn brachte dcu Gäste» sein GlaS. Große Freude erregte ein begrüßendes Telegramm deS Straßburger Neichs- lagSabgeordneleu Petri. * Eiu bercils telegraphisch erwähnte» CommuniqnS deS schweizerische» BundeSrathS besagt: die Untersuchung Uder anarchistische und socialistische Umtriebe habe un letzten Jabrc begonnen; veranlaßt durch da» Erscheinen der Flug schrift .Der rolhc Teufel", habe sich dieselbe später auch aiij die Organisation dcr deutschen Sozialisten in der Schweiz, sowie aus verschiedene socialistische und anarchistische Ver sammlungen anSgevebnt. AlSdann sei die Verhaftung von Ehrenberg, Schröder »nd Haupl gefolgt, so daß der Bnndes- ral!> erst am 27. v. M. in der Lage gewesen sei, seine Enl- schiicßnngc» zu fassen. Schon im Verlause dcr ersten Unter suchung habe da» Justiz- und Polizeidepartement die Ossicin des .Socialdemokraten". auS welcher der .rothe Teufel" her- vorgegangcn sei. zur Mäßigung de- Tone» ihrer Veröffent lichungen ang'halken Der BnndcSralh habe diese Warnung öeftäligt und verschärft. * Anläßlich der in Serbien bevorstehenden Skupsch!- tina-Wahlen ist die Wahlagitation in vollem Gange. Die Liberalen agilircn durch Verbreitung der i» czechischcn und russischen Journateu erschienenen Artikel über die Stellung der radikale» Negierung zu Oesterreich und Rußland, welche die jetzig: radikale Regierung als eine zweite Auslage der sertsibrililiche» Regierung bezeichnen. Der Parteitag der Liberalen si-dct am Sonntag in Belgrad, der Parteitag der radikalen Fraktion Pcra Tbectorovic in Kragnjevatz saus am letzten v. M. statt. Die ProgreWeu stellen nur in einigen Bezirken eigene Candidalcu gegen die Fraktion Tb odorovik au', sonst unterstützen sie die NegiernnaScan- divatcn gegen die Liberalen. Die Negierung enthält sich jeder Wahlagitation. * Da» lsftcrutivrcmirL der Protestantischen Allianz bat, wie an» Lrndon gemeldet wird, eine Denkschrisl an Lord SaliSbnry gelichtet, in welcher dem Bedauern dar über Ausdruck gegeben wird, daß dcr Herzog von Norfolk als Specialgesandter der Königin im Ornate eine» Earl-MarschallS von England, mit den Insignien deS Hosenband» und ChristuS- Ocvcnü angelhan, vom Papst am 17. Drcember in feierlicher Audienz emp'angen worden sei, um Lco XIII. die Glückwünsche und Geschenke trr Königin zu seinem Jubiläum zu Ubei- briiige». Nach dcr Etiqnctle de» Vatikans habe der Herzog sogar dreimal knieen müssen, ehe er sich dem Throne drS Papstes näherte. Die Denkschrift macht daraus ausmerksam, daß dje Päpste Autorität über Könige und Fürsten bc antpruchen, und spricht einen verslecklen Tadel anS, daß die Königin gerade Meßgeräts): zum Geschenk anSgewähll habe. Die Wiederherstellung amtlicher Beziehungen zum Papste würde ei» Bruch der protestantischen englischen Verfassung sein, und die Bittsteller ersuchen Lord Salisbury, in keiner We>se diese« anerkannte Streben deS PapstlhumS zu er- mulhigen. * In dcr britischen Marine sind wiederum drei Un fälle vorgekonimen. DaS ncuerbaute Kriegsschiff „Buzzorb", welches 68,000 Lstrl. gekostet Hot, sollte auö dem Hasen von Sheerneß nach dem Nore segeln, um seine Kanonen zu pro- bire». Da» Schiss hatte aber kaum die Fahrt angetreten, alS die Maschine in Unordnung gerieth. Hieraus bngsirle ein Schleppdampfer taS Schiss nach dem Nore, wo die Schießversnche durchgesührt wurde», und zurück nach Sliecrneß. — Der gepanzerte Kreuzer „NarrissnS" muß inS Dock gehen und eine neue Schraube erhalten, da die alle brach, als daS Schiss au« dem Dock in den Mevwcy gebrach! weiden sollte. Man hofft, daß daS Schiff nicht weiter beschädigt worden ist- — Im Arsenal von Woolwich barst am letzten Freitag beim Probcschicßen eine Armstrong'sche 38 Tonncn-Kanone. Dank den getroffenen Vorsichtsmaßregeln und dem Umstande, daß das Geschoß mittelst Eleklricitäl abgefeuert wurde, wurde jedoch Niemand verletzt. Die Behörden Verhallen sich sehr schweigsam über die Sache, doch wird die gewöhnliche Er klärung, daß sich Liislblasen im Metall befanden, kaum in diesem Falle stichhallcn, Pa sich ein derartiger Fehler schon bei den ersten Schüssen hätte zeigen müssen, während die Kanone erst barst, nachdem sie schon verschiedene Male abgc- seuert worden war. Die Uusliltiykkitserklarung der Wahl -es Reichstags-Abgeordneten Lugen Richter. * Der Bericht der WablprÜsungScoininission de» Reichs tages über die Wabl deS Abg. Richter in Hage» ist jctzl erschienen. Die Commission bat mit 5 gegen 4 Sliinincn be'chlossen, die Ungiltigkcit dcr Wabl zu beantrage»: zwei Mitglieder enthielten sich der Abstimmung. Herr Richter war mit N.Sll Stimmen gegen 8478 für den nalivnal- libcralen Herrn von Eynern, 2702 für einen Socialtemo- kralen und l3 zersplitterten Stimmen zum Abgeordneten gewählt worden. Er balle also nur 358 Stimmen über die absolute Mehrheit. Anlaß zur llngiltigkeil-ciklärung gab daS von der Regierung zu ArnSberg erlassene, vom Minister v. PnNkamer ans eingcreichle Beschwerde ausgehobene Verbot eines ArbeilerwahlromiiSS. worin für einen Theil der Wähler eine ungesetzliche Beschränkung der Wabirechlc »nd für eine ganze Partei die Ve>Hinderung der Organijalion snr die Wahlagilalion enthalten war. Auch in frühere» ähnlichen Fällen hat der Reichstag für Ungiltigkeit der Wahl ent schieden. In der Commissio» stimmten auch die Vcutsch- sreisinnigen Mitglieder für Ungittigkeit. In dem Bericht der Walstprüsungs-Commission beißt eS: In der Commission war man hiernach allseitig darin einver standen, daß da« Verbot de« Arbeite,wahIcomnS« zu Unrecht ftati- arünidea. und daünrch »i» The» der Wühler de« «ohlkreile« «n der 8ett. t« welcher dir Bertüqang der köalgl. NHIerunq zn Aei,»de- galt, »tmltch vom >7. Januar dt» 18 Februar v. I «inrr
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