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Dresdner neueste Nachrichten : 11.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190912115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19091211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19091211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-11
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.12.1909
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Dressuek WlNka m- us. Nr. 337. XVI I. Icussm 100 000 ts- Unabhängige Tageszeitnng SUZ Dem-lum- klot aus« sonst-hol he 1.750. l Mk sslsktsi Altmssy Ell lis- platt-la d mit mode-net ge und Pult-es hieben gepein uw. wenig t :n lassen. sc te Vorteil-, da Bearbeitung le- Illi. ass. its- Ilk M M 8 IMW vom DOGM- »sp» , . Je , Jst nndsmm PM« Mk Ist-visit sc fl» ist Wes Instit-d 0 If, »He-»F Offi. Die wem-ems-Rette-BesteöueDi-euen M Umsc uns t Ich Im- austs mhu c. el siedet- Mkmgen und sagte-unsiche- stqhtm nach takti. chitin »vi"ll«en 20 If. . aterqte von aufwärts werden use seien Homugbkzqhths aussen-unweit Jst ins Erscheinen nn pkskimmtea Tape- nnt Guye- wies nicht stimmen teth obpunkhkslumalse von Insekt-en anhat-Mc Uaiee Dresdsei »t, qui-weltriqu Zungbinsltesueäi iozvie founlichösnuoneens kpu puen II us un n an ne wen uet m· Othlaatoeelsen nnd sent-meet nn. t m u Diese Nummer umfaßt 24 Seiten. Rom-m flehe Seiten 21 und 22 Ziehmtgslkste der Kal. Sächstlcheu West-merke Geile U. Deutscher Reichstag Seite It. Umsicht-z und Mktheuuachrichteu Seite U. « Bethmann-Premiere. Von unterm partamentariicheu Mitarbeiter Berlin, 9. Dezemser. Das erste parlamentarischeAnftreten eines neuen Reichskanzler-d iit immer ein Ereignis, das feine Vin zmeskraft ani diejenigen ausüben muß, die über all dabei iein müssen, wo »etwas los« ist. Daher waren auch am Donnerstag im Reichstag alle Tri pancn und Loaen, namentlich die Publikumtribiine. recht stattlich besetzt. Tiber der Andrana war doch Jjcht entfernt io stark wie zu den großen Bitt-sw- Htzungem nnd vor dem Wallotbau gab ed nicht die damals üblichen Anfamminnaen Neugieriaer oder Eintrittheiichended Anaenieheiniich waren die all gemeinen Erwartungen nicht allzu doch gespannt. Plinktlich nach Ablan des akademischen Viertels« m M Uhr, erschien der Reichskanzler von Beth mann-Hollweg im eleganten Gehrock mit seidenen Aufschlägen ganz aeaen seine frühere schlichte Ge wohnheit auch in der Kleidung das sonst blafse Ge sicht vor innerer Erregung stark getötet, nnd nahm mich einer htiflichen Verbeugung gegen den Grafen Stolbera hin auf dem Kanzlersefsel Plat-. Er ent thm einer schwarzen Mappe einiae Blätter, die er not sich ausbreitete, und wartete mit verschränkte-I Armen die Erledigung der üblichen Formalitäten bei Beginn der Sitzung ab. Sofori nach Eintritt in die Tagesordnung verkündete der Präsident: »Das Wort lat der Herr Reichskanzler!« Herr v.-Bethtnann er hob sich an seiner ganzen, das Gardednrchschnittsmafz weit tiberragenden Länge in dieser Beziehung jedenfalls ist er sicher der größte Kanzler-, den das lieich bisher aehabi hat. - und begann in ruhigem, gleichmäßigenn fast temperamentlosem Tone, den er bis zu Ende festhielt. Er sprach tnappe W Minuten ilian kann auch in so kenneer viel lassen. Er sagte aber unendlich wenig. Selbst wenn man zu geben man, daß seine Aufgabe nach allem, was voran aeaanaen war, nach allen Begleiterscheinungen des letzten tianzlerwechsels nnd dessen bisherigen Folge skscheinnngeu unendlich schwierig war, - muß- man sagen, daß er sich die Sache eigentlich recht leicht ne nachl hatte. Es fehlt gewiß nicht in seiner kurzen Ansprache an manchen feinen, hübschen Wendunaen, nieste von einem so klugen Kopfe zu erwarten sind. Aber daneben laufen doch auch viele Trivialitäten nit unter, deren man sich von ihm eigentlich nicht verleiten hatte. Man vermißte eine großzügige Be handlung des Gegenstandes, wie sie geboten erschien bei solchem Anlaß, neue, anregende, tiefere Gedanken, die den Hörern zn denken geben nnd die nicht schließ lich jedem besseren Kopf felbst einfallen. Alles haftete tat zu sehr an der Oberfläche. Offenbar war der tanzler von dem ängstlichen Bestreben beben-sehn nicht zu viel zu sagen nnd nach keiner Seite Anstoß zlu erregen. Schützeys Weihnachtsoratorium an ersten Wiederanssiihrnna pi- qah gestern in Dresden etwad wie eine Ur miiulirung. Zwar war es keine JElettraC Und da ler gah ed auch keine große Waacnauisahei, keine Totlettenschan, überhaupt wenig iiird Aug-e. Es war nur ein ganz einfaches, schlichtes Konzert. Aber iarum war es iiir Dresden doch, vom künstlerischen diandpunkt gesehen, mindestens so bedeutsaw wie eme Straußnremiere Das Weihnachtdoratorinm von Beim-ich Schüd Inkde aufgeführt oder. wie ed sein Schöpfer selhft ge rannt hat: Die Bistoria der Freuden- und Gnaden ttichen Gehnrth GOtted und Marien Sohnes. Jesu Cbtliti. Nach mehr a1d.250 Jahren. in denen ed iür itk Welt verschpklen war, erlebte ed gestern in der itiben Stadt« in der ed entstanden und zuerst aehdrt tot-den ist, seine fröhliche Urständ. Tie junge Orts- Uppe Dresden der Jnternationalen Musikgesells it« bat diese merkwürdige Wiederauisiihrnng er- Isslltdt und sich damit mit einem Schlaae im Dresd vet Konzertleben in die norderste Reihe gestellt. Wer ist Schütz? Den Dreddnern ist der Ame and ihrer Lokalgeschichte vielleicht geläufig. ZU arosze Weit kennt ihn kaum. Man «kennt« die einen Bottieelli oder soll-ein oder Rudens. Einen kamen wie Schild Jraucht man nicht zu kennen«. lind doch bedeutet Schild aus musikalischem Gebiete uiudestens dasselbe, was iene aus ihrem Gebiet he leuten Und könnte heute auch mindestens ebenlos Bett wie iene lehendia unter nnd fein und und Wirder Leben-werte gehen. Schüd - er ist 100 We vor Bach 1585 geboren und war 55 Jahre tined Lebens Kaveilmeister am Dredd r» f ist s sedeutendste deutsche Musiker-»Hä- «· Jahr litdertd. Man kann wohl sagen nor ach iihers M Ein gewaltigen aenialer Mann. herh- erkla- Mkla und dann wieder voll unendlicher Herzens lte, voll von einer schlichten dentichen Inniakeih die II Veraleich mit Diirer geradezu aufdriinat Etwas M dem starken Zanher der rimitioitiit deutscher tülneit liegt über feinem Wesen» Aus seiner Weih- Ickitshistorie spricht die starke naioe«Gläuhigkeit. die is in alten aeistlichen somiidiem etwa in dem tren tiiqen Redeniiner Ostersjsiel oder dem «serlovenen Ihn« des Burkard Waldd so erareist. 1664 ist diese .Weihnnchtddichtnna entstanden. -im stire de- Schilafern Der andere san desi Größtc Auflage in Sachsen. steh-am m omtiadisiinesx Wins- c set-lIIinU- lelaktlps It M. Wlt M M Is —--- slher auch das gelang ihm nicht, wir schon der äußere Umstand bewies, daß der ihm gen-endete Bei fall und die ihm beiftimmende Heiterkeit ausschließ lich aus den Reihen der Antihlockmehrheit ertönten. während der Widerspruch die ldrmenden Zwischen ruie und andre Aeuherunaen ded Unwillend von der Linken, und zwar keineswegs nur non der äußersten Linken, kamen. Zwar erklärte Herr von Bethmann, daß es nicht Sache der Regierung fein könne und dürfe, sich in den Streit der Parteien zu mischen, ließ er durchhlicten, daß er über den Var teien stehen wolle und müsse. Aber wenn er diesen guten Vorsatz hatte, iv führte er ihn doch nicht durch- Denn mehr und mehr geitalteten sich feine Ausfüh rungen zu einer regelrechten Straforedigt, die er ziemlich unverblümt an die Adresse der N a t i o n a l liberalen richtete. Zwar nannte er dieie Partei nicht. Ader nur iie konnte er aemeint haben, wenn er von »großen Parteien« sprach, «die zum Schaden unsrer politischen Entwicklung auf ihre Geschichte, auf ihre Tradition und auf ihre Ziele verzichten wollen«. Die Linie heantwortete diese väterliche Mahnung mit Lachen, während die Rechte sie durch demonitratinen Beifall unteritrich Natürlich fehlte in der Kanzlerrede nicht der warnende Hinweis darauf, daß von der Fortdauer derErbitterung unter den bürgerlichen Parteien nur der fich freuende Dritte, der Radikaltgmus, den Nutzen haben würde, und daß ed daher das Beste und Vorteilbasteste für sie sei, die Streitaxt zu he araben und das Vergangene vergangen icin zu lassen. .Glticklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern iftt« Das ungefähr war das Leitmotiv der kurzen Kanzlerredr. die nur an einer Stelle die Ge müter stärker erregte und zu einem lärmenden Zwischenfall Anlaß gab, als der Reichskanzler be merkte, so entschieden ed iede Partei immer abgelehnt habe, Regierungsoartet zu lein. so wenig werde ed in Deutschland ienials eine Parteiregierung geben« »Sehr «richtigt« rief man dröhnend von der Rechten bee, während aus den stürmischen Unterbrechungen der Linken- die von Zentrum und Konservativen mit erneuten Beifalldkundgebungen beantwortet wur den, schneidend scharf die stimme des Abg. Ledebour ertönte: »Die lonfervatisvtill Parteiretiterung betteln-«- fchon seit langemi« Laute Zustimmung links he gegnete auf der Rechten heftigem Widerspruch Einen Augenblick verließ Herrn v. Bethmann seine ge wohnte philosophische Ruhe und er schlug erregt aus den Tisch, während ihm Gras Stolberg mit der nach drticklieh geichwungenen großenPritsidentenglvcke nur mühsam weiterGehör zu verschaffen vermochte. Dann besänftigten sich die hochgehenden Wogen und man hörte verhältnismäßig ruhig den Schluß der Rede an, aus-dem halb Resignation, zur andern Hälfte ein gewisser Ovtimismus heraus erklang. Unter dem lehhasten Beifall der Rechten und des Zen trums und dem eisigen Schweigen der gesamten Lin ken schloß Herr v. Bethmannkdollweg feine kurze Rede, die weder einProgramm noch eineOssenbarung brachte und daher, abgesehen auch vom Parteistand ounkt, alle enttäusrben mußte. die derartiges er wartet hatten. it- Werkes iit einfach. Die Gcichichte von der Ge burt des Heilandes wird schlicht und ohne Zutat cr zäblh Die redenden Perionen treten eins-ein oder gemeinsam auf. Der Chor leitet mit einer Ueber ichriit. man möchte tagen mit einem Spruchband ein und ichließt mit einer Dantiaauna. In diese schlichte, anspruchsloie Form bat nun Schutz eine Fülle bober Schönheit zu gießen verstanden. Freilich liegt bei ihm nicht immer alles gleich aui der Hand Manches klingt herb, herber oft als in früheren Epochen. Es bedarf einer Einitellunm einer inten sioeu Mitarbeit des Hörers-. Aber wo bedarf es deren niebttd Kommt man an Strauß oder Retter »der Mahler aanii ohne Arbeit bekan? Das wäre nicht einmal wünschenswert Am größten ift mir Schild immer als Dekla mator erschienen. Es wird wobl schwer halten« in alter oder neuer Zeit einen Musiker zu finden, der ein feineres und intensiveres Gefiibl siir klares und eindringlichez Gestalten des Sprachlichen bat als er. Seine ReWatloe fteben in dieser Hin sicht einzig da. elch eine Jnntgkeit weiß er in Stellen zu legen wie: »und fie fanden beide Maria und Joseph« oder: »und fie beteten ed an« oder gar sich selbst übertreffend, in die ganz modern anmutende Klage der Rachel um die aemordeten Kinder von Bethlebent. Wie weiß er durch kleine, oft kindlich ein fache realiftifche Mittel, durch Kolorieren der Linie oder Aehnlichez eine plötzlich intensiveSuggeftion ber- » vorzuzaubern. Was Bach nach diefer Seite erreicht bat, wäre obne Schildend Vorarbeit undenkbar ge wesen. Welch großer Lunitverftand lpricht ander seitd wieder aus der Urt, wie er ein Leitmotiv zweier Bratschen, das des Christkindleins Wiese malt. durch das ganze Werk fiibrt und ed beim rfcheinen des En eld immer wieder auftauchen läßt. Wie find die Posenpriefter in tbrer kalten Würde durch Posaunen länge wundeon charakterisiert; anderseits die naiven, frischen bitten durch gefchtlstige Jldtem Derodes durch belie, bobe Trompeten. Bedarf es an aefichts solcher Dinge noch des Beweiies, daß diese Musik die Beschäftigung verlobnt, daß bier latente Werte bschfter sitt zu gewinnen sind? Zur Inffüärunö des Werkes war der Kuns gor unter Min- n no Rldte e gewonnen worden. sue Frake war das die hefte. wahrscheinlich die ein ls msg lebe Lösung. Denn biet ist Tradition für Messe Dinge noch vorhanden Die Aufgabe war außer ordentlwchwieriqk Nikerd- slbt es gerade »für solche I We Werte einen Kanon- cs sue. m Its Widder-Mystik Wie wir noch erfahren, bat der Reichskanzler von Betbmannsoollweq erst and dek Liede Botierntannd ersehen, daß inan seine Bemerkung über große Pat teien, die qui ihre Tradition usw. versichten wollen ans die nationalitbernle Partei bezogen dabe. Er Fett infolgedessen sofort den Unterstaatssettstiir Wo n fchcffe zum Abgeordneten Hieber til-geschickt und diesem mitteilen lassen, daß iene Aeußerunq durchaus keine Spitze gegen die Nationalliberalen enthalten sollte und daß et noch Gelegenheit nehmen werde, in ieikterntåächften Reichstag-Breite diese-s Mißverständnis an zu ren. Eh Moais Bari-. » i»Paris, id. Dezember-. iPrivJTeU Man zeigt uch hier keineswegs tiderraicht davon. daß Derr u. Betbmannsidollweq in feiner Rede auf die Angelegenheiten der äußeren Politik nicht ndber ein ulna. Der Reichskanzler wird. wie man tu fran döfifchen Negierunqskreifeu vermutet. einzelne der ihm im Neichdtaae zu ftellenden Frauen noch im weiteren Verlauf der Debatte beantworten und uoranssichtlich auch den Pafius der Thronrede ciber die Ma rokkoabmachung nach dem neue sten Stande der Dinge kommentieren. AudfiibrltW wird hier bemerkt, dafz der Kanzler keinen Grund dat, in diesem Punkte irgend etwas zu verfchweiaen oder zu verschleiern. Eine nicht mißzuverstelieude Stellung Deutschlands zur Ll britituna S s r a g e erblickt man in der Erklärung des Kanzlerd, daß das deutsche Volk eine besonnene, aber feste und zielbe wußte Politik auch nach außen bin verlange. Auch itndet man. daß Herr v. Bethmannsdollweg mit einer in ibrer Knaepheit doppelt bemerkenswerten Energie die Notwendigkeit betonte, bei aller Rücksichtnahme auf die Finanzlaae des Reiches den Anforderungen Zier deutschen Wehrkraft entsprechend Rechnung zu ragen. , s i « i Säumen der Breit-. Die gestrige Rede des Reichskanzlers findet in den Morgenblättern eine geteilte Ausnahme Die ~Deuttchc Tageszeitnnf schreibt: Diesem, mit denen here v. etdmannsgollweåg gestern die Etatdebatte eröffnete, lassen si vie eicht am zu treffendsten bezeichnen als die allgemeinen »Motive« zum innerpolitischen Teile der Thronrede, mit deren Dittion auch ihre wohlabgewogene Knappheit und nüchterne Sachlichteit eine unt-erkennbare Aehnlichkeit aufwies· - Die ~Poft« erklärt es für völlig ver kehrt, wenn in manchen Organen der Presse gegen» Herrn v. Bethmannsoollweg der Vorwurf der Pro grammlosigkeit gemacht wird. Aus seiner Rede ließen sich vielmehr drei Richtlinien feiner Regierungspolitik deutlich erkennen. Der Vorwurs der Programm-nig keit lci daher durchaus Unberechtigt. Die »Na t i o nalzeitu ng« führt aug: Vieles hat sich seit dem Sommer geändert, nur v. Bethmann nicht. Das wenige, was Here Bethmann geboten hat, befriedigt uns nicht. Aber trotzdem stimmen wir in dem Wunsche überein, in gemeinsamer Arbeit sür eine bessere Zukunft zu wirken- Die ,Vossische Zelt u n q« sagt: Wir hoffte-n feine erlten Bekennt nisse rühmen zn können. auch wenn sie dein Liberalisi mus keine neuen Zugeständniise machten. Wir hoffte-n wir wünschteni Wir hätten gern gelobt Aber ie von einaenommener wir gegen Berrn v. Vethmann s- ·dem Nichts mit eigener Phantasie zu schaffen· Was gestern erreicht wurde, war bewundernswert. Daß damit das letzte Wort in der Reproduktion Schützischer Werte noch nicht gesprochen ist, bleibt natürlich selbst )netftändiich und ist allen Aussilhrenden bewußt· Einen solchen Mann erobert man sich nicht von heute aus morgen. Und es wäre schade, wenn’s anders wäre. Die Solistem Fri. Doris Walde, Frau Nahm - Rennebautn, die Herren Seydel, Tödten, Portb leisteten durchweg Treisliches, nicht minder Herr Kantor R. Schmidt aus der Orgelbank und die Instrumentalisten Das Werk machte aui die Obrer offensichtlich den größten Ein druck· Voran ging eine Mettlniitbe Fest tnn sik«, ebenfalls von Schütz, ein ganz eigen artiges, berbes cbortvert von großer Intensität des Ausdrucks, sowie ein einiiihrender Vortrag des glüc licben Finders und Derausgebcrs des Oratoriums, Prioatdozenten Dr. Gib erin g aus Leipzig. Die Ortsgruppe Dresden der Internationalen Musikgefellfchaft darf mit ihrem Erfolg zufrieden sein« Der gestrige Abend bedeutete einen großen Schritt vorwärts in unserm Dresdner Musiklebem in dem ja im übrigen an Rückständigteiten kein Mangel ist. Dr. Ernst Neukeldt Kleineg Feuilletm = Kal. Schanspielsand Muther hai einmal von Braun-ers und Ostaded Bauern gesagt. sie seien gar nicht realistisch, vielmehr zum beion eren Gebrauch angegeslener Mhnheers in währender Verdauung komponiert Mit den Theaterbauern ist's nicht ganz ander-. Man erlebt sum Oebrauk eines zur »Natur« beinchsweiie zurückkehrenden Pu litums tamponierie reiche hartherzige und arme gutmütige Bauern. Jm besten Falle Auerbach. Wirkliche Insengruberipieler sind sogar in Oesierreich und aus guten Bühnen so var wie wahre Menschenbildner überhaupt So gen-is ein Siiick wie der Meineidbauer« Itzt um zubringen isi es last lich auch ohne das ngensj gruberische ein-as daraus machen. Das sah man gestesn wieder, wie ed im gleichen Falle auch ander wärt fast stets Ereignis wird. Wer soviel Dialekt- Mrecher aus die Schanze-i schicken kann, mag den eineidbauer getrost hinan-steilen Immer, wo das Anzengruberiiche Hehlh da stellt zur rechten seit der Dialett geh ein. ieein Hebel-. like mit Lasten spielt mo die ieltraft versagen m sie. Es geht also Ihn-M W m sinne- smmttch I ff Yes Quart-l It im das. du« sum status-sub es non-us Ol- no dum- Us Ist. frei dass. Im der setlase »O ert- leuesk ihn Im set seit-se »Die-due iksusts sitt-et- h II ci. m Norm steh-. Ich ne- Deumhmn m se- uutiches Ist-mein Isi- 4 Anstatt-« mil. siPL 111 M Los It · Ist-· säusstzswns . · . m. e e its 111 A «.ZI-UM-« untLIZOSthCII Is laps ibi- lusk dul- M M . « IMM-M4ksr.sostft 111-usw« waren, ie eber wir ein Vorurteil zu feinen Gunsten begten, unt fo unumwundcner cnuß eingefunden werden, daß es nichts war, was er sagte, daß et alle Teile enttaufchte.· haften bleibt bdchstens feine Seba sucht nach Frieden. - Das aßerliner Tage blait« schreibt: Dürfiig und unerquicklich, das if der bleibende Eindruck, den das gestrige Debiit deö Reichskanzlers binterlafsen hat. In seiner Rede war nichts, was über die Mittelmäßigkeit auch nur unt einen Zoll hinausging. - Der ~V o r wä ris« führt aud: Die Rede, nrogratmnatifch völlig inbaltslossp erhält eine gewisse Würge durch einige vbllig unæus treffende Behauptungen und durch die salbungpvo en Mahnungen an die Reichstagsabgeordneten Die ,FreifinnigeBeitung«siibrt aud: Derßeichss kansler bat gesprochen. Aber nach seiner Rede find wir ebenso klug wie suvor. Vom Standpunkte des Herrn o. Bethtnann aus war es selbstverständlich da geschickieste, was er tun konnte. Die Liberalen werden sich kaurn bereit Linden lasse-. den Konserva tiven die Itafianien aus ent Feuer su boleu. - Die «Gertnania« schreibt: Die Erwartung- daß der Reichskanzler sein dieberigeg Schweigen brechen und ein sorgfältig ausgearbeitetes Programm siir die »auswärtige und innere Politik des Reiches entwickeln »wes-de, bat sich nicht erfüllt Es war keine glänzende Rede. mit der der Reichskanzler sich einführte. Aber eine recht vernünftige Rede· Die Mdlm Zig.« schreibt: Wir hatten erwartet- daß Derr v. Betbntanns csollweg so sprechen würde, wie er gesprochen hat- Wir werden zusehen, ob er sein Wort wahr macht, daß feine Regierung keine Parteiregierung fein soll und ob er nach dem lebhaften Beifall der Rechten und des Zentrums, der ihn lohnte, mich Wert darauf legt, der Linken zu gefallen. Dann wird er freilich zunächst zu der Erkenntnis kommen müssen, daß biss ber in Regierung wie Verwaltung in Preußen und im Reiche konservativ Strumpf war, was er bis jetzt feitsauretweife noch zu leugnen scheint. Ejkxe fgriechifch-türtische Allianst Die bekannten Bestrebungen König Ferdinands von Balgarien, der rastlos ans die Schassung eines Balkanbundeö der slawischen Staaten geqen die Türkei hinqrbeitet, baben eine Überrasebende Wen dung in der Orientoolitit gezeitigt. Eine Wendnng, ans die allerdings schon bei der Behandlung der Kreiasragc manches hindeutetr. Der Abschluß eines Bündnisses zwischen der Türkei und Griechenland wird zurzeit lebbast ventiliert Ein Telegrannn meidet uns darüber: -m— Konstantinapeh 10. Dezember. weit-.- Te l. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Wäh rend der letzten Tage haben zwischen Ahtned Riza Pascha, dein bekannten jungtiirkischen Führer, der ietzt Präsident der Kammer ist, mit dem griechischen Minister G ryparig Verhandlungen über eine türkisch-griechische Allianz stattgefunden. Der Präsident der Kammer hat sich den griechischen Abgeordneten gegenüber folgender maßen ausgesprochen: Ich freue mich, mit einer Abordnnng nach A tb e n zu kommen, deren Zweck die Grundsteinlegung einer Alliang sein wird. Ich bosse sogar« mit dem Vertrage in der Hand nach Athen zurückzukehren Der beste Beweis der guten Absichten der Inngtürken besteht-darin, daß wir den Gedanken« vier Millionen sür unsre Marine zu auch, wenn es über unsre straft geht. Mit dem be wußten HebeL Nur sollte man nicht den allersichts barften Gebrauch davon machen. Die neue Ein ftudierung des »Meineidbauers« leidet unter einer Dehnung und so vitll Gefüll, dan einem zuweilen bönglich zumute ward. Das Gespenst der Lange weile im mottenzerschlissenen Gewand ging einigemal drohend wie Samiel durch den Hintergrund. Dieses Tempo kann sogar Anzengruber gefährlich werden. Besonders wenn die Dehnung an die besonders schlep pende ~Vor,nehmheit« des Schottenringdialektes er innert. Das Beste im einzelnen wurde in den Episoden gegeben. Herr Weinmann, der Adamshosbauey und die Creseenz, Fräulein v. Schiettingew waren echt in ihrem Humor, ihrer Herbbeits Hier wurden die notwendigen straffcn Konturen deutlich sichtbar. Auch Fräulein Liszt, die den Fehler bat. daß sie für die alte Burgerlies zu hübsch und noch zu jung ist, bot gute Einzelheiten Aber here Hi enå ist zu weich und - es muß gesagt fein auch zu farblos, zu indifferent filr den Meineidbauertn Kerle, wie der, sind and härterem Holz gehauen. Herr Renå gab dabei schaufvielerisch Gutes, nur - keinen Anzengruber. Wie er auch z. B. keinen Erbförster geben könnte. Fiir diese Rolle konnte allenfalls Herr Mehnert in Frage kommen· Die Broni hatte (wic ieder Schauspieler, der vor den Hütern der Konven tion die Anklage gegen eben diese Konvention hinaus donnerti ihren Einzelerfolg. Doch sie läßt kiibl bis ans Herz hinan. Irgend etwas von Herz, Gemüt, Gefühl muß doch den Kontrast geben zu dem, was die Broni zu sagen hat. Hier hält die Kälte die Keime geschlossen. Kein warmer Hauch webt und macht Lebendiges wachsen. Eine ruhige, kühle Intelligenz verwaltet eine Rolle. Verwaltet sie stellenweise (in zornigem harten Ausbriicheni sehr gut. Aber es ist --. Berwaltungstechnik. Aus der Retorte wird eine gerät-met geboren. Und man sagt uns: So ist das en. So ist dieses heiße Blut· So die schwingende werdende, weibliche Urkraft. So diese Bäuerin. Co Anzengruben Man friert. Denkt an die Rose Beend, wie die Sei-da sie gab, und —- iriert bei Unsengruber .. . Herr Tillee machte den Fernerirans so dezent wie mdglich Im übrigen ist von besonders glttellicher charakterisiren-Ia der kleineren Rollen nichts an melden. Ob man nicht die stimmerliche Musik mit aller Seelenrube streicht, do bei anch das Mäzdeauintett mit den Strauc gilgsngiixän, sit-edu- Itldenikeitiwsllier esqisptft isich-te M n U Meist M cis . Fleiß verwendet. J, II , Ist-:
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