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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271228020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271228
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-28
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na! Marienstrak» 3S as Druck li. Verlas oon vteoick ck Rrickarvt in Dre»t«n PostiLeck-Konio 10SS Dresden Boncour gegen die RheiniandrSumvng. Ae unumgängliche Dawes-Reviston. - 8lu ungetreuer Kaffierer beim Bund der Anslandsdeutscheu. Paris. 28. De». I« der gestrigen Abenbsitzung des Partei- 1««» der srauzüsiichen Sozialisten wandte sich bas Mitalied Ser sranzösilchen Völkerbuvdsdelcgatiou. Paul Bonconr. Segen eine sofortige Räumung des Rheialandes. Man sei sich, so erklärte Bonconr. mi, den deutschen Sozialisten darULer einig, bah die Räumuna von gewissen Bedingungen skr die Sicherheit abhängig sei. Diese Bedingungen seien jedoch noch «ich« erfüllt. Der Redner kam bann auf da» Nationalitäten- vroblem zu sprechen und sagte man müsse es den Nat.o- »alitäten selbst überlassen, entsprechend dem VölkerbundSpakl die Revision der FricbenSverträge zu verlangen. Tie not- wendige Demokratisierung des Völkerbundes hänge haupt sächlich von der Demokratisierung der Regierungen ab. Die Sache d«S Völkerbundes sel noch keineswegs gewonnen Der AuSgang der Wahle» in Deutschland Frankreich und Eng land werde von grober Bedeutung kür das Schicksal dcS Völkerbundes kein. Der sozialistische Parteitag nahm einen Antrag an. kn dem auf den Irrtum des Versailler Vertrages ver» wl«sr»-«nrb das Reparationsproblem lösen zu wollen. Durch Me Mobilisierung der deutschen Obligationen müsse die Ä«sqmtschusb Europas bet Amerika geregelt werden. Die Sicherung Europas Mülle durch die WäbrungSktcher. htkt teber Nation ergänzt werden. Die Entschlieft»»« setzt kich weiter kür die gesetzliche Stabilisierung des Frankens zu einem Kurs ein. der den durch die Stabilität rle k-wto ge- schasfenen wirtschaftlichen Bedingungen Rechnung trage. Zur Außenpolitik wurde erklärt: Man wünsche auch weiterhin eine Annäherung zwischcn Frankreich und Deutschland sowie eine Revision der FriebeuSvertrSac von lSlll aus der Grundlage des Selbst- hestimmunaSrechtes der Völker, ferner miille gegen ieden Versuch, einen Bruch zwischen F-ankreick nnd Sowjetruhland -erbekznstthrcn. Widerstund geleistet werdem Rutzland wM Frankreich in Afrika unterstützen? Paris, 28. Dez. Die Sowjetregierung beabsichtigt, wie versichert wird, der französischen Regierung eine neue Nvte zu übermitteln, die die Mitteilung enthalten soll, dah Nutz, land auf seine ihm aus dem Vertrage von Algectras zu- stehenden Rechte verzichte, den Vertrag als solchen jedoch anerkenne und bereit sei, Frankreich i« allen Marokko- und insbesondere die internationale Dangcrzone betr. Kragen zu unterstützen. — Man bars in dieser neuen Note der Sowjet- rrgierung die Abstcht erblicken, der französischen Regierung eine Höflichkeit zu erweisen, von der die Dowjetregierung sich Vorteile für die Zukunft verspreche. Keine Wahlvereinbarung Skesemann- Drian-r Berlin, 28. Dez. Die aus Ltnkskreisen verbreitete Meldung. Dr. Streik mann habe sich mit Briand über die Wahlen in Deutschland und Frankreich verständigt wird von Dr. Streicmann nahestehender Seite als reine Kow- binatlon bezeichnet. Bon irgendwelchen Vereinbarungen könne schon deshalb nicht die Rede sein weil die Ansetzung eines NcuwahlterwinS vom Willen beS NelchSaubenministcrS in keiner Weise abhängig sei. Man könne höchstens von Auf. fallungen über die - voraussichtliche Lebensdauer des Reichs tags sprechen, Auffassungen die bekanntlich verschieden leien. Es sei aber so viel sicher, bah der Reichstag unter allen Um ständen znsammengehalte» «erden müsse, bis der Haushalt- plan für tV28 verabschiedet sei. Es könne heute noch niemand willen ob diese Verabschiedung rechtzeitig bis zum l. April erfolge ober ob eS. wie ln früheren Jahren, darüber hinaus »och wochenlang dauere, bis der Haushaltplan erledigt lei. Selbst wenn man also der Ansicht wäre, der Reichstag könne nach der Verabschiedung des Etats nicht mehr lange lebens fähig sein- Neste sich ein Nenwabltermin auch nicht mit an nähernder Sicherheit Voraussagen. Das amtliche Amerika für Dalves-Revision. Auch Frankreichs Widerstand zu Überwinden!,.. Renyork. 28. Dez. Die republikanische Zeitung „New! näher über seine gegenwärtigen Verhandlungen in Paris V o r k H e r a 1 d D r i b u n e" deren gute Beziehungen zur Re gierung in Washington bekannt sind, veröffentlicht heute ln gröberer Ausmachung Ausführungen Ihres Washingtoner Korrespondenten über dcnTawes-Plan und dteKrtegS- s ch u l d e n. die aus das Schatzamt ober Parker Gilbert zurück, geführt werden „Herold Tribüne" leitet diese Ausführungen mit der Feststellung etn daft in Washington allgemein die Empfind»»« bestehe und ständig an Stärke zunehme, der Zeit punkt nahe heran lei. an dem die alliierte Kriegsschuld an die Bereinigten Staaten herabgesetzt nnd gleichzeitig die deut sche« Reparationsvcrpslichtunnen konsolidier« werben mühien. Diese Fragen seien seit dem Bericht Parker Gilbert» Gegen- stand eingehender Erwägungen und wiederholter Beratungen t» amtlichen Kreisen gewesen, und allmählich hätten sich fol gende Punkte herauSkristallisiert' Deutschland müsse darüber verstLnbigt werden, welchen Teil der Ncvarationsrechnung e» den «lliterten noch zu zahlen haben werde Nachdem Deutsch- lgnb und die Alliierten sich über dleie Summe geeinigt haben würden, mühten umfangreiche finanzielle Transaktionen vor- genommen werden, um den Deutschen die sofortige Zahlung zu erleichtern. Die Washingtoner Stellen die sich mit diesen Fragen be- asien Nnd — so heiftt es in den Mitteilungen des Korre- pondenten weiter — davon überzeugt daft eine solche Rege- luna etn« erhebliche Besserung der internationalen kinan- zielten Gelamt läge und gleichzeitig eine Besserung der tnternatlonalen Handelsbeziehungen und der Sti m- mung unter den Völkern herbclssiftren würde. De« grössten Widerstand aearv die Festsetznna der deut sche« Zahlungen bättr man bis vor kurzem noch von der össent» liche« Meinung Frankreichs erwarten können, doch habe man hier a«S Quellen die über solche Fragen -nt informiert sind, erfahren die kran-öOt»e Meinuna werde sestr schnell bastln Um schlagen. daß die Kielern«» der dcnckchen Leistungen «ickt nur kür Deutschs"-- sondern auch lür Frankreich und die übrige «elt begrüßenswert sei. Der griechische Finanzminisker in London. »lagen über schlecht «nleibebcdingnngen. London. 28 Dez. Der ari-chilche Finanzmlnistcr »apbandariS «ras bente von Paris kommend in London ei«. Seine Reise bängt mit der Stabilisier-«« der griechischen NSbrnna. der Bilstnna einer -rtechtlchen Notenbank —d mit Nerbanblnnaen siber die spsi-Millianen-Anleibe dcS Vö'ker» HnndeS »«lammen. SV Millionen Mark dicker Anlcibe sollen ssir die Slolsikillernng der Wästruna verwandt werben, der N«p gnr «nsiedknng der griechisch,» Flüchtlinge und zur Be- Hitztzdtzng «»er dringenden vndgetpofte« l! näher über seine arg« . und London au». Der Minkstet brückte seine Ucberraschnng über die Bedingungen a«S, die ihm von gewissen bedeutenden Rank» und Finanzarnppen sür die Gewährung einer Anleihe augeboteu worden seien. Diese Gruppen richteten ihre Be- dingungen offenbar nach den Marktpreisen der verschiedenen griechischen Börsenwerte, die aber nach Ansicht von Kaphan. darts viel zu niedrig angesetzt sind. Sr werbe sich nach London begeben, um hier festzustellen, welche Bedingungen man Griechenland gewähren wolle, und er werde etwa am «8. Januar wieder in Athen sein. Um -ie Annäherung Paris—Rom. „Echo de Paris" warnt vor dem PangermaniSmns. Paris. 28. Dez. Das „Echo de Parts" bezeichnet als eine Hanptichwierigkett kür eine französisch - italienische An- Näherung den Wunsch Italiens, aus dem Balkan freie Hand zu erhalten. Wenn in dieser Frage eine Ver ständigung zwischen Rom und Belgrad erzielt werden könnte, so würde dadurch die Ausgabe des neuen französischen Bot schafters In Rom bedeutend erleichtert werben. Italien müsse einsehen dah ein Konflikt mit Sübilawic« di, Lage in Mittel europa völlig verändern nnd eine neoe Offensive des Pau- aermanismns herbeisühren würde. Italien mülle sich mit einer vorsichtigen Ausnutzung seiner Sondertntercllen in Albanien begnügen, tonst würden allerlei Abenteuern Tür und Tor geöffnet. Das Blatt kommt dann ans D« «iS zu sprechen und schreib«, eine grenzenlose Entfaltung der italienischen Natio nalität in einem Gebiet, das unter sranzösischer Oberhoheit stehe, würde einer Annähernng zwischen Frankreich nnd Italien nicht dienlkch sei«. Neber alle anderen Fragen lei eine Einigung zwischen beiden Ländern nicht schwer zu ek- reichen. e Der Ausgleich zwilchen Mexiko un- Nordamerika. Washington, 28. Dez. Die Wiederherstellung normaler Beziehungen zivtschen den Vereinigten Staaten und Merlko lsttt gestern einen wetteren groben Fortschritt gemacht, als die Nachricht eintraf dah das mexikanische Unterbau» die ihm vom Präsidenten CalleS vorgelegt« Novell« zum Vetroleumgesetz kn erster Lesuna angenommen bat. Präsident Loolibgr erwiderte dieses Entgegenkommen, indem er dem Staatsdepartement die Anweisung gab. die Ausfuhr der von der mexikanischen Regierung gekauften, scdoch von der Regierung der USA. zurückgehaltenen ift Flugzeuge und eines gröberen Quantum- Mnnl^pn zu gestalten. Die Kosten -es Äeichsschulgesetz- enlwurfes. Bon Edmund Leupolt (Dresden). Ueberblickt man den Verlauf des Kampfes um den Ken. bellschcn Entwurf, so kann man sehr deutlich eine Umstellung der Kampfeswetse erkennen. Erst das grobe Geschützseuer: der Entwurf v. Keudells drücke unsere gesamte deutsch« kul- tur aus die Stufe des Mittelalters zurück: er gesährde die innere Einheit sl> des deutschen Volkes: er zerschlage hoff« nungSlos alle Ansätze zu einer Volksgemeinschaft. Jetzt sucht man die Front der Verteidiger des Entwurfs mit dem un- unterbrochen raffelnden Maschinengewehrseuer der sin an» ziel len Berechnungen und zahlenmähigeu Ausstellungen zu erschüttern. Denn man folgert ganz richtig, datz in der Frage der Kosten Reich und Länder. Grohstädte und kleine Gemeinden, kommunale Verbände und die Kreise der Wirt schaft gleicherweise bedenklich sein müssen. Eine Zusammenstellung solcher Urteile von Negierungen und Städten, Verbänden und Wirtschastskreisen. durch Zei- tungsstimme» ergänzt, warf vor dem Feste der Sächsische Lehrcrverein aus den Ichulpolitüchen Markt: „Auswirkungen beS Neichsschulgesetzes aus Organisation und Finanzierung des deutschen Bolksschuiwesens" (Grehner L Schramm, Leipzigs. Das Begleitschreiben, das er dem Büchlein mitgtbt, schlicht mit dem Tatze: „Sein verantwortuna-bewuhter deutscher Staatsbürger, kein aufrichtiger Freund der Volksschule sollte die ernste Sprache über hören, die au« den zahlreichen amtlichen Denkschriften und Len Be rechnungen warnend und mahnend an unser Lhr klingen." Wir wollen nicht in eine Erörterung der Frage etntreten, ob dieies Berantwortungsbewubtsein bei den Männern des Sächsischen Lehrervereins in voller Stärke damals vorhanden gewesen ist. akS er mit fröhlichem Hip-SIp-Hurra die säch sische evangelisch fundierte Gemeinschaftsschule zerstörte und sie verweltlichte: hätten wir In Sachsen unsere alte Schule, »ns brauchte nicht im mindesten bange zu sein. Aber da wir deutsches Berantwortungsbewubtsein zu besioen glauben, wollen wir mit Ernst die ..Urteile und Beispiele" des uns vorliegenden Buches betrachten. Wer zuviel beweisen will, beweist — wenig! An dieses Wort wird man bet mancher Zahlenausstellung der Denk schrift erinnert. Sic geht von den Klaffen-Schülerzahlen aus. dem Ergeb» nls der Eltcrnratswahlen. den Statistiken über Neliglons- gesellichaften und Bekenntnisgemeinden. „Dieses Verfahren", sagt die Denkschrift des Leipziger Rates, „hat aus den ersten Blick den Vorteil, daß mit annähernd genauen Schülerzahlen operiert werden kann ES ist aber fragwürdig. Wo hin in Wirklichkeit die Eltern bei einer etwaigen Trennung der Schulen ihre Kinder senden werden, ist nickt berecken- oder auch nur vermutbar. Steht z. B. eine Gemeinschaftsschule mit dem echten Geiste der Toleranz zur Verfügung, die auch den religiös- und nationalgesinnten Kreisen unserer Stadt als gute Schule ssir ihre Kinder erscheint, -an» werden »er- mutlich nur verschwindend wenig Schulen der Flügel ent» stehen. Soll sedoch die bestehende Schule weltliche Gemein schaftsschule kein . . .. dann wird eine starke Spaltung ein- treten." Daö Ist der Hauptfehler der Denkschrift, bah sie mtt den oben genannten Zahlen ein der Wirklichkeit annähernd gleich- kommendes Bild der znkiinstiaen Schnlaestaltuna entwersen will. Sie teilt kurzerhand die christlichen Kinder zu se 50Pro zent aus Gemeinschaftsschulen und Bekenntnisschulen auf und erzielt damit eine Mehrzahl von Schulen, die durchaus imaginär erscheint. Wir giauben nicht, baß irgendwo in Sachse» Gemeinschaftsschulen und Bekenntnisschulen neben einander entstehen werben, wenn die Gemeinschaftsschule christlich-deutsch und die Bekenntnisschule „vom Geiste echter Toleranz" ist. Scheidet man so aus den Berechnungen alle christlichen Doppclschiilen aus, so ergibt sich eine sehr starke Herabsetzung aller Kosten. Ebenso aber müsien sene Kombinationen als höchst zweifelhaft betrachtet werben, die sich auf die Schul- anträge kleiner und kleinster Religionsgemeinschaften be ziehen. Schon bei den früheren Kämpfen acaen S»»laeketz- entwürsc mieten die Gegner auf die angeblich 542 Religions- aesellichasten hin die dann eigene Schulen verlangen könnten. Jetzt ist man ein wenig bescheidener geworben. Eine Ham burger Zeitung schreibt noch von 250 Konfessionen. Für Sachsen aber begniigt man sich gar schon mit — zehn! Und dabei übersieht od^r verschweigt man. bah kleine Neligtons- gesellschaften sich selbstverständlich mit Ihren „Kankesstonsoer- wandten" zusammenschlieften oder zusammenbleiben werden, um eine leistungsfähige Scknie z» erhalten. Diele Frage ist z. N. in Berlin durch Verhandlungen verschiedener evange lischer Verbände miteinander schon erledigt. Man soll also nicht künstlich eine Zersvlitternng deS gemeindlichen Schul wesens an die Wand malen. Eine solche In der Lust schwe bende Berechnung ist beispielsweise di« für die Gemeinde Falkensteln i. B. Falkenstein bat znrzeit vier Schulen. Die Denkschrift nimmt an, daft an der einzelnen Schule se eine Bekenntnis», eine Gemeinschaftsschule nnd eine westliche Schule entstehen mühten. Sie weist weiter daraus bin. bah die Darbnsten und die Freidenker „wahrscheinlich" auch noch die Recht« einer Körperschaft erlangen nutz baytz eigene ! He s st M ß-U -in. M- - - i. i'
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