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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-28
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1932
- Autor
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Riesaer G Tageblatt Donnerstag, 88. Juli 1S8A, abends 85. Jahr, Drahtanschrift Tageblatt SNesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. LL Poftscheckkontor Dresden 158g. Girokaste: Riesa Nr. LL. ««d A«;rtgrr lLldebüüt mü Änzttgerj. Da« Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachung« der AmtLhauptmannschaft Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rate« der Stadt Riesch de« Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ton abend» */,v Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM S 14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungsgebUhr). Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis- erhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer de» AuSgabetag-S find bis 9 Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; ein- Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breit« Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Ausichlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig- Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Fall- höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderunqSein'richtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «elchSttStteSe: Goetbeftraße 5S. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. WMWWlMM M UM UM«» Bisher 2 Tote, mehrere Verletzte. ss Berlin. Der Personcnzug 298, Stralsund—Berlin, der um 17,19 in Berlin eintrefsen soll, stieß gestern bei der Einfahrt in den Bahnhof Gesundbrunnen mit einer Loko motive zusammen. Die Lokomotive und mehrere Wagen entgleisten und stürzten um. Die Berliner Feuerwehr und ein Hilfszug der Reichsbahn vom Stettiner Bahnhof nahmen sofort die Ncttungsarbeiten auf. )s Berlin. Tie Zahl der Toten bei dem Eisenbahn unglück am Bahnhof Gesundbrunnen hat sich bisher auf 2 erhöht, dagegen soll nach den bisherigen Feststellungen die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten etwa SO betragen. Zu dem Hergang des Unglücks erfahren wir noch, daß die Rangierlokomotive wahrscheinlich infolge falscher Weichen stellung mit »oller Wucht in die Flanke des Personenzuges Hineinsuhr. Der Hauptanprall traf den 2. und 3. Wagen des Personenzuges, die umstürzten und den erste«, sowie den 1. und S. Wagen aus den Gleisen hoben und gleichfalls zum Umkippen brachten. Mit welcher Wucht die Rangierlokomo tive in den Zug hineingesahrcn fein muß, kann man daraus ersehen, daß die Lokomotive direkt aus bas Gleis des ein fahrenden Zuges zu stehen kam. * Berlin. Bor dem Eingang zu dem Bahnhof Ge sundbrunnen von Norden her befindet sich eine starke stei nerne Ucbcrführung, die Behm-Brücke. Dicht vor dieser Ucberführung, unter der die Bahn durchfährt, ist eine Weiche, auf der sich die Fernzüge, die von Richtung Eberswalde und aus der Richtung Oranienburg kommen, auf einem genrein- schaftlichen Gleis zum Einlaufen in den Bahnhof Ge'und- brnnnen treffen. An dieser Weiche ist das Unglück geschehen. Es hat den Anschein, als ob der Stralsunder Personenzug gleichzeitig mit einer Rangierlokomotive, von Norden kom mend, aus den Bahnhof zugelaufen ist, und daß dann die Rangierlokomotive, die etwas hinter dem Personenzug lag, den Zug an der Weiche traf. Die Rangierlokomotive hat dann den Wagen, den sie an dieser Stelle traf, sowie die nachfolgenden Wagen umgeworsen, so daß diese das dicht vor der Ucberführung stehende Stellwerkhäuschen zum Teil zertrümmert haben und sich dann neben der Loko motive, die auf den Schienen stehen geblieben ist, in einem Bogen der Unterführung, auf der Seite liegend, eingeguetscht haben. In einem dieser Wagen liegt jetzt noch ein Ehepaar, von dem die Frau tot zu sein scheint, während der Mann noch lebt. Etwas weiter nach hinten liegen noch drei weitere Wagen quer über den Schienen, ebenfalls umgekippt. Roch 13 Verletzte in den Krankenhäusern. )l Berlin. Nach den letzten Feststellungen der Reichs- bahndirektinn Berlin befanden sich heute früh noch 13 Ver letzte in den Krankenhäusern, die anderen konnten in zwischen nach Anlegung von Verbänden entlassen werden. Tie Ausräumungsarbeiten sind soweit fortgeschritten, daß ein Gleis von den Trümmern ganz befreit daliegt. Tie Gleis-Anlage wird jedoch erneuert werden müssen, da der Unterbau durch das Unglück stark gelitten hat. Unter den bei dem Eisenbahnunglück Verletzten befinden sich folgende Nichtberliner: Leichtverletzt: Ehepaar Wetter aus Willen iSiegi; Schwerverletzte: Drei Schwestern Stuerkow aus Tcutich-Enlau, Parkstraße 12, Anna Simon aus Dessau, Julius Lindemann aus Altona, Beselcr Str. 7. ?ie aMe UntMung iider das MWunM Haltesignal überfahren. Berlin. lFunkspruch.j Die Pressestelle der Reichs bahndirektion Berlin teilt zu dem Eisenbahnunglück aus dem Bahnhof Gesundbrunnen mit: Die leerfahrende Lokomotive, die gestern nachmittag den schweren Uusall des Personenzuges 298 verursachte, hat das Haltesignal überfahren, wie ihr Heizer bei seiner Verneh mung zugegeben hat. Das Personal dieser Lokomotive war nach einer Ruhe von 19Z Stnnden erst seit 4'i Stunden im Dienst, als das Unglück geschah. Es bestand aus den Reserve lokomotivführern Krupke und Reiner, von denen Krupke den Dienst des Lokomotivführers, Rainer den des Heizers aussührte. Krupke, der in der Eharits wegen Nervenchoc ausgenommen ist, hat noch nicht vernommen werden könneu. Er ist äst Fahre alt, hat schon 1917 die Lokomotivführer prüfung bestanden und gilt bei seinen Vorgesetzten als eiu zuverlässiger und ordentlicher Beamter. In den Krankenhäusern befinden sich noch 13 Verletzte, jedoch sind die Verletzungen ersrcnlichcrweise nicht lebens- gescihrlich. Der Zugverkehr wickelt sich, von geringfügige» Verspätungen abgesehen, ordnongsgemäß ab. Zkk WWWs IUI AM. Partcircdner und Ministcrrcden. Man kann grundsätzlich verschiedener Ansicht darüber sein, ob es nützlich oder schädlich war, den Rundfunk für den Wahlkampf freizugeben. Erwägt man, mit welchem Pathos bei allen möglichen Gelegenheiten der Rundfunk als kultur politischer Faktor höchsten Ranges und märchenhaft weiter Wirkung gepriesen wird, ferner in welchem Maße Politik bas Leben in Deutschland gegenwärtig beherrscht, so wird man bei nüchterner Uebcrlegung sagen müssen, daß es nicht unbillig ist, wenn ein Sechzehntel oder ein Achtel der täglich zur Verfügung stehenden Zeit für politische Zwecke in An spruch genommen wird, vorausgesetzt, daß die Regelung einerseits gerecht ist, andererseits dafür sorgt, baß propa gandistische Exzesse unterbleiben. Unter diesen Gesichtspunkten und Vorbehalten ergibt sich bei der Betrachtung und Wertung der Ueberfülle von Regierungs- und Parteikundgebungen der letzten Woche vor den Wahlen eines mit aller Deutlichkeit: Programme und Ziele sowohl der Regierung wie der Parteien werden end lich einmal ohne bewußte oder unbewußte Entstellung den Massen nahegebracht. Gewiß — man könnte sich noch weit aus aufschlußreichere Lösungsmöglichkeiten denken, wie etwa> sachliche Dialoge oder dergleichen . . . wenn nicht eben Sach lichkeit in unvereinbarem Gegensatz zum Wesen des Wahl kampfes stände. Immerhin ist die Rundfunkrede im Wahlkampf schon ein außerordentlicher Fortschritt gegenüber der groben, plumpen, den Wissenden zumeist anckelnden Propaganda der Plakate und Flugblätter. So geduldig, wie Papier, ist denn die Actherwelle doch nicht! Tas schließt schon allein der Umstand aus, baß in der Rundfunkrede nicht, wie in Plakat oder Flugblatt, die propagandistischen Verheißungen und Versprechungen kaltblütig und gewissenlos jeweils auf die lokalen Besonderheiten und Erfordernisse abgestcllt werden können. Im Rundfunk ist es unmöglich, daß dieselbe Partei der Landwirtschaft das Gegenteil von dem verspricht, was auf den Plakaten und Flugblättern betont industrieller Ge biete steht. Eben darum ist es auch gut, daß bei der gegen wärtigen Regelung alle Reden von sämtlichen deutschen Sendern übernommen werden. Eine erhebliche Portion der Verlogenheit, die sonst zu den unerfreulichsten Erscheinungen des Wahlkampfes gehört, wird dadurch zwangsläufig be seitigt. Dazu kommt der Eindruck der Persönlichkeit. Man weiß selbstverständlich, daß nicht unbedingt jedes Wort jeder Rundfunkrede wirklich auch geistiges Eigentum des Redners ist; aber immerhin: Faustens Schüler Wagner hat nicht nur recht, wenn er sagt, daß der Vortrag des Redners Glück mache, der urteilsfähige Hörer erkennt auch am Vortrag die innere Einstellung des Redners zu den von ihm vorgetrage nen Worten und Grundsätzen. Dabei ist im allgemeinen das Urteil des einfachen Mannes in dieser Hinsicht mindestens ebenso sicher und zutreffend, wie das des zünftigen Kriti kers, der ost zu sehr nach Technik und Rhetorik urteilt. So hat das runde Dutzend von Regierungs- und Partei reden, das uns diese letzte Woche vor dem Wahlkampf brachte, dem Erkcnntniswilligcn, der sich nicht scheute, nach des Tages Müh' und Arbeit noch, die Anstrengung ange spannten Zuhürens auf sich zu nehmen, auf alle Fälle eine bedeutsame Erweiterung seines politischen Horizontes be schert. Zum ersten Mal ist die Diktatur des Schlagworts in einem Wahlkampf ernstlich erschüttert, zum ersten Mal hat sich auch der letzte Bürger in der Lage gesehen, sich ein un mittelbares Bild von der Einstellung und den Zielen der Regierung selbst zu machen. Nur eins ist unerläßlich, wenn diese Art der Moderni sierung des Wahlkampfes und damit der politischen Volks erziehung überhaupt sinnvoll und fruchtbar werden soll: man wird nicht mehr so vergeßlich sein dürfen, wie bisher. Das persönlich gesprochene Wort verpflichtet den Redner, gleichgültig ob er für die Regierung oder für eine Partei spricht, ungleich viel mehr, auch zu seinen Worten zu stehen, als das von ihm verfaßte und aus seine Veranlassung ver breitete Flugblatt oder Plakat. Diese stärkere Bindung an . die persönliche Verantwortlichkeit kann ungemein fruchtbar werden, wenn die Oeffentlichkeit es versteht, die Männer, die in diesem Wahlkampf zum Volk gesprochen haben, im richtigen Augenblick auch bei ihrem Worte zu fassen. Sr. WgeMg oii den AeiWM. Reichskanzler t>. Papens Antwort. ss Nerlin. Zwischen Dr. Hugenberg und Reichs kanzler von Pape« hat ein Briefwechsel stattgefunben. Dr. Hugenberg schrieb u. a.: Daß wir nicht parlamentarisch eingestellt sind, wissen Sie. Daraus folgt schon, daß wir nicht den Wunsch haben, mit parlamentarischen Hilfsmitteln einen von der Autorität des Reichspräsidenten getragenen, sich vom bisherigen Regie rungssystem abwcndenden Kabinett Schwierigkeiten zu be reiten. Wir haben aber aus der anderen Seite eine Mit verantwortlichkeit für die nationale Bewegung Das ist der Grund der Kritik an zwei Maßnahmen Ihrer Regierung: Notverordnung vom 14. Juni 1982 und Abschluß des Ver trages von Lausanne. Die Fühlung mit den großen natio nalen Strömungen im Lande war bei den kürzlichen Maß nahmen gegenüber der zu Unrecht weiter amtierenden preu ßischen Regierung durchaus vorhanden. Wir vertrauen auf eine solacrichtiae Wetterführung Les begonnenen Werkes. Anders liegt es mit den obenbezeichneten beiden Vor gängen. Ich weiß, daß die Negierung Brüning in einem Augenblick zurückgctretcn ist, in dem die öffentlichen Kassen leer und Deutschland bankerott war. Trotzdem können wir der Art nicht zustimmen, in der die Finanzsrage angeiaßt ist. Wir können die Finanzmaßnahmen der Notverordnung vom 14. Juni 1932 nicht gutheißen. Die Notverordnung enthält Härten, die bei vielen Betroffenen eine verzweifelte Lage erzeugen. Der erste sofortige Schritt zur Beseitigung unnötiger Härten müßte die Aufhebung der preußischen Finanznotverordnung vom 8. Juni 1932 sein. Ter jetzige Inhalt der Notverordnung vom 14. Juni 1932 ist umso un befriedigender, als damit zunächst keinerlei aufbauende Maßregeln verbunden waren. Die dringendste Maßnahme ist eine grundlegende und jeden künftigen staatlichen Ein griff in die Privatschuldverhältnisse ausschließende Regelung der bestehenden Schuldverhältnisse. Mit einem sofortigen Vorgehen dieser Art würden auch die Gefahren großenteils abgebogen sein, die mit den Er- gekniffen von Lausanne verknüpft sind. Wir rechnen mit der Möglichkeit, baß es unabhängig von deutschen Entschlüssen zu keiner Ratifizierung kommen wird. Aber sowohl für den Fall der Ratifizierung wie der Nichtrattfizierung würde eine Ausland und Inland umfassende autonome Schulden regelung eine neue für Deutschland tragbare Grundlage schaffen. In der Antwort des Reichskanzlers auf baS Schreiben Hugenbergs heißt es u. a.: Es ist mir völlig klar, daß die ersten Maßnahmen deS Reichskabinetts zur Sicherung der öffentlichen Haushalte und zur Erhaltung der Sozialver sicherung eine schwere Belastung für das Neichskabinctt in der öffentlichen Meinung Deutschlands barstellen mußten. Bei der Lage, die das Netchskabinett nach Uebernahme der Regierung vorfanb, war aber zunächst kein anderer Ent schluß möglich. Erst nachdem die Reichsregterung in der auswärtigen wie in der inneren Politik durch ihre bishe rigen Handlungen die Auseinandersetzungen mit dem Erbe der vorangegangenen Regierungen zu einem gewissen Ab schluß gebracht hat, kann die Aufbauarbeit beginnen. Sie wird darin bestehen müssen, aus dem bisherigen mehr oder weniger unorganisch und unzusammenhängend entstandenen Notverordnungswerk eine nach einem einheitlichen Finanz- und Wirtschaftsplan geregelte Neuordnung zu schassen, durch die auch manche durch die vorangegangenen Notver ordnungen herbeigeführtcn Härten zu beseitigen sein wer den. Hand in Hand damit wird eine tief einschneidende Verwaltungs- und Finanzreform gehen müssen. Es ist selbstverständlich, daß in diesem Resormprogramm der Ne gierung auch die Regelung der tn- und ausländischen Schulden eine wichtige Rolle spielen wird. Die Reichs regierung ist mit der Bearbeitung aller dieser Fragen seit geraumer Zeit beschäftigt und wird in den kommenden Wochen ihre grundsätzlichen Maßnahmen zur Durchführung bringen, ?it?anM ViMMMde Wen die v»!Mkn Lebensmöglichkeiten für Danzig gefordert. Danzig. lFunkipruch.i Tie gesamten Verbände von Handel. Handwerk, Industrie und Landwirlichast sowie der freien Berufe im Freistaate Danzig sind heute zu einer große« öffentlichen Kundgebung zuiammengetreten und haben einmütig folgende Entschließung gefaßt: Die Danziger Wirtschaft stellt vor aller Welt fest, daß Polen die Danzig auferlegte Zollunion und Wirtschafts gemeinschaft dazu mißbraucht, die Lebensgrundlagen der freie« Stadt Danzig zn vernichten. Ständig wachsen die offeusichtliche« Vertragsbrüche gegen Danzig. Täglich wer den Danziger Waren und Danziger Firmen diskriminiert. Danzig, bereits durch die Errichtung des Hafens Gdingen bedroht, wird vom polnischen Absatzmarkt systematisch ab gesperrt, ist andererseits der Ueberslutung durch polnische Agrarerzeugnisse wehrlos prcisgegeben. Durch polnische Zölle und Einfuhrverbote wird Danzig vom Weltmarkt nahezu abgeschnittcn. Danzig treibt einer Katastrophe eut- gegen. Die Da«ziger Wirtschaft verlangt, daß die Regierung, wenn eine sofortige und vollständige Vertragserfüllung seitens Polens nicht durchzusetzen ist, vor dem Völkerbund die Forderung ausstellt, daß das Verhältnis Danzigs zu Pole« aus eine gänzlich veränderte Rechtsgrundlage gestellt wirb, die der Freien Stadt Danzig und ihrer Bevölkerung wieder Lebensmöglichkciten gibt. MM W M »MM. )l Vari«. Paul Garguloff, der den Präsident«» der R»»ublik, Dauwer, erschaffen hat, ist gestern adend vom Schwurgericht »um Tod» »erurteilt worden. Die Verkündung de« Todesurteil«, da« mit 10 gegen L klimmen der Geschworenen beschlossen wnrde, ist von einem Teil de« Publikum« mit Beifall, vam Angeklagten selber »iemlich gefaßt ausgenommen worden. Er sagte: Ich bin »usrieden, diese Welt »u verlassen. Aber ich warn« Sie: Der Kommuni«muS wird sein Haupt erheben und alle Ihr« I LandSlrut» umbringen. — Al« «orguloff ab,»führt wurde, rief er au«: Rußland, mri» Vaterland l Ich liebe dich bis I »um Tod,.
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