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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904021402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040214
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904021402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-14
- Monat1904-02
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An kündiaunaen aus der Pnvatteile Zeile L Pia : die rwattigeZeile als .Ein- gesandt" oder aus Wertteile bo PH,. In Nuininern nach Sonn - und sicier- lagen l des rwalttge Ginndicilcir so. 4v brz so und «a Big nach de- iondcreni Tarn. Auswärllgc Aul- lräge nur gegen Po>a»sbezadl»ng. lUclegbläUcr werden nui tvPig. berelliiicl. yernlvrechanschlu^: Am« 1 Nr. U und Nr. 208«. Dnesclen/K. xr. ?Isuen8ctie8tr. 20 allei* N» . Der russisch-japanische Krieg. Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten. Odeiförster Müller vor dem Disziplinarhof, ^vAllAn. Gerichtsverhandlungen. Zum Heikro-Auistanb. Balltest der „Ticsdner Piesse". Emmtag, 14. Kelunar 1904. Der rusfisch-japanische Krieg. Der frühere japanische Gesandte in Petersburg, Äurino, hat einem Mitarbeiter der „Nat.-Ztg." folgendes erklärt: „I apan hatte und ' ... - . ^ . - ... Ueberlebenden mittels zweier vor Tschemulpho liegenden amerika nischen Transportdampser nach «schanghai oder Tschifu zu bringen, nachdem sie zuvor in Nichtkombattantcn verwandelt , wurden. Ferner hat der französische Geschäftsträger in Söul ) ha't"äüch"jebt Uchaus' nich"t"dle" Absicht, "Hützland dem dortigen japan,scheu Gesandten voraeschlaaen. die Leute auf aus der Mandschurei zu vertreiben. Im Gegenteil. Es war dem sranzomchen Kreuzer ..Pascal' nach Tschffn zu befördern, uns nur daran gelegen, das, der -ttatuo gua. die „offene Tür" nachdem ,«e ihr Wort gegeben hatten nicht am Kr.^zc teil- in der Mandschurei. aufrecht erhalten bleibe W e die Dinge L'^nen. Ter mpanlche, Gesandte ist ermacht gt worden dem aber lagen, hätte es sväterkin „nnermeidliZ, r» Knnslikien „nd Vorschläge unter der Bedingung zuzustimmen, das; die lieber-! Mißverständn!ssen kommen müssen so das; schließlich der Zustand übenden nack Schanghai gebracht lvcrden und daß Rußland sich Ältten "ß -u gZ^ttn daß^ .nährend des gegen- wir verhindern. Wir beabsichtigten nun, durch Verhandlungen, dortigen Krieges sich nordwärts vm, schanghai begeben. Unsere^^Bemü^naen ^baben^nl'- ^ Kaum hat der Krieg begonnen, so beg nnt auch schon der eng- d - Verban^unoen mnü?-n d^^,^ ^ Me Nachrichtendienst, genau io. »me im Anfänge der chinesischen da eine Einigung aussichtslos erschien, W^rx,, j,„ Jahre 1900 die, Welt mit einer Fülle von Lügen- ni^t ^ s's"' ^,7? >vlr i!icht nur Nachrichten z>l übersckiüttcn, die von anderer Seite den Tementi- herbe,fuhre>>. sondern direkt abwenden wollten. .Nun wird avvarat in Tätiakct setzen. So Hecht cs in einem Petersburger ' c-Tch-»;^77^1? ^ enden wird, ist naiiirllch nicht voraus- Dementi: „Infolge von Gerüchten, welche aus Grund zwciscl- das h b f h re n vas haf^r cnlsländii'cher Telenraphen-^lqcnturen und ^ ° . ugewalt erzielen wollten: die definitive Regelung Zeitungen über Äe Seeschlacht bei Tschemulpho, über Landung der mandschurischen Frage, sowie die endgültige Festlegung der von Japanern in Korea, über Ereignisse an der Mandschurei-! gegenseitigen Interessen m der Mandschurei und ln Korea." ' -7-'^-- " finanzielle Wirkung des Krieges für Ruß- Bahn und ähnliches hier verbreitet sind, bringt der Generalstab zur allgemeinen Kenntnis, das; b s jetzt keinerlei diese Meldungen oestätigende Nachrichten in Petersburg eingeangen sind." Ferner verlautet aus Paris: „Hier glaubt man nicht an die Richtigkeit der Nachricht des „Daily Telegraph" von einem erneuten Angriff der Javaner auf Port Arthur und der Zer- , . „ . , , s störung dreier russischer Kreuzer: man fragt sich, auf welchem man aus Tokio meldet, sind jetzt auch die 3. und 6. Division, Draht die Depeiche von Port Arthur nach Schanghai gelangen ».„7.77 ^ ^ —.. ..^7. —^ 7. ...r—«-— ^ Zeitraum zu t, das; Rußland Türkei die Durch Die finanzielle Wirkung land zeigt sich vorläufig darin, daß der Diskont der Reichs bank in Petersburg um 1 Prozent erhöht worden ist. Militärische Operationen. Die Japaner fahren als Herren der Seewege fort, große Teile der Feldarmee nach Korea überzuführen. Wie i man aus Tokio meldet, sind jetzt auch die 3. und 6. Division! . mobil gemacht und zum Transport bereitgcstcllt worden. Die konnte und macht daraus aufmerksam, Beherrschung der See kann, nachdem die russische Port Arthur- kurz sei." Flotte auf die strategische Defensive beschränkt ist, den Japanern j Die Durchfahrt durch die Dardanellen, erst wieder bestritten werden, wenn das Wladiwostok-Geschwader' Von versch ebenen Seiten wird gemeldet, ernstlich eingreift. s sür seine Schwarze meerflotte von der l Mehrere Pariser Blätttcr veröffentlichen folgende Mit-! f^rt durch tue Dardanellen gefordert habe. Hierzu erfährt das teilung aus Petersburg: Die russische Admiralität bereitct s vBerl Tagcbl." von angeblich diplomati'cher Lc-le: Ter Per- die Entsendung einer neuen Division vor, die aus den fertig-" such Rußlands. d:e Einwill q»nq der englischen Regierung zur gestellten Panzerschiffen „Korodino", „Alexander III/'s Durchfahrt der russischen Schwarzem^ Dar- und „Suwaross", einem Torpedoboot und dem Transportdampser! danellen zu erlangen, hat keine Ansycht am Enolg.. Auch wurde „Kamschatha" besteht. Diese Division soll nach Ostasien abgehen.! A-wan gegen die Oes,nung der Dardanellen vrotcit,eren da cs Vizeadmiral Wesselago wird als Befehlshaber dieser Twision dam" eme Verletzung der Bestimmungen des Völkerrechts er- bezeichnet blicken wuvde. D«e Meldung der „Daily News", daß der Im Gegensatz zu einer Mitteilung aus London meldet ein fK'che DRschafter in Londom Grar B-nckcndorff. beim brch- au» Bort Artbur in Baris einaetrossenes Telearamm der rnltt. chkn Minister NM sonnell NM Englands E nwilligung zur Durch- sL.B°nk in^P or tArt h.7r daß^ l^rt der ru Fischen Kriegsschisfe durch die Dardanelken ersucht Bombardement keinerlei Schaden erlitten babe. bringt nichts neues. Rm,land hat einen wichen Antrag bereits Der „Morningpost" wird aus Washington telegraphiert: Dw hiesige japaniiche Gesandtschaft erhielt ein Telegramm, in ^wünschten Enolg erzielt gu haben. dem zum ersten Male von Verlusten der Javaner im Die Haltuua Deutschlands. Kamvse bei Port Arthur berichtet wird. Es wird nämlich mit-" Es wird vielfach daraus hingewiescn, die Entblößung der geteilt, daß 4 Japaner gefallen und 54 verwundet seien und zwar Wcstarcnzc seitens der russischen Heeres.citung zeige ein un° nur an Bord der japanischen Torpedoboote, während die anderen gewöhnbches Matz von Vertrauen in die siriktc Neutra- japanichen Kriegsschiffe unbeschädigt geblieben seien. - Tie Utäl Deutschlands. Ties lei.,um so bemerkenswerter, als lapanijche Gesandtschaft in Berlin hat dem „Reuterschcn Bureau" cm gcheimcr Vertrag, der etwa Rutzlandchie Ruckendccknna durch mitgetcilt, daß nach einem Telegramm aus Tokio vom 11. d. M. das Deutsche Reich wahrend der Krisis ,n Oitauen gewayrlente die japanischen Handelsdampfer „Zenshomeru" und nicht existiert. Hierzu will ein Beruncr Lokalblatt wißen, daß „Nakanouramaru". die Privatgesellschaften gehören, auf der wahrend der Ka„er-Zmammenk,iint :n Wiesbaden unv Tarm- Fahrt von Sakata nach Otaru von 4 russischen Kriegsschiffen um- stadt im Herbste des vorigen ^abres allerdinfls rnsiiichertttts zingelt und beschossen wurden. Die „Nakanouramaru" sei der hier angcdcutctcn Richttlnz, sondiert wurde. Die de»itsche wg^ zum Sinken gebracht worden, während der erstcre Dampfer nach Regierung dürste indessen Vorschläge d eicr Art mit der Be- -ni»/,m i grundung als uberslnisig bezeichnet haben, datz gar nicht abzu- chen sei, aus welchem Grunde Deutschland seinen östlichen "achbar währcnd^dcs Engagements in Ostasien beunruhigen Fukuvama entkam. Rußland charterte zwei Dampfer der Menzcllschcn Reederei für Munition- uns Wasseniransport nach Wladiwostok. Ein Dampfer Statthalter Ein der japan scheu Gesandtschaft in London zugegangenes besagt: Alle Ueberlebenden von den russischen „ Variag" und „Korejetz" und dem gekaperten Trans- vvrtschiff „Sungari" sind an Bord der vor Tschemulvbo liegen Telegramm Kreuzern „Wariäg" und „Korejetz" und dem gei vortschiff „Sungari" sind an Bord der vor Tsch den englischen, französischen und italienischen Kriegsschiffe auf- enommen worden. Es heißt, der russische Gesandte in Söul awloff habe den amerikanischen Gesandten Allen ersucht, die Bord nehmen. Die neuesten Meldungen lauten: Köln. Ter „Köln. Ztg." wird aus Petersburg von gestern gemeldet, aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die Meldung, die russischen Kreuzer „Dimitri Donskoi" und „Osljaba" eien nebst sechs Torpedvvootcn aus Singaporc ausgelaufen, falsch ei. Die beiden Schisse sowie die Kreuzer der freiwilligen Flotte „Saratow" und „Orel" hätten den Indischen Ozean noch nicht erreicht und warteten die Torpedoboote ab. Das Komitee der freiwilligen Flotte hegt Befürchtungen über das Schicksal de> Kreuzer „Jekaterinoslaw" und „Woronejch": elfterer lies an: 4. Februar von Wladiwostok, letzterer am 8. Februar von Schmitzim aus. lieber das Verbleiben beider Schiffe fehlen Nactzrichicn. Berlin. Der große Kreuzer „Hansa" ist mit dem 2. Admiral des Krcnzett'cschwadcrs Konteradmiral v. Holtzen- dorf an Bord am 12. Februar in Port Arthur eingctrofsen und an demselben Tage mit den deutschen Frauen und Kindern und der deutschen Post nach Tsingtau in See gegangen. Petersburg. Zu einer Abordnung des Reichsrates, die ihm eine Ergebenheitsaüreste überreichte, tagte der Zar. indem er leinen Tank answrach: Ich hoffe, vaß Rußland ,etzt. wie auch früher, aus der ernsten schweren Prusuug mit Ehren und Würde bervnrgehe» und innerttcb. sowie nack antzcn hi» gctttitiigt zu den Angelegenheiten des Meinem Herzen io temen und dein Vaterlande »o notwendigen Friedens zurüeklcbren wird. — Ein Taaesbefehl von gestern ordnet an. ans den ostsibiri'cken Sckützen-Rcgimeu- ter» 33 bis 36 eine neue o st s i d i r i s ch e S ck ü tz e n - B r i gn d e zu formieren. — Der „Rußki Invalid" meldet die Ernennung des zeitweiligen Konunandanteir von Port Arthur Gencrallculnant Stessel zum Kommandeur des 3. sibiriickcn Armeekorps. Petersburg, lieber die gestern hier stgttgebabte mehr stündige votriotiiche Kundgebung meldet der „Negierungs boie": Vom UniversitätSgebände aus zog eine Volksmenge, geführt von Studenten, die Favnen trugen, zum Winterpalc.is, wo sie die NatioiiaUiymne lang. Ter Kaiser und die Kaiserin erschienen aus dem Balkon. Ter Kommandant des Wintcrpalais sprach den Manifestanten den Dank des Kaiiers aus. Die Menge zog daraus entblößten Hauptes, die Nationalhymne und Choräle singend, nach dem Anilschkow Palais, wo der Kastenn-Witwe. die mit dem Thronfolger am Fcniter erschien. Ovationen dargebracht wurden. Hieraus zog die Menge nach der franrösischen Botschaft, wo sie abwechselnd die Marieillaiie »nd die russische Nationalhymne sang. Als auf den, Balkon die Gemahlin des sranzösischen Botschafters und andere Persönlichkeiken sich zeigten, wollten die Hurraruie kein Ende nehmen. Wenerziebend schrie die Menge: „Es lebe die Armee!" Ten Offizieren wurden Ovationen dargebracht. Darauf zog die Volksmenge abermals »ach dem Winterpalais. Als sich ver Kaiser und die Kaiserin am Fenster zeigten, steigerte sich die Begeisterung der Manifestanten aufs höchste. Eine solch'großartige Kundgebung sah Petersburg bisher nicht. Tie Ruhe wurde nrr- genvs gestört. Suez. Die Negierung hat das Ersuchen Rußlands abgelehnt, den russischen T o rp eo o b o o t - Z erst ö rer, der am 10. d. havariert in Port Said eintras, hier in Dock gehen zu lassen. Perim. Heure abend 7 Uhr passierte hier, anscheinend auf der Fahrt nach Dschibuti, ein ru ss is ch es Kriegs i ch i sf. be gleitet von zwei Torpedobooten und einem Dampfer der russischen F;eiwilligenfloite. Port Said. Tasösterreichische Kohlenschiff „Java", das für einen Kohlentransvvrt nach Port Arthur gemietet war, ist ans Bestimmung des Auswärtigen Amtes in Kairo für ein Schiss der kriegführenden Mächte erklärt worden und wild sofort den Hasen verlassen. Nach weiterer Meldung löscht das Schiff die Kohlen. Paris. Gutem Vernehmen nach be;weckte der jüngste vom Nuntius beim lapanischen Gesandten unternammcne Schutt nur, von Japan den Schutz der Katholiken auf Korea und eventuell in China zu erlangen, nicht aber eine Vermittlung des Papstes im rnsnich-iapanischen Konflikt. Der Gesandte erklärte, daß Japan diesen Schlitz, soweit es in seiner Macht stehe, znsicherc. PeterShurg. Die nicdciländische Regierung hat Rußland mitgckeilt. das; die Niederlande im russisch-japanischen Kvnslilt sttenne Neutralität beobachte» werden. Petersburg. Der „Nowoie Wremia" zufolge war das infolge einer Explosion geiunkene Mincnschiff „Jenissei" damit beschä'ligt. den Eingang der Bucht von Talienwan mit Mine» abzns'verren. Als cs eine anilauchenbc Mine bemeikte. näherte es sich, um sie zum Krepieren zu bringen. Dabei geriet cs aus eine benachbarte Mine, die unter seinem Bug explodierte. ?) okoha m a. TaS diplomatische uns komnlarische Personal Rußlands hat sich heute hier eingcschisft. Den Schul; der russische» Untertanen in Japan hat die französische Geiandischast in Tokio übernommen. Hamburg. Die Menzells che Reederei in .Ham- bürg erklärt die Nachricht eines Berliner Blattes, Rußland habe Kunst «nd Wissenschaft. Wochen-Spielplan der König l. Hast bester. Opernhaus. Sonntag: „Der Trompeter von Säkkingen". Montag: „Der Barbier von Sevilla". „Ans dem Maskenball". Dienstag: „Die Fledermaus". Mittwoch: Aschermittwochs-Kon zert. Donnerstag: „Tosca". Freitag: „Joseph in Aegypten". Sonnabend: „Die Hugenotten". Sonntag, den 21. Februar: „Die Afrikanerin". — Schauspielhaus. Sonntag: Nach mittags ^2 Uhr: 5. Volksvorstellung: „Des Meeres und der Liebe Wellen"; abends V28 Uhr: Neu einstudiert: „Die rele gierten Studenten". Montag: „Stella und Antonie". Diens tag: „Nur kein Leutnant". Mittwoch: „Das vierte Gebot". Donnerstag: „Der Kaufmann von Venedig". Freitag: „Die relegierten Studenten". Sonnabend: „Hervdcs unv Mariomne". Sonntag, den 21. Februar: „Der Strom". Montag, den 22. Fe- bruar: „König Saul". BaUfest der „Dresdner Presse". Da» hat man von keiner Gutmütigkeit' Weil man ab und zu einmal aus Interesse kür die öffentliche Meinung einige Zeilen Gedrucktes aeltetert hat und einen guten Freund besitzt, der zur Zunft der Poviericheiensritzen und Federfuchser gehört, bekommt man so eine niederträcktia vlelverdeißende „Ebienkanc" zu einem .SubikrlvtionSball — Kostümfest" der Gilde auf den Tisch gelegt, und wenn man sich in Freude. Dankbarkeit. Ueberraichung und Ver- gnügungSahnung geneigt zeigt, der so liebenswürdigen Aufforde rung Folge zu leisten — wuvp! da dar einen dreie vavierne Großmacht am Rockbenkel, und der bewußte gute Freund flüstert einem in der bekannten bittenden Befehlsform der Preßmenlchheit in» Obr: «Weißt Du was. Du könntest eigentlich den Belicht für unser Blatt übernehmen ! Du schreibst ja 10 flott und lesbar <man schreibt nämlich immer flott und lesbar, wenn man dielen Herren etwa» liefern toll!» und da wir doch sozusagen alS Gastgeber alle Battei sind und Eigenlob bekanntlich —" — «Ja. gewiß, ganz gern vielleicht" antwortet man zögernd und wirft belchetden ein: „Ich bin aber doch nicht Journalist und " — „Gerade eben deshalb, oerel-ttester Freund" tönt es » rempo zurück; alle Gründe werden wegdisputiert wie Schneeflocken von der Maienlonne, und eh« man recht zu, Besinnung gekommen ist, hat man Io und Amen aesaat und sich als Laie und Liebhaber zu Dingen ver pflichtet. von denen der gewohnheitsmäßige Zcittingsleser bei ieiner Kiiffeeiemmel auch nicht die leiseste Ahnung besitzt. Das hat man von seiner Gutmütigkeit! „Aber Du wirst mich doch sehen »nd kannst mich fragen nach allem, was Du missen willst", beruhigt der bewußte Freund spälere Zweifel, «und außeidcm kennst Du ia auch den Heu» vom Lokalen. Du wirst ihm ja sicher begegnen " Sicher begegnen! Da hat manS gleich. ES waren nur wenige Minuten nach 9 Ubr. als ich im langsamsten Polizeicordon- schritt meines DroschkengnulS unter dem rechts und links m die Wagenfenster blickenden Straßenvnblikum in der Waiienhansstraßc vorstihr. und in eben'o wenig Minuten balle ich in der zu langen, beguemen Garderoberäumen umgewandelte» Passage des Central- Tdearers meinen äußeren Ballmenichen in Positur gebracht, und irotzdrm war beim Eintritt in den Festsaal ein Wogen und Schieben und Drängen, als habe der Abend schon seinen Knlmi- nationsvunkt erreicht. Sicher begegnen! Hier einen Bekannten sicher treffen?! Ja. was man so vor dem Feste in der Stadt hörte von zu teuren EtntrittSpreiien, von Absagen ans den und jenen Kreisen, das konnte vielleicht zu so kühnen Erwartungen Veranlassung geben, als ob man sich rm Saale nach einer halben Stunde gegenseitig auswendig kennen und die Bekannten auf den ersten Blick sehen und begrüßen würde. Aber jetzt? Da war ja nicht dran zu denken! Kaum ein Durchkomnieii! Eine solche Fülle der Besucher hatten wohl die wenigsten im Innern erwartet. Ein Erfolg! Das war das Zeichen, das unsichtbar über dem bunten Rauschen beim Eintritt schwebte. Ein Erfolg! Das war das Zeichen, unter dem auch der weitere Verlauf des Abends stand. Ein Erkolg. den man hinterher als Unbe teiligter dem „Verein Dresdner Presse" und in Sondeihrit dem keine Mühe und Arbett scheuenden Festausschuß dankbar konstatieren und quittieren muß asns pkeaas! Aber freilich! Gleich beim Eintritt begrüßte den Besucher ja auch die mächtigste Stauung des Festgetnmmrls. die um die völlig außer Konkurrenz stehende, großartige Tombola. In den sonst Garderobezweckcn dienenden geräumigen Nffchen und in den Gängen davor, die in einer Jumveilichen Parfümsontäne einen effektvollen Abschluß fanden, hotten alle die prachtvollen Spenden Ausstellung gefunden, von denen schon vorher in der Stadt Io Märchenhaftes erzählt wurde, von den künstlerisch wertvollen Bildern, Statuetten bis zum praktischen Materialwert der Es;-. Trink- und Rauchwaren herab, und es brauchte kein so liebenswürdiqes, virlnos ausgcbildetes Ladylächcln, wie es unier Frl. Diaeono als Spezialität besitzt, am LoSkastc» zu locke», um ein Markstück »ach dem anderen in Len Gcncralsäckcl wandern zu lassen. 5000 Lose gab es und jedes fünfte gewann — was Wunder, wenn bereits 10 Minuten nach 11 Uhr Das Ganze Halt! geblasen werden und allen späteren Gewinnlustigen achselzuckend verkündet werden mußte: Äcdanre. total ausverkauft! Auch der Verkauf der Künstlcrpostkarten lnaw Entwürfen von Grass, Ricck, Janto und Blumcnau, ansgcführt von den Firmen Stengel n. Co., Paul Süß, Schupp u. Nicrthl. sowie der besonders durch die aulographischen Reprodukiionen von Beiträgen bekannter Größen der Kunst und Literatur wert vollen „Ball-Blätter" ließ wenig zu wünschen übrig. Doch zurück! Hatte man das Gewühl um die blauen Kuvcrl- chcn der Tombola hinter sich und trat in den großen Dheotcr- saal, so öffnete sich in grandioser F-arbigkeit und Mannigfaltig- keit das Bild des Kostümbails. Entzückend war das Panorama des Hauses von der mit breiten, bequemen Treppen mit dem Saale verbundenen Bühne. Unmittelbar zu Füßen tm Zentrum des Ganzen der Rhythmus der tanzenden Paare, um sie promenierende Flaneurs und Lorgncttierendc, und abschließend rn den Lauben an Tischen scverzend beim soliden Pfropfen die materialistischere Welt der Teilnehmer. Und darüber bauten sich zurücktrctcnd die vollbesetzten Logen und Galerien auf bis hoc» oben zu der auf dem dritten Range placierten Kapelle der Grenadiere, die unter Leitung des Herrn Musikdirektors Hcrrmann sich mit dem im Hintergründe der Bühne ausgestellten Gewerbe hausorchcster unter Kapellmeister Olsen in die Ballmusik teilte. Aber auch die in einen maurischen Saal umgemanoelte Bühne bot ein prächtiges, koloristisch effektvoll abgestimmtes Bild. Die von Herrn Armdruster geschaffenen beiden Pfauen zu beiden Seiten mit ihren bläulichen Lichtern, die typisüen Wiener Hof- orchcsterfracks in ihrem leuchtenden Rot und das breit und voll vom Lustre hcrabflutende elektrische Licht vereinigten sich zu einer unvergeßlichen, brillanten Gesamtwirkung. Die Herren Architck: Lossow und Stadtrat Baumeister Kammsetzer, die für den Aus bau zuerst in Frage kommen, hatten hier wirklich etwas ge> schaffen, was sich sehen lassen konnte, einen Hintergrund für
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