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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191307288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-28
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1913
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Riesaer G Tageblatt «rrd A«;eigev lLMlatt und Anzeiger). rüegrmmEdrch« Fmlkmchfl«» r.s »latt »» s» vd,9L für Lle König!. Amtshauptnrannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 172. Montag, 28. Juli 1913, avendS. 66. Jahr«. Las NIcsaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. WIertelMrlIcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in llkiesa ! Marl 5V Pfg., durch unsere Trüaer lrei InS HauS I Mark 65 Psg., bei Abholung ani Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch dm Briefträger frei ins Hans 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS,verden angenommen. Anzeigen-SInnahnie siir die S.urumcr des Ausgabetages biS rormittag v lihr ohne Getriihr. Preis siir die «eiugespaltene 43 rum breite KorpnSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. NotalionSdniek und Verlag vonLangerLWinterlichinNiesa. — Geschäftsstelle: Goethrstras, e 5V. — Für die Redaktion verantwortlich: ArthurHähnelinRiefa. Unter dem Schweinebestande de» GutSbefitzer» ClrmenD Ganmnitz in Poppitz Nr. 32 ist die Schwetneseuche festgestellt worden. Großenhain, am 26. Juli 1913. 2218-r/L. Königliche AmtShauptmaunschaft. Das Gesetz, und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 7. bis 11. Stück vom Jahre 1913, sowie da» Reichsgesetzblatt, Nummer 23 bis 44 vom Jahre 1913, sind hier etngegangen und liegen zu jedermanns Einsicht im Gemeindeamts auS. Der Inhalt dieser Blätter ist aus dem Anschläge im Flur de» Gemeindeamtes ersichtlich. Gröba, am 26. Juli 1913. Der Semeindevorstaud. Freibank Poppitz. Morgen Dienstag abend von 7—8 Uhr wird Schweinefleisch, gekocht, 40 Pf. verkauft. Der Semeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Juli 1913. —* Um zu betteln, betrat vorige Woche ein Unbe- kannter einen hiesigen Goldwarenladen. Da aber nicht gleich jemand im Laden erschien, wollte er diese Gelegen heit wahrnehmen und aus einem Schubkasten mehrere Gegenstände stehlen. Hierbei wurde er jedoch von der Ehefrau beS Geschäftsinhabers überrascht und man ver anlaßte seine Festnahme. Eine Schere, die der Bettler in dem Geschäft gestohlen hatte, wurde ihm wieder abge- nvmmen. — Fe st genommen wurden vorige Woche ferner noch ein Dienstknecht, der, seinem Logiskollegen mehrere Wertgegenstände gestohlen hatte, und der Klempner- gehilfe Jähring auS Gohrisch, der in einem Gasthof in Gröba, in dem er Arbeit gefunden hatte, verschiedene Genußmittel entwendet hat. Jähring war außerdem steckbrieflich gesucht worden. — DaS Zeppelkn-Luftschiff „Sachsen- hat gestern die Strecke Leipzig—Zittau und zurück in glänzendem Fluge zurückgelegt. Die „Sachsen" erhob sich von dem Luftschiff hafen Leipzig - Mockau morgens 5 Uhr 7 Min. mit mehreren Fahrgästen an Bord in die Lüfte, passierte 6^ Uhr Lommatzsch und überflog gegen ^7 Uhr Dresden. Um 8 Uhr landete es glatt in Zittau. Dort wurden die Passagiere ausgewechselt und bereit» um °/z9 Uhr stieg die „Sachsen" zum Rückfluge nach Leipzig auf. Sie flog über Löbau, Bautzen, Kamenz und landete 12 Uhr 10 Min. wieder glatt in Leipzig - Mockau. Die Fahrt, die vom schönsten Wetter begünstigt war, befriedigte alle Fahrtteil nehmer in hohem Maße. In Zittau begrüßten viele Tausende das Luftschiff. — Auf der Rückfahrt von Zittau berührte die „Sachsen" auch unsere Stadt. Kurz nach 11 Uhr kündete das Surren der Propeller da» Nahen de» Luftschiffes an und schnell hatten sich die Straßen wieder mit Neugierigen angefüllt. Der Luftsegler flog au» der Richtung von Nünchritz kommend, in ganz geringer Höhe über die Stadt und entschwand in der Richtung der Dresden—Leipziger Bahnlinie wieder den Blicken. — DaS Zeppeltnluftschtff „Sachsen" wird kommenden Freitag, den 1. August, bei günstiger Witterung den Leipziger Luftschiff hafen verlassen und nach Hamburg übersiedeln. An Stelle der „Sachsen" wird dann die „Hansa", die zurzeit in Hamburg sich befindet, im Leipziger Luftschiffhafen stationiert werden. —* Von der Elbe. Der Wasserstand ist in der Berichtswoche ziemlich unverändert geblieben, so daß der Schiffahrt erneute Schwierigkeiten kaum erwachsen sein dürfte». Der Berkehr auf der Elbe und an den hiesigen Umschlagsstellen ist weiterhin flott geblieben und wird sich im großen und ganzen auf der Höhe der Vor woche erhallen haben. Die Ankünfte von Stückgütern im Hafen waren die ganze Woche hindurch so umfang, reich, daß nicht nur ständig alle Kräne im Betrieb erhalten werden konnten, sondern daß auch tageweise bis zu zehn Kähne, die nicht sofort Löschlagen erhielten, al» Reserven oorgemerkt werden mußten. Der Setretdeumschlag hat eine Zunahme einstweilen noch nicht erfahren; die Ankünfte, tn der Hauptsache Welzen und Mats, genügten nicht, um die beiden Elevatoren stet» voll zu beschäftigen, so daß solche halbtags- und tageweise pausieren mußten. Vereinzelte Fahrzeuge wurden am unteren Glbkai durch Kolonnen entlöscht. Der Talgutverkehr ist auch in der BerichtSwoche wieder recht rege gewesen; in der Haupt- sache waren e» Stückgüter, die zum Umschlag gelangten, so daß eine ganze Anzahl Kähne von hier au» in Fahrt gebracht werden konnte. Auf dem Frachtenmarkt vermochte sich die feste Stimmung auch weiterhin zu be haupten. Die nach wie vor ziemlich umfangreich bleibenden Ankünfte tn Hamburg hatten zur Folge, daß der verfüg, bare Kahnraum alsbald nach Greisbarwerden au» dem Markt genommen wurde. Da» veladegeschäft ließ daher nicht» zu wünschen übrig. Der Wochenschluß brachte ein wenn auch nicht erhebliches Anziehen der Frachten, was in der Hauptsache auf die Aussicht für daS längere An halten von trockener und heißer Witterung zurückzuführen sein dürfte. —88 Auch der in Berlin erscheinende seiner politischen Richtung nach rechtsstehende „Reichsbote" hatte in seinen Be richten über da» Deutsche Turnfest in Leipzig über da» Verhalten von Turnern während de» Feste» in absprechender Weise geurteilt. „Wer diese» Treiben mit angesehen hat — so heißt e» in einem Bericht — dem steht e» un umwunden fest, daß der sittliche Schaden des 12. Deutschen Turnfestes viel größer ist al» der nationale Erfolg!". Zu den Ausführungen im „NeichSboten" hat nun die Dresdner Turnerschaft Stellung durch folgenden Protest genommen: „Nach den schmählichen Anwürfen der Sozialdemokratie und nach dem famosen Bericht de» Berliner Tageblatte» auch noch den Bericht des Reichsboten — e» ist der Ehre bald zuviel! Wenn 70000 deutsche Turner in Heller BegAfierüng für ihr hehres Ideal zusammenströmen und ein Fest veranstalten, das an Entfaltung edler Männlichkeit, nationaler Begeiste rung und strenger Ordnung und Zucht in deutschen Gauen noch nie seinesgleichen sah, wer hebt da den ersten Stein auf, um für die Verfehlungen einzelner daS Ganze ver antwortlich zu machen? Vorausgesetzt, daß der Bericht erstatter des Reichsboten selbst jene verrufenen Gegenden ausgesucht hat, um Turner zu treffen und vorausgesetzt, daß er da» Turnerzeichen nicht verwechselte mit den vielen von Nichtturnern zur Feier de» Turnfestes getragenen Abzeichen, ist eS dann noch christlich, die Fehler der Mit- Menschen in der Oeffentlichkeit breitzutreten? Hat der Berichterstatter so wenig Lebenserfahrung, daß er sich nicht vorstellen kann, daß unter 70000 Mann einige hundert sein können, die den Ehrennamen „deutsche Turner" nicht verdienen, und kann man btlligerweise verlangen, daß bei solchen Riesenveranstaltungen eine Auswahl getroffen werden kann, wodurch verhindert wird, daß einzelne in über- schäumender Festfreude über den Strang schlagen? Nein, wer so handelt, wie eS in dem Bericht deS Reichsboten zum Ausdruck kommt, treibt eitel Splitterrichterei. Kommt nur herein in die Kreise der deutschen Turner und höret die begeisterten Berichte der Teilnehmer an dem herrlichen Leipziger Turnfeste, lernt eS verstehen, welche straffe Zucht und Ordnung dazu gehört, um solche Massen ohne erkenn- baren Zwang zu leiten und zu einheitlicher Kraftentfaltung zu bringen, sehet selbst, welche mühsame Arbeit in den deutschen Turnvereinen geleistet wird, ehe der einzelne zur Beherrschung seines Körper» und zur Selbstzucht seiner Gefühle und Empfindungen gebracht wird, so werdet ihr eS verstehen, daß ein deutscher Turner sich so leicht nicht vergessen kann. Könnte solche einmütige Begeisterung Über da» gute Gelingen des Festes bestehen und in lauttönenden, überzeugten Worten sich Luft machen, wenn die Gewissen bedrückt wären von dem „sittlichen Schaden de» Turn festes", der viel größer sein soll, als der nationale Erfolg?! Turner heraus! Hier seht Ihr, wo Eure Feinde stehen! Merkte Euch und schließt fester Eure kampseSfrohen Reihen. Laßt Euch nicht verbittern durch die schmählichen Ver unglimpfungen. Durch Kampf zum Sieg! Aufwärts und vorwärts unter der Losung des schönen Leipziger Turnfeste»: Herz und Hand für» Vaterland! Wäret Ihr nicht dem Turnerwahlspruch: Frisch, fromm, fröhlich, frei! allezeit treu geblieben, so könnte wahrhaftig nicht die Turn- fach« so alle» überwältigende Siegesfeste wie tn Leipzig feiern." — Der naßkalt begonnene Sommer scheint der Ent- Wicklung de» jungen Wilde« nicht förderlich zu sein. So wird berichtet, daß mehrfach junge Rebhühner, die dem Gelege noch nicht lange entschlüpft waren, infolge von Nässe und Kälte verendet aufgefunden wurden. Dem zweiten Satz Junghäsen ist e» nicht besser gegangen. Auch hier wurden verheißungsvolle junge Löffelmänner er- starrt und verendet aufgefunden. Ganz enormen Schaden unter dem Wildbestande aber richten die Mähmaschinen an- Da dies« immer engere Kreise um ein Grundstück ziehen, weiß da» Wild nicht, wohin e» fliehen soll. Es hört wohl da» Klappern der Maschine, da sind aber auch schon die heimtückischen Messer da und schneiden e» tot oder zum Krüppel. So sind bei Pößneck auf einem RittergutSgrund- stück von zwanzig Morgen Luzerne 7 Hasen, 2 Fasanen und 14 Rebhuhngelege dem Messer zum Opfer gefallen, obwohl der Pächter zuvor das Stück mit Hunden abge gangen war, um die Tiere zum Aufstehen zu veranlassen. Den brütenden Hennen wurde auf dem Nest der Kopf ab geschlagen. —* Im Bezirk der Gewerbe-Kammer Dresden finden die für Handwerker geltenden Bestimmungen, insbesondere die Vorschriften zur Regelung de» Lehrling»wesen», die Ge- sellenprüfung»ordnung und die Allgemeine Meisterprüfung», ordnung — wie seit längerer Zelt schon auf da» Damen- schneidergewerbe — künftig auch auf da» Putzmacher gewerbe Anwendung. Demgemäß beträgt die Lehrzeit im Putzmacherhandwerk drei Jahre. Mit jedem Lehrling ist ein Lehrvertrag in drei gleichlautenden Ausfertigungen abzuschlteßen; eine VertragSauSfertlgung nebst der Gebühr von 3 Mark ist bet der Gewerbe-Kammer zweck» Eintragung de» Lehrling» in die Lehrlkngirolle einzureichen. Zur An leitung von Lehrlingen find nur diejenigen Putzmacherinnen befugt, die da» 24. Lebensjahr vollendet und die Meister prüfung vor der von der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden errichteten Meisterprüfungskommission bestanden haben. Putzmacherinnen, die in bezug auf Alter, Ausbil dungszeit und berufliche Tätigkeit gewissen gesetzlich fest gelegten Anforderungen genügen, kann die Befugnis -um Anleiten von Lehrlingen auf ihren Antrag hin von der unteren Verwaltungsbehörde (Stadtrat bezw. Amtshaupt- Mannschaft) verliehen werden. Anmeldungen zu den erst malig im Herbst diese» Jahres stattfindenden Meister prüfungen sind bi» zum 15. August bei der Geschäftsstelle der Gewerbe-Kammer Dresden, Ostra-Allee 27, einzureichen. Nach dem 1. Oktober 1913 werden in der Regel nur solche Personen zur Meisterprüfung zugelassen, die eine Gesellen prüfung bestanden haben. — Gesuche um Zulassung zur Gesellenprüfung sind ebenfalls an die Gewerbe-Kammer zu richten. Die Bildung eines GesellenprüfungSauSschusse» steht bevor. —* Es sei auch hiermit darauf hingewiesen, daß die Einquarticrungsgeldcr für Mai und Juni nunmehr schleunigst in der hiesigen Stadtkasse abzuholcn sind. . —* Ab 1. August 1913 wird bekanntlich bei den Säch sischen Staatsbahncn auf allen nut Ausfahrsignalen ausge rüsteten Stationen der Hauptbahnen in gleicher Weise wie' in Preußen der Befehlsstab bei der Abfertigung der Pcr- sonenzüge eingeführt. Die Reisenden werden deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß künftig der Ruf „Abfuhren" und die Pfcifensignalc des Zugführers entfallen werden. Wenn der Pcrsoncnzug zu Fahrt bereit ist, erteilt der AussichtSbc- amte den Auftrag zur Abfahrt durch Hochhalten des Befehl stabes oder — bei Dunkelheit — der Stablaterne unmittel bar an den Lokomotivführer. Die Rufe der Aufsichtsbeamtcn, wie „Fertig", „Tiircu schließen", „Einstcigcn" oder „Zurück bleiben", durch welche Reisende gewarnt werden sollen, werden nicht mehr regelmäßig, sondern nur in besonderen Fällen, namentlich bei starkem Andrang angcwcndct, wenn eine War nung tatsächlich angebracht erscheint. — Von der Beförderung nach Rußland ausgeschlossen sind solche Postsendungen, die Aufforderungen an russische Einwohner zur Auswande rung aus ihrem Heimatland enthalten oder die irgend wie der Auswanderung Vorschub leisten oder sie crleich» tern. Postsendungen, bei denen die Vermutung besteht, daß sie Schriftstücke dieser Art enthalten, werden nach den in Rußland geltenden Gesehen der Zollbehörde zur Ocffnung und Prüfung vorgelegt. Ergibt sich dabei das Vorhandensein verbotener Schriftstücke, so werden solche
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