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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-20
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1889
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<?rs«D,lpt löqllch früh 6'/, Uhr. !'k-allion und Erprdiliou Foboaoesgosse 8. 2prlc1,l1»»i>rn üer Uri>action. Bormistags Ul—12 1U>r. Aachmntags 5—ü Uhr. ! t, tu nnaeiankni Dianuicr-vi» »acht sä die vtetacNcn r irdt verbuitlud. Annahme der sür dir »ächstsolnende P„„,,„er britiininten Inserate an W»Lcuta„cn l»s 3 Uhr NnchmitlagS, «„ Lo»»- und Festtagen srüh biü',,!1 Uhr. In -rn Filialrn sür Ins.-Ännahmr: Ltl» Klemm. UniversilälSftraße 1. Louis Lösche. jt,th»nue»str. 23 pari »nr- kkönigsplatz 7, nur bis ' ,3 Uhr. Abo«neme«e»v»siO viertelztdrtich 4»/, Mt. >»cl. Vnnqeilohn b Mk.. durch dt» H»st b«tz»gc, 6Mt. Jede einzelne Nu»»« Lv Ps Belegexemplar 10 Lj. Gebühren >ür Erirabeiloa«, (in Ta ledlott-Formal gesalzt! adne Postbeiörderuiig 6(1 Mk. mit Posthesörderoag 70 Ml. Inserate 6gespaltene Pelitzeile ro Pf. Gröbere Schritten laut uns. Prersverzerchnch. Taveaartscher u.Zisseiasatz nach höher» TarÜ- Ueclamen »nter dem Redacrion« strich die tgelpolt. Zeile bO Pt., vor dev F a in i l i e n » a ch r I ch t e » die 6gespaliene Zeile 40 Li. Iuierate sind »eit an die Erpedttt«» z» ieaveu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnsvumernnäo oder durch Post- nachiiahnie. ^ 263. Freitag den 20. September 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. DckllNlltMlichlllig, die Annerldniig zuin Tonfirmanden-Unterricht tv den tNrchsptklrn St. Tdvma, )kicvlat,Matthai und Petri betreffend. Die Eltern derjenige» Kinder, welche in dem kommenden K'"t-r evangelisch - lutbenschen Eonsirinanden - Unterricht empfangen soll », der. deren Stellvertreter, werde» hiermit ersucht, die Anmeldung der Eonsirmaiiden bei den zum Eon» firmandcli-Uiilcriicht berechtigten Gei-Uichen btö ;um 28. Septernber dö. JrS. und zwar wenn möglich persönlich, uiner ZusÜhrung des Kinde«, andernfalls schriftlich b wirke» zu ivvlle». P r'ön!ich- dl I» ltungen werden von de» fe stlichen a» de» ÄLochentagen stknchmittagS zwischen 4 und Ü Ubr i» ihre» Wohnungen eulgegen genomine». Die Wahl de« Geistlichen steht den Ellern frei. Dock sind die Gnstuben gebunden. bei der dlnnadme von Confil- mande» die zulä-sige Zakl nicht zu überschreite». Diejenige,, Ee»fi>^manden, welche bei keinem bestimmten Geistlichen angemetdel und zur Annahme gelangt sind, werde» dem Pfarrer de« K rchspiel«. IN weichem sie wohne», Mlt dem Er-uche zugewiesim werden, sür ihre Ausnahme bei einem Geistlichen des KtrchspielS Sorge zu trage». Löune und Tochter, welche aufirrhald Ält-Leipzig wohne», betüiscn zur Ausnahme m den Conlirmanb u- ll lcrricht einer von de» Eltern zuvor zu erbittenden Ge ebmi ungS-Bescheinigung ihre« heimalhlichen Psarrers. Znr Ei tgegeniiahme von Co»firiuaurell»A»incteu»gen sind bereit und berechtigt: I de, Sl. Thema: 1) Superintendent und Pfarrer v. Pank, Thomas- k rchhos 22. 2) Archidiakonus vr. Suppe, Burgstraße 1. 3) E ster Dlakonus und DvisionSprediger I-ic. Ilr. von Erlegern, Bnrgstraße 5. 4) Zweit r TlakonuS 1)r. Kromer, Burgstraße 3. ll. bei Sl. Nicolai: 1) Psarrer l). Hölscher, Nicolaikirchhes 3, I. 2) dlich biakdiiu» Ilr Bi» kau. Ncolaikirchhos 3, II. 3) Eisler Diakonus Schuch, Ncolaikirchhos 3, HI. 4) Zioeiter Diakonus Ebeting, Nicolaikirchhos 3,III. III. bei St. Matthäi: 1) ArchlbiakonuS Die. vr. Merk ach, Promenaden. straße 8. 2) Einer Diakon»« Pesckeck, An der Pleiße 9g. 3) Zweiter Diakonus vr. Kühn, Ranftädter Sleinweg 49. IV. bei Sl. Pet.i: 1) Piarrer v. Hartung. Albertstraße 38, l. 2) Archibiako»»« vr. Schumann. Albertstraße 38, II. 3) Elster Diakon»« Seit, Albertstraße 38, III. 4) Zivelter Diakonus Th > eme, Sidon,enstraße 19, III. V. d>. St. Johanni«: Ps irrer Tranzschel, An der Pleiße 9k, II. VI. he. St. Jacob: Piarrer Vr. Michaelis. Thalstraße 17, v. Ans die Eonfirmaiiden des Kirchspiels 2t. Marci in Leipzizz - Nradnitz findet diese Bekanntmachung keine Anwendung. Leipzig, den 17. September 1889. Königliche Luperintendentur I. v. Pank. Vekaimlnilichuiig. Bon einem Baveaiisialtoh sii.>>r ui l ?-'-ger Stadl pflegen zu H nlzw cken sogenannte Ncibesitzbnder, bei denen ge- wist Koipertbelle der Palienten entweder von diesen selbst oder von einer andern Person mit einem feuchten groben Tuche gerieben werden, angewendet zu werben, und es sind vo» demseibe» zahlreiche Personen zur Anwendung solch-r Bäder an sich selbst oder an anderen Personen angelernt worden. Di« bez-ichnete Vornahme erscheint nicht nur vom sitt liche» Slandpuncte bedenklich, namentlich wenn sie a» in jug »blichen. Aller siebenden Personen auSg übt wird, sondern sie ist auch, zumal in den Händen vcn nicht medicinisch ge bildete» Personen, nach bezlrksärzttlckem Ausspruch gesunb- heitSgesährlich. Es wird deshalb vor der Bornabme von Reibesitzbävern am eigenen Körper eindringlichst gewarnt. Zugleich wird bei Geldstrafe bis z» 150 an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haskstrase bis zu 4 Woch n zu treten hat, ve, boten, die bezeichnelen Mani- pulalioien bei Andere» anzuwenden. Andere» bei eigener Vornahme derselbe» bebilslich zu sein oder Andere i» der Anwendung zu unterweisen. Leipz g, den 12. Seplember 1889. Der Stath der Stadt Leipzig VIII. 2440. Vr. Georg». Vr. Krippendvrff. AnsschrtiblNlg. Neubau der Tentral-MarkthaUe in Leipzig betr. Für den Neubau der Ccntral-Markthalle soll ein Thcn der ersorkcrliche» Lnndsteinarbeiten vergeben werden. Die B diiigui'gen und Arb-itSverzeichnifle können turck unsere Banverwaliung u» Baubureau an der Windmühlen- gasie gegen porio- in v bestellgelrsreie Einsendung von l bezogen, bez. im Baubureau, woselbst auch die Zeichnungen auS.iegen, eiiigestbeii werde». D e Angebote sii^d versil loste» und mit der Ausschrisl Trutral-Mnrkrkallr Lteininetznrbritcn bi« zun» 2 Ocwb r or. Nachmillags 5 Unr ii» NalhbauS alllner, ll. Obergeschoß, Zimmer Nr. S, portofrei eiuzu- reichen Ter Nach behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, Icz. d e Theilung de» Arbeiten und die Ablehnung sämmltlcher Ang bote vor. IVrpzlg, den 18. September 1889. Der Stath der Stadl Leipzig la 6002. vr. Gcorgi. vr. Krpppsf. Vkkannlmalliung, die Wahl von LLahtmannern zur Gewerbeka«»er betr. W-q-n der diesjäbrigen TrgänzungSwahl für die ldrwerbekainmer bal d s Kvniguche Ministerium de« Innern Gemagheit von tz. 6 der L rordnunq, die Handels und Gewerbekammer» betr.. vom lk Juli 1868 die Gesammt- zahl der sür die Gewerbekammer zu Leipzig zu wählende» Wahlmünnei' wieder aus 87 iestgeietzl, die Zahl der in den einzelne» Wahlbezirk-n zu Wählende» aber im Hinblick oui die Einbez rkung der Vororte Anger-Eroilendors und Reudnih in den Gemeind bei»k der Stadt L ipz>g insosern abgeänderi. als die Sladl Leipzig diesmal nicht mehr 52. sondern Alt zu wähle» bat. Nachdem wir nun Herr» Sladlrath <L. Ant. Siedler al« Wahl. Vorst her und Herrn LtnNverordneten Har. Joh. Jnl. Steppea- hagen, Salllerodermeisler, als llrllv«,tretenden Wahl- vorneber zur 1'kilunc ker Wahlmännerw»hl berufen baben, werden alle in Leipzig wohnhaften, sür die Gewerbekammer Stimm- berechtig!--«, nämlich: ». Kausleuje und Fabrikanten, die mit höchsten- >900 aber mit bder 600 Einkommen nach tz. tick und H 21 de« Einkommeiisteuergis he« vom 2. Jull l878 im OriSsteuerkataster eingeschävi sind; h. alle » cht zu den Kausleule» und Fabrikanten zählenden Gewerbetreibenden, die im O'tssteueikalaster mit über 6<>0 Einkommen nach tz. 17<l und tz. 2l des Em- koinmensteuerges,tzeS eingeschäyt, e. 25 Jahre alt und ä. nicht »ach den bestehenden Gesehen vom Stimmrecht, in der Gemeinde oder in Folge der Verübung »ine« Verbrechens von den staalsdürgerllchen Rechten auS- g> schlossen sind. geladen, zur Ausübung ihres Wahlrecht» und hei Verlust des letzlercn sür die gegenwärtig vorzunehmende Wahl Freitag, den 2Ü. September I88V, in den Stunde» vo» v —12 Uhr PvrmlttagS und 8—<t Uhr SkarhmittagS in dem Wabllvcaie, dem Saale der Ällten Waage, Kathartueustrape t, IL. >Ltvck, perivnlich sich einzu- linden und einen Silmnizetiel. aus welchem LÜ Namen wähl barer Personen verzeichnet sind, abzugeben. Zur Legilimalion hmsichilich se>» S Wahlrecht- hat jeder Wählende die Quittung über Entrichtung ve- zuletzt vc her gegangenen EinkvmmenstruerlermiiiS vorzuweise», auch, loweil nölhig, da« Vorhai deiisein der unter o und ck ausgejuhrte» Bedingungen darzuthun. Tiejeiiigen Wählenden, welche als Vertreter eine- Geschält«, Vesten >m OrlSkataster eingelragenes Euikoinmen nach tz l7<i und tz 2t d-S Einkommensteuergesetzes nicht auSreicht, um sammkliche Thrilhaber alS wahlberechtigt zu betrachten, das Wahlrecht ausübe» wollen, bade» sich durch ein Zeugnis (er Ges bäilSubaber zu legilimiren. Wählbar ist jeder St mmberechtigte. Leipzig, den 3t. August 1889. Der Stath der Stadt Leipzig. VI. 1972. Vr Geoigi. Clauß Drkannlmachung. Von Freitag, den 20. d. M., ab wird d«r Wrndmüblrngaffr wegen an den WasserleilungSanlagen vvr^unehmender Aende. runae» aus die Dauer der Arbeite» für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 18. September 1889 Der Stath der Stadt Leipzig. IX. 6598. Vr Gcorgi. Lladlische Krwrrbcschlile. Tie Studien dcS Wiiiierlialbjahres beg unen IieiiStn», de» l Lciolier der Tagescurius fiüu 8 Ubr, die Ad ndcurse ui» 6 bez. 7 Uhr. Ausnalmien in die Gewerbeschnle nach Maßgabe von K. 4 der Schulordnung können wegen Mang.ls an Platz nur ousaabmsiveije noch stallfinden. Zur mündlichen Au>-ku'ist«er>heilung isi der Unterzeichnet- Sonn- log. den 29. Seplember, Vorm, von 11—12 Uhr ii» Schulgebäude bereit. Leipzig, de» 18. September 1869. Der Tlrertor: Or. Ludw. Nirpcr. Dtkannlmachung. Die ,'ernere Ausgabe der tjiillaizkarten zur Synagoge und Filialsynagoge findet Sonntag, de» 22. September» Vormittag« IV—12 Uhr in der Bem indekanzlei l»n Svnagogeng-baude, eine Treppe hoch) stalt. Da« von Herrn Rabb-ner Vr. Gvlojchmldt herausgegebeue Oiebetbuch ist ebendnlelbst zu baben. W r bitten, die B me ndesiimiquiitungea, sowie die «oriihrlsen Vinlahkartk« initzubrtngen. D-e Bo merkungen am brstiinmte Plötze si -d mit dem in unseren srüh ren B>ka»nin,achu> gen sestgesetzirn Te miae, dem 17. Sep tember d. I., crloich.'», nnd es Habe i dienlich die seil d es m Tage bei »ns eingeganaene» Aiimelduage» ihre Liletigung gesunden. Leipzig, den 19. Deplembrr 1889. Ter Vorstand der Israelitischen NcIia,»„Sgemci»de zu Lripzi-. Lttckbritf. Gegen den unten beschriebenen Dienfiknecht Herma»» Wil helm Weppert. gebor» »u Arenzi a n. Kiels L ckau, am 28. O tober 1865. zul tzl in b ipziq, welcher sich vervo gen hat., soll eine durch Urideil des Kön gl chen Schöstenger chis zu Arie,» vom 9 Juli 1889 erkannte G iü g ß irase voa s bis Woirn vo"- iieecki wredrii. Es Wied ersuch. denieloe» zu verhasieii und l» das Gerichisgesgnqn'ß zu Sang-rhaus-n abzultejera. Ariern, den IS. September 1889 Königliche» AmtS>ertcht. Tigerin. Beschreibung. Alter: 24 Jahre. Größe: l.65 m. Siatur: untersetzt Haare: schwarz Stirn: nr drsg. dluqenbrauen: dunkel- blond, -lugen: blau Nase: breit. M ns: dicke Lwvea. Zähne: gu:. Kinn: rund Gesicht: rund. Gesichtssorbe: gesund. Splache: drutsch. Gesucht ein Wasstrmriörr 1ür die städtische Hochdruck- Wasterlritiing. w-laiem zugleich die Einnahme de- Schulgeldes ob- liegt. AnsingSgeball 81X1 ^ Bewert?» ge» sind unter Beilügung der Zeugn-fle bl« zum 30. d M. etnzureichen. Gelernte Klempner oder Schlosser werden bevorzugt. Falken stein, am 13. September 1889. Ter Rath drr Stadt. Küngbardl. Eine Feier auf dem Liffcltl,urm. Bei einem Festmahl aus der Plattform deS Eisteltfiurms zu Ebreu der anwesende» Ingenieure au« Rußland. Sbaoien »nd ander-n Lander» brachte der Erbauer des E ss itbnrms ein Hoch ans die souverainen Länder aus, deren Delegute an dem F slmahl theii,lahmen, und rühmte besonders die vom G neral Atiiienkoir in Asien gebaule» Etsenbadnen alS ei» c>v lisatorisches We>k Rußlands. Der rutsische Delegirte baiikle nnt einem Hoch aus Frankreich. So schlicht und e»>- sach auch diese durch den Telegraphen verbreitete M lkuiig klingt, so hat der ihr zu Gtunde liegende Vorgang doch etne sehr deutlich erkeundare Tendenz, welche Rußland und Frank reich als die beide» an der Spitze der Eivtlisation maischt renden Mächte zu s-iern bestimm! ist. Die S >che Hai ihre lächerliche, aber auch ihre ernste Seite. Der Eibauer des E ljetihurms suhlt sich berujen, als Vertreter der Pariser W-tl ausstelluug seinem Eollegen Altnenkow eia Lob zu spenden. >oaS zugleich aus ihn selbst zurückslrabll. Auch E sset Hai sich als Elsenbahti-Jngenteur hervvrg-lhan und zwei seiner b-cheule»ksten Bauwerke sind der Ellenbahn-Viaduct vo» Eommenlry und der von Garabik, neben den Brücke», welche er Uber die N ve und über die Tbetß gebaut hat. Aber der Schrill vom Erbauer des E>fsetthurm» diS zu einem der Hauplvrrlrcler der Civilisalwn der Gegenwart ist etwas groß, und so hoch wir auch die Verdienste des Generals dlnnenkow um die Herstellung großer Verkehrswege durch Mittelasien schätzen, so können wir ihnen doch nicht den Werih bestegen, daß sie die Verdienste, welche sich andere Männer um den Fortschritt der Menschheit erworben haben. »I Schiiten stellen, was Herr Eifjel durch seinen Trinkspruch zwestellvS bezweckie. Das absichtliche Hervorkehrcn der Ver dienste Frankreichs und Rußlands »»> die civstisalorische Eniwickelung der Gegenwart deckt sich mit dem Str-chen, die Errungenschasien ver den Dreibund bildenden Mächte todt- .zuschweigen nnd zu verdunkeln, und das ist die ernste Seile der Sache. ES soll die Vorstellung in der Welt erweckt werden, als ob D-u'schland, Oesicrreich-Nngarn unk Jlatie» na Rückgänge begrissen wären, daß dagegen Frunkleich und Rußland die Lander seien, welche Europa zu neuer, ungeahnter Biükbe führen würden. Herr E ssel siebt init dieser Anschauung nicht allein, überall in Frank reich und Rußland finden seine Worte lauten Widerhall, weil sie »ur ras widergebe», waS man in den »laßgebenden Kreisen beider Länder spricht. Man Vergißt dabei nur die Thalsache, daß die deutiche Industrie und daS deutsche Kunslgewerde das französische vollständig tibciflügelt haben, »i» von Rußland ganz zu ichweigen, waS seine Berechtigung, an dem Wellbewerb Ver civstisirlen Völker lbeilzu»ebine»i, erst noch zu erweise» bat. W>r könnten die Vergleichung auch noch aus W ssenschast und Knust ausdehnen, worin wir doch aewiß hinter Frankreich inch! zurückstrhen, aber es scheint »:>S wichtiger, eine andere Frage zu erört rn, welche von Eiss ! unberübrt gelassen wurde, um so eisr ger aber in den mililav "schrn Kreise» Rußlands besprochen wird. Dort findet die Meinung Bestall, daß D'Ulschsuiid nur noch aus »nlilairischem G diele ktiva« leiste, daß kS seine LeistiliigSjähigkeit durch Manöver u»d Paraden darzutbun bestrebt sei, alle übrigen Dinge von B deutung unk W chligkeit sür den Fortschritt der Menichbeil aber verirachlässige. Es ist da« eine s-hr wohlfeile Art, sich über den wahren Sachverhalt zu täusche» und sich in eu» unberechtigte« Ge stüt der lieber!-genheil über einen mächtigen Gegner hinein- zudlänaen. daS urlhcstesahize Europa wird sich durch solche idörichte Anmaßungen nicht bestimmen lasi-n, schwarz sü' weiß zu Hilten. Europa we ß. a»S welchem Grunre sich die Mehrzahl der Großmächte an der französischeil Weltausstellung nicht belbestigl ba:. Tie N chtbekliestiguiig rvar die Folge politischer Eiivägnngen, nicht die Bejorgiuß. in de» L istungen hinler de» Fraiizosen zuriickz»ble>ben. Tie private Beschickung durch die veischievenen Naliviie» hat gezeigt, daß si geliost »> den Wetlkamps mil den Franroien aus vict.n G dielen rer künstlerische» und gewerblichen Tl'äligkeit einlrelen konnte, und zumal Deutschland ist durch Frankreich gwß nickt in den Schaven gestellt worden. Ader besonders übel angebracht ist die Berallgenieineruiig der sranzösilche» Uiid russische» Selbst- v'rherrlichnng in dein Sinne, baß Frankreich und Rußland ni bl bloS nr.lttairisch, sondern auch civ lisalorisch sorlschreile», iväbrei'V Deutschland seine ganze Kraft eini-tzt, um seine in stlairische Uebertegcnbeil zu erhalte» u>id zu erhöhe». Wir nebinen daS Zageständniß in dies r Beziehung alS den Tbal s-.chen entsprechend eutgegeii, müsse» uns aber dagegen v-r- wabren, daß die übrigei, Ansqaben, welche wir rm» alS M l- arbeiler an dem We>ke der Ewitisatio.i gestellt h.cheii, unler r n mililairisben Hebungen leide». Daß b>e uiiler der Fahne bcfliidtichen Soldaten alle anderen B-st>ebu»gen ncbeii d>» m lstairischen als N-beistachc betrachten, ist sichst» rsländtich und da« iväre k i» gn'.er So dat, welcher währ- nv der Dienst zeit seine niilitair scheii Psl chlcn zu Gunnen seiner sonstigen Berussthäligkeit kernachl.issi'.en wollte. Aber diese Dienstze l uinsatzl nur drei Jabre, bei einem Thell- der Dienstpfl chlige» ilur ein Jabr, und nach Ablauf dieser Zeit ist der Soldat schm in bürgerlich n B rüse zurückgegeben. Bei u»S in Deutschland setzen die Vertreter wiflenschast- licher und künstlerischer BcrusSzweige ihren Stolz darem, dem Valerlande ibre Dunste als Osnciec der Reserve und Land- ivebr zu widnien^ unc wenn sie als solche sich die Z isr>ed -n» heit ihrer militairischen Vorgesetz'en erw-rben, so leiv-n dar unter ihre soiistige» Berusspllichken keineswegs. Ist es dock b kamst, daß säst alle prenß ich n Minister zugleich L nviv h - ojsiciere sind Ma» hat noch nie gebürt, d -ß die wlss ni bast lichen und lünstlerische» Enolg' tüchtiger Männer », Folg niililairischer Ucbunge» vernach alsigt >vor:e» >vä>r», man betiachlel es vielmehr als eine Ehre rür jcccu Waste -tägigen Mann, baß er dem Vat-rlande sein Blut und sein L ben in der Stunde der G-sabr zur Verfügung stellt, gleilv-e! w ichen Berus er ang-hörl Die gemeinsame Tbeilnihme aller an dcm Werke ver Vertheidigung de« BalerlandeS t.ägt unge mein vier znr Veredelung de» sittlichen Bewußtsein« be«. sic nähert die Vertreter verschiedener Bern^szweige einander und sie weist jedem Einzelnen seine» Platz an bei der Ver- tbeidigung ker beimatblicken Wohnstätten gegen den Angriff frecher Friedensstörer. Wir haben unS in dieser Beziehung nickt geändert. So war es bei uns schon im Jahre 1813, a.S die Allgemeine Wehrpflicht zuerst in Preußen ein- gesührt wurde, und dem Geist, der damals zuerst seine Kraft bewies, batten wir auch unsere militairischen E-solge im Jabre 1870 zu verdanken. Daß wir wegen ver Ausdehnung der Allgemeinen W hrpflichl aui daS ganze bruische Volk an L istungssäbigkeit »> Kunst und Wissenschaft, in Industrie uod Gewerbe sollten verloren haben, diese Entdeckung ist den Russe-, und de» Franzosen voibebalken geblieben, die aber sür ihre haltlose Beba»p:»lig den Beweis beizubringen ver» gaßen. Wir l> ssen J.dein das Seine Und sülilen U»S auch acht dazu berufen, die Verdienste, welche sich Russen und Franzosen aus vielen Gebieten ihrer Tbäligkeil erworben habe», z» verkleinern, aber wir nehme,, sür »ns das Recht in Anspruch, mil gleichem Maße gemesseu zu werden. Weder Herr E sset noch Ge„e,al Annenkvw können uns bewegen, eine nicht vorhandene Jnserivrilät aal irgend w lch m Ge biete menschlicher Berussikäligkeit ihnen gegenüber und de« Nationen, welchen sie angevören, cinzuraumcu. * Leipzifl, 20. September. * Der Rei ch « k au « hol tS p la n für t890"9t soll, wie eS beißt, eine Erwel-rung des Statistischen Amte- vorseden, da nach E »sl>br»ng der Elatislik der Krankeieaflen und des Verkehr« der subventionirte» deutschen Posldampser, d>sonder« aber durch den Zollanschluß vo» Biemen, Ham burg und einiger preußischer und olsenbargischer Gebielsiheile die vorhandenen Kiaste znr Erledigung der Geschälte nicht mehr ousreichen. Ferner soll bann eine Forderung enthalten sein als Zuschuß zu den Koste» de« im nächsten Jabre in Berlin stallsiiidendrn zehnten internationalen mcdic>nijchen Eongresies. * Zur Frage einer einheitlichen Zeitrechnung schreibt die „Z itung dcS Vereins deutscher Eisenbakn-Bcr- ivaltunge»": Die Frage einer einheitlichen Zeitrechnung in Dtiitschl-ind ist neuerdings seitens der allgemein-» Tagesoresie mt bemeik-ns- weitbrin Nawdi ucke in den Bordei qrnna des Jnier sses gerückt. Dieselbe bat sür die Angebürigen des Beikebrsiv se-i« bekanntlich --ne ganz besondere Bedeuliuig, und so war es daher wohl geradezu iel-stverständlich, daß di-ler Gegenitand in der am 10 diese- Monats abgebnlienen Sitzung des Bereins l'ür Eisenbahnkunde in Belli», »ul weich,, d-rs-!be seine Diniert!St!gk,it wieder l-egoanen hat, alsbald zu E Seteriinqen B-ranlassung gegeben bat. Ein nähere- Eingehen aus dl- Sawe wurde vo bedallen und d u zu er wartenden bezüglichen B-,h,nd>»n >en dars man gew fi Mit Spannung eilige.,ensehen. Jn-oiveit ans d n z-i Tage getretenen Anschnuiiiigen schon jetzt -in llelkesi »nt hast ist, erschesi,t es sab ,w ifcllos vnsi die Eliisuh- rung einer einüeitnch » Zriirechiiuiig IN Teut chlan» Lurch, den Verein ivni m bef irwoeiet werden d irsle. Di selbe wurde als so dringt ch für das Bert hrsw. en und als io Willi-chenswerlh sür das allgemc ne Lut-licuni llczei hnet, bnst sagnr die Hl-ssnung aus rincii cinsiimiiiigea Beictlllist d s 2(crei»S zn Gun ie» ?er rilibeilt-chc» Zeitrell »u ,g aus« gc-prochen -veid?» kounle. E ist gwß lebhaft zu loünsch-n. Laß - e- der weileren Behandln» i dieser iv-chligen Frage lediglich dociri» »airrn Anichauungen, wet-de beiens l> i s-üi-rrrn E ör-e-ni-gen über d eselde einen o lereS Erachtens w n-g sördersam ll Ii stah ons- geübt haben, nicht ein z-i groß r 2vi,lranm gegeben iviid Die ihaiiächliche» Ersaoriingeii, w-ich seiiher in verschiedenen Ländern bezüglich der einh-tuschen Zeitrechnung geinuit» sind, beia- is n — — wir glauben sagen zu durien: unwiderleglich — daß nie Be- süerdtnnzen, welche a» eine solche Wandlung der V rbällnissi- ge- knüpil sind, d-r Begründung kitnehren. Ter erh-bsiche prakiiiche -stutzen dieser Neuerung durste demgemäß kaum noch erniilich be stritten werde» könn n. so ioß es daher hi. sichtlich d»se? Frage manch-in oisherigeu »SauluS" ,rleichicrl wird, nunmehr ein «PaumS* zu werden. * Tic „Bossischc Zeitung" meldet a»S Kiel, daß die Ankunft deS Zaren dort zum 26 erwartet werde. Der Z >r kommt aus der „Dcrsch.iwa", die von der „Zarewua" und „Generalaomiral" begleitet scu» wirb. * I» drr Provinz Schlesien ist man jetzt vielfach be müht, nach dem in der Tenkichrist des Ml»>ste,S sür La»d- ivirlhschnsl ausgeiprochenc» Grunviatze, daß die Fiußregu« lirnng Gegenstand v-r freie» Eiiischließunrz der beib itigten P-rsoncn und Körperschaften sei, Wassekgenoflenschaslen zu b id--n, um künsligeil V-rheerungen durch Hochwaster »ach Möglichkeit vorzubrugen. Es wurde schon »eul-ch ,, meid t, daß die Adjacenien der W >,ditz in dies-ni Sinne vorzngehen sich veranlaßt sahen, nunmehr verlaut t auch, daß daS P vject einer N auliruiig und Eindeichung der Kaybach von der Lieg- n tz-Goldberger KreiSgrenze bi« zur Sladl Liegnitz aus ähn licher Grundlage ei örtert und berathen wird. * Zn den f.dwi-rigsten Wa' lkreisen des N->chS gehört der ivestpreußische Wahlkreis G-auc-cnz. ES bedarf dort des Zusammenhalten- aller d uksch-m Wähler, um be» Sieg über die Pole» davonzntragen. Die letzteren waren von I88l—1387 im Besitz des Mandats, dann ging eS an den nationalliberalen Abgeordneten Hob reckt über, jedoch »ur mit einer Mehrheit von I I 032 gegen 9444 polnische Stimmen. Ungeachtet d escr Sachlage wird jetzt ber-cdtet, daß sich gegen die Wiederausstellung des Abgeordneten Hobrecht sowohl von agrar sch-conservat-ver als von teuisch- sreisli'Nig-r Seite W derspruch erhebe und von beiden Seilen die Anfltellung eines eigene» E "idibalen verlan il werde. W nn es sich lim das Z isaniinengebkn aller deulsckstn Par- ieien handelt, muß »aln-i ch ein Ea-'didal vo., nult-rier Richtung ausgestellt werde». E » selbsiftänbistS Vorgehen der verjchudenen Parteien bedeutet fast mit Sicherheit den Sieg der Polen. Es scheint, baß inan sowohl aus bock- eonservativer als aus dculschsreisinniger Seile diese Wendung sehr leicht n.mmt * Reckt erfreulich ist die Tbatsache, daß schon seit dem Jabre >876 in Elsaß-Lothringen die Rccrnt rung in demselben Maß' vorzenomn.en .verte» kann wie in den alt deutschen Landesthcile» und daß alljährlich ,-ine nicht un beträchtliche Anzahl Elsaß-Lothringer irelwillig in das deutsche He r eintiilt. Seit dem l. Ocloder >8?2 sind ungesähr 88 000 Mann ans den R ichslanb-n in deaische R g m-nter eing stellt ivorden: 1872 2800, >873 etwa 3500. 1871 4o93. 1875 4613. 1876—1879 jedes Jahr rund 5400. seit 1880 jece« Jahr raup 5800 Man-i Außerdem baden seit 1881 nngeiähr 8000 Eltaß-Loihringer. welche der Eriayreseive an- sthöien, 10—l8 Wochen lang geübt. Nach Einreihung der diesjährigen Recrnteii stehen wie in den übrigen deutschen Staaten auch in Ets.iß-Lolhringen volle 19 Jahrgänge lheils dienender, lheils ausgevienter Soldaten zur Verfügung, wobei
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