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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190904083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090408
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-08
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1909
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WWl-LWtytrWM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sn öihüm. Mik. dtWÜls, liSÄm. A. Wiki, HtiMM, A«nm«, Pniiriti, Mskii §1. Mis, st. ZM, Ll. Mrk, rlmWiiis, Am, Wkkmitin, MWMtl m> uMdm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein - - ----- Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk > — 59. Jahrgang. - — - .. — — — — - - Nr 8t L'ÄLLLAV Donnerstag, den 8. April.Mw Dieser Glatt erscheint täglich anher Sonn- vnd Festtag« nachmittags kur den folgenden Tag. — viertelsährüchrr Gesugeprris: l Mk. 5V Pka., durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Einzelne Nummern 10 psg. Gestellungen nehmen anher der Expedition in Lichtenstein, Lwickauerstrahr dir. 5d, alle Laiserllchrn Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die sünfgespaltene Grundzrile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Psg. berechnet. Rrklamezrile 30 psg. Im amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeile 30 pfa. Fernsprech-Anschluh dl r. 7. Inseraten-Ännahme täglich bis spätestens vormittags 10 Ähr. Telegramm-Ädreffe: Tageblatt. Das Wichtigste * Ter Kaifcr, die Kaiserin und Prinz Oskar wer- den am 13. April nach Venedig und von dort aus am 10. April nach Korfu reisen. * In einer Sitzung dec- erweiterten Vorstandes des Konservative» Landesvereins im Königreich Sach sen wurde eine Resolution zu Gunsten einer Erb- anfallsteuer angenommen. * Staatssekretär Terubnrg beabsichtigt, die ge plante Studienreise nach Kamerun erst 1010 auszu- führcn. * Tas Reichslustschisf hat gestern abermals Fahrten unternommen. * Ter Pariser Luftballon Gay Luisae jst in dem Aermeltanal gejunten. Von den drei Insassen ist eine Tame ertrunken. * In eincm Meeting der englischen Luftflotten- Liga wurde für die Schaffung eines Zwci-Müchtc- Standards der Lüste Propaganda gemacht. * In dem von den Truppen des Schalls belager ten Täbris droht eine Hungersnot auszubrechen. Man befürchtet de» Ausbruch blutiger Exzesse. * Sechzig Vaueriihäuier brauuten bei einem Grostsener in Schwürzelbach ab. »Die Furcht vor Zeppelin". Tie nachgerade komisch anmutende Angst und Sorge der Engländer nm den weiteren Ausbau ihrer Verteidigung zu Lande und zn Wasser bat durch die neuesten Leistungen unseres „Zeppelin 1" eine beträchtliche Steigerung erfahren. Während die ver antwortlichen Männer der Regierung still ibre Pflicht tun, nimmt die lärmende Agitation derjenigen Kreise, die sich in besonderem Maste zur Hebung des Pa triotismus im Volte berufen glauben, immer grvtes kere Formen an. Es fehlt nicht viel, so wird man uns mit dem Oiedankeu kommen, auch den Bail weiterer Reichslustschisse von einer vorgängigen Verständigung mit England abhängig zu machen. Tie dort herr schende Stimmung kam mit aller nur wünschens werten Teutlichkeit in einer grasten Kundgebung zur Erscheinung, über die nns folgender Trahlbericht ans London zngeht: Mail must es de» Engländern lassen, sie wissen deutsche Errungenschasten zu würdigen, besonders, wenn es ihnen in den Kram pastt- Tie Presse und das Publikum haben die jüngsten Flüge des „Zeppelin 1" mit dein gröstten Interesse versolgt. Tie Korre spondenten der englischen Blätter in Berlin haben dem Berliner Lokalanzeiger ganze Spalten entnommen und nach London gekabelt. Und das alles geschah zur Vorbereitung der gestern im Mansion House natt- gehabten Versammlung der „Aerial Leagus- des bri tischen Reimes", in der der Lordmauor de» Vorsitz führte. Ein sehr distinguiertes Publikum, das die Halle bis auf den letzten Platz füllte, lauschte den Worte» des Vorsitzenden, der z» einem energischen Vorgehen der Ration ans diesem Okebjete ausforderte. „Wir müssen die M eisterschaft der L n f t haben, wie wir die Herrschaft ans dem Meere ausüben", war der Schlusssatz seiner Rede. Lord Montagne vrovbe - zeite, dast es in fünf Jahren mit der insularen Ab geschlossenheil Englands vorbei sein würde. Leider scheine man es im Vereinigten Königreich gar nirbt begreifen zn wollen, dast der Luftkrieg der Krieg der nahen Zukunft sei. Admiral Percy Scott ging gleich miss ganze: „Wir müssen sofort den Zwei- mächte-Standard auch für die britische Luftflotte feststellen." Im übrigen bekannte der Admiral, dast er wenig von Luftschsfserei verstehe, aber eine Kanone erfunden habe, die ein Luftschiff aus einer .Höhe von 4000 Meter herabholeu könne. — Stürmischer Beifall. General Baden-Powell, Oberst Templer und Ssr Hiram Maxim waren die anderen Redner. Tie spra «hen von den „Dreadnoughts der Luft", die England bauen müsse, von der „Admiralität der Luft", die alsbald ihren Platz zwischen dem Kriegs- und Marine- minislerium finden müsse und was dergleichen Schlag wörter mehr waren. Während alle diese Redner die hervorragenden Leistungen des „Zeppelin 1" als Reiz mittel zur Anfeuerung des britischen Patriotismus anführtcn, meinte Sir Hiram Maxim, er glaube, dast die Zeppelintype noch bedeutend verbesserungsfähig sei. Mit dem Schieben nach eincm Luftschiff sei das auch eine eigentümliche Sache. Bei nebeligem Wetter lönnc man, sagte Sir Hiram, der auf diesem oiebiete sicherlich kompetent ist, wohl lOOOO Schüsse aus ein Luftschiff abgeben, ohne es zu treffen. Was aber das Schlimmste wäre, sei, dast alle 10 000 Schüsse znrückkämen, und leicktt der eigenen Partei Verderben biugm konnten. Alle Blätter ohne Ausnahme wid men den Zepvelinschen Luftfahrten lange Leitartikel, in denen die Vorzüge des Friedrichshafener Lust kreuzers mit Enthusiasmus anerkannt werden, um die klägliche» Leistunge» englischer Luftschiffe i» das rich tige Licht zu stellen. Fast scheint es, als sollte der Kampagne für die von Balfour »ad seine» Freunden verlangten acht Treadnoughts, statt der vier bewil ligten, eine solche für eine fosort zu bauende Luft flotte Konkurrenz machen. Ter Daily Telegraph und andere Blätter warnen schon, dast nach den letzten Leistungen des „Zeppelin 1" nicht mehr bezweifelt werden könne, dast dieses Lustschisf imstande sei, den Kanal zu trenzen, und „es ist wohl möglich, dast solche Aerokrenzer ein ganzes Geschwader von Dreadnoughts durch ans der Höhe geworfene Bomben znm Sinken bringen." Die Kampagne für acht Dreadnoughts ist, wie die nnionistischc Partei ankündigt, bis nach den Oster ferien veriagt. Deutsches Reich. Dresden. Ein rechtes Wort zur rechten Zeit.: Die Sitzung des weitere» Vorstandes vom Konser- rativen Landesverein, die gestern um 1 Uhr in Dresden stattfand, war so zahlreich besucht wie noch nie znrvr, unter anderem von etwa >10 Vertretern ans allen Teilen des Landes. Sie gestaltete sich zn einer erhebende» .Kundgebung. Die Versammlung war einmütig der Ansicht, dast es eine nationale PsljUit sei, die Reicbssinanzresorm nnrer allen Umständen zustande zu bringen und dast jede Partei datier Omer zu bringen habe. Es wurde demgemäst eine Reso luliou angenommen, die lieb gegen eine Er st ö st n u g d e r Bk a t r i k u l a r b e i t r ä g e, s ü r e i ii e R e i est s e r b s ch afts st e n e r und g e s u n d e F- i n a u z w irts ch a s t anssprichl. Ferner wurde in einer Resolution erklärt, dast die Wiederkestr einer Vormachtstellung des Zentrums zu verstjndern sei. Zugt.jcst wurde testgelegt, das-, freisinnige Abgeordnete sich gegen die N a est l a st st e u e r ausgeivrvchen, die nationalliberale Fraktion des Reichstages aber gegen über dieser Steuer die gleiche ablehnende Stellung eingenommen stabe wie die konservative. Gegen über diesen Tatsachen sei cs als eine unehrliche Kamvfeswcisc zu verurteilen, wen» es jetzt in der liuksstestenden Presse und leider auch in dem eben erschienenen Ansrnse des national!iberalen Landes Vereins so stingestellt werde, als ob nur die Konser vativen, und zwar aus eigennützigen Gründen, gegen diese Steuer gestimmt hätten. Berlin. «Ein Geschenk Kaiser Wilhelms au den Garens Wie man aus Hofkrcisen erfährt, hat Kaiser Wilhelm dem Zaren ein wertvolles Geschenk zuge- dacht. Der vor kurzem nach Petersburg abgegaugene Kurier wurde vom Kaiser beauftragt, dem Zaren eine wertvolle Gruppe aus der Königliche» Porzellau- Maunfaknir, Berlin, zu überreichen. Das freund- ! schriftliche Verhältnis zwischen beiden Herrschern er hält hierdurch eine» neue» Beweis. l — «Wechselnde Mehrheiten bei der Rejchssinanz i reforiuh Gegen die Rvlwcndigkcit, die Reichskjuanz ' reform mit den« Block zu machen, ist auch die Ansicht ins Feld geführt worden, man könne die einzelnen Steuerprojekte der Regierung mit wechselnden Mehr heiten durchbringen. Das würde die Bereitwilligkeit des Zentrums voraussetzen, in allen Fälle», in denen der Block versagt, hilfbercit einzuspringcn. Wie man im Zentrum wirklich darüber denkt, das beweist die Kölnische Volkszeitung von neuem, wenn sie schreibt: „Der Kanzler hat den Karren der Reform verfahren: ihn wieder auf ebenen Weg zu bringen, ist seine Sache. Bülow must bleiben, bis das Blockexpcriment zu Ende geführt ist, so oder so: dann aber must er gehen. Wir tonnen keinen A?ann gebrauchen, der mit allerhand Tricks regiert, Pardon: wurstelt: wir brauchen einen geraden, aufrichtigen Staatsmann, wir wollen kein persönliches Regiment des Kanzlers, der zvr»em nicht mehr das Vertrauen und die Autorität besitzt." — Tas Zentrum schätzt also die Reichs finanzreform als „Blockcxperiment" ein, und daraus geht zur Gcnügc hervor, was seine oft betonte Be reitwilligkeit zur Mitarbeit zu bedeuten hat. Diese ganze Zentrumstaktik ist von dem Wunsche beseelt, die rechte Blockhälfte abzusprcngen und dann selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Aus Nah und Fern Lichtenstein, de» 7. April lstOO. * Der Gründonnerstag, der in der evan gelisch-lutherischen Kirche nur noch durch Darreichung des heiligen Abendmahles gefeiert wird, an dem die Konfirmanden erstmalig beteiligt sind, bringt ge wissermassen einen lichten Farbenton in das ernste Dunkel der stillen Woche. Durch mancherlei Teu- tnngen sucht man den Namen dieses Tages zn erklären. Wahrscheinlich ist wohl, dast der Tag als ein Tag der grünen .Kräuter ausgefastt wurde, an dem man grünes Gemüw genost, nm dadurch den Eintritt des Frühlings smnbolisch anziideutcn. Ein S,nck Heiden tum spielt sicherlich bei der Feier dieses Tages mit, Ivar doch der Donnerstag von jeher den (Kermanen ein heiliger dem Tor geweihter Tag. Das übliche Gericht bildeten die Erbsen. Toch nirgends fehlte auch der Gründonnerstagskohl. Auch den Eiern sprach man an diesem Tage wacker zu. Und das Eiersuchen der Kinder sindet in vielen Gegenden heute noch am grünen Donnerstag statt. Ausmerksam gemacht sei noch daraus, dast Konzertmusiken und andere, nament lich mit Mnsikbegleitung verbundene, geräuschvolle Vergiiügungen an öffentlichen Orlen in der Zeit vom Gründonnerstag bis mit Ostersonnabend verboten sind. * Zur gefälligen Beachtung für In serenten! Wir weisen daraus hin, dast des Kar freitages wegen die nächste Sonnabend Nummer nu feres Blatles aussällt. Es empfiehlt sich daher, An kündigungen sür die Oskerfeiertage bereits in der Freitags Zeitung zur Veröffentlichung zu bringen nnd erbitten nns daher die betreuenden Inserate jetzt schon. *- Zum Lsterverkchr. Im Hinblicke aus das lieraunahende Oslenest sei ans einige Einrichtungen im Fahrlart nw.sen der Sächsischen Staatseisenbahnen hingewjesen, die sich unsere Leser zu nutze machen können. Die gewöhnlichen Fakirkarten gelten 4 Tage lang. Wer also dem Gedränge an den Fahrkarten schaltern während der Festtage entgehen will, kann die Fahrkarte schon vorher lösen, auch das Otz-Päck anfgeben, und die Resse innerhalb der viertägigen Geltungsdauer antreten. Das Gepäck kann aus der Bestimmungsstation L4 Stunden nach der Autunit lagergeldsrei liegen. Bekanntlich sind die Fahrkarten nicht durchgängig fertig gedruckt vorhanden, sondern weniger gangbare Sorten werden mit Hilfe von Vor drucken — Blunketts — handschristlich ausgescrtigt. Ans Verabfolgung von Karten der letzteren Art kann
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