Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-31
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erf«GsI«t tsgltch früh «»/, Uhr. «rtitim, u°ö Erpröttis, I-b-UueSq-sse 6. -Sprech-aas», örr Ltöarii«. t. Lorminag« lO—l9 llbr. Nachminag« 5—S Ubr. ' "INi-ÄL-L LÄU'- «,-aü«e der für 9«, uächftsol,«,»« «,»»er 9es»t»«»eu Aulerite «, deutu»eu dt« t Utr Rachml»,«^. .»»»,uu» -eftt,,eu früh »>«»tz«. In drn Filinlrn fKr Z»s.-L»»atz»e: vtt« Mt««. llalverfitätsftraße 1. L»,t« Lösch«. ' tzariueustr. 9» Part. unr> K-,lp»pl-tz 7, ^ ' »»r bi« Uhr. «kl > — ir s» Uch)iger.Tagtblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzandrls- «nd SMstSvttkehr. N-o»»««e«t4pvsii- viert,ljährlich «V, VN. lucl. Vetugerloh» b Mk^ durch die dt»»»«» üMt. ; Gebübru (- r «h»« «ui Jede ciizel»« Nummer »)Vt dl» betlOg,, Veleaezemviar 10 Ps. >«7, für " »ztrebeilaf Format örder»« »eruug 70 NI. Inserate Saespaltmr Prtttzeüe »0 «. »rttzerr Schrlke» ««» „s. <rrls»er»elch,tü. A^eüartsche, U.SG»nffo» »ach hötzmu DrrL Uretonen »trr »e« «ebaetlo,»strich HI» aaetp.lt. grüe Ü0P1, »«r»e,F,»Utr«».chrichtt» dt» »a^tdLt 8«n« «o m. z»krot» stad ftrt, a, die «rpröttto» zu — Na^att wird Mär aeaedeo. 8»HU,»g Rabatt »lrtz rocht -»»»dra. «d»r d»rch Pchbi ? 3k. Donnerstag dm 31. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. I..L Vrkaimlvachunr. grstttgea 4LV,»d z»tsck»e« S »»d « Uhr Ich aus der Sch»e»Ge ,»ts«tze» «dttzeU»»g L4 «»d LS des chEdttsGe« «»»»e«ttz»r Aorchreviers t» et»e« »tcdrtge» F»«ht»»dest«»d «uf de« Nre«le der ehe malig,» sog. B««eru»tese», etwa tu der Mitte z»ts«1»e» de« Atscherdao uud der chckdttsche« Wusserkuuft, der stckdttsche Aorstaufseher I-»»1» SelumAl» tu Ausübung sriues Dteuche» »o« etue« »ateo soweit «»glich beschriebene» Wilderer durch eine« Gchrotschuh lebeusgefckbelleh »er« »»»de« »orde». Der Lbater scheint i» der -itch- tuug uuch der stLdtt scheu Wassertuust »ud Eouue» »ttz,« eutslohe« zu sei». Es ergeht a« 2*der«a»» du» dringende Er. suche», alle, uuch die geringste« Wahr»eh«uuge», »eiche zur Gr«,tteluug de« THEter« führe» ksuute«,«« die »uterzetchuete Sta»t»a«»«ltsch, oder du« hie" »ird de«erkt, «iue Belohauug vo« fünfhundert Mark »»«gesetzt »orde» ist, über dere« Derthetlung die Behörde »eitere Gatschlte-nug stch »ovbehält. üetvztg, «« SV Januar >»»S. Die Königliche Etaat«a»»altschast Häutzschel, O-St.»A. Wefchrelduus de« uubekauute» LHLter«: Mtttelaroh« Ltztaur, hagere« Gesicht dunkle« Wtuterro« uud schwarze« »«tchei Hut d«eletdet. SISdlitche Sparkasse Be«»,heit de« tz. l der Vorschriften für di» «n«. von Lnlaqrn zur Benutzung der Sladtwosterkunst vom «. Februar 1888 machen wuc hierdurch dekanut, datz de, Mempner Herr iv«ear Gteluhardt i» rlndenau, Harkortstras» Ntr. 1«. zur Uebernabme solcher Arbeiten bei ua« sich augemeldet und den Vesitz der hierzu erforderliche» Vorrichtung«» »ach» gewiesen hat. Leipzig, den LS Januar 1889. Der Stath der Stadt Leipzig. X. 484. ve. Eeorai. >w -olfram. »aft hiesige Polizrtamt «itzutdetleu, und rkt, da- aus die Erurttteluug dedLhätrr« , »«it r» Ktlz« Vrkannlmachung, de« Arrusprechderkrhr dekreßeud. Für de» Bertehr oul den Frrnipr'chverd>»dui>a«oi>laqeu zwischen Lrtpjta und vrrltu, i,»te »»ischeu ketpzt« »ud de« Orte« de« gLchä»»e« Auduftrtedenrw treten dom 1. Februar ob solaende auderweltr «eftmnmmge» tu straf«: 1) Dir ei, sach« GeiprLchtdouer mit dem Gebührensätze do» tiuer Mark »oird ans drei Minute, srftgesedt. Vr» Geiprüwr» von lüngerrr Dauer wird sür je drei Mluuteu Gesprich«. dauer oder dea überichiebrndeu NheU dieser Zeit der rtusach« «ebahrruiotz io Rekdaoua gestellt. ») Die Fortieping eiue« GelprLch« Nder M« eins««»« Lauer du« drei Minute« hiaau« ist nur da,, toiLlfia. w,,« onbendeite Grivria>«-tl»«eld»»ae» utcht voriiege». Dasselbe gilt sür Gesprüchr vo» der mehrfachro Dauer de« nusache, 8) st« werde» driuueude GrsprLch«, mit Borraug vor de, gewöhnliche, GelvrLchra, gege» E»tricht»»g der dreifache, iuize gebühr zugelass ,. Leipzig, 29. Iaouar 1889. Der statserltch« vder«P«stdtre<t»r. Walter. »rlrlht Leipzig, den 14. irre unter günstige» Bedingungen. anuar 1888. Dle Lpareaffen Dkputatto». wir bringe, hierdurch zu öffentlichen stennluitz, vast wir drrjemgtu Straße, »elthe birher die Grenze zwischen den > Gemeind«» Reudnitz und rlnger.Erotteadors bildete und wrlche aus der westlichen Seite mit „Wnrzner Straße", auf der östlichen aber mit „Tyausseestraße" bezelchnei war, de» gemein, samr» Ramrn: Wurzuer Str»G« beigelegt Hab«. Im U'brige» haben wir beschloffe». die Namen der sonstigen Straßen der beiden urnen Stadtthrile di4 aus Weiteres unverändert zu lassen; wir wollen aber nicht unter» lassen, nochmals auf unser» Bekanntmachung vom 98. December 1888 zu verweisen, und zur Bermeiduua vo» Verwechselungen bei Etraßeubeneonungen den Gebrauch der Bezeichnung,» der beider» urnen Elavltheile als LeivstA'Meuduttz bez. Leipzig-Anger-Lrottrudorf »uh besonders zu empfehlen. Leipzig, am LS. Januar 1889. ld De» Math der Sterbt Leipzig. 8v. Ör. Georgi. vr. Krekichmar.Nfl. Mtriiotranction. Freitag, den I. Februar d. 3.. sollen vo» Dl »ittug« ü Uhr an aus dem viesjähngen Mlttelwaidschlage licht au der Leibni,brücke im Roseuthale ca. 35 Eichen-tztzutztlötze, » 18 Buchen» » » 98 Rüstern« » « 9 Luiden» « » 18 Aber«« , « 4 Eschen» « » 3 Maaholder« » uud » 8 Ellern« , unter den »ffentlich ausbängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort uud Stelle mristdietend verkauf» Werten A»sa««e»k»»st an der Leibnlzbrücke. Leipzig, am 18. Januar 1889. De« Math« Forstdeputation. Holz-Auktion u»s Sweutauer Ltaatssorstrepter. Vonurrsiag, de» 14. -edruar 188», voa Vormittags 10 Uhr a. . .. Uhr thctluug 94, ausberrttrtr Nutz» : sollen folgend« tu der -urttz, dSIzer, als: 878 Stück eichene stlützer voa 10—15 em Ober- bez. Mittrust. — 18-92 . . »»-« . , »>-88 . . »7—43 . . p ^ . > 44-« . . » e » dl—gl) » « » » e 81—70 » » » « » 71—80 « » birkrue « » 10—15 » « , » » 1^—AI » » weißb. . « 10-15 - . . . » 18—99 . . 1 Weißbuche,« stlotz « 30—36 177 66 94 29 14 1? 15 4 4 3 k 6 ! auf von langer gerichtet stab, weil »uu do» ihm di« Rötung I aas dem undaltvar gewvrdeu». Zustande «rwartet 3, pla», > loser uud schwächlicher sich «egreruug «» siauuuer »eigen, eest a.»hr wird der Einfluß vo»la»ge?s durchs«, uud wenn da,.,» noch die lln«»»»krit de, « vndlikauer dazu Ivmmt, weiche schon wieder um sich zu greise» degiuut, dan« ist dt« Satastrophe nicht «ehr abzuwenden Mit der zenabrenen Haltung der M" ^ nhetl ' steht die Ro^e ^>nd Besonnenheit be< ikmtische» Gruppen Tarnol in ruhig weiter rwublikanUche es Präsidenten «in«, Weg r»> trage». Wurde beschlossen, di« Nnaelegeuheit zur g und Behandlung de» vorsiau» zu über» wir wissen uu, zwar nicht, ob »nd welch« Schritt» der ! Vorstand d«4 Naliorrailiberalea Vereins in Folge jener An al. Lhatsach« aber ist, daß all» die voraus- kr Wägungen, aus denen der gedachte Antrag i aufs Reue sich als vollständig begründet er» D G reguug squngen «nd ruhte, seit jener Zeit wiesen habe». Es h« verschirdeusten Gegenden mohllhueutem Segensa». welcher seine» weg ruhig wrtter I verschiede»«,«, Gegendm Deutschland« statlgesunden, uud d„ verfolgen will, ohne sich durch da« Dränen der Partmführer I Eartelparüirn sind dadet herzlich schlecht weggekommr». ve- oder durch Anreauoa vo» «ewallmaßregeln in seine» Thun I sonder« ist es auch dir natiouaillderale Partei, weich« seit i» » ganze 1 Deaisch hat eine ganz« Reihe vo» Stiawadlea i» beu land« statlgesunden, uud dir oder durch Anregung »ou Grwailwaßregein m srtae» ^ ^ beirr«, zu lasten, aber er allein kau» den Sturm, welcher I kurzer Zeit lediglich durch ht. nicht beschwvre», die Entwickelung vollzieht sich I »r« «and« mlicher Sicherheit und Stetigkeit, jeder Redeersot« einen thatiächliaen Boulanger's rtzteu Dabisieg« de« Feinds« lang. 132 Stück eiche,« StaageuklSper, 7—9 ow Oberftärk«, 3 « la,g, sowie -reit»,, den IS. Februar 188». eben soll« vo, vormüt-gs 10 vor a» folgend« daselbst „jdereitete vreuudälzer, als: 27 rw eiche»« BteaiseheU«, 67 » » Zocke», 429 » hartes Lbraumrristg, 199 dane Louadousea »ud 949 nu horlr LiScke, »biheilung 11, meistbietrud aeqe, svsarttur vezatzluug „d unter de, soust vor Vegiu» der Auctto» »och dek,»,» zu mache»»«» Bedwgu-g«, ver» steigert werde». Sammelplatz: Auf her Grvßdeoburr Straße am Schlage >m weit de« Voh»ha»se«. Zahlsrelr: Gaftbos zu Großdeube». »rrdiiüperschrettuugeu ftu» nuzulSsst» luskuufl rruieilt die „terzrichaetr Aeourverwaltong »buigltche Korftrevierverwaitu», Zwenkau „p «Sviglichrs Farstreutamt Würze», «« 95. Ia,^r 1889. Lomler. Geißler. Luitlung und Sank. von Herr, Friebeusrichier A»g. Eirbrtt hat der Samarltrr verri» hier rmpsaagenr ^l 9.- Sühue i. S. . 10.— . . . 8S./H0. Schuaar, Schatzmeister des Samariter-Vereias. M»»ti S llhr an im 13 mtd 94 au! 15 ca. 79 9 5 9 9 HolMktion. 4. Fehrwar -e« 4. Februar sollen vo« vormittag« rvicre Eo»»»»ttz die in Adlh. 99 o. leiteten Hölzer, ais; «tr. Eichen.-rutzs«he1te I. Elast« uud » II. Eiast«, sowie Eichen« ' Weißbuchen- Rüstern. Breuuschette Ellern« Linden» miter de» öffentlich aushängrnden Bedingungen und der üb lichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. ZusaurureuLuuft: aus de» Hol,schlag« in Adth. 99. li»t» von der Eoanewitzer Linie, hinter den Heidarr Wiesen bei Connewitz. Letpzig. am L». Januar 1889. De« Math« Farsitzaputattau. sicht, gegen Boulanqer gesetzliche Handbaben zur Unterdrück etwaiger, ein Plebtsci» anstrebenver Schrille zu schaffen, als zwecklos und schädlich erkannt und deshalb ausgege Holr-Allc «uipersitäts-H-ize »ei Li« «ittwock. ^rü ». Lüuge, 9160 ßvtrue A»««st,,gea 8—« » L5»m. olr-Auctioa. Liebertwolkwitz solle» A, »«» vormittags 10 Uhr »», »-15 «» «ieterstärke va, 4—V am 39 Gelleuhuiidert sichte»«« vre» »reisig ü> steserw Sw,^«.Lai>,ho»fr, »ud > vtsckr >^a»mA^8e«e einzoss,»«,. Die g 1« 7» »mnmwtrr Härte vtsckr »>ttw,»»che vrit-us, werden «mstmsttg» werde, «rwcht. z, der »er UaiwckKgtsMaldüw sich* terstürk« «,» llaierßärtr »ud S-tt Auipersitätsch^utamt. Gedhardt^ Die Lage in Frankreich. Die heutige Sitzung der Dep»t>rtenkammer beschästigt die öffentliche Ausmerksamkrit in bervorragender Weise. Der Deputirte Iouvencel wird die Regierung über die Maßregeln interpelliren, welche sie zur Anerkennung der öffentlichen Ge walten zu ergreifen gedenkt. Dem vernehmen nach wird Floquet sich darauf beschränken, eine Vorlage wegen Wieder einführung der Urrondistemenlswahlen emzubringen. Die Ab ' »lerdrllcku sgegeben Dagegen ist man noch zu keinem Entschluß darüber gelangt ob nicht sofort mit Auslösung der Fammer und Neuwahlen vorzugehen sei. In diesem Falle würde Floquet zurücktreten und einer energischeren Persönlichkeit weichen, als welche Eampenon aenannt wird. Das sind jedoch Zukunstspläne. die heute entliehen und morgen in Nebel zerfliegen, sie zeigen nur. wie groß d,e Verwirrung ist, welche die Wahl Boulanger's in den Freisen der Regierung und in den Reihen ver Re publikaner angerichtet hat. Boulanger verhält sich im Gegen- ' tz dazu ruh'g und bat sich daraus beschränkt, fein Erscheinen der Fammer sür heute anzukündigen. Dem ..Matin" zu wird er aus« Neue den Antrag auf Auslösung und Neu stellen, aber auch diese Nochncht ist unbeglaubigt, denn die übrigen Blätter, auch die boulangistischen. wissen nichts davo». Dre Studenten find die hartnäckigsten Gegner Bou- lauger's, sie haben seine Wahl mit Verbrennung seines Btldes aus dem Sorbonne-Platze und mil feindlichen Fund- ebuuge» vor dem Nevactionslocale der .Presse" beantwortet las will nicht viel sage», deun 944 000 Summen sind eia« !Thatsache. di, durch eio»ge Hundert Sludenlen nicht aus der Welt geschafft werden kann. Das Gewicht dieser TbatsaHr ist denn auch im übrigen Frankreich anerkannt woiden. »» Marseille, in Lille und anderen großen Stäoten ist die Sieges- Nachricht mit Jubel begrüßt worde», und »er Truck, welche» Pari« stet« aus di« öffentlich« Meinung in ganz Frankreiö» ausgeübt hat, hat auch in diesem Falle wieder seine Fräst I bewährt. Mau darf sage«, daß di« vl'cke Krankreichs heut« tn >f°l! «it des Ministerium« ist durch einen ansgeglichen worden, und dem der Nrpudlik steht Floquet ratlos gegenüber. Man kau» sich darüber nicht tätlichen, daß in Frankreich nicht allein eiue Ministerkrisi» bestedt, sondern daß sich poraus auch ieicht eine Ptäsiventichaslsknfi« entmickeln kann. Earnol wird die Aeußerung zugeschriede«, daß er die »hm «»vertraute Gewalt uicht vor der festgesetzten Z-'t au« der Hand wolle. Das habe« seine Vorgänger Riae Mohon und Arevtz auch gesagt und doch sin» sie veid« durch den Laus de, Ereig- uiste zum Rücktritt genächigt »»rdeu. obwohl ihr« Präsident» schaft von Anfang au aus weit festem Grundlage stau», als die Earnot's. Mau dars nicht Veraesten, daß Earuot nicht dem vertrauen aus seine Fähigkeit sein« Wahl verdankt, sonder» de« umstände, daß er nicht die aleiche Anzahl Feind« wie seine Mitbewerber um die bvchsic Gewalt hatte. So unerwartet ihm die Erhebung auf den Präsiveuteustubl der Republik gekommen ist, so schnell kau» e, durch den Lauf der Errigaist« auch wieder davon verdräugt werde». Iu Frankreich liege» di« Verhältnisse anders als m re» vereinigten Staaten voa Nordamerika. Dort ist es noch nicht daqeweien. daß ein Präsident die gesetzliche Amtsdauer nicht vollendet hätte, es sei denn, daß ei» natürlicher oder gewaltsamer Tod seiner Thätigkeit als solcher eia Ziel gesetzt HLitr. Ganz anders ia der französischen Republik vo« 4. Septe^er 1876. Ia Frankreich muß der Präsident dem Strom« psr öffentlichen Meinung weichen, gleichviel ob er ei» Jahr, »de» sechs Jahr« am Ruder ist. «ud «ack der tz Verhältnisse ist «il Sicherheit vorherzusehe« » ühfNragrn« siebenjährige Amtsdaurr geschieht nur' unkst de, PorvuSs-tzunL daß «i» nicht vorher u sehendes günstige» Ereigniß di« llmsetznag des Gedankens n die That ermöglicht: ohne Eintritt eines derartige» Ereignisse« ist die Einbringung de» Gesetzentwurfs aus Wiede.herstelluna der Arronviffementswahleu eia Schlag ins Laster. Das Dasein des Ministeriums hängt an «wem ^aare; Ruh« und Ordnung in Pari- und in anderen großen täbken Frankreich- bängt von Umständen ab. die sich nicht bestimmen lasten; vorläufig schwebt alles Besteheude in Frank reich in der Luft. Die republikanischen Blätter Nagen Paris an. daß es sich durch die Wahl Boulanger'« entehrt babe. Die Tborheit, den Wählern der Hauvlsiavt eine solche Beleidigung in« Ge- icht zu schleudern, ist um so größer, als es offenkundig ist, baß Boulanger nur durch die Uneinigkeit der Republikaner und durch den Mißbrauch der Gewalt in den Händen repu blikanischer Führer zu seiner heutigen Bedeutung empor gewachsen ist. Die Zahl der republikanischen Regierun welch« einander im Lause voa 18 Jahren gefolgt sind, ist s» Kennzeichen unhalt k letzten Jahre der französischen Republik gewährt da« Bild der schlimmsten Ver wirrung. wie sie in einem geordneten Slaatswrsen überhaupt nicht Vorkommen kann, und sogar der augenscheinlichen Ge- ahr gegenüber, welch« das Dasem der republikanischen Slaals- orm in Frag« stellt, kann der Streit nicht zur Ruhe kommen, ob die Opportunisten bester befähigt sind, die Führung der republikanischen Gruppen zu übernehmen, oder die Radikalen. Dabei erinnert man sich unwillkürlich der Rede Ehallemel Lacour's. welcher die Franzosen am 19. December beschwor, daß sie die Vaterlandsliebe über alle Parteiinteresten setzen mögen, aber man verdachte es ihm sogleich, daß er auch bei den Anhäiiaern der Monarchie BalerlaiidSliebe vorausstzte. Eine Slaatssorm hat nur dann Existenzberechtigung, wenn sie sich Achtung im Lande selbst wie im Auslande zu ver schaffen vermag; wenn die eigenen Vertreter der Slaatssorm an der Möglichkeit, sie aufrecht zu halten, verzweifeln, dann ist es Zeit, sie zu Grabe zu tragen. Es ist wahrscheinlich, daß der Fried« seine Kraft hauptsächlich au« der Schwäche und Uneinigkeit der französischen Republikaner gesogen hat, aber es ist sebr zweiselbast. ob die Verlängerung de« heutigen Zustande« der Ungewißheit der Sache de« europäischen Frieden« zuträglich ist. Einer der letzten Beschlüsse der französischen Kammer war der Annahme der neuen Militakrvorlage ge- widmet und noch am 28. Januar hat die Kammer 43 Mil lionen zur Ausführung von Hasenarbeiten in Eherbourg de- willigt. Diese Bewilligungen entspringen doch wahrbastiq nicht eine, starken Friedensliebe, sondern sie haben den Zweck. " — " rzweiselte Kriege ge- IVV»«'»-», rr,i zum Kriege gegen Deutschland, als er sah, daß seine Stellung ohne diesen Krwq «»haltbar sei. Frankreich ist dem Frieden stet« ge- sährlich, ob die Gefahr unter Boulanger wächst, bleibt ab- zuwarten. ' « Abschaffung der Keichstays-Sttchwahlen. * In der letzte« ordentlichen Generalversammlung des Natioualliberale« Vereins sür das Königreich Sachsen, welch« im Monat Mai v. I in Leipzig statt- fand, war bekanntlich der Antrag eingebracht worden, die Versammlung wolle den Vorstand de« Verein« beauftragen, bei den gesetzgebende« Körperschaften die geeigneten Schutte zu lhun, damit die Reichstaasstichwahlea beseitigt wvrdnu E» hnrschtr in der veesammluug über die vük- werft,chkeit dieser Stichmahlen volle lieber?,nstimmuna. und es wurde namentlich don den Rednern betont, daß fie auf die Wählerschaft einen entsittlichenden Einflußausüben Lediglich aus takii'chen Gründen fand es eine Miuoritäl der Ger- sammlung für bedenklich, wenn ein so bestimmter, den Vor stand bindender Beschluß gefaßt würde, ohne vorher mit der Eeutralleitung der uationalliberalen Partei in Berlin iu Vernehmung grtrete» zu sein, und um diese» Stimmen die Lianchtuug der Slichwableu andat« verloren und an di« ein so wunderbares Ge misch bildenden Oppositionsparteien hat adtrrte« müsse,. In Ansbach war es die sogeuauutr volksparlei des Herr» Sonnemanu. in Melle-Diepholz di« Welsenpartri und «, Offenburg di« Partei de« Herrn Niudthorst. welch« mit ihre» Eaudidatr» tu der Stichwahl dea Steg davoutrugeu. I» der erste» Wahl hatte» i» allen drei Wahlbezirken die Kandidaten der Eart«1part«te» die relative Mel»hat. und zmar dermaßen» daß nur varhältuißmäßia venig Stimm« a» der abfotutea l. Wie kam pan bas traurme Resuttat d» alle« diese» Wahlkreis« z, Staude? Ganz einfach badurch. baß dieieuiaen intransigent«, Parleiea, wclch« b« Fürsten Bismarck »nd die »ens » Offeabmm. l zurück, für inOsseu»«- * 4 N»U,1 rinrr slULLrn orirvrnvßier'c, svlloern sie yaoen oe Frankreich dir Mittel zum Angriff zu gewähren. B r Lag-n sind häufig Anlaß zum Ausbruch blutiger K worden; auch Napoleon III. entschloß sich erst zun den Haß gegen *« Fürsten Vesmarck »nd die bensttbeu unter» stützenden Partei«» zur Richtschnur sich erkor«» baden, all« st« gruncsätzlich trennenden Punkte, all« grhäiflgen Anscduldiguugen« welche sanst häufig zwischen iburn ausgetauscht war den. ver gaßen «ud ärmetnschasllich sür b«, Gegner des Eartel» candibatea stimmten. Di« Wähle« »»rdeu systematisch corn»»pirt uub dazu verleitet, heut, Etmas halten, bas ihnen gestern de, Schlechtigkeit geschildmit worde» war. Ma» ebe» beu bekaunteu Grundsatz der Jesuiten .Der das Mittet" zar Anwendung. Besonders ia Vieser vy'edung namentlich die Resultate der jüngsten Wahlen in Melle-Diepholz uud u> * Dort scheute, die Deutscbfreisinnige, davor nicht eine« stockreactionairen Welfen zu stimme«, «ad in Offenburg zogea die Socialdemokrateu brüderlich mit den Römlinge» «» einem Strange. Da» sind doch wahrstcb Zustände, »eich« der GssetzgG« nicht »och sanctiouireu sollte, um ihn«» die Möglichkeit bos Erfolges, »i, bi- Eisahruu, zeigt, mit »«chm Bestuumthöt «d zu ged»«. steht kin Zweistl, b^ R» »Schwahl» «G, Umständen ausschließlich für die reichsfmndlicheu "' Parteien Ruhe» baden, «ud bi« groß, Euergir, diese Partei» bei den Stichwahleu iu den beweist, daß sie recht gut wissen, wetchegüustiae Positiv» für sie durch diese wableu arscbasf«» ist. Wir badea es bei be» letzte» Wahira gesehe», daß p B. die beukschsreisinnige Partei leviglikb bei den engeren Wahlen noch soviel Mandate durch die U»t>istützu»q der Mtramontaaeu und der Socialdemokrateu erobert Hot. um sich überhaupt im Reichstag« als Fraktion behaupten zu könne». Es wird vier und da betont, daß es unbedingt nvthig sei, daß der gewählte Abgeordnete die absolute Mehrheit der ab gegebenen Dlimmeu auf sich vereinige, dawit er überhaupt öl» der Vertreter der Mehrheit der Wählerschaft gelten könne. W>r vermögen die Richtigkeit dieser Behauptung durchaus nicht einzus-hen und meinen, daß. wie es z. B im König reich Sachsen bei den Landtag-Wahlen der Fall »st, die relative Mehrheit recht wohl auch diesen Timst verneblet und denjenigen Candidatm, welche sie erhallen, al» vollkommen legal gewäolt erscheinen läßt. In anderen Grotzstaaten. die eine ältere parlamentarische Praxi« haben, wie z. B. iu England, Frankreich und in der Schweiz, kennt man die Ein richtung der Stichwahl entweder gar nicht oder die betr« ffenden gesetzlichen Vorschriften sind dort solche, daß engere Wahlen nur in viel geringerer Zahl wie iu Deutschland statlfinoen. Bis zu welcher Grenze die Stichwahlen un deutschen Reich ousarlen, das konnte man z. B. im Jahre 1884 beobachim, wo in nicht weniger al» »/, aller Wahlkreise die Wähler zum zweiten Mal die Wahlagitakloaen durchmachen mußten, und wa« Das zu bedeuten hat. daS weiß Jedermann. Aller der Schmutz de« ersten Wahlgange« wird »och eiuwal und zwar viel heftiger oufgerüdrt, und es ist erklärlich, daß sich schließlich die anständigen Leute von der W -berbolung eine« solchen Wahlkampfe» übgestoßm fühlen und vielfach sich nicht mehr um das Wablgeschäst kümmern, während die radicaün Parteien ibr volles Wohlgefallen an derartigen politischen Känipsen finden. Er war nach unserer entschiedenen Ansicht ein großer politischer Fehler, daß die Cartelparteien, welche Gott s« Dank im gegenwärtigen Reichstag noch die Mehrhc t haben, bei ihrem in der vorigen Session eingebracüten Antrag auf Verlängerung der Legi-laturperioden nicht zugleich auch den Antrag aus Abschaffung der Stichwahlen stellten. W>r köunen nur lebhaft wünschen, daß das deutsche Volk bei den nächsten Reichsiagswahlrn sich abermals in derselben glorreichen Weise ausroffcn möge, wie im Februar 1887. und daß Deutschland dadurch vor der Wiederkehr so schimpflicher Umstände bewahrt sein möge, wie sie der ausgelöste Reichstag von 1884 bis l886 darbet, aber wir könnm un» der Befürchtung nicht er wehren. daß die Einrichtung der Stichwablen den Kampf sür die nationalen Parteien sebr erschweren wird. ES wird unter Anderin gesagt, daß nach Abschaffung der Stichwahlen die Oppositions-Parteien sich auch, wie es die Eartelparteien lhun, gleich beim ersten Mahlgang auf einen gememschosl- lichen Eandivatea vereinm würde,,, aber wir glauben daS ganz und gar nicht, denn di« Sveialdemokralen legen z. B hoben Werth darauf, daß bei ver ersten Wahl von ihnen eigene Eankidaten ausgestellt werden, damit sie mit einer möglichst hrhen Ziffer abgegebener soc aldemokratischer Stimmen para- diren können. Und auch die Deutschfreisinuigen werden in viele« Kreisen sich entschieden weigern, gleich >m ersten Mahl gang sür einen Caadibaten des Centrum- zu stimmen. DaS einigende Band sinv für diese Parteien die Stichwahlen, und darum muß sür jeden wabren Reich-freund ei» ootsruw oonnao sein: Lbschaftuug der Stichwahlen l Leipzig, 31. Januar. * Der Fürst do» Schwarzbueg-Rudokstadt batte Isich an den Kaiser mit der Vitt» aewandt. die Ausstellun »es Kriegerdenkmals sür Kaiser Wilhelm I. au dem Kysshäufer zu genehmigen. Der Kaiser hat hier» Folgendes erwidert: °g
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite