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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330907022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933090702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933090702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-07
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Men-Aussave DsmnrStao, 7. September t»zz Gegrunoet 18SH «njetsrnpnlle: X> mnibreüe «rundi-N- »S Plg^ autwLrt» 10 Big. »riienablchlag u. Naballe nach TarU. gamlltenanjilgkn und Stellengeluchk rr- mißigle Brille. Og.-Bebühr 30 Big.— Nachdruck nur mit Quellenangabe Dreldnrr Nachrlchien. Unverlangte Schriitstücke Verden nicht aukbevabrt «qu^gebLhr »ei tiigllch «veimaNgrr Au- Peilung manailich NM. 3.ig leinlchlieblich ?0 BI», fttr rrigerlohn>, durch Basibe-ug ««. ».I» einichiieblich »» Pfg. Bastgebühr lohn« B°stiustellung»gebühr> bet siebenmal vbchentllchem verland, «nzelnummer 10 Pfg. Druck u. Verlag t Ltepsch LRelchardt, Vresbcn-A. I, Marten straße ZS/tt. Fernruf 252-!. Postscheckkonto!0SS Dresden Dir» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamtr« beim Dbrrverficherungsamt Dresden Frankreich will Kontrolle ohne Abrüstung Verstimmung Mer die Kalium Amerikas Paris, 7. Sept. Obgleich Uber die gestrige Unterredung -wischen Norman Davis und Sir John Simon nur sehr wenig in die Ocsfcntltchkett gedrnngen ist, zeigt man sich in der Pariser Presse aus Grund der Sondcrmel- düngen ihrer Londoner Berichterstatter ziemlich enttäuscht, da sich bereits die erst«« grundsätzliche« MeinnngSverschledenheite« zwischen der französischen und der amerikanischen These in der Kontroll, und StcherheitSsrage bemerkbar machen. Aus französischer Sette hatte man mit besonderem Nachdruck darauf htngewiesen, daß Norman Davis von Roosevelt den Auftrag erhalten habe, den von Frankreich geforderten Kontrollmaßnahmen zuzustimmen. Man hatte dabei an eine BcrsuchSperiobe von mehr oder weniger langer Dauer gedacht, die einer ersten französischen Abrüstung vorauS- gehen sollte. Heute wirst man in der Pariser Presse Norman Davis vor, Verwirrung zwischen die Grund sätze der Kontrolle und der Sicherheit zu tragen. Aus feinen Besprechungen mit Sir John Simon scheine hervorzugehen, daß Amerika dem französischen Kontrollvor- schlag nur bedingt zusttmme und als Gegenleistung sofortige, »,« einzelne gehende Zugeständnisse aus dem Gebiete der Abrüstung fordere. Amerika vertrete mit andere« Worte« die Ansicht, daß die Durchführung der Kontrolle ohne Weiteres die Sicherheit darstelle. Wenn man sich sedoch die Schwierigkeiten vorstelle, unter denen der interalliierte Kontrollausschuß seinerzeit in Deutschland zu arbeiten gehabt habe, so könne man den Standpunkt Frankreichs verstehen, wonach die Kontrolle zunächst einmal ihre nutzbringende Anwendung erweisen müsse, ehe man die Sicherheit als gegeben betrachten und Zugeständnisse auf dem Wege der Abrüstung machen könne. Die halbamtliche HavaS-Agentnr teilt außerdem mit, daß Norman DaviS im Besitz von zwei Botschaften des amerikanischen Staatspräsidenten sei, von denen die eine für den englischen und die andere für den französischen Ministerpräsidenten bestimmt sei. Von deutscher Seite ist immer wieder betont wor- den, daß wir niemals eine Kontrolle der Rüstungen ab lehnen, aber wir können eine solche Kontrolle nur unter der Voraussetzung der völligen Gleichheit und Gleich, berechttgung anerkennen. Diese Voraussetzung besteht aber nicht, solange nicht alle Vertragspartner gleichermaßen abaerlistet haben. Eine Rüstungskontrolle bei dem gegen wärtigen Nttstungöstand, bet dem auf der einen Seite die hochgerttsteten Staaten und auf der anderen die völlig ab gerüsteten stehen, ist völlig sinnlos und geradezu ein Hohn auf die Ziele der Abrüstungskonferenz. Deeetot lodt alles - selbst -te Suppe Paris, 7. September. Herrtot setzt seine Besuche und Erklärungen in Moskau fort. Aus dem Oktoberfelde in Moskau, wo er sportlichen und militärischen Ucbungcn dec Roten Armee beiwohnte, schrieb er in das Bcsuchsbuch, er sei glücklich, dieses schöne UebungSlagcr besucht zu haben, wo die technischen Uebungen unter der Leitung intelligenter Führer von sehr ausgesuchten Zerstreuungen begleitet seien. Er bewundere diese schöne Jugend in Waffen. Anschließend besuchte Herriot eine Kollektiv küche, wo er mit einigen anderen Gästen aß. Auch dort trug er sich in das Besuchsbuch ein und erklärte, er könne bestätigen, daß die Suppe vorzüglich sei. Die gestern von einer Nachrichtenagentur verbreitet« Meldung, daß Edouard Herriot zum Ehrenobersten der Roten Armee ernannt worden sei, wird in Paris als irre führens bezeichnet. Lor- Grey London, 7. Sept. Lord Grey of Fallodon ist in seiner Residenz Fallodon Hall in Rorthumberland heute «m «,NS Uhr früh gestorben. — Ueber die Rolle, die Lord Grey in der Politik Englands und Europas der letzten Jahrzehnte gespielt hat, siehe den ausführlichen Artikel in der letzten Dienstag-Morgenausgabe. In seinen jetzt erscheinenden Erinnerungen verurteilt Lloyd George stark die Politik Lord GreyS in den schicksalsschweren Tagen des Jahres lült, dem er vorwirst, durch sein verhängnisvolles Zögern nicht gerade geholfen zu haben, die Katastrophe zu verhindern. Die Nach welt werde Lord Grey wegen der Art, wie er damals die Lage behandelt habe, verurteilen. Mmrmumle Gesandte und BoMaster BoWewlstlW Einflüsse in Kuba? London, 7. September. Die Ursache der Revolution itt Kuba wird in englischen Zeitungsberichten auf russisch bolschewistische Einflüsse zurückgesührt. Obwohl die Mitglieder der neuen Junta in Kuba erklären, baß sie keine kommunistischen, sondern nur „radikale" Arbettcrzicl« verfolgten, scheine doch scsizustchen, daß russische Agen - ten während der letzten Wochen fieberhaft daran gearbeitet haben, in Kuba der bolschewistischen Revolution zum Stege zu verhelfen. Große Teile der k o m m u n i st i s ch c n I u g e n d hätten sich jetzt in den B c s i tz v o n W a f s e n gesetzt. Viele Nahrungsmittelläden seien von hungernden Einwohnern ge plündert worden. Aus Washington wird gemeldet: Präsident Roose velt hatte mit -en Botschaftern von Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile eine Besprechung über die Lage in Kuba. In Regierungskreiscn wird erneut versichert, daß ein amerikanisches Eingreifen in Kuba nur im aller- äußersten Notfall geplant lei. A«S Havanna wird ein ernster Zwischenfall berichtet. Hunderte von Hafenarbeitern, die der radikalen Geheim organisation ABC. angchören, versuchten, den amerikanischen Direktor der United Fruct Co. mit seiner Familie gewaltsam von Bord des amerikanischen Schisses „Morrocastle" zu holen. Erst die Drohung des Kapitäns und eines Ver- trcterS der amerikanischen Gesandtschaft mit der soforti gen Landung amerikanischer Matrosen ver anlaßte die Angreifer zum Rückzug. Zahlreiche Amerikaner aus dem Innern Kubas befinden sich auf der Flucht nach Havanna. Die Junta, di« aus fünf Zivilisten besteht, scheint die von aufständischen Unteroffizieren befehligte Armee nicht in der Hand zu haben. Verschiedene Anzeichen deuten auf eine Meuteret hin. In den Straßen verkaufen Soldaten ihre Gewehre für zehn Dollar. Mer -Momo »er AuSlmdSbrutschen Berlin, 7. September. Die Lastdesgruppe China der NSDAP, läßt, wie die Ausländsabteilung der NSDAP, mittcilt, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler als Ausdruck treuer Verbundenheit ein Geschenk in Form einer silbernen, innen vergoldeten Schale mit chine sischem Motiv und der Inschrift „Ihrem verehrten Führer — Die Nationalsozialisten Chinas" und gleichzeitig al» Er- gcbniS der GcburtStagSsammlung vom 20. April einen Scheck in Höhe von 1MX1 NM. überreichen. Dem Geschenk ist ein Glückwunschschreiben betgcfttat, in dem die National- sozialistcn Chinas dem Führer aufs neue ihre Treue ge loben. Führertavung -es KyflhSuser-un-eS verll«, 7. September. Der Reichspräsident hat er«a««t: de« Vortragende« LegationSrat von Heere« znm Gesandten in Belgrad, de« Gesandte« i« Oslo, Freiherr« vo« Weizsäcker, z«m Gesandte« in Ber«, de« Generalkonsul i« Schanghai, Freiherr« Rübt vo« Eolle«berg-Bvdigheim zmd Gesandte« i« Mexiko, de» Botschafter i« Moskau, vo« Dirks««, z«m Bot schafter i« Tokio, de« Botschafter l« Ankara, Radol« y, z«m Botschafter I« M o S k a ». Der Reichspräsident hat zur Disposition ge- stellt: den Gesandten in Budapest, von Schoen, den Gesandten in Kabul, Schwör bel, den Generalkonsul in Neuyork, Ktep, den Generalkonsul in Chikago, Simon. Infolge Erreichung ber Altersgrenze ist der Gesandte in Belgrad, Freiherr Dufour von Feronce, in den dauernden Ruhestand getreten. Wie wir ferner hören, ist für den Gesandtenposten in Budapest der Botschaftsrat an der Botschaft in Madrid, von Mackensen, und für den Gesandtenposten in Kabul, Konsul Ztemke, in Beirut auSerschen. Konsul Borchers in Clcveland wird mit der Verwaltung des Generalkonsulats in Neuyork beauftragt werden. WftaN -um Katholikentag in Wie» Wien, 7. Sept. Heute abend werben die ersten Feier lichkeiten des Allgemeinen Deutschen Katholikentages in Wien mit einem ein stündigen Glockengeläuts aller Wiener Kirchen eingelcitet. Jedoch schon im Laufe des Tages finden einige Veranstaltungen statt. So wird der Künstlermarkt am dem StcphanSplatz von Kardinal Dr. Jnnitzer eröffnet. Die Marktstände, die sich an der ganzen Front ber StephanSkirche cntlangzichen, sind nach den Ideen des Rektors der Akademie der vlldende« Künste, Dr. Holzmcister, durchgeführt worden. BIS Mittwochmittag waren nach den Schätzungen der Behörden etwa 2NN0N Fremde in Wien eingetroffen. Von Nom reist heute bi« pävstllche Abordnung, geführt vom Kardinallegaten La Fontckine, die am Mittwoch vom Papst empfangen worden war, nach Wien ab. Sie trifft am Freitagnachmittag in Nie» «in, wo. sie feierlich empfange« wirb, Ilm Sonnabend werden in Wien drei Karbinäle eintreffen, und zwar Kardi- nalprimaS Hlond, der ungarische KardtnalprimaS Sereüt und der französische Kardinal Verdier. Statt Dollfuß Fey? vradtmolSung uvssrsr KsrUoor SodrUUait»»« Berlin, 7. September. In der letzten Zeit mehren sich die Nachrichten, daß der österreichische Bundeskanzler Dollfuß zuritckzutreten beabsichtigt und lediglich deshalb noch zögere, weil er befürchtet, daß nach seinem Rücktritt Straßenkämpfe entstehen könnten. Die amtlichen Wiener Stellen bemen- tier « n diese Nachrichten. Es erhält sich aber hartnäckig das Gerücht, daß Bundeskanzler Dollfuß sich einer Schilb- drilsenopcratton gleich nach dem Katholikentag unter ziehen will. Das würde ihn für längere Zeit aus dem poli tischen Leben auSschalten. ES verlautet, daß der Sicher- bettSmtntster Fey dies« Gelegenheit benutzen will, um -le ganze Macht an sichzubringen. Damit würbe der DollsußkurS fortgesetzt oder sogar noch verschärft werden, da Fey als der schärsste Gegner der Nationalsozialisten gilt. Berlin, 7. Sept. Die erste Ftthrertagung nach der nun mehr vollzogenen Neugestaltung des Kyffhäuserbunbcs un feiner Eingliederung in den nationalsozialistischen Staat findet unter Vorsitz des Bundespräsidenten, des Generals d. Art. a. D. v. Horn, am Sonnabend, dem S., und Sonn tag, dem 10. September, aus dem Kyfshäuser statt. Lob -er Reichsbahn Berlin, 7. Sept. ReichSverkchrsminister Freiherr Elh v. Rübe nach hat an den Generaldirektor der Deutschen ReichSbahngesellschast Dr.-Jng Dorpmüllcr fol gendes Telegramm gerichtet: „Anläßlich des Neichöpartet- tagcs ber Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in Nürnberg wurde die Deutsche ReichSbahngesellschast durch den hierbei erforderlichen kurzfristigen An- und Abtrans port einer gewaltigen Zahl vo» Teilnehmern vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Sie hat diese Aufgabe sowohl in Verkehrs- als auch in betriebstechnischer Beziehung in her vorragender Weise gelöst. Ich spreche Ihnen und allen Be teiligten Bediensteten meinen herzlichen Glückwunsch un besonderen Dank aus." Mim Kommunisten Düsseldorf, 7. September. Im Mordprozeß Hilmer, in dem der Staatsanwalt am Mittwoch gegen alle IS »«geklagten Kommnnisten wegen Mordes an dem SS -Mann Knrt Hilmer a«S Erkrath bzn». Mordversuchs an dem SS-Mann Groß a«S Erkrath die Todesstrafe forderte, hat das Gericht heute S Angeklagte z«m Tode verurteilt. Die neun -um Tode Verurteilten sind: der Dreher Emil Schmidt, der Arbeiter Kurt Arnstedt, der Arbeiter Paul MaSgai, der Schreiner Paul Tibulskt, der Arbeiter Peter NohleS, der Schleifer Hermann Eggert, der Dreher Heinrich Nicband, der Arbeiter Josef Herr und der Dreher Peter Hupcrtz. Der Maurer Otto Lukat wurde wegen Bei- Hilfe zum Mord zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Arbeiter Adolf Manz und Josef Elser wurden fret- gel«r«chkv. zum A0e ocrurlkiit 8wei Lo-esurteile beantravt Königsberg, 7. Sept. Die Staatsanwaltschaft beantragte wegen Mor"beS an dem SA.-Mann Hölger gegen die Angeklagten Lange und Siebelmann die Todes« Bet dem dritten Angeklagten Rogalla wurde auf Freispruch plädiert. Als der Angeklagte Siebelmann den Antrag des Staatsanwaltes hörte, brach er ohnmächtig zusammen. VeltravSrevelunv -wischen RSV0. un- DA-. Berlin, 7. Sept. Der LandeSobmann der NSVV» Ga« Groß-Berlin, Spangenberg, gibt bekannt, daß »te neue B«itragSregel«ng zwischen der NSVO. «nd der Deutsch«« Arbeitsfront vom 1. Oktober 1»»» i« Kruft tritt.
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