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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192106283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-28
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.06.1921
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Verlag von C. M. Gärtner» Aue» Erzgeb. F»n«spr«ch - Anschlag«: Au« 81, Löbnitz (Amt Aur) 4«, Schneeberg 10, Schwarzenberg 1A vrahtanschnst: Dolds freund Aueerzgrdtrg«. Ar. 148. Dienstag, den 28. Juni 1921. 74. Jahrg. > »O w, I). Mehl- und Drvtpreise. BaeAvorschrlN««. l. Der Preis für das vom Bezirksverband in LelhsSchen geliefert« Roggen-, Gersten- und Slreck- mehl wird auf 23» Wb. für 100 kg ab Mllhle oder Lager festgesetzt. Der erhöhte Preis tritt erstmalig in Kraft bei den Mehllieferungen, die iür die Dersorgungsperiod» ab 1. Juli erfolgen. Für di« bei den VLckern lagernden Bestände erfolgt keine Nachberechnung. L Für Len Kleinverkauf werden folgende Preise ab 1. Juli 1921 festgesetzt: 1 Psd. Roggenbrot 1,2L Mk. 1900 e . 4,7S Mk. 7S g WeizengebSL 22 Pf. (wie bisher). L Dom 1. Juli 1921 ab sind zu verwenden: o) bei Ler Herstellung von Roggenbrot (Schwarzbrot) 30 Teile Roggen» unL Gerslenmehl, j« nach Vorrat, 25 - Weizenmehl, 15 - Etreckmehl, da« vom Dezirksverband geliefert wli», auf 100 Teile Broimehl; d) bei der Lerftellung von Weizengebä» mir Weizenmehl. Schwarzenberg, am 24. Juni 1921. Der westsächsische Slommunalverbaub fstr den Dezirksverband Schwarzenberg. In der Woche vom 27. Juni bi« 3 galt 1921 werden auf di« Marken Q 50 (für Kind« unter 4 Jahren) der roten Bezirksledensmillelkarteu 220 g Weiz«ngrt«d zu» Preis« von lI) wk. W 1 Psund ausgegeben. Schwarzenberg, am 27. Juni 1921. Der Bezirksoerbon- der Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, datz di« Verwaltung und Nutznießung des Ze chenlehrer» Rudolf Eduard Hugo Römer in Schneeberg an dem Vermögen seiner Ehefrau Elisabeth Antoni« «alhartaa geb. Liebscher durch Ehevertrag vom 22. Juni 1921 ausgeschloW worden ist. Amtsgericht Schneeberg, den 23. Juni 1921. Auf Blatt 1öS des hiesigen Handelsregisters, di« Firma Wilhelm AeUsch Nachs. in LöFni^ b«tr., ist heute eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Löhnig, den 23 Juni 1921. Auf Blatt 227 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Ernst Schmutzler ia Löhnig txtrH ist heut« eingetragen worden: Der Kaufmann Alba» «ermann Arnold ia An« ist in di« Gesellschaft «ingetrit«. Amtsgrricht Lvhnitz, den 24, Juni 1921. Schneeberg. Wasserrohrnetzspülung. Wir geben hiermit bekannt, daß am Dienstag, den 28. Juni -. 8.» von früh b bi» abend, S Uhr Spülung unserer Mmslwasserleiltmg «folgen wird, wodurch Trübung de» Wass«» nicht zu vermeiden ist. ! Schneeberg, den 27. Juni 1921. »er Stadtreit» e I IN. an IS Die Auflösung der Selbstschutz- Organisationen. Berlin, 25. Juni. (Amtlich.) Unterm 81. Mai hat, wie be- kanntgogeben, die Reichsrsgierung der Interalliierten Militärkon- trolltommission die bis zu diesem Zeitpunkt erforderliche Liste der aufzulösenden Selbstschutzorganisationen überreicht. Mit Rücksicht auf den am 30. d. M. bevorstehenden Ablauf der im Ultimatum für die Auflösung gesetzten Frist hat di« Reichsrsgierung nunmehr die formellen Bekanntmachungen über di« Auflösung der Einwohnerwehr in Bayern, der Orts» und Gr» uzwehrea in Ost preußen und der Organisation Escherich erlassen. Don der amtlichen Veröffentlichung dieser Bekanntmachungen an, die Montag im Reichsgesetzblatt erfolgt, sind die Organisationen aufzulösen. Die Beteiligung an den aufgelösten Organisationen ist strafbar. Di« entscheidende Wendung in der Frage der Auflösung ist bekanntlich dadurch eingetreten, daß, während der Depailler Vertrag von Selbstschutzovganisatioen nicht mehr stiricht, da» Ultimatum vom S. Mai d. I. in Verbindung mit der Pariser Note vom 2S. Januar Deutschland auch die Auflösung von Selbstschutzorganisationen auf- erlegt und die Bestimmungen de» Versailler Vertrages in dtesom für Deutschland ungünstigen Sinne interpretiert. Die Reichsre- aierung war durch die Annahme des Ultimatums gezwungen, dies« Interpretation zu übernehmen und auch ihrersei, die von ihr früher bekämpfte Auslegung der Artikel 177, 178 de» Versailler Vertrage» anzuwenden. Zuständig für Lie Auflösungsverfügung auf Grün der Artikel 177, 178 sind nach dem Gesetz vom 22. März 1921 di« Landesregierungen und, wenn dies« von der Auflösung ab sehen, die ReHsrcgiermig. Die beteiligten Landesregierungen haben es zum Teil vorgezogen, die Verfügung der Reichsregierung zu über lassen, wollen irdoch selbstverständlich getreu der Verfassung und in Anerkennung der Zwangslage der Reichsregierung dieser Ver fügung Rechnung tragen. Die Reichsrogierung richtet mmmehr an cckle Beteiligten die dringende Aufforderung, auch ihrerseits sich mit Rücksicht auf di« Zwangslage in die gegeben« Notwendigkeit im vaterländischen Interesse zu fügen» Berlin, 25. Juni. Die Bekanntmachung de» Reichskanzler» über die Auflösung der Orgesch hat folgenden Wortlaut: Auf Grund de» S 1 des Gesetzes zur Durchführung der Artikel 177/178 des Friedensvertvages vom 22. März 1921 werden in Ver folg des Ultimatum« der alliierten Regierungen vom 5. Mai 1921 hiermit di« Organisationen Escherich innerhalb des Deutschen Reiche» für aüfgelöst erklärt. Personen, die sich an den aufgelösten Organi sationen als Mitglied beteiligen, werden mit Geldstrafe bi» zu 50 000 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Festung bi» zu gleicher Dauer bestraft. Sprechende Zahlen. Wie rasch es bei uns immer wieder von vorschneller Hoffnung »u bitterer Enttäuschung kommt, beweisen die Nachtragsetat», die der Reichstag verabschiedet bat, in ihrem Verhältnis zu dem vorläufigen Etat, der im April flir das Jahr 1921 vorgelegt worden ist. Damals war Wert darauf gelegt, daß im ordentlichen Etat die rund 45)4 N .iardon Mark Ausgaben wenigsten» auf dem Papier durch Einnahmen gedeckt waren. Daß dieser künstlichen Balan- zierung nickst zu trauen war, beweist die Vorlegung der Nachtrags» etat», die «ine Steigerung der Ausgaben um 17,7 Milliarden Mark bringen und dadurch den Ausgleich zwischen Ausgaben und Ein nahmen im ordentlichen Etat sprengen. Der Regierungsvertreter bat im Neichsrat offen zugestanden, daß ein Ausgleich selbst auf dem Papier nicht mehr herzustellen sei, sondern daß er von den neuen Steuern erwartet werden müsse, di« erst noch zu beschließen sind. Wir haben also auch jetzt im ordentlichen Etat «in Defizit. Selbstverständlich sicht « tm außerordentlichen Etas, diesem unserm fi,mustellen Schmerzenskinds, noch trübseliger aus. Im vorläufs.ui ctu, der Mitte April vorgelogt wurde, waren di« Ausgaben des außerordentlichen Etat» mit rund 4SH Millidrden angesetzt, von denen nur 1üH Milliarden mtt Einnahmen «deckt waren, sodaß ein Defizit von Übrr 83 Milliarden übrig bleibt. Diese» Defizit ist durch die Nachtragsetat» mis 49H Millidrden ge stiegen. Daran sind verschivdene Etats beteiligt. So Hot man im Etat de» ErnährungsmiNtster» für di« Verbilligung von auelän. ßychen Lebensmittch» Md«» vällta-dw» Mark, di« d« vorMrfig« Etat enthielt, noch rund 7 Milliarden hinzubewilligt. Außerdem ist im Vergleich zum vorläufigen Etat durch di« Nachtragsetats der Reichszuschub zur P« st Verwaltung von VH Milliarden auf 4H Milliarden und der Zuschuß zur Eisenbahnverwaltung von VH Milliarden auf 14H Milliarden gestiegen. Auch hier ist di« Enttäuschung groß. Bet der Vorlegung de» vorläufigen Etat» ließ di« Regierung sogar di« Hoffnung austauchen, daß noch der Er höhung der Pvrtosäg« und Tarif« und auf Grund der angeblich sparsameren Wirtschaft an einen allmählichen Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben gedacht werden könne. Stattdessen bringen di« Nachtragsetat» wieder einen Rückfall in die übelste Defizitwirtschast, sodaß wir offenbar in der Eisenbahnverwaltung und in der Pvstverwültung von «ine» finanzielle« Gesundung weiter entfernt sind al» je. Während bet der Vorlegung des Etats Mitte April dt« Zahlungsverpflichtungen an di« Entente noch eine unbekannte Größe darstellten, war bei der Vorlegung Ler Nach- tvagoetats di« Möglichkeit gegeben, die Reparationszahlung, di« auf Grund Les Ultimatums in diesem Jahre fällig ist, in Rechnung zu stellen. Di« Jahresleistung beträgt 8)4 Milliarden Goldmark, d. y. rund 5S Milliarden Papiermark. Dazu kommen in diesem Jahr« noch laufend« Zchlungsverpflichtungen in Höh« von 1)4 Milliard« Goldmark. In Summ« beträgt also di»Li«jährige Entschadigungs- leistung 108 Milliarden Papiermark. Da diese Summ«, in welcher Form sie auch immer an die Entente gezahlt wird, letzten Endes natürlich auf dem Steuerung« aufzubringen ist, so ist es durchaus richtige wenn man die diesjährig« Entschädiqungslcistung von 108 Milliarden Papiermark und das diesjährig« Defizit im Betrage von 53H Milliarden Papiermark als diejenige Gesamtsumme ansetzt, die in dem laufenden Finanzjahr durch neue Steuern aus den Steuerzahlern herausgeholt werden muß. Leider hat Hr. Dr. Wirch vergessen, dies« vielsagenden Ziffern al» Ergänzung der vielen wohl klingenden Redensarten feinen Zuhörern in Essen mitzuteilen. was Deutschland zahle« soll. Die Rechnung ist folgende: 1. Ein« Milliarde Goldmark in bar oder guten, diskontierten Wechseln binnen 25 Tagen zahlbar. 2. 132 Milliarden Goldmark in Schuldverschreibungen und zwar 12 Milliarden auslieferbar am 1. Juli, 38 Milliarden per 1. November und 82 Milliarden ebenfalls am 1. November 1921. Die 82 Milliarden sind als Sicherheit für di« endgültige Schuldfest setzung durch die Repavationskommission gedacht; sie müssen vorerst mit 2)4 v. H. und ab 1928 mit 5 v. H. verzinst werden. Di« anderen Betrag« Müssen ab 1. Mat 1921 mit 5 v. H. verzinst und mit 1 v. H. amortisiert werden. Zur Zahlung der Zinsen und der Abzahlung der Schuld fordert di« Entente: a) alljährlich zwei Milliarden Goldmark, b) 25 v. H. vom Wert« der deutschen Ausfuhr und weiter 1 v. H. vom Werte Ler Ausfuhr, falls aus dieser Ausfuhvabgabe zusammen mit den zwei Milliarden die Zinsen und Lie Amortisation der beiden ersten Schuldferien (12 und 88 Milliarden) nicht gedeckt werden. Wir hätten also in den ersten fünf Jahren alljährlich zu keiften: 720000000 Goldmark 8 Prozent Verzinsung und Amortisation der >2 Milliarden 2 280000000 Goldmark -- 8 Prozent Verzinsung und Amortisation der 38 Milliarden 2 OSO 000 000 Goldmark -- 2'/, Prozent Verzinsung der 82 Milliarden das gibt zusammen 5050 000 000 Gv'Lmork und ab 1. Mai 1928 alljährlich: 720 000000 Goldmark (wie oben), dazu 2 280000 000 und 4 >00000 800 - — v Proz. Verz. der 82 Milliard. zos. also 7100 000 000 Soldmark. Zwei Milliarden sind feste Iahresrente. De« Rest von 3 050 000 000 bezw. 5 100 000 000 Goldmark soll durch di« 25proz«ntig« oder sagen wir doch gleich richtig 26 prozenttge Ab gabe auf den Wert unserer Ausfuhr'aufgebracht worden. Unser« Ausfuhr müßt« also betragen 11730 770 000 Goldmark in jedem der ersten fünf Jahr«, später 19 815 385 000 Goldmark in jodem Jahr«. Wenn wir dies« Ausfuhr erreichen^ bleiben ^rur" noch di« 82 Milliarden übrig, di« wir ja vorläufig nur verzins«« und nicht tilgen sollen. Unsere Ausfuhr betrug tm Jahr« 1920 fünf Milliarden GdlV- mark; «in« erhebliche Steigerung ist zunächst nicht zu ««warten. Bei fünf Milliarden Goldmark Ausfuhr bringt «ine Auflag« von 28 v. H. 1Z Milliarden. Zusammen mtt der fasten Jahresabg-ch« von zwei Milliarden würd« dann di« Entarte SZ Milliarden be kommen. Bleibt «in« Restschuld pro Jahr von 1,7» Milliarden. Selbst wenn der Stand uns««« Ausfuhr von 1918 mit 11 Milliar- dm Gvidmar« »std« «mich» loüvd«, blieb« st» dm erst« fü», Jahren ein« jcchrlich« Restschuw von 190 Millionen Goldmmck, di« sich dann ab 1928 auf zwei Milliarden 240 Millionen Goldmark erhöhen müßte. - , Im Iah« 1907 betrug di« Ausfuhr der HauptlSnder der Erd« (Deutschland, Großbritannien, Rußland, Vereinigte Statztutz' Italien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn) ins» gesamt 38F Milliarden Goldmark. Seitdem hüben <ül« Länder ihrs Industrie technisch vervollkommnet. Darum wird wohl auf ab sehe bar« Zeit nicht damit zu rechnen sein, di« deutsche Ausfuhr übe» den Stand der Vorkriegszeit hinaus auf «inen Stand von mehr» als 19 Milliarden Goldmark zu steigern, der erreicht werdeu müßt», um neu« Zwangsmaßnahmen zu vermeiden. Für d«n Fall, daß wir di« von der Entente «gchachstW Lasten voll amzubrinaen in der Lage wären, würden «vir in etwa 40 Jahren unsere Schuld bis auf 82 Milliarden, di« wir ja zu nächst nur verzinsen sollen, abgetragen haben. Wir hätten alsol insgesamt zu zahlen fünf mal 5 050 000 000 und 85 mol 7100 000 000 und dann noch 82000000000 Goldmark; das macht zusammen 380 000 000 000 Goldmark, oder (die Goldmark zu 1E Papiermark) 5 700 000 000 000, das sind in Worten fünf Billioneq 700 Milliarden Papiermark. ß' t Di« wirklich« Lag«. Don glaubwürdiger S«it« geht der Press« folgende Nachricht au« Oberschlesieu zu: Durch Indiskretion eine» höhere« polnische« Offizier, ist in ein« geweihten Kreisen das Protokoll des letzten polnischen Krieysrates i« Oberschlesien bekannt geworden. Der Krieasrat sand in Bielschowitz, dem militärischen Oberkommando der Insurgentenarmee unter den» Vorsitz des augenblicklichen Oberbefehlshaber» Warwas statt. E« waren sowohl Korfanty wie «ine Anzahl polnischer Generalstabsoffi« ziere anwesend. Gegenstand de» Kriegsrates waren die Verhandln»« gen zwischen Hennicker und Höfer über Li« Räumungsfrage. Al» vor» einer Seite geäußert wurde, Lie Engländer seien den Polen in den Rücken gefallen, unterbrach Korfanty den Redner und erklärte laut,! daß hiervon kein« Rede sein könne: er sei glücklich, daß die Engländer gekommen feien und den deutschen Selbstschutz ausgehaltrn hätten Eq hätte keine drei Tage mehr gedauert, bi» der letzt« Pol« aus Ober« schiessen hätte abziehen müssen. Al» darauf ein Mitglied des Kriegs rates der Meinung Ausdruck gab, in diesem Falle hätte Polen ai» Deutschland offiziell de« Krieg erklären müssen, erhob sich «in höhere» polnischer Generalstabsoffizier und warnte dir Anwesenden vor einen» jeglichen derartigen Abenteuer, denn selbst Lie gesamt« regulär« pol« nische Arme« sei dem wohldisziplinierten Häuflein Reichswehr nicht gewachsen; das sei sein« und anderer Sachverständigen Meinung. Zu» Ueberraschung aller Anwesenden bestätigte Korfanty di« Angnbm Letz polnischen Generalstabsoffiziers, gab aber im Anschluß dartrn gleich! bekannt, daß man sich jetzt zwar zurückziehen müsse; es wär« ober a«> nügend erreicht, denn, wie ihm von Lerond versprochen morden sei»! käme für die polnischen Insurgenten eine Entwaffnung in keinem Fall in Betracht, sondern nur «in Zurückziehen. E» sei aber sicher, dass neben einem großen Entgegenkommen in Derwaltungsfragen vor al« len Dingen das militärische Gehirn der großen Bewegung intakt blei«, ben werde, um, im Falle, daß Polens Wünsche niH voll befriedigt würden, unter Aufbietung aller Kräfte der polnischen Natton dich neu« Erhebung zu leit«» und glücklich zu Ende zu führ«». » ü Genf, 25. Juni. Der Kammerausschuß für Auswärtig« hat an» Freitag ole Erklärungen Briands über die oberschlesisch« Frage und Uber das Forstkr,.ehen der Sanktionen gegen Deutschland ohne D«4 batte zur Kenntnis genommen. Di« Pariser Blätter konstatieren da4 rauf, daß der Kammerausschuß «tnstimmlg die Erklärungen Driandtz gebilligt hat. Auch die anwesenden sozialistischen Deputierte« hattent kein» Einwendungen gegen di« Briandschen Darlegungen «chob«n. Entente und Erwerbslosenunterstützu«^ Bafel, 24. Juni. Der Pariser «Temps* meldet, datz fiih M« alli« Irrt« Kontrollkommission gegen die jetzige Höh« der Erwerstrlestnnnt«« stützung in Deutschland ausgesnrochen hab«, mit der Begründ««^ daß di, deutsch« Unterstützung doppelt so hoch sei wie die in d«n «verte« Ländern, wo «in Lell Ler Unterstützung von de« Gewerkschkswn tragen wird. ii Kein« deutsche« Arbeit« Pi, dru wlÄerrmfb«. Genf, 25. Juni. Der Finanzminlster teilte im FinangMMschuL der Kammer «n Donnerstag mit, daß wach den ihm vom AfivdeiÄ c.uköauminist« Loucheur aswovLenrn Mitteilung«« «in» Beschiiftz tigung deutscher Arbeit« im WieLevaufbaugebiet Äberhmept nicht mehr l« Frage komm, «im Lieferung von deutsch«« »«ttwpareGs
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