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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040625011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904062501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904062501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-25
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1904
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verugrgedllbr: «terteltübrUck, Ute »„,»« d»i tck-lt» tweimaligkr üulraiun, durL unler« Boirn ,»«»»» und an tzonn- und M«nta,«n u»r elnmav »ML »oVL. durch kmtwLrtiselkom- mlM-nckre » ML de, » VN »o «et kllunaliaer Zultelluna durch dl« «ich» ML <oK«e«etlell,eL!, tm«u». land mit entlvrrchtndtm Zuichlaae. Nachdruck aller»Nlkel u. vriatnal- RMeUuuam nur mit deutlicher Ovellrvauaadel.Dretd Rachr.'l iuILIKa. NachtrLallckie Sonorar- anlvrüche kleiden unberücklichti,t: unverlangte Manuikrwte werde» nicht auidewahrt. Lelearomm.»breite: «»« '.U »»» »ras»«» Skgrölldel 1856. ILotlll«»- an«! 8oI»vr«artIlL«I I 08L8I' I - - --- l vlrlanÄvn » »I»avn, HV«pp«o l klTLilvk »1«ra«i» — ) Atztz 21. Lauptgeschitsisstell«: Marieustr. »8/40 Unresgen-tM »nnabm« Vau Inkündiaunaen bi» nachmittaaö » Ubr. Sonn- und Oeierta,« nur Martenstrabe sa von u kt» V,r Ubr. Di» livaitiaeGrund. »eile <ca. a Silben! « Bk., »n- kimdiaunaen auf der Vrivatieite Keile LS Pia i die Livvltiae Keile aus Leri leite so Pia., als Lingeiandt Zeile so Pia. In Nummer» »ach 2o»„- und feiert«,r» i Ivaliiac Grmld«e>>? so Pi,., aus Vrivatieite « Via . sivallige Zeile aus Tertieite und al r tiuigeiandl so Lia. Auswärtiaeilui- träge nur aeoen BorauSd«javlui>a. Beieadlätter werden mit »o Psg. berechnet. vernivrrchaniLlnb: «,n» I Sir. U und Sir. »VVS. lsso-Vsrlu»! 1»L0-VerMetLLL t»o-r«8ol» tuo-L»p«»tiir «»LO-8ÜMLIU»« «UIlUat» brat»«. ------ Osgrilnäst 1876 ------ klLnokorts-^Lbrllr H. Illlriok 2O ckostunnsssdrssss 20 ----- am I'Inmiiekcu klalr. ---- vtiovlichbolrsZL euii'llelilt UIei8eMe LttMiile tecierlelvkt. dlMgste kreise. k.üökm«» IP°tk«p0»pt»nrekIsoe«,. üvrLÄvdrMv tür üsrron, Damen unä Liocior, deqae«, nnä L »ussorst v»i-I«,i»n>, del Herren unä Lnsden sie Hosen- II K trLger srsotremi. rum kreise von 8-0 !Nlt. Mets vor- II rLtlg bviw Verfertiger lSauelaAlst unc> Oe-tI»opL«I ^ <1.». lOlemkelnieli se« , nur MllLrivllstr. 22^ I,» Mk 1i» — ktountags goiiltller von LI—12 lltn. 1 HA - Sächsische Eisenbahupolitik. Technische Hochschule. Bauspekulatlon und Baulielerantcn, . Aerzteverband. Sommerfellen u. Kurorte. Radium. Bezirksausschuß. Kunstausstellung. Mutmaßliche Witlernn Etwas wärme»:, liest L > ToniiabenS, 2S. Inn» 1904 Tachfische Eisenbahupolitik. DaS ..Vaterland", das Organ des Konservativen Landes vereins, veröffentlicht in seiner morgen erscheinenden Nummer einen längeren Aussatz über die sächsische Eisenbahnpolitik. Da uns durch die Redaktion der genannten Wochenschrift ein Bürsten abzug zur Verfügung gestellt wurde, sind wir in der Lage, unsere Leser schon jetzt mit dem Inhalte des Artikels bekannt zu machen. Wir haben bereits kurz darauf hingewiesen, daß einzelne liberale sächsische Blätter den außerordentlich günstigen Betriebsabschluß der preußisch-hessischen Eisenbahngemcinschaft wiederum dazu benutzen, Stimmung für einen engeren Zusammenschluß der deutschen Eisenbahnverwaltungen zu machen. In dem Zusammenhänge, in dem das geschieht, wird offenbar an eine Betriebs,' und Finanzgcmeinschast unter preu ßischer Führung oder auch an eine Rcichscisenbahngemeinschast gedacht, also an Umwälzungen, durch welche die Selbständigkeit der Mittelstaaten ganz bedeutende Einschränkungen ersahrcn würde. Und weshalb mutet man den Bundesstaaten mit eigenem Eisen bahnbesitz neuerdings eine derartige Einbuße an staatlichen Sclbst- bestimmungsrechten zugunsten der preußischen Verwaltung zu? Die Begründung beschränkt sich dieses Mal auf eine Berechnung der „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen", welche zu dem Ergebnis gelangt, daß unter Zugrundelegung des preu ßischen Betriebskocfsizienten sd. i. das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen) für alle deutschen Staatsbahnen eine Ver minderung der Jahresausgaben um.annähernd 80 Mill. Mark eintreten würde. Es ist hier nicht zu erörtern, ob es die Aus gabe des offiziellen Organs eines Vereins sein kann, fortgesetzt für eine Umgestaltung der Verhältnisse einzutrcten, welche die selbständige Existenz eines namhaften Teiles der Vereinsmit glieder in Frage stellt. Auch kann dahingestellt bleiben, ob eine solche Haltung den Intentionen des führenden Bundesstaates ent spricht. Jedenfalls ober sollte eine Fachzeitschrift doch mit über- legten und stichhaltigen Gründen arbeiten, nicht aber mit Be rechnungen, welche sich auf den ersten Blick als unrichtig er weisen. Wie wenig Halt jene Berechnung besitzt, geht schon daraus hervor, daß die genannte Zeitschrift ihre Schätzung der Ersparnissumme selbst ohne weiteres um 50 Mill. herabmindcrt. Bei Schonung aller bestehenden Verhältnisse, so schränkt das Blatt seine erste Behauptung ein, würden durch eine Eisenbahn gemeinschaft mindestens 30 Mill. Mark jährlich erspart werden. Bon fachmännischer Seite sind diese und ähnliche Behaup tungen unter genauer Berücksichtigung der Bestimmungen deS preußisch-hessischen Eisenbahnvertragcs als für Sachsen nicht zu treffend schon so oft und fo gründlich widerlegt worden, daß es eine ernste Zeitschrift als eine Rücksichtslosigkeit gegen ihre Leser anschen muß, die Gegengründe immer aufs neue zu wieder holen. Aber es scheint, daß Wahrheiten, die gewissen Tendenz- Politikern unbequem sind, nicht oft genug gesagt werden können, weil diese Stimmungsmacher ausdauernd find wie eine bestimmte Art von Geschäftsagenten, oie ihre Ware auf jeden Fall an den Mann bringen wollen. Sind sie mit höflicher Entschiedenheit vorne hinausgcleitet worden, kommen sie bei nächster Gelegen heit zur Hintertüre wieder herein und suchen uns immer und immer wieder zu überzeugen, daß ihre falsche Ansicht die lautere Wahrheit, und alles, was dahin geht, diese falsche Ansicht zu zerstören, der größte Irrtum selber sei. Für diese Politiker sind augenscheinlich mehr politische Sondcrinteressen, als Erwägungen wirtschaftspolitischer Natur — so wenig diesen im übrigen ein guter Patriot das staatliche Ansehen seines engeren Vaterlandes leichten Herzens opfern würde — maßgebend. Doch hiervon später. Wenden wir uns zunächst den wirtschastspolitischen Ein wänden zu. Die „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen" hat sich ihre Rechnung in diesem Falle sehr leicht gemacht. Ohne über die Zulässigkeit ihrer Handlungsweise nachzudenken, über trägt sie den preußischen Betriebskoeffizientcn auf alle übrigen Bichnverwaltungen und erzielt so im Handumdrehen Millionen- Ersvarpisse. Leider läßt sich eine solche Uebertragung nur auf dem geduldigen Druckpapiere, nicht aber in Wirklichkeit vornehmen. Denn für die Höhe des Betriebskoeffizienten und für die Ver zinsung des Anlagekapitals sind neben der Tüchtigkeit der Ver waltung vielfach noch Verhältnisse entscheidend, die dem mensch lichen Willen nicht untertan sind. In der Abendausgabe der „Dresdner Nachrichten" vom 9. April d. I. wurde von einem Fachmanne bereits darauf hingewiesen, daß die Verzinsung des Anlagekapitals kein gerechter VergleichSmaßstab zur Be- urteilung der Wirtschaftlichkeit usw. der sächsischen Staatsbahnen gegenüber den preußischen sein könne. Die Gründe, die der sächsische Fachmann hierfür befrachte, sind ohne weiteres einleuchtend. Der sächsische Staat muß viel höhere Aufwendungen für»die Anlage der Bahnen machen wie Preußen, well 1. der gebirgHe Charakter Sachsens den Bahnbau erschwert und sehr teuer macht und 2. der Wert des Grund und BodenS infolge der dichten Besiedelung deS . Landes höher ist wie in Preußen, wo überdies das zum Eisenbahnbau erforderliche Land gewöhnlich unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. In Sachsen beträgt infolgedessen das Anlagekapital auf 1 Kilometer Bahn länge 352456 Mk., in Preußen dagegen nur 261510 Mk. lnach der Rcichsstatistik von 1902). Sachsen erwachsen daher im Ver hältnis zu Preußen für sei» Bahnanlagekapital bedeutend größere Ausgaben für Verzinsung und Tilgung. Aber auch der Betrieb selbst wird in Sachsen auch bei June- Haltung der größtmöglichen Wirtschaftlichkeit durchschnittlich stets mehr Kosten verursachen wie in Preußen. Während der größte Teil der Bahnen unseres großen Nachbarstaates durch Flachland führt, die Züge also, wenn sie einmal in voller Fahrt sind, ohne viel Krastverbrauch weiterrollen, sind bei uns bei der Mehrzahl der Linien große Terrainschwierigkeiten zn überwinden. Daß unter solchen Umständen zur Fortbewegung der Losten im Durch schnitt in Sachsen ein ganz anderer Kraftaufwand und eine viel größere Kohlenverbrennung erforderlich ist wie in Preußen, braucht wohl nicht erst besonders nachgewiesen zu werden. Ferner bedingt die Dichtigkeit des sächsischen Bahnnctzes, die von keinem anderen deutschen Bahnnetze erreicht wird, viele Kreuzungs- und Ein mündungsstationen. die — entsprechend den reichsgesetzlichen Vor schriften — sehr kostspielige Signaleinrichtungen nötig machen. Und eben diese Dichtigkeit unserer Schienenwege macht cs auch unumgänglich, daß ein verhältnismäßig zahlreiches Arbeits- Personal zu unterhalten ist, welches übrigens gleichzeitig im Durchschnitt, weil Sachsen in erster Linie Industrieland ist, be deutend besser bezahlt werden muß wie z. B. die Arbeiter jener preußischen Bahnen, die durch große ackerbautreibende Bezirke führen. Hierzu kommt noch u. a., daß die dichte Besiedelung des Landes — auch abgesehen an den Knotenpunkten — zur Anlage von Verhältnismäßig sehr zahlreichen Verkchrsstellen geführt hat und daß infolge der Rührigkeit der Bevölkerung der sächsische Personenzugs-Fahrplan ein ungewöhnlich reichhaltiger ist. Preußens Bahnen arbeiten dagegen unter wesentlich gün stigeren Bedingungen. Eine Betriebsgemeinichast würde daran nur sehr wenig ändern können. Oder glaubt man wirk lich im Ernst, Preußen werde nach Nebccncchme der Verwaltung der sächsischen Bahnen nun sofort mit Herabsetzung der Bezüge des unteren Bctriebspersonals auf den preußischen Durchschnitt, mit Aufhebung vorhandener Verkehrsstellen, mit Auslassung von Personenzügen usw. Vorgehen wollen und können? Was in Eo Mäßigung der Betriebskosten vernünftigerweise erreicht werden kann, dos hat die sächsische Verwaltung durch weise Sparsamkeit in allen Zweigen des Dienstes bereits selbst angestrebt: die Ab schlüffe von 1902 und 1903 mit ihren Minderausgabcn von rund 10 Mill. Mk. und 214 Mill. Mk. gegen die Vorjahre erweise:: dies deutlich genug. Sehr viel weiter bätte auch eine Gcmcin- schastsverwaltnng kaum gehen können Es ist also in der Tat eine ganz irrtümliche Auffassung, daß im Falle einer Gemein schaff der preußische Betriebskoesfizient sich ohne weiteres bei den hinzutretenden Netzen erreichen ließe. Sehr beachtlich führt auch der Wirkl. Geh. Rat Möllhausen in einem viel besprochenen Artikel in Nr. 69 der „Kreuzzeitung" vom 11. Februar d. I. aus, daß die Gemeinschastsverwaltung teurer arbeiten werde als die ein heimische, weil die Ansprüche der Einzelstaaten an die Gemein schast ins Ungemcsscne anwachsen würden. Es steht fest, daß speziell der sächsische Staat äußerst empfindliche Verluste erlitten haben würde, wenn er sich wirklich in den letzten Jahren, in welchen eben von liberalen Eisenbahnpolitikern in Wort und Schrift die Eisenbahngcmein schast mit Preußen als die einzige Rettung für Sachsen ange- priesen wurde, etwa auf Grund der Betriebsergebnissc von 1901 zum Eingehen eines Anschluhvertrages mit Preußen nach hessischem Muster verstanden hätte. In dem bereits erwähnten Artikel in den „Dresdner Nachrichten" wurde aus offenbar sach kundiger Feder folgendes ausgesührt: „Bei Anwendung des preußisch-hessischen Betriebsvertrages würden unter Zugrunde, legung des Rechnungsjahres 1901 nach den ausführlichen Dar. lcgungen in der Schrift: „Aus dem Wege zur Eisenbahngemein, schast?" (Seite 8j von dem gesamten Betriebsüberschuß der preußisch-hessischen und sächsischen Staatseisenbahnen rund "/>» auf Preußen-Hessen und '/,» auf Sachsen entfallen. Nach dem Betriebsbericht der preußischen Staatsbahnen für 1902 betrug der zwischen Preußen und Hessen zu verteilende BetriebSüber- schuß 525103782 Mk.; cs kommt hinzu der sächsische Ueberschuß mit 35699931 Mk., das gibt zusammen 560803713 Mk., davon ist'/» — rund 29 516 000 Mk. Es würde also Sachsen aus dem Gemeinschastsverhältnis rund 6184000 MI. weniger zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld aus der Gemeinschaft bekommen haben, als eS tatsächlich selbst erzielt hat. Wäre «in solcher Ertrag auf Grund deS Ergebnisses von 1900 sin diesem Jahre betrug der Ueberschuß 33,09 Millionen gegen- über 28,2 Millionen im Jahre 1901) abgeschlossen worden, so würde der Minderertag für Sachsen noch 4)4 Millionen Mark betragen haben." Führen wir diese Rechnung unter Zugrunde legung der BctriebSergebnisse von 1901 weiter, so würde Sachsen nach den Bctricbsergebnissen für 1903, soweit sie bisher bekannt geworden sind, auS der Betriebsgemeinschaft un gefähr 34 Millionen erhalten haben, während eS selbst einen Ueberschuß von 43,6 Millionen, also 9.6 Millionen mehr. auS seinen Bahnen herausgewirtschaftet hat. Sachsen würde mithin in zwei Jahren etwa 15H4 Millionen Mark eingebüßt haben, wenn cs dem Rate der liberalen Freunde der Anschluß- bewegung, zu denen auch der Vorsitzende des nationalliberalc.i Landesvcrcins, der frühere Landtagsabgcordnete Gonlard gehört, gefolgt wäre. 15 Millionen Mark sind ein Betrag, der durch die bereits besprochene Ersparnis infolge Abminderung der Ver- waltungskosten in keinem Falle auch nur annähernd ausgeglichen werden könnte. Wie aber ein Mindcrcrtrag von mehr als 15 Millionen Mark aus unsere Finanzvcrhältnisse wirken würde, wollen wir nicht weiter ausmalen. So viel ist jedoch sicher: trotz der letzten Stenerresorm würden wir mit der Möglichkeit neuer Steucrzuschläge zu rechnen haben. Die libe ralen Blätter, die keine Gelegenheit vorüberlassen, die Aus lieferung der sächsischen Bahnen an Preußen zu empfehlen, handeln deshalb, wie die Dinge sich jetzt gestaltet haben, direkt gegen die Lebensintercssen des sächsischen Volkes und des sächsischen Staates. Auch bei Entnahme des Verteilungsschlüssels auS den Be triebsergebnissen des Jahres 1902 würde sich für das Betriebs jahr 1903 ein Verlust von fast 4 Millionen Mark für Sachsen Herausstellen. Es nimmt sich somit recht eigentümlich aus, wenn die Vereinszeitung gerade den jetzigen Zeitpunkt für recht ge eignet zu einer — wie sie sagt — „Sammlung" ansieht und wenn sic weiter von dieser „Sammlung" sich für die Einzelstaaten, die jetzt „unter den Anforderungen des Reiches so schwer zu tragen haben", einen besonderen Segen verspricht. Nach dem Jahres- abschlusse von 1903 machen unsere Staatsbahnen wieder den Ein druck eines vorzüglich geleiteten, auf durchaus gesunder Grund lage beruhenden Großbetriebes. Unter der Leitung des Finanz- Ministers Dr. Rüger hat unsere Staatsbahnocrwaltung in einer Weise gewirtschaftct, welche die größte Anerkennung verdient. Was geleistet wurde, läßt die folgende Zusammenstellung klar erkennen. Tie Ueberschüsse der sächsischen Eisenbahnen betrugen: 1800 32,9 Mill. Mk. 1897 37,5 Mill. Mk. 1891 31,9 „ 1898 34,19 „ . 1892 29.5 .. .. 1899 32,2 „ . 1893 32.11 .. „ 1900 33,093 „ 1894 31.5 ,. . 1901 28,2 „ , 1895 31,15 , „ 1902 35,6 „ 1896 39,69 .. „ 1903 43,6 Ter 1903 erzielte Ueberschuß ist der Ziffer nach der höchste, der jemals von den sächsischen Staatsbahnen erzielt wurde. Neueste Drahtmeldungen vom 24. Juni. Kieler Woche. Kiel. lPriv.-Tel.I Die heutige Wettfahrt auf L»er Kieler Förde, veranstaltet vom Kaiserlichen Jachtklub, hatte fol gendes Ergebnis: Die amerikanische Jacht ,,Jngomar" schlug „Hamburg'' durch Vergütung, während die Koiserjacht „Meteor", auf dem Kreuzgang geschlagen, ausgab. Weitere Sieger waren: „Klara", „Susanna", „Navahoe", „Valdora", „Olly", „Vanity", „Glück auf". „Jnula" und „Este". Berlin. lPriv.-Tel.I Tic. offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." schreibt an leitender Stelle:, „Se. Majestät der König von an denkt, zusetzen, wo er als Gast des Deutschen Kaisers weilen wird. Bietet dieser Besuch den beiden in enger Verwandtschaft uns herzlicher Freundschaft verbundenen Monarchen erwünschte Ge legenheit, Tage ungezwungenen persönlichen Verkehrs mit ein ander zu verleben, so gewinnt er eine weitere schöne Bedeutung durch den Rahmen, in ocm er sich abspiclt, und den Schauplatz, auf dem er vor sich geht. Dem aufblühcnden deutschen Scgestporr wird eine auszeichncnde Anerkennung seiner Leistungen zuteil, indem Las Oberhaupt der englischen Nation seinen Veranstaltungen seine sachkundige Aufmerksamkeit zuwenbet, und die junge deustche Marine ist stolz darauf, den Chef der größten Kriegsflotte der Welt an der Hauptstättc ihrer Friedensarbeit zu begrüßen. Möge cs zur Befestigung der allgemeinen friedlichen Tendenzen in den Beziehungen der Nationen dienen, daß die beiden Monarchen sich zu freundschaftlichem Gedankenaustausche begegnen. Wir entbieten Sr. Majestät dem König Eduard unseren ehrerbietige» Willkommenaruß mit dem aufrichtigen Wunsche, daß er von den Kieler Tagen d>e besten Eindrücke empfangen möge." — Die .. Deutiche Tagcsztg." führt aus : Was man dculscher- sekts vernünftigerweise anstreben und erwarten kann, ist weiter nichts als die Konstatieruna. daß die persönlichen Verstimmungen, die zwischen den beiden Monarchen geherrscht haben sollen, be seitigt sind, nnd daß auch in den diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Regierungen das Moment der Gereiztheit ge schwunden ist. Eine weitergehendc Aendcnmg in unserem Ver hältnisse z» England erwarten und wünschen wir gar nicht. Eine aiidere Frage aber ist es, waS man sich englischerseitS von der Kieler Zuiammeiikniift verspricht. Ein Blick auf die gegenwärtige Weltlage belehrt »nS. daß England in Kiel viel gewinnen kann — wenn die deutsche Diplomatie sich der des Königs Eduard nicht ge wachsen zeigt. DaS Blatt schließt: Daß der große Apparat an Schiffen und höchsten ReichSbeaintcn. der deutscherseits zuin Empfange König Eduards in Kiel in Tätigkeit gesetzt wird, nun geeignet ist, die englischen Absichten zu fördern, indem er im Aus lände einen falschen Eindruck von unserem Verhältnisse zu Eng land macht, wird sich schwer bestreiten lassen. Hoffentlich zeigt sich wenigstens unsere Diplomatie auf der Höhe der Situation, sprudelnd von Liebenswürdigkeit, aber kühl — Sekt ans Eis. — Die .Not.-Ztg.' schreibt auS demselben Anlässe: Die bald hüben, bald drüben leider übermäßig gereizte Stimmung in den beiden Nationen, di« von den i» Kiel zulamnientreffenden Staats-
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