Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 10.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188912103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18891210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18891210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-10
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.12.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mchmh-MiW. 55. Jahrgang. Nr. 146. Inserate, welche bei der ..bedeutenden Auflage bet ' Wlattes «ine sehr wirb- , »same Verbreitun werden m Kpalt-Nj« vlaum b« dellarische .Inserate mit entsprech dem Ausschlag. — Einge sandt, ,m redaktionelle» Lheile, die Spaltenzeil« SVPfg. „Welßeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei ¬ mal : Dienstag, Donners- PAÜSSstLSW 86 Pfg.. zweimonatlich -4 Pfg., «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern ", 10 Pfg. — Alle Postan- i «alten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- ' ' , . Amtsblatt für di- Königliche Ymlshnuptmannschaft MpxMswalde sowi- für di- Königlichen Amtsg-rW- und di- SIMM- zu Aippoldrswalde und Irauenstem Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Dienstag, den 10. Dezember 1889. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Landwirthschaftliche Verein von Dippoldiswalde und Umgegend beging am 6. Dezember in einfacher Weise sein diesjähriges Stiftungsfest. Den ersten Toast bei der Tafel brachte der Vorsitzende, Herr Landtagsabgeordneter Steyer, auf König Albert aus. Wie schon seit einer langen Reihe von Jahren, war auch Heuer mit dem Feste eine Prämirung treuverdienter Dienstboten verbunden ; Herr Oberförster Winter begrüßte in herzlichster Weise die selben und übergab denselben das bezügliche Ehren diplom und ein Geldgeschenk von je 15 Mark. Die Präniirten waren: Emma Henriette Beyer aus Elend, dient 5 Jahre bei Herrn Gutsbesitzer und Landtagsabgeordneten E. Steyer in Reinholdshain. Selma Helene Zimmermann aus Reichstädt, dient 5 Jahre bei Herrn Gutsbesitzer Th. Weinhold in Oberhäslich. Marie Louise Löffler aus Dippoldiswalde, dient 7 Jahre bei Herrn Revierförster Pohlisch in Reich städt. Emilie Wilhelmine E »derlein aus Seisersdorf, dient 5 Jahre bei Herrn Gutsbesitzer Hermann Köhler in Reichstädt. Christiane Wilhelmine verehel. Mehl Horn aus Reichstädt, dient 5 Jahre bei Herrn Gutsbesitzer Hermann Köhler in Reichstädt. Henriette Pauline Fleischer aus Naundorf, dient 5 Jahre bei Herrn Rittergutsbesitzer W. E. Otto auf Naundorf. Anna Marie Fleischer aus Dippoldiswalde, dient 5 Jahre bei Herrn Rittergutsbesitzer W. E. Otto auf Naundorf. Emma Klara Schütze aus Hermsdorf, dient 7 Jahre bei Herrn Stistgutspachter Bering in Lungkwitz bei Kreischa. Emma Emilie Matthes aus Schönfeld, dient 9 Jahre bei Herrn Erbrichter Weiß in Obercarsdorf. Bertha Klara Amalie Fuchs aus Seisersdorf, dient 8 Jahre bei Herrn Gutsbesitzer Ernst Hermann Eger in Maller. — Die Sächsische Holzindustriegesellschaft, Inhaberin der Rabenaüer Stuhlsabrik, die sich seit vorigem Jahre als Filiale in unserer Stadt nieder gelassen hat, ist nun auch hier seßhaft geworden. Da rum beglückwünschen wir von Herzen die Gesellschaft zu ihrem neuen Unternehmen und die Stadt zu dieser Errungenschaft. Vergangenen Sonnabend wurde das neue Gebäude eingeweiht. Nachmittags 3 Uhr ver sammelten sich die geladenen Gäste, die Herren vom Aufsichtsrath, die höheren Beamten, die Arbeiter der Fabrik, sowie Herr Baumeister Klotz mit den Bau leuten und Lieferanten und vielen Arbeiterssrauen vor der alten Werkstätte, um nach den Klängen des Musik chors der Rabenaüer Fabrikfeuerwehr nach der neuen Arbeitsstätte zu ziehen. Zwei Standarten, aus ge bogenen Möbeltheilen gebildet, deuteten die Zugehörig keit zur JndustriegeseUschast an und gaben durch die Buchstaben -k und 0 ein sichtbares Zeichen von dem patriotischen Sinn unserer Arbeiterschaft. Vor dem mit Blumengewinden und Fichten geschmückten Fabrik gebäude übergab Herr Baumeister Klotz dem Vor sitzenden des Aussichtsrathes, Herrn Bubi, den Schlüssel mit dem Wunsche, daß das Gebäude sek eine Stätte zur Ehre der Gesellschaft, eine Werkstätte ernster Mannesarbeit, eine Pflegstätte froher Arbeitslust und eine Pflanzstätte echt vaterländischer Gesinnung. Nach den Worten des Herrn Vorsitzenden Buhl hat sich der Verwaltungsrath bemüht, für seiye Arbeiter Räume zu schaffen, die für die gesundheitlichen Rücksichten in Be zug auf Licht und Luft den Ansprüchen der Neuzeit entsprächen. Mit zunehmender Geschicklichkeit werde sich auch der Verdienst erhöhen, und dadurch werde Zufriedenheit in den Herzen der Arbeiter erhalten. Herr Direktor Zürbig öffnete hierauf die Thür und lud zum Eintritt und zur Besichtigung der Räume ein. Das ganze Gebäude, 25 w lang und 26 m breit, besteht aus der Wohnung für den Werkführer, dem Raspelsaal, dem Poliersaal und dem Lagerraum. Es ist ein Geschoß hoch und hat Oberlicht. Während in der alten Werkstatt nur gegen 30 Arbeiter beschäftigt werden konnten, ist jetzt für 200 Mann Raum ge schaffen. — Nachdem die Kapelle einige Zeit concertirt hatte, sprach Herr Direktor Zürbig den Herren vom Aussichtsrathe den Dank aus für die Errichtung des Gebäudes. Er habe, nachdem mit der Filiale hier be gonnen worden sei, berichten können, daß sich die hie sige Bevölkerung zu der in Frage kommenden Arbeit eigne. Er gab sodann der Hoffnung Ausdruck, daß zwischen Aufsichtspersonal und Arbeitern immer gutes Einvernehmen herrsche, konnte auch versichern, daß auf lange Zeit hinaus Bestellungen vorliegen und bat schließlich für die Fabrikanlage um das Wohlwollen der städt. Behörden. Darauf bekundete Herr Bürger meister Voigt seine herzliche Freude darüber, daß die Filiale nach Dippoldiswalde verlegt worden sei, dankte im Namen der Stadt und schloß mit dem Wunsche, daß die neue Anlage gedeihe zum Nutzen der Industrie gesellschaft und zum Wohle unserer Stadt. Vom Fabrik gebäude aus begab sich dann der Zug nach dem Rath haussaale. Jetzt ragte aus seiner Mitte der mit Tüchern geschmückte Hebebaum, denn mit der Ein weihung sollte zugleich der Hebeschmauß gefeiert wer den. — Der geräumige Saal wurde von den Fabrik arbeitern und den Bauleuten mit ihren Angehörigen vollständig gefüllt, während im Nebenzimmer die Mit glieder des Aussichtsrathes, die Beamten nebst den ge ladenen Gästen Platz nahmen. Das Festmahl selbst war durch eine so lange Reihe ernster und launiger Trinksprüche unterbrochen, daß wir es uns versagen müssen, aus Einzelheiten derselben einzugehen; erwähnen wollen wir nur, daß der erste Trinkspruch Se. Maj. König Albert galt, an den sich sodann solche auf das Gedeihen und Blühen der Gesellschaft, der Stadt Dip poldiswalde, den Direktor u. s. w. anreihten. Ein gemeinsam gesungenes Tafellied erhöhte noch die Fest- sreude. — Der sich anschließende belebte Ball wurde unterbrochen durch die Versteigerung der Geschenke des Hebebaumes, die eine ganz erkleckliche Summe ergab. — So wurde das Fest, das ein herzliches Einver nehmen zwischen Arbeitgeber und -nehmer bekundete, durch keinen Mißton unterbrochen und die Veranstalter können mit wahrer Genugthuung auf dasselbe zurück blicken. — Der Gesellschaft aber, die in unserer Mitte ansässig geworden, bringen auch wir den herzlichen, alten, doch ewig schönen Glückwunsch unserer Bergs dar mit einem freudigen „Glück aus!" — Glück zu! Am Sonnabend sprach Herr Direk tor Simon-Ackermann über Kaufverträge. Der an sich trockene Stoff gab Anregung zu mancherlei Zwischen fragen, die von dem Herrn Vortragenden gern gestattet und treffend beantwortet wurden. Versehenerweise war eine öffentliche Einladung nicht erfolgt. — Die Beliebtheit, die sich Frau Voigt-Karichs im vorigen Jahre bei dem hiesigen Theaterpublikum errungen, ist während ihres jetzigen Aufenthaltes nur gesteigert morde», so daß zu erwarten steht, daß bei ihrem Benefiz, zu welchem dieselbe das Lustspiel „Donna Diana oder Stolz und Liebe" gewählt hat, ein volles HauS die Benefiziantin erfreuen wird. — 9. Dezember. Aus dem soeben ausgegebenen Jahresberichte über den unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin stehenden Sächsischen Pesta- lozziverein vom 1. Oktober 1888 bis dahin 1889 ersehen wir, in welch rühriger und ersprißlicher Weise der sächsische Lehrerstand für seine Wittwen und Waisen, unterstützt durch eigene Thätigkeit und die ihm von verschiedenen Seiten bereitwilligst dargebotenen Liebesgaben, abermals hat sorgen können. Es be trugen die diesjährigen Unterstützungen an 588 Waisen 12,145 M., an 346 Wittwen 7215 M., auS dem vr. Martin Luther-Fond an 4 Waisen 240 M., aus den Stiftungsrassen an 28 Lehrerwaisen, 1 emer. Lehrerin, 1 verwittwete Lehrerstochter, 3 Lehrerfamilien, 1 nicht verwaisten Seminaristen und 1 Lehrerswittwe 2757 Mark, aus der Felixschenkung an 5 LehrerwpiseN,^ 1 Lehrerswittwe und 2 emer. Lehrer 525 M. Das Veretnsvermögen sammt Lutherfond und Ssistungistl (die Felixschenkung ungerechnet) besteht zur Zeit Ül 199,800 Mark. — Aus unserem Bezirke sind außer 110 M. 50 Pf. Jahresbeiträgen noch 204 M. 5 Pf. außerordentliche Beiträge durch Concerte und Schen kungen an die Kaffe eingezahlt worden. Das ist ge wiß aller Ehren werth und wollen wir herzlich wün schen, daß der Verein auch im neuen Jahre in den Stand gesetzt sein möge, sein Liebeswerk in gleicher Weise forzusetzen. — Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Jahres wechsel nehmen wir Veranlassung, Gewerbetreibende, welche im Jahre 1890 den Handel im Umher ziehen betreiben wollen, daran zu erinnern, Hte Gesuche um Vermittelung von Wandrrgewerbescheinen rechtzeitig und, wenn der Handel schon zst Anfang des neuen Jahres betrieben worden soll, stngesäuuit sofort bei der Polizeibehörde ihres Wohnortes und zwar in den Städten bei dem Etadträthe und in Dörfern bei dem Gemeindevorstand unter gleichzeitiger Ueder- reichung eisses ärztlichen GesundheitsattesteSanzubtiN^en, da sich in der Regel diese Gesuche zu Anfang des Jahres derart häufen, daß Verzögerungen unvermeidlich sind. Die erfolgte Anbringung des Gesuches um Ver mittelung eines Wandergewerbescheines berechtigt aber, — wie vielfach irrthümlich angenommen wird — nicht schon dazu, den Handel vor Erlangung des Scheines ungehindert zu betreiben, vielmehr ist die Strafe, die denjenigen trifft, welcher, ohne im Besitz des Wander gewerbescheines zu sein, den Handel beginnt, eiste ziemlich hohe. Da übrigens vielfach die irrthümlich^. Ansicht verbreitet ist, daß in einer Entfernung von' zwei Stunden im Umkreis vom Wohnort aller Handel ohne Wandergewerbeschein betrieben werden kanMM machen wir darauf aufmerksam, daß nur derjemAe), welcher in der Umgegend seines Wohnortes bis Kl 15 km Entfernung von demselben selbstverferttAe Maaren, welche zu den Gegenständen des Wochen- marktverkehrs gehören, feilbietet, eines Wandergewerbe scheines nicht bedarf und bemerken, daß Gegenstände des Wochenmarktverkehrs folgende sind: 1. rohe Naturerzeugnisse mit Ausschluß deS grö ßeren Viehs; 2. Fabrikate, deren Erzeugung mit der Land- und Forstwirthschaft, dem Garten- und Obstbau oder der Fischerei in unmittelbarer Verbindung steht, oder zu den Nebenbeschäftigungen der Landleute der Gegend gehört oder durch Tagelöhnerarbeit bewirkt wird, mit Ausschluß der geistigen Getränke; 3. frische Lebensmittel aller Art. Im Uebrigen bemerken wir, daß zum Handel mit Victualien, Brennmaterialien, Besen, Sand und Thon, sowie zum Sammeln von Lumpen und Abfällen ein Wandergewerbeschein überhaupt nicht erforderlich ist. Auf alle Fälle ist es den Interessenten anzuempfehlen, im Zweifelsfalle bei der betreffenden Gemeindebehörde oder Steuerbehörde (König!. Bezirkssteuer-Einnahm«) vorher Anfrage zu halten, um nicht etwa später bei Ausübung eines gewerbsteuerlichen Handels durch unterlassene Lösung eines Wandergewerdescheins wegen Gewerbesteuerhinterziehung in Strafe genommen zu werden. — Die Ecgänzungswahl des Kirchenvorstandes der Parochie Dippoldiswalde hat noch in diesem Jahre vor sich zu gehen; an derselben können sich aber be kanntlich nicht alle Kirchengemeindemitglieder bethet- ligen, sondern nur diejenigen, welche sich vorher in die Listen haben eintragen lassen. Wie wir hören, wird mit den Vorbereitungen zur Wahl demnächst vor-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite