Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191003075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-07
- Monat1910-03
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.03.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Druck un- Verlag von Liepsch Sc R«ichar-t tn Dresden. <tlegr»mm-«bresse: Nachrichten Drestze». Fernsprecher. U » -4-4 « »441. MLäsu^pUrmsr, I Xo»«I»>u>- Itt I,L>, dm Ulniavsui sitb. I,ts Inuako Sprla^drmm, »»cd x»k»ris«n «>n»>nt, «vnimi »uck ia d»rt»Lc>c<ffM» rellen <lunft» <l»» »pvilv». d »ir>«!»6« nouu »«ul«»» . k«>l8-o»ft»r v«^t LHAvn-^potdsst«, vresckeo, Litmnrllt. 7. MSrz 1»1«. Auzelgen-Tarif «nn»hm« ,»n Snluu- diaungen dl« uachm > Uhr, Smmloatz !- !^r Aarienftra^e SS vc» v bis >/,, Uhr. D>- «mlpaiiiqc Gruiidjci!« >c». « Lllb«»I 2d zi. . gi«»Uie» ftruhnchsru »us Dresse» Sv L Gescha!!« Anieigeu ou! der Prwalieil« so Pf.; die jweftoolvgc stelle ° ^Tenleilr «> Hi S»»» u ^cieri-skn die „»ipaUlü- 0>rund- »eU« S0P,,,omPr>us,. feile 4VPI.. ffvmillrn. Nachrichten a. Tretden die u>rund^elle2bPi. — Nuöwarnne Aufträge nur gegen VorouSbe. jahiung. — Jedes 2'e- legdla« los,« IV Pst Hauptgeschäftsstelle: Maricnktraßr 38 40. IiW-ortrdleililwiiiMorell sleWsvdö Ammsrtiölkllcdtiiiix Lbsling L Lrovnvi', s«n,tr. u. KckllLuckr« LlspxsQ Ml» tztiSL King» Sokllür« Watr«rr k»uff«r Kisman »u» lerürt Io lx»r-»r>tt»7D d»I>d»,en tztisn.a,» k. küllMS vrosöoa MImM. L Melis pisniniis «Ins vorLttKlIel», e»d»i »«kr pr^i^HvtircklK DM" 1 I irrui i»ckv 8tn»5ptz 1 ^WD <»»» I*ti „vootraverme»". 30 kkg. voä 35 ktz- Lrvacdseos 50 pkf,. HVnrm- »Lpsel»«» gegen Llnäeavilrmsr, 50 Ickx. SvirlMavrrrrriltt«! ..Oontrutneniaw" mit sicdvrsm Lrloixs, 2 tilic. V«r»a>t a»ok »«»ssiirt». önisl. l-Iofspollisks MM> tZKLAId LkV«earßxsirtor. MWW KLrv ertrge Lsfe^. Mutmaßliche Witterung: Wärmer, trocken. In Chemnitz fand gestern die Landestagung -er nattonalliberalen Partei Sachsens statt. In Preußen gab es gestern wieder sozialdemokratische Wahlrechtsdemonstrationen. I« Berlin fand gestern die Bereinigung der Links liberalen zur Fortschrittlichen Volkspartei statt. In Kanada sind durch eine Lawine S2 Menschen ge tötet worden. Neuerte vradtnielilmgeu vom 6 März Wahlrechtsdemonftratione» in Prenkie« Bert i.u. iPrtv.-Tel.i Ein prächtig« Frühlings- weiter lachte heute über Berlin. Schon in früher Morgen stunde flutete eine ungeheuere Menschenmenge nach Trep tow hinaus. Allein bereits an der Schlesischen Brücke wur den die Massen von einer starken Polizeimacht zu Kuß und ,u>. Pserde empfangen. Der Weg nach Treptow, ganz be sonders nach dem Treptower Park, war polizeilich gesperrt. Tie Makeswaren daher genötigt, umzukehren Md be schlossen augenscheinlich, ihre Taktik zu Ludern. I» großen Fügen marschierten sie, vierfach rote Fahnen oorantragend, unter Gesang und Hochrufen durch die Berliner Vorstadt- straßen, der inneren Stadt zn. Die Sozialdemokraten im Norde» Berlins zogen nach dem Tiergarten. Am großen Ster» staute sich die Menge. Am Bahnhof Tiergarten formierte sich, unter Borantragung von roten Fahnen, ein Zug von mindestens 20 000 Personen und versuchte unter Gesang und Hochrufen »ach dem Brandenburger Tor und wohl jedenfalls nach den Linden zu gelangen. Plötzlich lamen reitende Schutzleute mit blankgezogenem Säbel herangesprengt. Sie ritten in die Menge hinein und trieben sic mit blanker Waffe auseinander. Ob es dabei zu Verletzungen gekommen ist, war nicht fest- znstellen. Die Menge stob auseinander und stürmte die Sieges-Allee entlang bis zum Äüntgsplatz. Die Rampe des RetchStagSgebäubeS war von einer ungeheueren Menschenmenge besetzt, die «nanfhbrlich die Marseillaise sang und Hochrufe ans da- freie Wahlrecht ausbrachte. Ein Mann machte de« Versuch, an die Menge eine Anrede zu halten. Schutzleute säuberten jedoch in demselben Augen blick mit blanker Wasfe die Rampe. Dem Vernehmen nach war in der Kaserne der Kruppstraße die Artillerie marsch bereit. Das Brandenburger Tor, die ganze Straße Unter den Linden, die Wilhelmstrab« bis zur Bvtzstraße. der Schießplatz, die Kaiser Wilhelm-Brücke, sowie alle weiteren Zugänge nach dem König!. Schloß waren von dichten Schutz- mannsketten zu Fuß und zu Pferde abacsperrt. Eine un geheuere Menschenmenge zog sich nach dem Grunewald, Tegel, Hnmboldtbain und ein Teil auch nach dem Tempel- böser Feld hin. Kurz nach 4 Uhr nachmittags fuhr der Kaiser im offenen Automobil mit der Kaiserin nach dem Tiergarten. Dort war nur verhältnismäßig wenig Publikum anwesend. Die Demonstranten hatten sich voll ständig verzogen. Zahlreiche Berhaftungen wurden vor genommen. Köln. Die für heute angekündigte DablrechtSkund- gebnng auf dem Sportplätze ist ruhia verlaufen. Nach Beendigung der Versammlung ginaen die Teil nehmer, deren Zahl etwa 15 000 betrug, auseinander, o.b§e daß ein Eingreifen der Polizei nötig geworden märe, Solingen. Heute fanden hier WablreLtSbemon- strationen statt, bei denen rote Fahnen im Zuae der De monstranten getragen wurden. Bor dem Ratüause kam eS zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, die von der Waffe Gebrauch machte. Eine Person wurde schwer, mehrere leicht verletzt. Viele wurden verhaftet. Luftschtisahrt. Hamburg. Der Hamburger Verein für Luftschiffahrt hielt heute mittag zu Ehren des Grafen Zeppelin eine Festsitzung ab, zu der u. a. der Präsident des Senats Dr. Predoehl» der preußische Gesandte Graf von Goetzen, sowie die Spitzen der Militär- und Zivtlbehürben erschienen waren. Graf Zeppeltn-.verbreitete sich in längerer Rede über die vielseitige BerwendungSmöglich- keit des LenkballonS und kam dann auf> die geplante arktische Luftschiffexpedttion zu sprechen, für deren Gelt«, gen der Vau von Luftschiffhallen tn Hamburg Vorbedin gung sei. Rauschender Beifall löhnte dem Grafen. Daraus gab Professor Hergcsell in 'ausführlichen Darlegungen Kenntnis von den Einzelheiten Her geplanten arktischen Expedition. Bon de« Borversuchen lasse sich ein günstiges Resultat erhoffen. Sollten-sie aber keine befriedigenden Ergebnisse zeitigen, so würde man de« Mut habe«, da- Projekt, wenn auch schweren Herzens, fallen zu lasse«: Dr. Mönckeberg dankte de« beiden Ehrengästen für thr« Ausführungen und schloß mit einem begeistert anfgenom- menen Hoch auf den Grafen Zeppelin. Hamburg. Prinz Heinrich ist heute vormittag «ach Wilhelmshaven abgereist. Kiel. Bon der Besatzung Le» «ülker Feuerschiffe» wurde heute morgen ein treibende» Boot geborgen» tn dem sich eine durch einen Schuß ins Herz getötete Frau-und ein durch drei Schüsse schwer verlebter Mann befanden. Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich um eine Frau Miere und den Arbeiter Dttrkcpll, beide aus Flensburg, die beschlossen hatten, sich das Leben zu nehmen. Paris. An Stelle des verstorbenen Senatsmitgliedes DeSmons ssozialistisch-radikalj ist für das Devartement Gard der Unterrtchtsmtnister Doumeraue mit 501 Stimmen in den Senat gewählt worden. Kopenhageir. Ein Dresdner Luftballon mit zwei Insassen ist heute morgen um 8 Ubr nach glück licher Fahrt in Loenborg nahe am Ringkjoebinafjord ge langet. Winnipeg. Nach weiteren Meldungen sind durch die Lawine, die von dem Kamme des Selkirkgebirges auf den Negers Paß niedergegangen ist, S2 Personen umgekommen. Lima. Das Kabinett hat seine Entlassu-ng etngereicht. veiMder unä ZZcbrkcber. — Sc. Majestät der König wird aus der Rückreise von Korfu am 0. März Pola und Brtoni besuchen und am 10. März in Triest zu mehrtägigem Besycke etntreffen. Der! Küuia wird die SehensiMköWeiten der Sta-t sowie Schloß Miraware uird dgs Hofgestüt Livizza besichtigen. Für die Däuier des Aufenthalts wird dein Könige ein Höherer Marineoffizier zugeteilt werden. Die Abreise nach Dresden soll am 15. März erfolge». — Zu« Snndikus des sächsische» Bauernbundes wurde der Direktor der Landhausbaugesellschaft ErdmannShain- Naunhof tn Leipzig, Dr. Constantin Neumann. berufen. Der Bund^hat seinen Sitz in Dresden. — Auf dem Aohaunisfriedbofe in Tolkewitz wurde gestern vormittag der in der Nacht zum 3. b. M. nach kurzer Krankheit im 70. Lebensjahre entschlafene Stadt rat a. D. Herr Richard August Kuhn zur letzten Ruhe gebettet. Eine zahlreiche Trauerversammlung hatte sich eingefunden, um dem hochverdiente« Manne, der vor drei Jahren in den Ruhestand trat, die letzten Ehren zu er- wetseir. Man gewahrte unter den Leidtragenden aktive und inaktive Vertreter des Rates, unter ihnen die Herren Bürgermeister Dr, Kretzschmar, Stadträte Koeppen, Dr. Teichmann, Dr. Körner, Häbler, Dr. Hübert, Gandtl, Uhl mann, Schlotter. Bürgermeister a. D. Leupold, Stadträte a. D. Fischer, Friedrich, Schröer, Otto Carl, Schaal, Kaiser, Stein, ihre Exzellenzen Graf Otto Bitzthum, Geh. Rat Pro fessor Dr. Fiedler, ferner Major Bock v. Wülfingen, Direk tor Költzsch, den gesamten Armcnausschutz, zahlreiche Armenpfleger, viele Beamte, die unter Stadtrat Kuhn ge arbeitet, mehrere Alberttnerinnen, eine Deputation des Mtlttärveretns 18Ü6 Chemnitz mit umflorter Fahne, Geist liche, Lehrer, Freunde und Verehrer von nah und fern. Ernste Harmoninmklänge leiteten die Feier ein, worauf Herr Pastor Meißner aus Gruna et» treffliches Lebens bild von dem Heimgegangene« entwarf, ihn als vorzüg lichen Familienvater, guten Menschen, treuen Beamten, frommen Christen kennzetchnete und den geistlichen Trost unter die Passionszeit als des Jahres ernsteste und stillste Zeit stellte tn Verbindung mit dem gestrigen Sonntag Lätare „Freuet Euch". Unter Assistenz von Beamten der städtischen Beerdigungsanstalt wurde nach erneutem Har- montnmsviel der Sarg znr letzten Ruhestätte.geleitet, wo nach Gebet und Segen des Herrn Geistlichen der stellver tretende Borsitzende des Mikitärvereins 186k Chemnitz, Herr Scheumann, dem Entschlafenen tiesempfunden- Dankesworte widmete und der Sarg dem Schoß der Erde übergeben wurde. — Ein« Gedenkfeier -es hundertjährige» Geburts- t«geS ber Kreise«» Bertha v»n Marenholk,Bitlow wurde im Anschlüsse an die Enthüllung ihres Denkmals auf dem Annenfriedhofe. über die bereits berichtet worden ist, am Sonnabend im Volkswohlsaale veranstaltet, zu -er eine große Rethe von Ehrengästen erschienen war. Unter ihnen bemerkte man als Vertreter des Ministeriums und der Bezirksschultnspektion die Herren Geh. Schulrat Kühn und Ober-Schulrat Dr. Prtetzel. Herr Lehrer Dr. Steg - lich hjelt die Festrede und zeichnete ein anschaultches und lebensvolles Bild der für die Fröbel-Beweguna so außerordentlich bedeutsam gewordenen Frau, die zufällig bei einem Aufenthalte in Bad Ltebenstein den großen Pädagogen hatte kennen lernen und von diesem Tage eine begeisterte Borkämpfertn seiner Ideen wurde. Wo tn der Folgezeit ein philosophischer oder pädagogischer Kongreß tagte, da war auch Freifrau von Marenholtz-Bülow zu finden, unermüdlich tn der Verfechtung dessen, was sie für richtig erkannt hatte. Und sie hat vtel gewollt und man che- davon erreicht. So verstand sie eS, tn Preußen ihre gesellschaftltche Stellung und ihre Beziehungen zu den führenden Kreisen so geschickt auszunutzen, daß nach «tun Jahre« das Stndergartenverbot wieder aufgehoben wurde. Sie war «» auch» die das Erscheinen der „Erziehung der Gegenwart", einer durch ihre fortschrittliche Tendenz ein Jahrzehnt htuburch tonangebende pädagogische Zeitung, er- mögltchte. Den ganzen Kontinent hereist« sie, überall Boden für di« neuen Erziehung-Probleme suchend, und wenn tn kn,»er Frist tebe große Stabt «tuen Frübel verein aus,«weisen hatte, so war da» ihr Werk. Such in Dresden nennen die Frövelsttftung und der Erziehung». verein die hochherzige Frau ihre Gründerin und Wohl täterin. Die würdige Feier wurde umrahmt von ausge wählten künstlerischen Darbietungen. Frl. Marie Hertzsch sprach den schlichten aber eindrucksvollen Prolog, die Damen Melanie Dietel und Marie Albcrti sangen Lieder und Duette und Herr Ottomar Enking las einige Bruchstücke aus einem seiner Romane, Schilderungen aus dem Kinder leben von fesselnder Schönheit. Auch der Schülerinnen chor der Fröbelstistung steuerte einige wohlgrlungcnc Ge sänge dem Ganzen bei. — Sonntagsruhe. Stach 8 0 des Gesetzes vom 10. Scv tember 1870 über die Sonn-, Fest- und Bußtaasfeier iss im Einvernehmen mit der kirchlichen Behörde die Zeit des svnn- und -festtäglichen Hauptgottesdienstes stör die Stadt Dresden aus die Stunden von ^LO Uhi bis 11 Uhr vormittags festgesetzt worden. — Die Landcstagung der «ationalliberaleu Partei savd gestern in C h e m n i tz statt. Zur öffentlichen Hauptver sammlung waren Delegierte aus allen Teilen Sachsens erschienen: außerdem Landtagspräsident Dr. Vogel und die Abgeordneten Langhammcr, Nitzschkc, Posern, Hettner. Göpfcrt und Döhler. Ten Vorsitz führte Gontard Leipzig, der die Anwesenden begrüßte und mit einem Hock auf Kaiser und König schloß. Tann sprach Reichstagsabge- ordncter Dr. Hie ber über „Politische Tages fragen" und führte u. a. aus: Das neue Jahr brachte uns eine große Reihe politischer Ereignisse: Einen neuen Reichskanzler, neue Besetzung der obersten Reichsämter. neu« Gesetze, eine' neue politische Konstellation durch die Zertrümmerung des Blocks. An allen diesen Ercigkissen ist daö Zentrum schuld, das durch seine Mitwirkung an der Verabschiedung der ReichsftnaMxesorm.üerr Kanzler stürzte. Den Konservativen kann der Mrwürf, oaß »e sich zu Hand langer» des Zentrums gemacht haben, nicht erspart werden Der Redner ging sodann ans die verschiedenen Gesetze ein, besprach die Tatsachen, die zur Auflösung des Blockes führ ten, berührte die preußische Wahlrechtssrage und ging dann aus die liberale Weltanschauung und die des Zentrums ein. Das Zentrum erweise der christlichen Religion einen schleck ten Dienst» wenn es sic mit den politischen Tagesfragci. verknüpfe. Der Liberalismus sei nicht unchristlich gesinnt, aber er mache sich frei vom Klerus und wünsche, daß der konfessionelle Friede nicht gestört werde. Die Einigung der Linksliberalen, die sich soeben in Berlin vollzog, begrüßte der Redner mit Freuden. Dem Borwurf, als wären die Nattonalliberalen laue und schwächliche Vertreter landwirt schaftlicher Interessen, trat der Redner entgegen. Solange die Sozialdemokratie von Klassenkampf und Klassenhaft spreche, so lange bestehe zwischen ihr und der nationallibera len Partei eine große Kluft. Die Partei werde jederzeit treu zum Staate, treu zu Kaiser und Reich stehen, sie werde nationale und liberale Politik zugleich treiben. Nach dem mit starkem Beisall aufgenommenen Vortrag sprach der Borsitzende des Nationalliberalen Vereins Meißen, D r. Böhme, der der Frauenfrage eine größere Bedeutung beigemeffen wissen wollte. Abg. Langhammer bat, die Angeleaenheit einem besonderen Ausschüsse zu überweisen. Auch Abg. Hettner berührte kurz die Frauenfrage und erklärte, die Partei werde den ihr gemachten Vorschlägen, mehr nach rechts zu steuern, nicht folaen, ion dern unentwegt weder nach reckt» noch nach links, sonder» geradeaus weiterschreiten. — Auf der Tagesordnung der geheimen Ausschutzsihung stand der Jahresbericht, der vom Generalsekretär Dr. W e st e n b e r a e r - Leipzig vor getragen wurde. Den RcchnungSbericht erstattete D r. Zöphel, worauf die Wahl des geschäftsführenden Aus schusses erfolgte. Es wurden folgende Herren gewählt: Prof. Dr. Brandenburg, Kaufmann Franz Gontard, Diret tor Alwin Herrsch, Kaufmann Emil Nitzschkc, Kaufmann Herrmann Pielert. Reichsaerichtsrat Dr. Sievers. Rechts anwalt Dr. Zöphel. sämtlich aus Leipzig. Den Bericht über die Tätigkeit des Landtages in dieser Session erstattete Ab geordneter Dr. Seyfert. Er kennzeichnete die Haltung der Fraktion in der verflossenen Zeit, das Verhalten der Partei zu den anderen Parteien und der Regierung. Es wurde hierauf folgende Resolution angenommen: „Der LandesauSichiik »er nationalliberalen Partei spricht im Anschlüsse an die Ausführungen des Herrn Abgeordneten Dr. Seyfert -er nationalliberalen Fraktion seine Znstinnnuna ans zu ihrer bisherigen Haltung in allen iaMichcn Frage» gegenüber der Regierung u>rd den übrigen Parteien und bofft, -ab sic durch energische Weiterarbeit in der gleichen Mchiung, 'dem liberalen Gedanken diejenige Geltung in Sachsen verschafft, auf die er An spruch hat." — Die Proteslversammlung der Privatbeamte» Dres dens wegen der Verzögerung der PenstonsVer sicherung hatte gestern eine große Zabl der Mit glieder der dem Sächsischen Landesverband anaeschlossene» Vereine herbeiaelockt, so daß der große Saal des „Ti.voli" dicht gefüllt war. Auch das weibliche Element war stark vertreten. Der Vorsitzende des Landesverbandes, Herr Redakteur Ttesler, erösfnete die Versammlung und begrüßte die Vertreter der staatlichen nnd städtischen Be Hörden, der Handels-, Handwerks- und Gewerbekammer, de- Hansabundes, der Nationalen Ausschüsse, die Reichs und Landtags-Abgeordnete» und die Vertreter der ange schlossen«»! Vereine. Der Verband Sächsischer Industrieller bedauerte, keine Delegierten entsenden zu können, und ver sicherte die Versammlung seiner vollsten Somvathte für die Bestrebungen der Privatangestellten. Auch von den österreichischen Kollegen war «in Somvatkitekchretben eiu- gcgangen. Hierauf ergriff Herr RetchStaaSabg. Land- gertcht-Ltrektor Dr. Heinz« da» Wort und aab einen Rückblick über die Entwicklung der Prtvatbeamten-Ber- ficheru ngSVorlage. Der gegenwärtige Reichst«, sei sich sp.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite