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Dresdner Nachrichten : 09.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188304097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-04
- Tag1883-04-09
- Monat1883-04
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1883
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Anslage: 38,000 Lrpl. Aussichten für den 9 April: Süd, mäßig, abnehmende Bewölkung, keine oder geringe Niederschläge, Tcmveratur wenig verändert. Dresden, 188». MiNitag, S. April. Neueste Telegramme der „Dresvuer Nachrichlcu." P e st. Tie Diörder des Präsidenten Mailath befinden sich in tcn Händen des Gerichts. Piteln, Javor und der Leibhusar des Ermordete», Berecz, haben gestanden, die Tbat gemeinsam began gen zu baben und daß Spanga ihnen dabei behilflich gewesen sei. Der Mord wurde von Spanga geplant, Pitclu und Javor verbar gen sich im Badezimmer, während Spanga im Balkonzimmer wartete. Berecz lieh die Komplizcn einzeln ein. Piteln und Javor iollten, sobald Mailath sich nredergelegt habe, ans dem Bade zimmer vorbrcchcn und Mailath erwürgen. Die Mörder hörten Mailath heiinkehrcn, warteten ein wenig und stürzten sich dann aus ibc Opicr, das sie niederwarfen und würgten. Mailath wehrte sich und rief nach Hilfe. Berecz ging auf die Aufforderung Spanga's in das Zimmer und siopste seinem Herrn ein Handtuch in den Mund. Die Mörder erklärten, daß Spanga an dem Morde nicht rhallich theilgenommen habe, sondern nur der intellektuelle Urheber sei. Tic Wunden und blutunterlaufenen Stellen am Körper des Ermordeten rühren davon her, daß er im Todcskampse von de» Mördern mit den Füßen getreten worden ist. Nach der hiesigen Polizei zugekommener Mcloung wäre jauch Spanga unter dem Namen Szabo in einem Tricster Hotel verhaftet worden. Doch soll der Verhaftete, der ein Kausmann aus Neapel war, später als un schuldig wieder sreigcgebcn worden sein. Wien. Die Nachricht von dem Geständnis; dreier wegen Verdachts der Ermordung Niajlath's Verhafteten, sowie von der Ergreifung Spanga's in Triest ist erfunden. Bern. Eine Fenersbrunst zerstörte den ganzen aus dem linken Lrbeuser gelegenen Theil des Dorfes VallorbeS (Waadl). 145 Häuser sind zerstört, darunter das Postgebäude mit erheblichen Wcrthbcständen. 1200 Personen sind obdachlos. Der Schaden beträgt 2 Millionen Francs. Manchester. Den Behörden sind Mittheilungcn -»gegan gen, wonach Versuche, das Stadthaus in die Luit zu sprengen, zu ermatten ständen; in Folge dessen ist die Zahl der zur Bewachung des Stadthauses ausgestellten Polizeioffiziantcn verdoppelt worden. Newyork. In Greenville (TcraS) kamen beim Einsturz eines brennenden Hotels 14 Menschen uni. Der Einsturz erfolgte durch eine Pulverentzündung im Souterrain. Wi«n, 8. Avril. Sonnioqsvrrlcvr. Urcdu »17,10. Cranl«bal,n 31I.L0. Lombarden I40.L0. lLUv'UM »M.b». G.üzicr »oo.üo. ZUll. litwnork, 7. Avril. Mehl 4.10. RoUicr Winlcrwelzen 1.18»/,. vr. April l.IS-/,. Pr. Mai 1.18. Pr. Juni l.Ib. Mai« (<M mixost) V4>/,. groll» L',,. Dresden, 9. April. — Nachdem Se. Königl. Hob. Prinz Friedrich August unter Leitung seines militärischen Fnstructors, Masor v. d. Planitz, cm Fahr lang als aktiver Offizier in Dienst gewesen sein wird, soll derselbe, den: Willen seines erlauchten Vaters entsprechend, die deutschen Hochschulen Bonn und später Leipzig besuchen. Für das landschaftlich schön gelegene Bonn ist das ivommcrseiiicstcr 1884 in Aussicht genommen; längeren Studien wird der Prinz in Leipzig obliegen. Um dieselben recht erfolgreich zu machen, wird er von dem Assessor I)r. Rudolph in die verschiedenen Gebiete des Rechts- lebcnS bereits jetzt eingefübrt. Dicie Einrichtung beruht auf einer speziellen Anordnung Se. Königl. Hob. des Prinzen Georg, der in seiner eigenen Fugcndzeit, als er die Univcttität bezog, es als einen Uebelstand empfunden hat^daß ein junger Student so völlig unvor bereitet wissenschaftlichen Studien obliegt. — Das evangelische Pfarrhaus war in Sachsen von je eine Pflegslättc der Wissenschaft. An diesen Satz wird man gemahnt durch den beinahe gleichzeitig erfolgten Tod zweier ais Geschichts schreiber weit und breit bekannten sächsischen Geistlichen. Ende voriger Woche starben in Dresden, wohin sie sich als Emeriti zu rückgezogen hatten Pfarrer Stich art aus Reinhardtsgrimma, Veriasscr des preisgekrönten Geschichtsbuchs: „Das Königreich Sachsen und seine Fürsten", und Pfarrer Traustadt aus Luppa, der Verfasser der Geschichte der Familie von Schönbcrg. Den Stichatt'schen Gcschichtsabnß fand man früher in fast allen sächsi schen Volksschulen; die Monographie der weitverbreiteten Familie v. Schönbcrg, eines der ältesten Lldclsgeschlcchtcr Sachsens, gründet sich auf außerordentlich sorgfältige Quellenstudien. — Die Kgl. Denkmälcrcommission rechnet auf das baldige Ein treten des wirklichen Frühlings; denn sie bat vorige Woche im Kgl. Großen Garten alle Vasen und Statuen ihres schützenden hölzerne» Wintcrschlasrocks entkleiden lasten. Erfahrungsgemäß schncit's dann nie mehr. — Ter talentvolle Bildhauer Eck, termer, er ist zum Lehrer für Modellircn und Bossiren an der Braunschwcig'schcn Hochschule mit dem Titel „Professor" ernannt worden. — Aus Berlin erhielten wir gestern Morgen folgendes Tele gramm: „Dresdner L i e d c r t a f c l - Conccrtersolg enorm. Viel Beifall. Geh. Hofrath Ackermann. Günther und viele säet». Abgeordnete, auch viele sächsische Offiziere waren da; Margarethe Stern und Kauimci-virluos Grützmacher wurden sehr ausgezeichnet." So ist denn trotz des Umstandes, daß zn gleicher Zeit m-t dem Bcdcttaicl-Concett in der Hoioper Richard Wagner-Feier stattfand, eine Beeinträchtigung unserer Dresdner Sängerichaar, wie es scheint, nichi einactreten. Weiteres bringen wir moisten. — Morgen begeht der lncstgc Gabelsbergcr Steno graph c» v c r c i n im Kaiscrhof die Feier seines 10jährigen Be liebens mit Festaktus, Tasei und Ball. Seit seiner Gründung siebt der Verein unter der umsichtig m und bewährten Leitung des Herrn Bürgeischuldireltoi Wagner. Viele Hunderte strebsame >unge Leute und Männer haben sich in den allfäkrlichen ALebrknrsen und den Uel ungalektioiien des Vereins Fertigkeit in der Steno- grarhie erworben, den Mitgliedern wurde durch zahlreiche Vor träge und durch eine 7—800 Bände umtastende Bibliothek Weiter bildung in ihrer Kunst geboten, und durch die verschiedensten lite rarischen Uniernchinungen suchte der Verein das Laicnpublikum für die Stenographie zn intercssiren. Aus Anlaß des Stistungssestes ist eine reichhaltige Ausstellung stenographischer Bücher, Schnslen re. im Kaiserlich veranstaltet worden, zu weicher der Zutritt von 10—6 Uhr Fcderniann sreistcht. - Das Neueste an ezechischer Unverfrorenheit leistet das Mi- luralivassergeschäft in Bilin. Wer kennt nicht den anregenden iLäueiliiig, der^ in Bilin der Erde entquillt? Bilin ist aber ein rein deulschco Städtchen, es liegt in einer ausschließlich von Deut schen bewohnten Gegend. Gleichwohl tragen die Flaschen mit Bi- liner Wasser, auch solche, die nach Deutschland geschickt werden, eine rein czechische Etiauctte! Dieser Tage empfing ein Dresdner Mine- ralivasserhündlcr solches czcchifirtes Biliner Wasser! Wenn die Eliguetle wenigstens außerdem noch deutsch wäre, so würde man die czechische Analnse des Säuerlings und die Gebrauchsanweisung verstehen. Gegen solche czechische Rücksichtslosigkeiten giebt cs nur eui Mittel: man laufe solches czcchisches Master nicht, nian laste es die Wenzelssöhne selber trinken und genieße die ebenso guten und steis frischen künstlichen Mineralbrnnnen! Eine wichtige Entscheidung sattle bas Reichsgericht in einer Anklage wegen Verfälschung von NabrunaSMitteln.' Derselben soll sich ein Thüringer Fleischer Ernst E. in W. schuldig gemacht haben, weil er den von ihm sabricirten, bei den Thüringer Volksfesten landesüblichen Rostbratwürsten Semmel bcigcmischt und solche Bratwürste feilgehaltcn hatte. Das Landgcrichi hatte auf Revision i der . . , Nah- rllngsmittclgesetzcs erachtet werden kann. — Zum Besten der Ferienkolonien sind bei .Herrn Registrator Pickert, an der Kreuzkirche Nr- 15, infolge der früher gebrachten Aufforderung eine recht ansehnliche Menge von Zwiebeln verblühter Hnacinthen, Narzissen, Tulpen, Tazettcn, Erocus ein- gcgangcn und bereits verwctthet worden, wie denn auch viele Zu lagen fernerer Eingänge vorliegcn. Möge sich ja Niemand abhalten lasten Zwiebeln abzugcbc», etwa weil er zu wenig zu haben glaubt, vielleicht nur eine, es Hilst auch eine Zwiebel e,ne Maste bilden und die Masse bringt eben den Nutzen für den edlen Zweck. — Die Centralslelle für astronomische Telegramme in Kiel giebt bekannt, daß am 3. April der jetzt erwartete d'Arrest'sche K oinet von ö'/rjähriger Ilmlausszeit aus der Sternwarte zu Straß- burg an der Grenze der Sternbilder Bootes und Jungsrau autge- sllnbcn worden sei. Derselbe ist mir in großen Fcrnröhren sichtbar und wird asich nur tcleskopisch bleiben Ta er sich dem Jupiter be deutend nähern kann, so wird er für die Astronomen von unge wohnlichem Interesse sein. — In der vorgestern Abend stattgcsundenen geselligen Zusam menkunft des A l l gein e i ne n Turnv e re in s im großen Saale " ° ^ ''-irschfeld vor e>ncr Verunglückungen, n letzter Zeit von der Presse fmnpatlnsch begrüßten, von ärztlicher Seite dagegen scharf kritittrten „Saniaritervereme" zu sprechen, behandelte sehr eingehend die Bedürsii'ßfragc, dann die jetzt gebräuchliche Untcrrichtsweitc, bcz. deren Möglichkeit oder Unmöglichkeit etwas richtiges und ordentliches zu erreichen. Für die beim Turnen vorkommcnden Verletzungen und Unfälle würde Gutes erreicht werden, wenn allgemein bekannt würde, was man nicht tkun und was man thun solle, denn nur zu häufig geschehen Hilfeleistungen Seitens Unberufener, welche ein Uebel verschlimmerten. Deshalb könnte man in einem Turnvereine mit gut gewählten Kräften, welche unter einer jungen ärztlichen Kraft ständen, beginnen. Bewähre sich die Sache, dann könne man auch weiteren Kreisen solche Gelegenheiten zugänglich machen. Reicher Beifall lolmte den geschätzten Herrn Vortragenden für seine aufklnrendcn Mittheilungen, welchen auch bildliche Darslcllungen des menschlichen Körpers, von Verletzungen re. nicht scliltcn. — Die Fachausstellung deutscher Eonditoren findet an läßlich des Vcrbandtagcs in -Heidelberg vom. 6.—II. Juni statt. sind an den dortigen Eonditor Ritzhaupt zn richten, s über ein balbes Jahr ist in der kleinen Plauenichen Anmeldungen — Bereits Gaste ein 78 Jahr alter Mann von seinen Angehörigen In einem Souterrain-Local in ganz vernachlässigtem Zustande eingesperrt gehalten worden. Jetzt endlich ist man dahinter gekommen. Ein Allssichtsbeamter hat die andcrwcite Unterbringung des armen Men scheu verfügt und die Untersuchung des Falles eingelritet. Die An gehörigen wollen ihn wegen „Irrsinnigkeit" eingesperrt haben. — Das dieser Tage stattgebabte Eonccrt zum Besten des Asyls für obdachlose Männcr hat eine Einnabme von 800 Mark ergeben, welche mit nur geringem Abzug dem Asyl zu Gute kommen. — Von morgen, den l0. ds. biS mit den 9. Juni c. ist das Angeln innerhalb des hiesigen Stadtbezirks verboten» da für die meisten der hier in fließenden Gewässern vorkommenden Fischartcn Schonzeit ist. — Duriä/ die nack den Plänen des Herrn Ingenieur Max Gutmann am Ende der Sckäserstraße zu errichtende Näh- maschinensabrik des Herrn Bruno Naumann erhält Dresden einen neuen großartigen industriellen Bau, besten Erstehen einen erfreulichen Beweis unermüdlichen Gewerbestcißes ablcgt. Als echter Selfmademan hat Herr Naumann es verstanden, in den 15 Jahren regster industrieller Tliätigkcit aus bescheidenen Verhält nissen heraus seine Fabrik zu einem Unternehmen zu gestalten, aus das stolz zu sein Dresden alle Veranlassung nehmen darf und unsere Stadt auch nach außen hin der Reihe der großindustrie- reichsten Städte wieder um einen Schritt näher gebracht hat. Unter solchen Umständen konnre die am Sonnabend stattgefundene Feier der Grundsteinlegung nur den schönsten und crhcbcnstcn Verlaus nehmen. Es nahmen daran eine große Anzahl Ehrengäste, darunter mehrere Mitglieder der städtischen Behörden, sowie sämmtliche Ar beiter der Fabrik, 614 an der Zahl, welche in einem festlichen Aus Gesangverein der Fabrik init dem Liede „DaS ist der Tag des Herrn". Herr Baumeister Gutmann begrüßte hierauf die Erschie nenen mit einer Ansprache, in welcher er einen kurzen Rückblick auf die Entwickeiung des Unternehmens seit 1868 entwarf und cbrcnd der immensen Thatkrast deS Fabrikbcrrn gedachte, welche in fünfzehnjährigem Zeitraum so Großes zu schasse» vermochte. Es sei dies ein freudiger Beweis der sittlichen Arbeit, des Fleißes und der Ordnung. Herr Naumann gedachte in liebevollster Weile seiner Arbeiter und gab der Hostnung frommen Ausdruck, daß der Grundstein einem Gebäude gelten möge, in welchem allezeit Fleiß, Energie und Eintracht eine bleibende Stätte finden möge. Hieran schloß sich die eigentliche Eeremonie der Verlegung des Grundsteins und der Hammcrschläge; während derselben trugen Mitglieder des Nesidcnzthcatcrs einige Piecen aus der Zauberslötc vor. Nack, Verlesung und Unterzeich nung der Urkunde und Einniauerung dcrBleikavsel, in welche noch ver ancdcne Tagesblätter, Münzen, Maschinentlieile, Adrcßkarten und die Feder gegeben wurden, schloß ein Hoch aus den Bauherrn und eine von Herrn Pani Werncckc, von Herrn Kapellmeister hübsche ^ ten sich! wovon vui vriii Lveripuip icwn rn einer uuvirn zu einem jreftsaale! eingerichteten Bauhütte zu einem opulenten, von Herrn Traiteur ^ Siegel gelieferten Imbiß, bei welcher Gelegenheit manch herzlicher > Tonst Ausdruck fand. Die Arbeiter der Fabrik aber wurden von Herrn Naumann in dem großen Saale des Tivoli zu einein be sonderen Festabend bcschieden. Es erübrigt noch, über den Riesen bau selbst noch Folgendes anzusührcn. Das Gebäude wird in der Straßenfront eine Länge von 120 Meter, die zwei großen ScitenslüAel eine Länge von 60 Meter, sowie eine Höhe von 4 bez. 5 Stockwerken enialten. Der Bauplatz umsaßt eine Fläche von 16,000 Quadr.-Metcr. Die Fabrik wird 19 große. 50 Meter lange und 40 Meter breite Arbeitsstile enthalten und 3 Damps- krssel mit einer 200 pserdekräftigen Maschine ausncdmcn. Der Bau. an welchem 300 Arbeiter beschäftigt werden, wird derart gefördert, daß das Gebäude spätestens Ansang Lctobc im Rohbau vollenvet und mit Ende dieses Jahres seiner Bestimmung übergeben werden kann. — Am Sonnabend den 7. d. M. feierte im Hotel zu den drei aoldenen Palimweigen der in Sachsen viclbckannte und beliebte Reifende der Weltflrma Gebe u. Co., hier, Herr Victor Nathu- sius im Kreise seiner speziellen Freunde sein 25jähriges Dro- guistenjubiläu m. Die Feier verlief in der den Festen der Gehe'schen Kollegen eigenen herzlichen Weile. — In Bautzen erregt das Geschick des Gärtner Wiesen- berg viel Theilnahme. Demselben erkrankte am Gründonnerstage seine noch junge, ihrer Entbindung entgegensetzende Ehefrau, und um dieser die nur thunlichste Pflege angedeiben zu lassen, nahm er seine Mutter in's Haus. Die Krankheit der Frau nahm normalen Verlaus und hoffte man bereits auf Besserung. Da erkrankte ihm plötzlich am vergangenen Freitag Abend die zur Pflege der Frau anwesende Mutter so schwer, daß sie Tags daraus verschied. Nur wenige Stunden später wurde die ebenfalls noch schwerkranke Frau von einem tobten Kinde entbunden und Abends 10 Ulir war auch sie eine Leiche. — Riesa. Auch hier ereignete sich leider der traurige Fall, daß eine Dame, welche vor einiger Zeit aus einem Abcndcercle zurückkehrte, um die elfte Stunde von einem ihr begegnenden Manne verfolgt und jedenfalls aus unsittlichen Absichten ange griffen wurde. Aus den Hilferuf der Dame entfernte sich zwar der Attentäter schleunigst, indes hatte sie ihn glücklicherweise als einen hiesigen Lehrer erkannt und es wird, da der Fall zur Anzeige ge bracht ist, hoffentlich nicht ohne eine nachdrückliche Strafe für den — Jugendbildirer abgehen. — Wegen deS am 3. ds. an dem Fabrikwächter Gehring bei Plauen i. V. verübten Raubanfalles find zwei dringend verdäch tige Ziegelarbeiter aus Plauen verhaftet worden. Beide haben auch und zwar stets zur Nachtzeit und in vermummter Gestalt fünf andere Straßenanfälle verübt. — In Stollberg brannte eine dem Stadtrath Frenzel ge hörige Scheune ab. — Am 6. ds. wurde der Geschirrsührcr Hödel aus Eilenburg auf dortiger Chaussee vom eigenen Geschirr derart überfahren, daß er bald darnach verstarb. « — In Großhenncrsdorf erhängte sich der 50 Jahre alte Fleischer Böhmer. — In Schönfeld bei Ostrih verunglückte am Freitag Nach mittag die Ehefrau des Gartennahrungsbesitzrrs Dittrich dadurch tüdtlich, daß sie von der Deichsel eines ihr begegnenden Kohlen wagens an die Wand geschleudert wurde. Der Tod trat augen blicklich ein. — Am 5. d. Abends brannte in Berzdorf das zum Theil bereits abgetragene Haus der Marie verw. Schoppe nieder. — Auch in Polenzbei Neustadt und in SaupSdorf bei Sebnitz ist die Maul- und Klauenseuche ausgcbrochen. — Der seitherige Postverwaltcr von Stolpen ist wegen Un- zuträglickkeiten im Dienst suspendirt worden. — Der Pferdehändler Pfeifler in Niederkunnerödorf machte in der Nacht zum 6. dieses seinem Leben durch Erhängen ein Ende. — Landgericht. Die am 2. Februar 1852 zu Riesa ge borene Blumenarbeiterin Marie Anna Zimmcrmann ist die Mutter eines am 27. Octobrr 1881 geborenen, inzwischen verstorbenen Kindes, das von ihr am hohen Ncujahrstage d. I. in der 1. Etage eines Hauses auf der Langcstraße ausgesetzt wurde, und erschien am Sonnabend des in 8 221 des Reichsstrafgcsetzbuches gedachten Ver brechens beschuldigt, vor der 4. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektor vr. Flügel. Der Vater des Kindes, ein früher in Petersburg aufhältlicher Rentier, übergab sofort, als die Folgen des Verhältnisses bemerkbar wurden, der Angeklagten eine Summe von 350 M. und bis zu dem Zeitpunkt der Entbindung war crstercr wiederholt noch außerdem uni finanzielle Gaben angegangen wor den, während später der Rentier auf Zahlung von Alimente und einer Dotation verklagt, aber nur zur Leistung der Alimente im Jatzresbetragc von 144 Dt. bis mit dem vollendeten 14. Lebens- jadre des Kindes verurlheilt wurde. Die Ausflucht der Zimmer mann, sie wisse von der Vcrutthcilung ihres Schwängcrers nichts, erscheint völlig unbegründet, da sie hierüber an kompetenter Stelle wiederholt Aufklärung erhalten batre, andererseits ließ aber das Verhalten der Angeklagten während der Hauptverhandlung Zweifel darüber aufkommen, ob ibr geistiger Zustand als ein völlig nor maler z« betrachten sein kann. Es sei in dieser Dczicbung na mentlich hcrvorgcboben, daß sic mit einer ebenso ausfälligen als hartnäckigen Weise bemüht war, Tbatsachen in Abrede zn stellen, wobei sie ibrcn Haß gegen die als Zeugin vorgeladcne Gattin vom Vater des Kindes, vor dessen Wohnung die Aussetzung des Kindes erfolgt war, in gröblichen Jnvektiven die Zügel schieße» ließ. Der Gerichtshof vertagte unter den obwaltenden Umständen behufs einer Exploration über de Sachverständigen : dm geistigen Zustand der Angeklagten durch den HerrnMediztnalratli Or. Lehmann die Verhandlung Will««!»» vom 8. Avril: Baromcier nach L'kar Vösoli. Malliirakk I» (MiltaiM 77S MNI.. IcN nclicin unva-äiibcrl. Tlirrinminnrogr. nach Neaum.: TcmPcralur « o W.. nicdrigslr Tcmv. I" W.. höchlic Tcmv. 7 « W. Norv-West-Wilw. NcdciN. EldhShe in Dresden, 8. April, Nachmittags: 14 Cent, über 0. Briefkasten. N. W. „Ein Freund von mir, dessen Braut ilpn untreu geworden, verfaßte nachstehendes Poem, von welchem ick tzebauvte. >aß cs einem Gedichte ebenso ähnlich setze, wie Schnürte Schillern oder Gothen, während er ganz stolz darauf ist. Bitte sage dem eingebildeten Vcrsifcx doch einmal die Wahrheit im Briefkasten, damit der arnre Kerl nicht gar noch unter die Dichter geht. Wie der Herbstwind Wölfl auf Wolke — Ucdcr'S Sternenbitd hin- segr — Jetzt auf meinen Geist sich öfters — Ihn umwölkcnd Trübsinn legt. - Ach verschwunden ist die Freude, — Die ich sonst gehegt am Laben — Hat mich schnöd' ja die betrogen, — Der ich einst mein Herz gegeben. - Was harr' ich noch auf dem Posten — Drani das Schicksal mich gestellt? — Möchte falmcnflüchtig werden (8 140 R. St. G.-B > — Macht' entsagen dieser Well. — Wo die Freundschast leere Fabel, — Wo die Lieb ist Heuchelei, — Wo der Freund mich schnöd' betrogen — Und die Liebste brach die Treu!!" — P Thor, was hier Du hast geschrieben - - Ist die reine Narrethci. — -soll ob eines eitlen Mädchens — Brechen wobl das Herz ent zwei? — Auf! die Sorgen abgeworscn, — Muthig in die Welt geschaut; — Der »nr hat daS Spiel verloren. -- Der aus sich nicht mehr vertraut. — Schau' um Dich, es giebt der Matchen — Meln. als eine tiebenswertb, — Glückt'ü nicht liier, so glückt's wo anders — Aus, die Schönste Dir begehit! — Wollte Jeder sich wohl tödtm — Dem die Liebste Treue brach, — Glanb's es würden all' die Männer, — Eh' verginge Jahr und Tag! Antonstraß e 9. ..Gevatter Dr. Schi-Schnn-Sckinörke f — Hör mich an umd mi-nia-mörkc — Gar seine tlmt's mich dr-da- dauern, — Daß Du mich läßt so li-Ia-Iauern — Früh morgens au
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