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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151022021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-22
- Monat1915-10
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Als» VlM wird dl« Leser« «n Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit, al» Msbrnü-Llstt Zs? ' «««? - In ein« Sesanitausgabe erhalten. so. Jahrgang. AK rvs. Freitag, LL. Ottober 1S15. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden Samnielnummcr sür sSmtl. Telephonanschlüssc: 25241 Bezug» - Gebühr oieHeliührllch in Dreeben bei zweimaliger Zutragung (an Sonn- und Montagen nur ein mal) 2,SS M., in den Vororten 2,80 M. Bei einmaliger Zustellung durch di- Post 2 M. (ohne Bkftellgeld). Anzeigen-Preise. Die einipaiiige Zetir (etwa S Silben) 20 Pf., BorzugspiStze und Anzeigel, in Siuminern nach Sonn- und Feiertagen laut Tarif.—Au-wSrtige Auftrilge nur gegen Vorausbezahlung. — Belegblatt 10 Pf. Hauptgeschäftsstelle» Marlenstrahe 38/40. Druck und Verlag van Liepsch L. Reichardt in Dresden. Nachdruck nur init deutlicher Quellenangabe (..Dresdner Nachr."» znWfig. — Unverlangie Slbriititllcke werden nicht auib,wahrt. Die inneren Schwierigkeiten in England. Das zlelbewußte Borgehen der Bulgaren. — Der Vormarsch der Armee Gallwitz. — Gewaltige serbische Verluste. Dle Bierverbandsdrohungen gegen Griechenland. — Der Lusttrleg im Westen. — Die englischen Verluste an den Dardanellen. Der amtliche deutsche Kriegsbericht ist heute bis zum Beginn des Druckes unseres Vorabend- Blattes (nachmittags 4 Uhr) den Dresdner Zeitungen nicht zugegangen. Der amtliche bulgarische Kriegsbericht. Sofia» 20. Oktober. Der amtliche Bericht über die gestrigen Operationen lantct: Unsere im Tiinok-Talc Schritt für Schritt vordringendcn Truppen stehen schon vor Ncgotin. ivo sic die Serben zurückschlugcn. Diese flohen, von einer Panik ergriffen, und liehen einen Offi zier und 50 Mann als Gefangene, sowie einen Offizier und ISO Mann tot im Timok-Tale zurück. Unsere Trup pen erreichten die Linie Tscherni Vrh Metren (500)—Pe- truschitza — Grasischkatseouka (907) — Oreovanlava (893) — Tachoinitza (795) — Torf Vibcrci ü oder 0 Kilometer östlich von Knjaccvac — Jasscn l800) und Cabar (875). Bei Pirot nahmen unsere Truppen nach einem erbitterten Kampfe sehr wichtige strategische Punkte ein. Auf der Widlic Planlna Brangfa setzten sich unsere Truppen fest. Sic säuberten das Tal der bulgarischen Morava in einer Ausdehnung von 21 Kilometer nach Norden und Nordosten hin. Die Beute von Dranfa ist noch nicht ge zählt. Man weih nur, bah sie u. a. 2 Millionen Patronen des Systems Bcrdan einbcgreift, ferner Tabak für eine Million Franken. Auf dem Bahnhöfe von Bofanowttz fand man ungefähr 1 Million Kilogramm Heu. Unsere über Egri-Palanka vordringcnben Truppen griffen eine starke Stellung an und schlugen die Serben zurück, die sic in Eile auf Knmanovo verfolgen. Im Tale der Bregal- nrtza schreitet unsere Offensive mit blitzartiger Schnellig keit vorwärts. Das ganze Tal ist ebenso wie die Ebene von Cotsche Polje in unseren Händen, auch schon die Städte Kotschana, Nadowischte, Tipkilissc und Nikratowo. Unsere Kavallerie, welche die auf dem Rückzüge befindlichen Serben verfolgte, erreichte sie bei Kisscli und zerstreute sie vollständig. Ungefähr 2000 Serben wurden zu Gefangenen gemacht. Andere konnten nur dank der Dunkelheit der Nacht entweichen. Die Be völkerung in dem von dem serbischen Joche befreiten Ge biete nimmt unsere Truppen mit unbeschreiblicher Begei sterung auf. Ueberall bedeckt man unsere als Befreier wicberkehrenden Soldaten mit Blumen. Sie sind Gegen stand begeisterter Kundgebungen. (W. T. B.) . Die inneren Schwierigkeiten in England. „Nieuwe Rotterö. Cour." meldet aus London: Die Erkrankung ASguiths habe eine Pause in die Krisis gebracht, die durch Carsons Rücktritt bekannt wurde. Man glaubt, dah zunächst keine weiteren Demis sionen stattfinöcn werden. (W. T. B.) (Nenter-Mcldung.) lieber ASguiths Befinden wurde ein Bulletin ausgcgebcn, wonach eine Besserung eingetreten sei, der Kranke aber das Zimmer nicht ver lassen dürfe. (W. T. B.) Irk. Schweizerische Blätter berichten, ASguiths Be müh u n g e n , die Einigkeit im Kabinett wiedcrherzustellen. erscheint nach zensierten Londoner Telegrammen wenig aussichtSvoll. Der König sei infolgedessen nach Lon don zurückgckehrt. Der parlamentarische Korrespondent der „Times" schreibt: Der Rücktritt Carsons und die Rückberusung Hamiltons sind nicht unerwartet gekommen, aber die An kündigung beider Ereignisse an demselben Morgen hat stärkeren Eindruck auf die Parlamentsmit glieder gemacht, als irgend etwas seit Bildung der Koalition. ASguiths Erkrankung hat weitere wichtige Aenderungen verhindert, und die Debatte im Unterhause hat die grobe Besorgnis, die in allen Teilen des Hauses herrscht, nicht zum Ausdruck gebracht. Aber die Forderung einer offenen Regierungserklärung und unbehinderter Debatte werde wtederkehren. Nach einer Meldung der „TimeS" hat sich der englische Ministerrat am Mittwoch nachmittag zweimal in Downing- street versammelt, um die Berichte mehrerer Mitglieder der Kricgskommission deS Kabinetts entgegenznnehmc». Der französische Kricgsminister Millerand mit seinem Sekretär und der französische Botschafter Cambon »ahmen an der Sitzung teil. (W.T. B.) Die Ministersttirzer in England an der Arbeit. d. Dem „Nienwe Rotterdamsche Courant" wird aus London berichtet: Die Abwesenheit deS Premierministers Asquith infolge Erkrankung unterbrach dle weitere Ent wicklung der Krise, welche durch die jüngsten Ereignisse am Balkan im englische» Kabinett znm Ausbrnch gekommen war. und welche besonder? durch den Rücktritt Sir Edivard Carsons in die breite Oefsentlichkeit kam. Man erwartet, dah weitere Minister znrücktreten werden. In zwischen versuchten „TimeS" und „Morning Post", um den Zusammenbruch des GcsamtkabinettS zu beschleunigen, den Rücktritt CarsonS zu einem Ereignis von höchster Be deutung zu erheben. Sie sprechen ihren Wunsch, das ganze Koalitivnskabinctt stürzen z» sehen, ans, und besonders die „Morning Post" äuhcrt sich mit vernichtender Schärfe. Beide Zeitungen loben Carson wegen seiner Un eigennützigkeit und Charakterstärke »nd betrachten ihn als künftigen Führer der neuen Opposition und der kommen den neuen Regierung. Zweifellos ist die Stellung Carsons nach seinem Rücktritt sehr stark. Deshalb beschwören ihn „Daily Skews" und „Tenly Chronicle". unter den gegen wärtigen Umstünden Stillschweigen zn bewahren. Da gegen schreiben die „TimeS": Das Land erwartet mit Un geduld Carsons Erklärung, welche nicht mehr lange auS- blcibcn dürfe. „Morning Post" sagt: Am dringendsten ist, dah diejenigen, welche denken wie Carson, sich »m ihn scharen und die Bildung eines neuen Kabinetts vor- berciten, welches so stark sein müsse, dah es die schwere Berantwortung, welche die jetzigen Minister abzuwälzen suchen, übernehmen könne. Das Blatt verlangt eine voll ständige Neubildung des Kabinetts. Die jetzige Regie rung sei mit ihren einundzwanzig Mitgliedern viel zu schwerfällig, und die ganze GcschästSgebarung habe sich als durchaus unzweckmähig erwiesen. Die besten Männer des Landes müssen sich die Hände reichen, um diesen Zuständen ein Ende zu machen. Eine nationale Regierung müsse ins Leben gerufen werden, die nicht nach den politischen Parteigesichtspiinkte», sondern nur nach dem persönlichen Werte der einzelnen Männer zusammen gesetzt wird. Hier liege ein Arbeitsfeld sür den K ö n i g. Er müsse wissen, welche Männer die Fähigkeiten besitzen, um den Krieg mit Kraft und Mut sortzusctzen. Lloyd George und Carson sind beide Patrioten, pnd haben das nämliche, alles beherrschende Ziel klar,vor Augen. Sie könnten zusammcnarbeiten ohne Rücksicht aus ihre Vergangenheit. Diesen Männern müsse sich Kitchener zugescllen: so könne man ein kleines, aber kraft volles Kabinett bilden, um Deutschland zu bekämpfen. Die Fortsetzung der bisherigen schwächlichen Partet- politik sei unmöglich. Ueber die Gründe für Carsons Rücktritt stellen die Blätter die verschiedensten Vermutun gen an. Man meint, wenn er wegen der Valkanvcrhält- nlsse aus dem Amte scheide, so frage man: Was wollte er denn? „Morning Post" und „Times" meinen, dah es Carson vor der Schwäche und Unentschlossenheit der Regie rung ekelte, und dah er sich weigerte, die Berantwortung für die Beschlüsse, vielmehr für die Untätigkeit eines der art unfähigen einundzwanzigkvpfigcn Kollegiums länger zu tragen. d. Das cinsluhrcichste englische Provinzblatt, der „Manchester Guardian ", schreibt: Es ist jetzt an der Zeit, wo dem Volke offen mitgetcilt wird, wie unsere Stellung ist, damit es sich klar darüber werden kann, welche Opfer noch zu bringen sind. ES besteht unzweifelhaft Grund für die Annahme, bah viele nnangc nehme Wahrheiten verheimlicht wurden. Was aber noch ernster ist, ist, dah nicht einmal der Versuch gemacht wird, dem Volke die Anschauungen der Regierung über die all gemeinen Aussichten des Krieges mitzutcilen. Inzwischen greift die Krise innerhalb der englischen Regicrungskrcise immer weiter um sich und scheint die weitesttragenden Folgen nach sich ziehen zu wollen. Die Uneinigkeit im Kabinett ist jetzt so tief und hoffnungslos, daß der Austritt der meisten liberalen Minister aus der Regierung unum gänglich erscheint. Grcy und Asguith stellten dem König bereits ihre Portefeuilles zur Ver fügung, beide aus Gesundheitsrücksichten, doch hat der König noch keine Entscheidung getroffen. Vor läufig enthält sich Asguith infolge eines Magenkntarrhs aller politischen Tätigkeit, und cS bestehen grohe Zweifel, ob er sic je wieder aufnehmen wird. Aus dem englischen Unterhaus«:. Lord Cecil sagte auf eine Frage, die Aktenstücke über die Balkanfragcn würden sobald wie möglich ver öffentlicht werden. Cecil verneinte, daß Lord Ncading er mächtigt worben sei, mit den Bereinigten Staaten die Fragen der Berufung von britischen Prisengcrichtcn und der Freiheit der Meere zu erörtern. Lloyd George sagte auf eine Anfrage. Haldane habe die Front als Gast des Fclömarschalls French besucht und keinen Sonderauftrag gehabt. In Vertretung ASguiths sagte Lloyd George, daß er keinen Tag für die Dardanellcn-Dcbattc festsetzeu könne. Dennant sagte, er wolle versuchen, möglichst genaue Zahlen über die Dardanellen-Verluste festznstcllen. Oulhwaite (Lib.) fragte, ob Asguith erklären könne, ob die russische Regierung den Dardanellen-Operationen, die auf ihr Er suchen unternommen wurden, um den Kaukasus zu ent lasten. noch dieselbe Bedeutung beinresse, obwohl die briti schen Verluste 90899 Mann bis zum 10. Oktober betragen hätten. Lord Cecil lehnte eine Erklärung ab. Lloyd George lehnte eine Erklärung darüber ab, ob der Befehlshaber deS Expeditionskorps in Serbien ein Engländer oder ein Franzose sein werde. Bryec fragte anläßlich der Luft angriffe nach Maßnahmen an der Themse. Der Unter staatssekretär antwortete, die bestehenden Vorschriften würden nach neuen Erfahrungen stets verbessert werden. Auf BryceS Frage nach der Bereitschaft der Wachtflugzcuge am Tage des letzten Zeppelin - Angriffes lehnte Tennnni die Beantwortung ab, da die Admiralität zuständig sei. Die Wachtflugzeugc seien zur kritischen Zeit nicht vom Dienst entlassen worden »nd seien auch znm Tci-l a»f- tcstiegen. tW. T. B.) Das zielbewtchle Vorgehen der Bulgare». (Bon dem Privatberichtcrstattcr des W. T. B.) Die griechischen Behörden haben den bulgarischen Reservisten aus eigenem Antriebe freie Ei sen il ah «fahrt bewilligt, was hier einen vortrefflichen Ein druck hcrvorrief. Bezeichnend sür das zielbewusste Vor gehen der Vulgaren ist, dah sie in dem am Sonnabend er oberten Orte Pctschcwo tags darauf eine bulgarische Schule cröfsnetcn. Die Serben hatten bekanntlich alle bulgarischen Schulen und Kirchen in Mazedonien gesperrt. In Egri-Palanka wurde bereits eine bulgarische Vermal tiing eingesetzt. (W. T. B.) Der Angriff auf Pirot. i>. Der Sofioter Berichterstatter des Blattes „A Viitag" meldet: Tic bulgarische Artillerie leistet in der Bezwingung feindlicher Stellungen Hervorragendes. Die Geschosse der bulgarischen schweren Artillerie fallen bereits in die Straßen Pirols, dessen Vorwerke Kruvce nnd Prisjan nach zwei tägigem Widerstand sielen. Bei Krupee erlitten die Serben schwere Verluste. Tic Bulgaren erbeuteten bc deutende Mengen Kriegsmaterial. Die Serben wider stehen erbittert und bringen grohe Blutvpscr. Am blutigsten ist der Kampf bei Watandv w v. Tic bul garische schwere Artillerie ist hier besonders tätig, einzelne Vorposten gelangten bis Wardar «nd beschädigten die Brücke zwischen Mirovce und Vvdanci. Bei Ncgotin ist die Lage bereits zum Sturm gereift. Kotschana wurde von mazedonischen Truppen genommen, die jetzt gegen Zlatowo marschieren. Am anderen Ufer der Brcgcl nica nahmen sic bereits Zrnevcc und dringen gegen Bin Sovo vor. Längs der Kriva marschieren die Bulgaren nach der Einnahme von Kratowo gegen Kumanowo weiter. „Az Cst" meldet aus Bukarest: Der Sofioter Korrespon dent der „Minerva" berichtet: Tie Operationen der bulgari scheu Armee entwickeln sich glänzend. An maßgebender Stelle besteht die Meinung, daß das serbische Heer vor der Vernichtung steht. Die Einnahme von Brause und Kvt- schana sind die schönsten Beweise sür die Ilcbcrlcgenhcit Bulgariens. Nach den Meldungen von den Kriegsschau Plätzen kämpfen die bulgarischen Soldaten mit bewundc rungsivertcm Heldenmut: sie besiegen mit unwiderstehlicher Kraft alle natürlichen und kiinstlicheir Hindernisse. Die Kümpfe brachten von ihnen schon jetzt vielerlei Einzelheiten, welche zu den schönsten Wasseiitatcn gezählt werden könne». Tie von Avala verdrängte» Serben fluchten gruppen weise nach Süden und Südosten, immer von den Verbü» dcten verfolgt. Diese nahmen das nordöstlich von Vara- scvo und westlich Ripanj liegende Lnutastrana und ebenso Zatlopaca westlich von Grvcka. In der M ncva wurden die Serben an vielen Orten im Handgemenge ans den Schützengräben vertrieben. Die außerordentlichen Schmierigkeiten des Vormarsches in Serbien. Ein Bericht im „B. T." schildert die a n h c r v r d c >i i l: ch c n Schwierigkeiten des Vv r m a rsche s in Serbien. Der Regen verwandelt die Wege i» Sümpfe, aber starker als alle Schwierigkeiten sei der Wille der Soldaten, die sich geradezu hervorragend geschlagen hätte». (W. T. B.) kk. Ueber die Erstürmung Belgrads berichtet die „Köln. Ztg.": Stach einem Ausspruch des Fcldmarschalls v. Mackensen müssen die Kämpfe um das Eindringen und um die Stadt Belgrad, so erbittert sie waren und so heldenhaft sic zu Ende geführt wurden, hinter denen des FluhübcrgangcS doch noch znrücktretcn. Die llcbei- guerung eines so breiten Stromes angesichts des Feindes, ohne Brucken, lediglich auf Pontons, stelle eine in der Kriegsgeschichte der Welt bisher noch nie Sa ge w e s e n c Grohtat dar. "Ter Sturm auf die serbischen Stellungen setzte mit beispielloser Erbitterung ein. Kein Serbe mich, sic mußten Mann für Mann mit dem Bajonett niedcrgcmacht werden. Im Nordteil kam cs auch zu schweren Strahcnkämpfcn, au denen alles Militär, die männliche Be vülkerung, KomiiatschiS, sogar Frauen sich beteiligten. Der Kampf währte die ganze Nacht. Gewaltige serbische Verluste. b. Von der russischen Grenze wird gemeldet, daß nach einem Bericht des „Ruhkoje Slowo" aus Nisch die Ser ben bei der Verteidigung von Belgrad gewaltige Verluste erlitten habe». Bisher sind in Nisch über lOOOO Mann Verluste amtlich gemeldet. Die Polizeibehörden in sämtlichen Städten und Dörfern Serbiens baben vcr boten, Trauerfahnen ans den Häusern aiizubriugcn, wie das in Serbien Sitte ist, wenn jemand gestorben ist. Das serbische Kriegsmttnsterium hat sämtliche männliche Per soncn im Alter von 15 bis 05 Jahren unter die Waffen gerufen. Der Berichterstatter des „Ruhkoje Slowo" meint, daß dieser Krieg in Serbien wohl zu einer fast völligen Ausrottung des serbischen Volkes führen werde, wenn nicht umgehend starke Hilfe ans dem Kriegsschauplatz er scheine. Belgrad nach dem Fall. Das crvbcrte Belgrad macht den Eindruck einer tvten, völlig verlassenen Stadt. Was von der entflohenen Bevölkerung, die sonst über IlOOOo Menschen betrug, zurückgeblieben ist, hält sich ans Furcht noch in den Keller» versteckt. ES sollen gegenwärtig etwa 20 000 Menschen zurückgeblieben sein. Der Direktor der serbischen Nationalbant Popovie, der setzt alS Bürger meister zurückgeblieben ist. bat eine Nvtstaiidsvrganisation eingeleitet. DaS alte Belgrad ist fast ganz durch das Feuer et«aef»»encr Monitorgranaten-n i e d r r g e b r a » n t. Die BefestigungSmcrke de? Kalimegda» haben sich zu »irren Trümmerhansen verwandelt nnd im Königliche» Konak herrscht ein wüstes Durcheinander. Die Läden der Stadt sind gesperrt, die Wasserleitung ist anher Be trieb. („Nat.-Ztg") Weitere Trnppcnlandnngcn in Saloniki. Wie der „Tcmps" aus Athen meldet, landen fron zönsche und englische Truppen unausgesetzt in Saloniki Die Franzosen bilde» weitaus die Mehrzahl. Da die
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