Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940705018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894070501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894070501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-05
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
BezugS-PreiS ß, der tzauptexpeditton oder den kn Stadt, »«irl and Leu Vororten errichtete» Au«. lAkstellen abgeholt: viertel,ährlich^LLO, kr, »weimaliaer täglicher Zast»llang ki« tzaa« » 5.50. Durch die Post bezogen für Heaischlavd und Oesterreich: viertel,äbriich X s.—. Direct» täglich« Sreuzbandiendung tu« Aatlaad: monatlich ^ 7.50. DKMorgen-Ausgabe erscheint täglich '/,7Uhr. dt« «be»d-Äu«gobe Wochentag« b Uhr. Redartion und Lrpeditioa: z,-«nne«gaffr 8. Dieiknnditioa istDochenlag« ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi« Abead« 7 Uhr. Filialen: Ott, Me»»'« Tartim. «Alfred Hahn), UniversitSttstrahe 1, Laut» Lösche. tathariaenstr. 14, pan. und SSnig-platz 7. Morgen-Ausgabe. Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Nnzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Rrdaciionsstrich <4ga» spalten) bO^j, vor den Familienuachrichlea (k gespalten) 40-^. Gröber» Schrillen laut unserem Preis« verzeichniß. Tabellarischer und Zifferajatz nach höherem Tarif. Srtra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbeförderuag » 60.—, mit Poskdeförderung ^l> 70.—. Ännahmeschluß für Anzeigen: Abend-Au-gabe: Vormittag» 10 Uhr. Marge n-Ausgab«: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn, und Festtag» früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je ein« halbe Stunde früher. Nnzetge« sind stet» an dt« Sr-edttia« zu richte». Druck and Verlag von E. Polz in Leipzig ^- 338. Donnerstag den 5. Juli 1894. 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Erledigt hat sich unser» Bekanntmachung vom 16. d. Mt»., den Müller und Handarbeiter Carl Atzolf Baumgartrn betreffend. Leipzig, dea 29. Juni 1894. Der Rath der Ltadt Leipzig. Arme»-Ä>ut, Abth. IV». X. L. IV». 828(94. Heutschel. Hr. Obstverpachtung. Die »ie»iähri«e Obstuutzung (Arpfel, Birnen u. Pflaumen) «Nt den fiskalischen Straffen de» Bauverwaltereibezirks Leipzig soll Sonnabrnv, Vcn 14. Juli 1804, von Bormittags 10 Uhr an im Saal« »e« hiesigen Lchuhmachcr-JnnungühausrS (Lchlotzgafle Nr. 10) meistbietend gegen sofortige Baarzahlung und unter den im Termine bekannt zu machende» Bedingungen verpachtet werde». Die in Frage kommenden Straffenablheilunqen bez. Unter, abtheilungen, ingleicheu die Anzahl der darauf anstehenden Bäume find vor dem Termine aus in den Händen der Herren Amlsstrahew Meister und der Straffenwärter de» Bezirk» befindlichen Verzeichn uissen zu ersehen. Leipzig, am 28. Juni 1894. Königliche Straffen- «np königliche Bau- Waffer-Vauinspeclion. vrrwalterri. Lekanntmachung. Die Ausführung der vrv- und Maurer-, Jsolir- und Atphalt-, Granit-, Sandstein-, Ciscnconstructions-, Zimmer-, Klempner-, Glaser-, Tischler-, Schlaffer-. Btttzalttcilungo-, sowie Maler- und Lackirer-Arbeiten zum Neubau eines Pasl- und GafthofSgedäutzeS soll mit Borbehalt der Auswahl unter den Bewerbern vergeben werden. Die Anschläge und Bedingungen sind gegen eine Topialzebühr von je 1 50 ^ in unserer RaihSexpediiion zu entnehmen. Angebot« mit der vorgeschricbenen Ausjchrift versehen, find bis spStesieo» den 0. Juli d. I., Rachmtttag» L Uhr, verschloffen hier einzureichen. Frohbura, am 2. Juli 18S4. Her Gtadtrath. Rosen selb, Bürgermeister. Nein, Herr Pontifer! l in ihr gegebenen GlaubenSbegrisieS können uns nicht die Ge-l ist man doch jetzt in hohem Maße befriedigt, diese Zu- wißheit bringen, daß bei den Römischen die Person de» Herrn, in dem allein da» Heil ist. die ihr gebührende Würdigung und den Einfluß, den sie auf alle Gebiete beansprucht, neuerdings mehr als früher gefunden hätte, und daß das alte Dictum, in Rom sei der Herr Christus der letzte Mann, nickt mehr zutreffend wäre. Und wenn man noch dazu den Finger auf die patriotische Stellung legt, welche die Ultramontanen zu dem unS theuren deutschen Vaterland einuehmen, oder wenn man die ganze wissenschaftliche Arbeit und Frei heit drüben bedenkt, die überall im Banne deS Unfeblbar- keitSdogmas liegt, so wüßte ich wahrlich nicht, was unS bestimmen könnte, der Einladung zum Katbolischwerden auch nur ein halbes Ohr zu schenken. Wir sind überzeugt, daß der Protestantismus eine böhere Form in der Entwickelung deS ChristcnthumS ist, als der KatholiciSmuS; die höhere verficht bestätigt zu sehen. In der erneuten Verband lnng gegen Herrn Harden hat daS Gericht dem Erkennlniß deS Reichsgerichts gemäß den Schutz des tz. t93 (Wahrung berechtigter Interessen) versagt, es ist aber dessenungeachtet zur Herabsetzung der erstrichlerlich erkannten Geldstrafe vcn 800 auf dir Hälfte gelangt, weil cs niedrere Stellen der unter Anklage gestellten Artikel, die das erste Gericht für strafbar erklärt halte, nach der Veraulwortung deS Ange- schuldigten nicht als beleidigend anzuseben vermochte. Tie Zulassung und Berücksichtigung einer eingehenden Vertbei- digung wird als angenehm ccntrastirend mit einem dritten forensischen Borgang, der sich zwischen der ersten und zweiten Verhandlung des PrccesscS Harten abgespielt bat, empsunde». Sie bat insbesondere zu der Freigabe der Kenn zeichnung der Erlasse gegen den »ach Wien reifenden Fürste» Form giebt man nicht auf, um dafür die Eullurstufe einer I Bismarck als „llri a Sd riefe" geführt, eine zutreffende Bczeich- zurückliegenden Periode einzutauschen. Oder wüßte daS I nung, die dem Volksmund geläufig geworden ist. Daß dem Don Zeit zu Zeit geht durch die Tagespresse die Nachricht, der Papst arbeite wieder an einem Rundschreiben, er studire 6» die k..N,n werden Allein ick, oinnde Ge, t gebracht hat. Der Gustav - Atolsvere.n »der evan» Papstthum nichts davon, wie fest und zähe die Evangelischen an ihrem Glauoen hangen? Wie viel haben protestantische Völker für diesen geopfert, erduldet! Wie viel, wie angestrengt, W»c ties und allseitig ist für ihn gearbeitet worden! Wie ganz anders, wie viel glücklicher haben sich die Staaten entwickelt, in denen evangelischer Geist der bestimmende Factor war! Wie viel rascher und mächtiger ist in den letzten lOO Jahren auf der Erde der Protestantismus gewachsen als der KatholiciSmuS, trotz aller Jntriaucii, kleinlichen Mittel, diplomatischer List, demagogischer Mühe, gemeiner Anstrengungen und auch statistischer Künste, welche die Ultramontancn auSüben! Welche Unkenntniß von der Entfaltung protestantischer Kraft, von evangelischer UeberzeuzungStreue, von dem Geist evangelischer Völker, von ihrer Abneigung gegen römische- Wesen und gegen die mechanische Frömmigkeit der Jesuiten muß von der Curie Besitz ergriffen baden, wenn sie meint, die Protestanten mahnen zu können: Werdet doch wieder katholisch! Nein, Herr Pontifex! Und diese Einladung kommt in einer Zeit, in der der Protestantismus lebhafter als je sich auf seine Hobe Eigenart besinnt. Uebcrall sucht man die Ccnscquenzen der Refor matiou weiter zu ziehen und die reformatorischcn Gedankt» fester auSzubauen. Fast alle evangelischen Kirchen baden jetzt eine Gcmcindcvcrsaffung. Die Kirchenvorstände und Synoden werden keine Lust haben, das allgemeine Pricsterthum der evangelischen Christen dem Oberpricstcr in Rom zu opfern. In der Liturgie will man das evangelische Princip und nicht römische Andachtsformen berücksichtigen. Auch aus dem Gebiete der Architektur strebt man nach einem evangelischen Kirchenbau- stil. In der theologischen Wissenschaft ist man darüber, den ursprünglichen Gehalt des CbristeulbumS immer mehr auS Grafen Caprivi der lieblich singende Canarienvogel nicht Niekr als Attribut bcigegcden werden darf, kann bei dem un absehbaren Rcichtbum der Thierwelt nicht als eine Be einträchtigung des ncthwcndigen Maßes von Preßfreiheit an gesehen werden. Berlin, 4. Juli. Dem Vernehmen nach bat der BundeSrath den ibm vor einiger Zeit vorgclcgten Entwurf von Ausnahmebestimmungen sür die Sonntagsruhe der Montanindustrie in erster Lesung erledigt. I» nächster Zeit dürsten ihm die Bestimmungen für die übrigen Gruppen oer Gewerbestatistik zugehen. Wenn die Ausarbeitung der letzteren vor und nach den stattgchadtcn Coufcrenzen eine ver- häirnißmäbig längere Zeit in Anfpruch genommen hat, so ist die Ursache davon in dem Umstantc zu sinken, daß das statistische und sonstige Material, weiches Len Arbeiten zu Grunde ge legt werden mußte, ben heutigen Verhältnissen nicht mehr entspricht. Namentlich gilt tieS vcn der Berufsstatistik des JahreS 1882. Es hat sich »»zwischen eine ganze Reihe neuer Berussartcn gehütet, deren Berücksichtigung, eben weil Uder sie statistische Ausnahmen noch nicht vorhanden sind, erschwert wurde. Auch die im Jabre 1885 veransialiete Enquete - über die Sonntagsarbeit bot infolge dieser eingclreicne» Aenderunaen aus gewerblichem Gebiete kein ausreichendes Material. Nunmehr aber sind die Arbeiten an Len aus Grund des tz. l05ä der Gewerbeordnung vom BundeSralhe zu gewährenden AuSnahmebcstiiiimuiige» für die Sonntagsruhe soweit gefördert, daß die auf die einzcineii Gcwerbrzweige bezüglichen Entwürfe Zug um Zug au Leu BuntcSralh gehen werden. Die Montanindustrie ist die 111. der in der BcrusSftatislik von 1882 aufgejührlen und die erste der bei den AuSiiahmebcssimmunaeli detheiliglcn Eö folgt ihr als IV. Gruppe die der ! Gewcrdegruppe». äv coelo m die Gegenwart fallen werden. Allein, ich glaube, I ^u,cao-«ooc,vercin, ocr und Erden. Hier werden i» den Bestimmungen die Okenaieed. ik nitt,. s.ckr o.oü Wir kennen vie I gklffchk Bund arbeiten unter begeisterter Zustiin^ - - .... ! von sausenden und Abertaufenden tuchligcr Männer > für dir Befestigung deS evangelischen Geiste» gegen römischen Ansturm. Und auch in der äußeren Mission empfindet man cS, welch ein tiefer Gegensatz zwischen römischer und evangelischer Methode in der Bekehrung der ! Heide» klafft. Wenn irgend wann, so ist jetzt die Auf- ! sorderung des Papste- zur Rückkehr in die vaticanische Heerde zur Unzeit gekommen; wenn irgend wann, so wird sie jetzt bei den Prolestaiilen aus ein lächelndes Schweigen stoßen oder auch da und dort die entschiedene Abwehr finden: Nein, ^err Pontifex! Wahrlich, viel eher könnten die Evangelischen um der die Neugierde ist nicht sehr groß. Wir kennen die Worte im Voraus, dir Rom spricht. Es ist immer dasselbe, was von dort her verkündigt wird: Nur daS Papstthuin kann die kranke Menschheit curiren; unterwerft euch dem römischen Pontifex, und das goldene Zeitalter, das Reich Gottes ist da. Freilich, wer solche Behauptungen ausslellt, muß annebmen, daß die Völker nur geringe Kenntniß von der Geschichte besitzen, oder daß sie im Lärm der Gegenwart die Stimme der Vergangenheit überhören. Der Papst war schon einmal unumschränkter Herrscher über ein Stück Land, den Kirchenstaat. Da Hatto der römische Bischof Gelegenheit, ideale Zustände zu schaffen. Aber nirgends War eine «--«fff-s-.-k war ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein Staat nicht regiert werden soll. Als der Kirchenstaat 18l5 wieder her- geflellt wurde, wurden Straßenbeleuchtung und Kubpockcn- impfung al- revolutionaire Neuerungen sofort beseitigt und die Absperrung der Juden im Ghetto wieder anaeordnel. Wenn heute vielleicht der stärkste Theil der Italiener von den Segnungen deS PapstthumS nichts wissen will, so ruht Lieft Abneigung sicher mit auf der genauen Kenntniß vcffi den Zuständen im ehemaligen Kirchen staat. Aber können die anderen Völker, in denen der RomaniSmuS die Gewissen und die Verhältnisse beherrscht, Pflicht sei, unter den Katholischen zu missioniren, um diese zu der reiferen und tieferen evangelischen Auffassung des ChrislenlhumS heranzuzichcn. Und die Zeit wird kommen, wo nach der cchausflricii Ueberanspannung deS katholischen Volkes in Deutschland durch die ultrainontane Agitation der Rückschlag eintrclen und darüber Auge und Obr für das Werk der Reformation sich öffnen wird. Wir warten diese Stunde ab; wir suchen sie nicht durch unsere Agitation gegen den KatholiciSmuS zu beschleunigen» weil wir glauben, daß auch drüben Bahnen zur Seligkeit empor- fübren, und weil wir der Ucberzeuguuz sind, daß »och große, uns von der Cul.urmission des PapstthumS "überzeugen? I "l'b'ös U''scldm.än°.ge Massenderäuß-ren Auiori.ä.be- E.wa Svanien? E.wa Frankreich? Etwa Belg-!-.,?! Belgien Etwa die südamcrikanischen Republiken? Marschiren diese Staaten an der Spitze der Arbeit für die sociale Frage? Zeichnen die päpstlich beeinflußten Völker sich au» durch ihre relziöse Kraft, durch ihren sittlichen Ernst? Nirgend- gieblS mehr Atheismus und religiöse Gleichgiltigkeit unter den Ge bildeten, nirgend» mehr Aberglaube in den unmündig ge haltenen Massen, nirgend- faulere Zustände als da, wo man unbedingt dem jesuitischen RomaniSiiiliS zugethan ist. Aber trotzdem wagt man, die Protestanten auszusordern, zur Einheit der römifchen Kirche zurückzukebrcn. Leo XUI. bat diese Einladung in einem wie üblich lange vor seinem Erscheinen angesaglen Erlaß neuerdings an unS ergeben lassen. Auch dieser Zuruf ist nichts Neues. Noch ist uns in Erinne rung, wie vornehm Kaiser Wilhelm l. die kühne Meinung PiuS deS IX., der alle getauften Christen für den Papst in Anspruch nahm, mit glauben-inniger, evangelischer Kraft abwieS. Noch haben wir nicht vergesse», daß so manche protestantische Kirchenrcgierung upd viele cvaiizelischen Vereine eine kräftige Antwort gaben, al» die Evangelischen bei der Einladung zum vaticanifchea Ccncil ermähnt wurden, wieder katholisch z» werken Aufnahme seiner Einladung den letzten Decennien im deutsch Thaten derart, daß sie in Priesterherrschaft erwecken die Erkennlniß wird dock einst tagen, daß die römische Art von dem reinen Evangelium, von Christo abgewicken ist, und dann wird sicherlich in Deutschland und, vielleicht auch in Italien, nach verheißung-reichen Anzeichen das Wort der Curie, im Gehorsam gegen da- Papsllhum zu verharren, weithin die Antwort finden: Nein, Herr Pontifex! Meyer. Deutsches Reich. SS. Berlin, 4. Juli. Schon wegen der abzünsligen Bc urtbrüiinge», welche neuesten» zahlreiche Vorgänge in der Rechtspflege getunten baden, muß die Genuglhuung deS PublicumS über daS im Pro keß Harden gefällte cndziltige Urtheil verzeichnet werden. Im Januar war der Herausgeber der „Zukunft" wegen Beleidigung deS Reichs kanzlcrs zu 600 Geldstrafe verurlheill worden, vorgestern stand dieselbe Sache abermals zur Verhandlung, da da« NeickSgericht der vcn der Staatsanwaltschaft ein gelegten Revision stattgezeben batte. In der Zwischenzeit u. A. die Ziegelei, Töpferei, Ccmeiitfabrile», Thon- und Porzellanfabrilcii, die Fabriken feuerfester Producte, sowie die Glashütten aller Arl Berücksichtigung sinke». Bei der V. Gruppe, der Metallverarbeitung, kommcn die Eisengießereien, die Emaillirwcrke, die Anlagen zur Ver zinnung von Weißblech u. s. w. in Betracht. D>e Gruppe V umfaßt die Maschinen in dustrie. Für sie haben sich AuS i,ahmen auf Grund des 8- lOöll nicht al» nöthig heraus gestellt, die im tz. l05v der Gewerbeordnung selbst scslgcfctzleii Ausnahmen werten hier völlig genügen. In der Gruppe Vll ist die chemische Industrie mit allen ihren Neben rweigcil enthalte». Bei der Gruppe VIll „Landwirth schaflliche Nebenprodukte u. s. w." komme» die Her fiellniig der fettigen Oele und Firnisse, die Kerzenfabrilen die Holztheergewuiiiung u.s. w. sür die AuSnahmebesiimmuiigen in Betracht. Bei der Gruppe IX, der Textilindustrie werden sich Ausnahmen auf Grund der ^05o und erzielen lasten, nur für die Bleichereien wird eine andere Regelung erforderlich sei». In der Gruppe X sind die Papier- und die Lederindustrie enthalten. Für beite sind Ausnahmebestimmungen auf Grund des tz. 105,1 au-gearbettel. Für die Gruppe XI, Holz- und Schnitzstoffe, haben sich solche nicht als nöthig erwiesen. Dagegen ist bei der Gruppe XII, RahrungS- und Gciiiiß- mittel, eine ganze Reihe von Berujsclassen und -ordnungen zu berücksichtige» gewesen, so die Zucker,»dustrie einschließlich der Raffinerien, die SpiriluSrafsincrien, die Brauereien, die Cichorieiidarreir u. s. w. Für die Saisonindustrien soll die Regelung der Ausnahmen besonders erfolgen. * Brrltn, 4. Juli. Gegen das Tragen der Dienst- uniform durch die Geriwisvollzicber, wenn diese in der Erledigung amilickier Geschäfte begriffen sind, macht sich neuerdings wieder eine von Berlin auegcheube Anregung bemerkbar. Man weist darauf hi», zu welchen Ilnzulräglich- keite» und Mißverständnissen eS namentlich für Inhaber- offener Geschäfte führe, wenn, an der Dienstkleidung Allen erkennbar, der Gerichlsvollzieher ein- und ausgche, vielleicht nur zum Zweck einer uiirerfänglicheu ZiistcUuiig oder Vorladung, walircnd böse Zungen bis zum Beweise des Gegentheils auch jeden Dicnslgang mit einer Zwangsvoll streckung oder der Aufnahme eines Wechselprotestes in Zu sammenhang brächte». Solche Klagen sind nicht neu, und bereits vor Jabren auch aus den Kreisen rheinischer Geschäftsinhaber, Wiribe rc. hervorgegangen. Aber auch die Gerichtsvollzieher sclhst haben i» Fachblättern und de, Vor gesetzten Bchörken angeregt, zur Vermcidung angeblich häufiger Beschwerden und unliebsamen Empfanges von der Vcrpsl,chtuiig reae gewesen und hat d-S Innerste seine- H.rzenS deuljchen Gerichte ausgelassen, und w.r waren „nt der ^ offenbart. Aber der rohe, ketzerische Ton, der in der sassung, daß jener plumpe Angriff aus den R.ch.erstand ultramontanen Literatur erkling, d.e verl gene Art, w,t I ^.rataibe.- des RegiernnzSorganS '^'cs-n. z.eml.ch rer-1 ö ,,'ö.b,ge,i Ruck'gchr der man den Protestantismus bekämpft, der Eiser, mit dem man Schmutz auf alle evangelischen Heldengestalten wirft, da« Feuer der Intoleranz, da« drüben La und dort aufglimmt, da« Alle» verrätb wenig davon, daß der Sinn de« demütdigen und sanftmütbigen MenschensohneS, der Geist dessen herrscht, der sich die Wahrheit nannte. Und auch die im Bereich de» VatieanilmuS immer zunehmende Verehrung d«r Maria, di« Mafsenwanderung zu dem Rock in Trier, die einzelt geblieben. Vorher war versichert und trotz eine« bockofsiciösen Dementis geglaubt worden, die Versetzung de- LantgerichtSdirectorS Schmidt von der Strafkammer an einen Civilfcnat hinge mit der Begiünkuiig eine- sreispreckenden Unheil» zusammen, welche» ein Gerichtshof unler dem Vorsitz dieses Richters gegen den, damals ver MajeslalSbelcidigunz beschuldigten Angeklagten von vorgestern gefällt balle. Hatte I man auch nicht befürchtet, daß diese Vorgänge auf den Anliegen der Gewerbelreibrncen mit der »ölhiqen auf die Dienststellung und Dienstaufsicht in Einklang zu bringen. V. Berlin. 4. Juli. (Telegramm ) Ter Kaiser bat, wie nachträglich bekannt wird, sich am 22. Juni sofort »ach seiner Ankunft in Kiel an Bord res am Tage vorher auf de» Strom verholten Panzers .Brandenburg", Ccm mandaul Capital» z. S. Bendemann, bezcben, uin an Orl und erfolgte Explosion cinzuzieben. — Die kaiserlichen Prinzen »nd die Prinzessin werden nach den bisher getroffenen Bestimmungen am Sonnabend, den 7. d. M-, kurz nach 9 Uhr Vormittags von der Wildparkstation aus die Reife nach Schloß Wilhclmshöhe bei Cassel antreten. L. Berlin, 4. Juli. (Privattelegramm.) Wie die „Nordd. Allg. Ztg." erfährt, wird ». Hodr-Pascha, zur Zeit Ferik (Generallieutenant) in der oSmanischcn Armee, seine Stellung in Konstautinopel verlassen. Der „Köln. Ztg" wird in einem Telegramm auS Konstarrt inopel der Vorgang folgendermaßen dargestellt: „Wie ich erfahre, hat Tewsik. Pascha, der türkische Botschafter in Berlin, im Aufträge der deutschen Regierung hier ihrem Wunsche Ausdruck gegeben, datz rin preußischer Oberst, zur Zeit Ferik, «Henerallieulenaiit in der osmanischen Armer» auS diesem Verhältnisse entlassen werde. Als Grund dasür wurde un gebührliches Verhallen gegenüber dem Vertreter Deutschlands angegeben. Von türkischer Sette wurde dem Wunsche Folge gcleifiei." Und der „Voss. Ztg." geht über dieselbe Angelegenheit auS Kviislaiitiiiopel die folgende telegraphische Meldung zu: „General Hobe, preußischer Ossicier in türkischen Diensten, wurde aus Ansuchen Kaiser Wilhelm'» von» Sultan ent lasse». Hobe hatte sich in Zuschriften au die Pforte »nd Len Kaiser über Len Botschafter Fürsten Radolin in dea gehässigsten Ausdruckea beschwert, weil dieser die ihm al« erstem Adsulaiilcii de» Sultans gebiilirende Rucksichl nicht beobachtet habe. «Ls wird indes, deha»vlei, Hobe babe einen solchen Posten gor nicht bekleidet. Troß der Filibiilcii deS Fürsten Radoli» iehiile der Kaiser di« Zurückziehung des an de» Sultan gerichtete» Erjuchcr.s ab." (v. Hode-Pasche sicht schon eine längere Reibe von Jahren in türlischcn Dienste», ist Ehrenadjiuant des Sultans und bat unsers Wissens noch nie z» Beschwerden sich veranlaßt zische» oder Anlaß gegeben. Plan wird also, bevor man ich ein llrthcil bildet, genauere Nachrichten abwarten müssen. D. Red,) ^ Berlin, 4. Juli. (Telegramm.) Natter Führung deS CtaatösocretairS Iw. von Boettichcr haben sich zahl reiche Mitglieder des Bnndcsraths zur Besichtigung der An lage des Norboslsee-CanalS nach Kiel begeben. -r- Berlin, 4. Juli. (Telegramm.) Der „NcichS- anzeiger" veröffentlicht die Ernennung des Erbprinzen Christian Kraft zu Hohrnlohr-Ochrtngrn zum Oberst- käm m crer. ö. Berlin, 4. Juli. (Privattelegramnl.) Der „Kreuz- zcituug" zufolge ist an eine uiimilielbare Abreise deS CulluS- ministcrs O>. Bosse, von der bereits einige Blätter meldeten, nicht zu denken. Auch erscheine ausgeschlossen, daß der CultuSniiiiistcr der ursprünglichen Absicht gemäß dem lliiiversitälö-Jiibiläum in Königsberg beiwohne» werde. — Geheimer Coinmissioiisrath Pindt er war, wie der „Hamb. Corr." nieidcl, gestern vom Reichskanzler Grafen Caprivi z»m Frühstück geladen worden. — Der bisherige erste GesaiidischaftSsecrciair bei der italienischen Gesandtschaft i» Belgien, Graf CalvidiBergolo, ist nach der „K. Z." zum BoischasiSrath bei der italienischen Botschaft in Berlin criianni worden. * Königsberg i. Pr.. 4. Juli. (Telegramm.) Gestern ist hier die Coiisercnz der preußischen Landcsdirectoren unter dein Vorsitze deS LandcSdircctorS der Provinz Branden burg, Wirklichen Geheime» NathS von Levetzow, eröffnet worden. Die Confcrcnz ist zahlreich besucht. Unter den BerathuiigSgegcnstäiilen von allgemeinem Jitteresse befindet sich die Frage, ob und welche Vorschläge der StaalSregiernng zwecks Aentcrnilg des Gesetzes vom 28. Juli >892, betreffend die Kleinbahnen, zu machen sein dürften. Die von dem Landeshauptmann von Sachsen, v. Wintzingerode, als Re ferenten aiisgestellten Abänderungsvorschläge gelangten nicht zur Besprechung, da i» der GeueraltiScussion Adänderungö- vorschläge sür verfrüht erklärt wurden. Die Berathungen werde» beute fortgesetzt. * Ans Ostpreuffcn. 3. Juli. Die preußische Regierung bat sich hclanntlich die dankcnSwerthe Aufgabe gestellt, die wirtbschastliche» Verhältnisse Ostpreußens zu untersuchen und Mittel zu erwägen, um die durch die neuere Gesetzgebung bceiitträchligtc Industrie i» Ostpreußen wieder zu beben. Zu dem Zwecke war Professor Tietze in Aachen beauftragt, Untersuchungen Vvrzuncbmcn, in wie weit sich durch sach gemäße Anlage» i» Ostpreußen die Wasserkräfte sür industrielle und ähnliche Verwendungen nutzbar machen lassen. Im Anschluß daran sind vcn den Ministerien auch Unler- suchuiigen darüber angestelll worden, wie die vorhandenen, bisher aber brach liegenden Naturkräfte sür die wirtbschafl- siche Hebuna des Landes nutzbar zu machen sein möchten. Uebcr da» Ergebniß deutet der „Hamb. Corr." jetzt an: Dabei Kai sich die Möglichkeit ergeben, sowohl bisher in Ost- prcußcii nicht oder nicht ausreichend vorhandene J»dusir!ezw> igc doribin zu verpflanzen, oder die Mittel zu einem intensiveren Be triebe der Laiidwiribschasi, insbesondere der landwirUischasittchen Aelengewerbe, durch eiek irische Kraft zu liefern. Es sei indessen kaum zu erwarten, „daß der Ullter»ehmung«geisi stark genug sich erweise, um allein die Bahn »ach beiden Richtungen zu brechen, wenn ibm nicht eine gewisse Deckung? ür das Risic«, das mit neuen Unternehmungen dieser Art. z. B. mit der Vervslaiizmig eine» Ciamines gelernter Jndustrie-Arbeiter in jene Provinz, welche dann im geetgnelcn Momente von einem sich einstndenden Conciirreitten engagirt werde», in Aussicht gestellt wird. Darüber, wie dies ge schehen und was insbesondere von Staat- wegen dazu beigetragen werden könnte, schweben die Erörterungen noch." I). Tanz»«. 4. Juli. (Privattelegramm.) Bekannt lich wurde vor etwa Monatsfrist in Tborn ein tvrr- skcnndankr, Namens Szuolz, unter dem Verdachte deS LandeSverrathS »nd der MajestätSbelcidignng in Haft genommen. Der Fall, der damals i» der Presse pein liches Aussehen erregte, hat jetzt, wie die „Danzigcr Zeitung" meldet, durch die Haftentlassung Szuolz' seine Er ledigung gesunden. Die Untersuchung ergab, daß e« sich um bloße Kindereien hantelte. * Ovvcln. 3 Juli. Nachdem die Cholera in dem rnssischen Ärenzkreiie Bendzin erloschen, wird für den Regierungsbezirk Ovpeln die Beschäftigung russischer landwirihschafllicher Arbeiter wieder gestaiiet. * Karlsruhe, 3. Juli. In Bregenz fand laut „Bad. Corr." eine Conscrenj der B.voUmächliglrn sämmilicher Bodensee- »serslaaien statt behuf« Vereinbarung gleichlautender Bestim mungen über de» Transvori feuergefährlicher, giftiger und Erplostou«- A«ri«>« Kenntniß und Schätzung der heiligen Schrift und Le« I preußischen Richterstanb Eindruck machen würden, so I Stelle Jnsormationen über die seiner Zeit aus dem Panzer I stoss,. Ti« Vereinbarung tritt am 1. Februar 1895 tu Kraft.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite