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Sächsische Elbzeitung : 25.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187301252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18730125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18730125
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-25
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.01.1873
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KGsche ElbzcikMU. Amts- und Anzeigeblatt für das Köuigl. Gerichtöamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtttemeindorath zu Hohnstrin. 8. Schandau, Sonnabend, den 25. Januar 187»^ O Die rcligiöscn Strciti.qkeitcn der Schweiz. Auch silr dlc Schweiz ist die AuSciuaudcrsctzuug zwischen Staat und Kirche eine Angelegenheit, deren Regel,mg da« verflossene Jahr seinen Nachfolgern hin tcrlassc» hat. So wenig wie in Deutschland ist in der Schweiz daran zn denken, das! diese Regelung mit jener Raschheit steh vollziehen wird, welche die Um geduld radikaler Rcformlnstiger fordert. Aehnlich wie iu Deutschland fällt anch in der Schweiz die Mate, ric nicht in die Kompetenz der BuudcSgcwalt, sondern ist den einzelnen Kantond Regierungen überlassen, was ein bedeutendes Hindernis; einer principicllcn Lösung der verschiedenen Frage» bildet, ans denen die an sich schon schwierige Angelegenheit sich zusammenscht. Ja der Schweiz sind selbst die Nebenwege abgeschuiltcu, welche in Deutschland die Existenz eines gemeinsamen Strafrechtes der Erlcdignng wenigstens einzelner je ner Fragen dnrch die RcichSgcwalt eröffnet. Dabei herrscht in der Schweiz nicht minder als in Dcntsch land eine Lückenhaftigkeit, eine Vcrwirruug und Un klarheit in den herkömmlichen Aczichuugcu zwischen Staals- und Kirchcngcwalt, welche der letztere» viel fach z» Gute kommt. So z. B. stellte sich im Verla» des Genfer BiSthnmS-Konflikts altcumäßig hcrans das; die Pfarrer von Genf seit der Errichtnng des BisihnmS Lansannc-Gcnf in Freiburg überciuluusts- mäßig des Bischofs „Gencrat-Vieare für Genf" wa ren, und das; dieses schickende Verhältnis; die Genfer- Frage thatsächlich doch etwas anders erscheinen läßt, als sic anfänglich dargcstcllt wurde. Auch will cs mW scheinen, daß die Frage einer Wiederherstellung des BiSthnmS Genf in Genf selbst nicht ans so heftigen Widerstand gestoßen sein würde, wenn nicht das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit vor dritlhalb Jahren verkündigt worden wäre. Dieser Act hat erst die schwcizcrischcn wie dic üb- rigcu europäischen Rcgicrungcn über dic politische No tar der Wege nnd Ziele dcS römische» PopstlhmnS aufgeklärt, dcmi erst vo» da au bcgaun der allgemeine Kampf der Staatsgewalt gegen dic Ucbcrgriffc des Ultramontanismns. In dcr Schweiz führen diesen Kampf römischcrscstö in erster Linie Pfarrer Mcr- millod zn Genf nnd Bischof Aachat in Solothnrn an deren Seite erst in dcr allerletzten Zeit Bischo Greith von st. Galle» auftauchtc. Greith »»d »a mc»Ilich Aachat tragen srühcr ciuc liberale Aafsassnng des Verhältnisses ztvischcn Staat nnd Kirche znr Schon und sind daher jetzt nach ihrer „Bekehrung" die rück sichtsloseste» Verfechter dcö Unfchlbarkcttö-Dogma'«, wobei cs den frommcu Mälincrll natürlich gor nicht dorous nnkolnint, doß ihre Kantone großcnthcils pa ritätisch sind. Der StoolSrath von Genf nnd dic Kanwnö-Regiernngcn von Basel (Luzcrli nnd Zng anSgcnolnnicn) gedenke» auf dem Wege dcr Gesetz- gcbiulg vorzugehcu. I» Gens entzog man Mcrmillod selbst dic Ancrkcn»>>lig als cinfachcr Pfarrer nnd Ba- chnl stellte moli ein Ultimatum, was von diesem zn- rückgcwicscu wllrde, worauf logischer Weise dic An- crkcnnung als Bischof ihm versagt resp. entzogen wer den muß. Außerdem Hot dic Solothurner Regierung ein Gesetz über dic pcriodischc Wahl dcr Geistlichen dnrch dic Gcmcindcu in dcr Voltsobstiinmnng dnrch- gcsctzt, während dic Genfer Rcgicrnng ein ähnliches Gesetz znr Vorlage bringen will. Was die St. Gal ler Regierung bctrisst, so ist dieselbe erst vor cinigcn Togen nm Einschreiten gegen Bischof Greith augcgan- gcn wordcn, nnd weiß man noch nicht, wie sic sich den Ucbcrgriffcn dieses Priesters gegenüber benehmen wird, nochdcm sic bisher vor dessen Thmi und Trei be» Ange» >l»d Ohre» zngchnltc». Dies ist i» Kürze dcr gcgcuwärtige Stoud dcS Konflikts in dcr Schwciz. Es sind Anfänge eines Kämpfes, dcr in dcr lctztcn Allocmion Pill« IX. eine Ehrcucrwohnung foild und der voranSsichlkich dein iln vorige» Johrc vcrhilldcrte» Werke ci»cr Verfass,,»gs- rcvisiou sehr förderlich sei» wird. Denn nmh i» dcr Schweiz dürfte sich die Ucbcrtragmtg dcr Führimg des KaulpfcS vo» den Einzel-Negierungen nnf die AnndeSgcwolt ols nolhwcudig erweisen nnd dicse kann nur mittelst ciucr Vcrsass,u,gS-Vcräuder»»g erfolgen. Was dcn schließlichen Ansgong belrifft, so is^ an; Siege des scincr knlluronfgobc sich bcwnßlcn Staa- tcs nirgends zn zweifeln. TagcSgeschichtc. Swcflscn. Schanban. Dic Einladung zn dem au, 27. d. M. im hiesigen Schützenhausc ab- zuballenden großen Maskenball hat auch diesmal chreu Zweck mcht verfehlt, iudtl», wie mau hört, sich sehr Viele im Grhcime« rüsten, um zur rechte» stunde unerkannt erscheinen zu könuen. ES ist ja anch dic Erinnerung an dic früher hier adgehalieneu Maskenbälle in noch zn gute», Andcnkcn, als daß man fegt fern bleiben möchte, und wird auch dies mal den Räumen des Schützenhouses ein festliches Gewand ougelcgt nnd Alles aufgeboien, nm den Theiluehmern wirklich vergnügte stunden zu vcr- fchaffen. Wer allo noch mcht in, Besitz eines Bcllcis ist, beeile sich, dasselbe rechtzeitig zu entnehmen. Dresden. DaS Hermmia-Thcaler ist von Herrn Direktor NeSmüllcr pochtweife durch gericht lichen Evntract übernommen worden und sollen die Vorstellungen bereits nächsten Sonntag eröffnet werden. — Vor einigen Tagen wurde die 71 Jahre alte OieustmannSehcsrau Kirst auf dcr Pillnitzerstraßc in der Nähe der Nenegaffe von einem Pfcrdebahnwagcu überfahren, wobei ihr Heide Beine förmlich abgc- irenni worden sind. Dic Verunglückte, welche kurz sichtig war, ist an den erhaltenen Verletznugcn be reits gestorbcn. Der Drcchölermrister Aug. Bebel in Leipzig ist im 17. sächsitchen Wahlbezirke abermals in den Reichs ,ag gewählt wordcn. >0,333 Stimmen wurden für ihn, 3782 für den Aezirlsgerichiskirecwr Petzold abgegeben. In Niedergräfenhaiti bei Frohburg brach am 19. d. M. AbcndS nach 5 Uhr auf dem über dem Kuhstalle gelegenen Heuboden deü zum Rittcrgmc Syhra gehörigen Vorwerks Feuer au«, daü in kur zer Zeit sämmtliche WirthschaftS- und Stallgcbäude mit Vorräihcu vernichtete. Ebenso stud llO Stück schase, 6 zweifährigc Kalben, 7 Schweine und sämmilichcs Federvieh mit verbrannt. Vieh und Vvrräthc waren versichert. Da das Vorwcik nur uugefähr 50 Meier von dem Niedergräfenhainer Eijenbahnviaduct cniferni liegt, ist cö nicht unwabr- scheinlich, daß vou der Locomotive deö nm 5 Uhr vorübergefahrencii ZngeS Fniiken in dic an, Heu boden befindlich gewesenen Löcher gefallen sind und den Brand hervorgerustn haben. Prcußvtt. Berlin, 22. Jan. Der hiesige Hof ha, eine achttägige Trailer für den Kaiser Na- poleon angelegt. Oesterreich. Die Astaire Gramont contra Brust scheint immer noch nicht zur Ruhe kommen zu solle». In den leitenden Kreisen des Wiener Ea- bineis will man dic Dcschnldigungcn des Herzogs v. Gramont nicht unerwidert lassen; es haben da her iii den letzten Tagen zwischen den, Grafen Au- drassp, dein Fürsten Metternich nnd dem Scctionü- chef Hofmann wiederholte Cvnferrnzen in Sachen der Replik deS Herzog« v. Gramont stattgefuudcn. ES handelte sich nämlich um Erörterung der Frage, ob Angesichts der neuesten Ausführungen de« impcriali- stischen Er-MinisterS auch Fürst Metteruich auf den Schauplatz wenn und dnrch eine Darlegung der Vorgänge und Verhältnisse in Paris dic „bodenlose Geistlosigkeit lind Leichtfertigkeit dcr Gramotit'schen Poltiik au« Licht zichcu folle. Der Fürst seiber er- klärte sich, wie mau sag«, zn eitler lolchen Knndgcb« uilg vollkommen bereit, und Graf Andrasip soll cö übernommen haben, dic Ermächtigung de« Kaisers jt, diesem activen Eintreten deü ehemaligen pariser Botschafters im Laufe deü heutigen Tage« cinzu- holen," — Die Erwartnng, daß Kaiser Wilhelm sich unter den Ehrengästen befinden wird, welche dcr Wie ¬ ner Hof während der Welt Ausstellung zu bewill, kommen hofft, erhielt in den letzten Tagen ihre Be stätigung. Die Hofämter wurden aus Befehl des Kaisers. Franz Joseph mit dem Zettpnulie bekannt gemacht, zn wetchcm das Eintreffen des tafle,ltchen Gastes zu erwarten ist, um die erforderlichen Vor bereitungen danach zn treffen. Kaiser Wilhelm scheint leinen hiesigen Bestich für dic ersten Tage deö Juli angekündigi zu haben. Frankreich. Die Negierung vou Versailles ist mcht lv gauz glcichgiltig geblieben gegenüber den zum Theil allzu sentimentalen Beweisen der Sym pathie, welche sich in England wie in Italien für dcn todten Erfasser kundgegebeu haben. Nach Be richten auS Paris war Lord Granville'« Protest ge. geu die persönliche Betheiligung des Prinzen von Wale« an dem Begräbnis; Napoleon'« III. hervor- gernfttt dnrch Vorstellungen, die der französische Bot- schafler infolge telegraphischen Auftrages des Mi- mstcrS Nmnnscu bei dem Grafen zu machen hatte. Er constatirte, daß eine so eclatantr Kundgebung zn Gunsten der Familie Bonaparte von Seiten de« brittschen Thronerben für die französische Negierung etwas sehr Verletzendes haben müsse. Auch in Non, hat dic französische Negierung sich zu Vorstellungen veranlaßt gesehen, die jedoch in diesem Falle den Eharaktcr fast einer Beschwerde annehmen. Ver anlassung dazu bot ber Umstand, daß in der Kammer- redc, welche dcr Ministerpräsident dein Andenken Na poleon'« widmete, Frankreichs nicht einmal Er wähnung geschah. Lanza sprach gewissermaßen de monstrativ nur von der Dankbarkeit, dic Italien dcn, Kaiser schulde. — Am 16., 17. und 18. d. M. ist, wie dic „Agrnce Havao" meldet, eine ferncrwcite Abschlags zahlung von 150 Millionen auf die vierte Msslmrbc der sranzössschen Kriegsentschädigung au Deutschlaud geleistet worden. Versailles, 20. Jan. Dic wegen Mruchcl- mordcö und Brandstiftung währcnd der Hcrrschast der Evmmnue zum Tode vernrtheilteu Mttglicdcru der Commune Benousslat, Dccamp und Benot sind heute in dcr Ebcnc von Saiory erschossen worden; bei zehn anderen, zn gleicher Strafe Vcrnrthcilten wurde die Todesstrafe in entsprechet,de« Gefängnis; umgewandelt. England. Ein an, 2l. Januär in Ehisle. hnrst stangefuudener Familienrath dcr Bonaparte beschloß, daß die Erkaiserin Engenic imd Prinz 'Na poleon an dcr Spttzc der Partei bleiben und polni sche Vormünder deü kaiserlichen Prinzen werden soll ten. Kein Manifest, keine Proclamatiou wird er lassen. Schwcdcu. Stockholm. Am Freitag, den 20. Januar, ha, der Köuig OScar zum erste,, Mal leit seinem Negierungüantrin den NeichStag cröffnei. In der Thronrede erklärte er voruämltch die voll ständige Vereinigung Schwedens mit Norwegen als da« Ziel seiner Wünsche, in deren Vollend,,,»; übri gens auch sein Vorgänger Karl XV. die Aufgabe seine« Lebens suchen'zu müsse,, glaubte. Die Gesetz vorlage«, welche in ber Thronrede vorgezeigi wer den, beziehen sich größiembeils auf eine Umgestalt ung deü Heercü und dcr Marine. Bei >iiis ch t c ü. — Wie dc», „Tagcblattc" in Gotha nntcrm l8. Jämiar bcrichlct wird, hat in Lich au bei Hasscnbcrg (kobnrgisch) dcr Korbflechter Sicgmund Engelbrecht seinen cigucu Sohn erschlagen. Dieser kehrte Nachts heim, wahrscheinlich im lrnutcncn Zustande; von sei nen Ellern deshalb zurcchlgcwicsc», sing er an, Tische nnd Slilhlc zn zerschlagen, nahm sogar die Flinte vou wr Wand und drückte selbige auf seinen Vater ab, ie war jedoch nicht geladen. Um den, Vater zu hcl- cn, spraug auch die Mutter auf, ward aber sofort mrch ciucu Mcsscrschuitt 'quer über die Brust n„< chädlich gemacht; cs gclaug indcß dcm Vatcr, sciucu Sohu zur Thür hiuauözusteckcn. Leyerer stößt hic-
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