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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200706029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920070602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200706
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920070602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-06
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1920
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Mßk^I j a»ter„ r »er reite» einer «Ml Heu - S« nLltck einen nach Pferd mgen lagen lange «den. wett t auf edette schon und »esen, fusttz sofort türm. ikeln- r der richte sänke düng :twa» d er, :stan- hatte t ihn r ihn «.Sehr»«». -'S 244. Die«»»«», S. Juli 1«» «Segründek ISS« Lradl°»Ichrtft! »«chNchi«» S«chN»y«.SammU««m»» «»»41, »« Wr S-chtmstr»»«: »0MN Bezugs, »-bahr L»WL.1iSrL«^L!SL^ An-e'g-u^rel,-. H»il« r W. paltlg» Sln» und ÄerkLul« !. gugea Dorausdezahlunz. Nschdnu» nur mit duuMch« VvUIenansnd« t.Dr»dn« Sachr.") »uIM,. — Un»erlang» SchriMl», rssrden nichi aufdewadit. SchlMnUun, und LauplgelchdstsftUl«: Mnitn-a»«»« aa/eo. Ln»» u. D«l«, «m Ltrpsch »lNrlchurdi in Dresden. Postl<tze».Kkrnlo 1»S»» 0»t,zl,. Me Erösftmngssitzung in Spa. Fesllegung -es Konferenz-Programms. «pa» S. Juli. Die SröffanngSfitzuog der Konferenz von Spa fand heate vormittag in der Billa Krainenx statt. Die beteiligten Mächte waren durch je drei Mitglieder vertrete«. Belgien, bas den Borsttzeuden stellt, dnrch de« Mintsterprästdentcu de la Eroix, die Minister des Aenßerea und Inner», Deutschland durch Kehrenbach» Simons und Hermes, England dnrch Lloyd George, Curzo«, Sir Washington und Evau für vhamberlai«. Krankreich durch Milleraud, Krancois Marsal, dev Arbeit» minister Le Trocheur, Italien durch deu Grasen Sforza und Bertholini, Japan durch deu Botschafter Bisconnt Shinda und Naga Oka. Sofort nach Eintreffen der beut sthru Delegierten, depcn au der linken Seit« des in Huf» eisenform ausgestellten Tisches Plätze «eben d«« Japanern angewieseu worden waren, wurde ohne formelle Be grüßung in die Verhandlung eingetrete«. Der Vorsitzende unterrichtete die deutsche Delegation darüber, daß die Avi sierten gemäß der beschlosscueu Tagesordnung zuerst die militärischen Krage« zu bespreche« wünschten. Kerner feie« in Aussicht genommen: die Krage derWieder« gutmochungcn, die Kohlenfräge; die Frage der Durchführung der Bestrafung der sogenannten Kriegsverbrecher »nd die Danziger Frage. Reichskanzler Fehrenbach erklärte hierauf» nachdem er seiner Genugluung über das Zustandekommen kontradiktatorischer Verhandlungen Aus druck gelben batte, daß es der feste Wille der dent, scheu Delegation und des ganzen deutsche» Reiches sei. die F riede nsbediugungen loq«l dnrchzu- führen. Zur Verhandlung der militärische» Krage de allerdings die Anwesenheit des RetchKwehrministers »d des ttzeneral« ». Seeckt notwendig sei«, di«, als «an gestern von der bevorstehenden Erürternng der militärischen Krag« erfahren habe, sofort herbeigeb,teu warben seien, aber nicht vor morgen nachnrittog eiutresfeu könnte«. Die Verhandlungen darüber könnten deshalb erst Dienstag «ach- mittäH ausgenommen werde». Die Konferenz beschloß, die Aukuust der Herren abzn» »varleu Sluf eine Krage des Reichskanzlers, ob vielleicht zur Besprechung der Krage der Bestrafungen dt« An wesenheit des deatscheu Jnftizministers er» forderlich sei. wurde mitgeteilt, daß siedriugeud er, wünscht sei. Es würden übrigens auch der englische Lord-Aanzler und der französisch« Justizmintfter erscheinen. Nachdem der Reichskanzler Kehreubach daraus auf merksam gemacht hatte, daß der deutsche Jufttzminister gleichzeitig Vizekanzler sei uud. da der Reichstag jetzt tage. die gleichzeitige läugere Abwesenheit des Reichskanzlers »ud des Vizekanzlers zu Unzuträglichkeite« führen würde, be schloß di« »ouferenz, di« Frage der Bestrafung bereits am Donnerstag zu besprechen. Der erste Meinungsaustausch vollzog sich in durchaus höflicher Kor«. Um 11.50 Uhr vor mittags wurde die Sitzung aus Dienstag nachmittag 8 Uhr vertagt. Bis dahiu werden die Alliierten über noch schwebende Krage» «uter sich Besprechungen abhalten. sSSlB Berlin, 6. Juli. Der Reichswehrminister Dr. Geßle und -er Chef der Heeresleitung General v. Seeckt haben sich heute abend zur Konferenz »ach Spa begeben. sW. T. B.) Spa. h. Juli. Dr. Melchior und Professor Bonn sind zur Teilnahme an den Besprechungen -er Konferenz hier eingetroffen. (W. T. B.j Oppeln, 6. Juli. General Lerond reiste gestern von Oppeln nach Spa, um an der dortigen Konferenz teilzu nehmen. (W. T. B.) Die -rutschen Vorschläge. Spo. 8. Juli. Eine der englischen Delegation nahe stehend« Persönlichkeit erklärte, wenn eS wahr sei, -aß di« deutschen Vertreter keine bestimmten Vorschlag c machen wollen» so wäre dies ein schwerer Fehler, Alles erwartet nämlich die deutschen Vorschläge. Selbst die Feststellung der Entschädigungssumme ist nur deshalb ausgeblieben, weil man erst Deutschland hören wollte Lloyd George ist als Diplomat stets zu Verhandlungen bc reit, und auch die englischen Delegierten hoffen, in den deutschen Vorschlägen die Berhandlungsbasis zu finden Deutschland hätte seht Gelegenheit, die Initiative .zu er greifen. Gibt cs diese aus der Hand, dann begeht cs einer schweren Kehler. Alle Beratungen über Deutschlands Ent waffnung. die im Brüsseler Akademiepalast stattfanden, be deuten nichts. DaS ganze Interesse gilt dem Augenblick an dem sich die deutschen Vertreter an den Tisch sehen, aber nicht» um nur zu hören, sondern uw auch mttzusvrechc». Wchttt aber Deutschland keine Vorschläge machen will, wir bt« französische Presse wieder von eine» Mangel des gutsM Willens sprechen, und die» wtrd auf die eng- lischep Dtlegicrtrn einen ungünstigen Eindruck machen. Die Ättrechuung Her Schiffs, und Slfeubah«. Ablieferungen. Paris, 5. Juli. Pertinac meldet, daß die englische Regierung in Brüssel eine Note überreichen ließ, in der sie vorschlägt, daß die von Deutschland ausgelieferten Schiffe und da» Etscndahumaterial nach dem heutigen Tagespreis gerechnet werden sollen und nicht nach dem Preis, der im Augenblick des Waffen stillstandes maßgebend gewesen sei. Pertinac meint, de: verminderte Wert der Schiff«, die England erhalten habe, vergrößere aber den Wert des ausgelieferten Eisenbahn material», das Frankreich zum größten Teil erhalte, svtb. 7 Ostpreußen vor ücr Abstimmung. Allenftetn, 5. Juli. Ter Kampf um das oft preußische Abstimmungsgebiet hat mit Beginn der Woche vom 4. bis 11. Juli entscheidende Formen angenommen Der Zustrom der Abstimmungsberechtigte» wächst immer wehr. Auf Allenstein allein kommen mehr als 6000 aus wärtige Gäste. Der Berkeyr geht sowohl tm Abstimmung- gebiet, als auch im übrigen Ostpreußen durch Son-erzüge völlig glatt vonstatten. Die Organisation der Verpflegung und Unterkunft ist ausgezeichnet und wird zweifellos auch dem noch erweiterten und verstärkten Zuspruch gerecht wer den können. Die ostpreutzische Gastfreundschaft übertrisst sich in diesen Tagen selbst. Man darf heute im ganzen Allensteiner Gebiet von einer l ü cken lo s e u Einheits front sprechen, und wenn jetzt sogar solche «reise, die bis her nicht als ganz zuverlässig galten, von einem Anschluß an das neue Polen abgerückt sind, so tragen dafür ver schiedene Gründe, wie der Zusammenbruch der polnischen Offensive gegen Rußland, die Entwertung der polnischen Mark usw., bei. Vor allem aber machen die Flüchtlinge aus dem Kreise Sol bau und aus We st Preußen für das Deutschtum die wirksamste Propaganda. Was man von diesen Flüchtlingen erfährt» läßt eine nahe bevorstehende Katastrophe in dem zwangsweise zu Polen geschlagenen Westpreußen erwarten. Die -ünische Souoeränilül üder Schleswig. Kopenhagen, 6. Juli. Der Pariser Korrespondent der „Berlingske Lidcnde" meldet: Die Unterzeichnung des Ver trags betr. die Hebertrogung der Souveränität über Nordschleswig an Dänemark hat heute vormittag stattgefunden. Eine authentische Abschrift des Vertrags wird der dänischen Regierung nicht vor Mitt woch oder Donnerstag »ugeHen. Sie wird in Kopenhagen erst Ende der Woche «intrefsen. Deulfche Wtrlfch«f1»verhau-l>»»»ge« «il dem Memelgebiet. Berlin, 6. Juli. In den letzten Tagen haben in Berlin zwischen der R eich» r egie rung und Vertretern de» Memelgebiet eS Verhandlungen über eine vorläufig« Regelung des gegenseitigen wirtschaftlichen Verkehrs statt- gesunden, die zu einem beide Teile befriedigenden Ergebnis geführt haben. Vertreter der Kommunalver bände und wirtschaftliche Interessentenkreise Ostpreußens wären von fetten der Retchsregterung zu den Verhandlun gen zugczogen worben. Gegenwärtig unterliegt das Ergeb- «iS der Verhandlungen der Nachprüfung seitens der zu ständigen Stellen des MemelgebteteS. Sobald eine end gültige Einigung erzielt sein wird, iver-en die wesentlichen Einzelheiten durch dt« in erster Linie beteiligten Reichs ressorts der Oeffcütlichkrit bekanntgegeben werden. lWTB.) Die griechische Offensive in Kleinaiien. Smyrna. S. Juli. Der griechische Heeresbericht vom 3. Juli meldet: Der Feind, der im Süden von Bali kesrt eine vernichtende Niederlage erlitt, wird energisch verfolgt. Einige zerstreute Abteilungen konnten nach Brüffa entkommen. Die gestern in Panderma vollzogene Truppenlandung trug zu ihrer schnellen Verfolgung bei. Dt« Abteilungen, die unter dem Schutze der englischen Flotte landeten, drangen gegen Süden vor und stieße« in Omeskivej. 2g Kilometer südlich von Bali- kesri, aus die Borhut -er türkischen Armee. Die ganze Aktion nahm M/s Tage in Anspruch. >W. T. B.j Basel, 2. Juli. Die griechische Offensive gegen die Trup pen Mustafa Kemals ist nach einer Meldung der griechischen Gesandtschaft in London mit der Besetzung der Stadt Pan derma im nördlichen Sektor zum vorläufige» Ab schluß gelangt. Wie die Griechen Mitteilen, haben sie da mit die als Ziel der gesamten Offensive vorgesehene Linie erreicht. Amsterdam, 5. Juli. Die „Times" meldet aus Klein asien, Laß die Griechen nach einem heftigen Gefecht Edremid besetzt haben. Bei Balikesi« wurden 1200 Türken gesangen genommen. Einig« grilchische Transvortdampfer mit 12 000 Mann griechischer Truppen an Bord sind durch die Darda nellen in Richtung auf das Marmarameer gefahren, lvrd.» Tagung des irischen Parlaments. Amsterdam. 6. Ju s. Wie das „Allg. HandelSbl." aus London meldet, hat am Freitag abend das irische repu blikanische Parlament eine Sitzung abgchalten, an der etwa 00 Mitglieder teftnahmen. Das Parlament erließ ein Dtkret, durch das ,ur Einrichtung republikanischer Ge richtshöfe die Ermächtigung erteilt wird. Eine nationale Anleihe in Höhe von 260000 Pfund ist mit 60000 Pfund überzeichnet worden. sW. T. B.) Gea«» die französische Anneklion Frameraas. Berlin. 6. Juli. Die Deutsche Kolonialgesellschaft rich tete folgendes Telegramm an den Reichskanzler: Zeitungs nachrichten zufolge plant die französische Regierung eine einfache Annektton von Togo »nd Kamerun. Das würde gegen Sinn und Wortlaut der VülkerbundS- satzüngen verstoßen und eine» offenen Bruch des Versailler Friedens bedeuten. Die Deutsche Kolonialgesellfchaft er hebt getztn ein solches Vorgehen schärfsten Einspruch und bittet Eure Exzellenz, bei den Verhandlungen in Spa ent schieden gegen solche Absichten Aratrlreichs Stellung zu nehmen. —, An den Reichstag wurde eine Depesche ge richtet. tn der dieser gebeten wird, auch-seinerseits gegen Frankreichs Absichten Stellung zu nehmen. <V. T. Vck Der Völkerbund ia -er Entwicklung. Während in Spa die Verhandlungen über eine sür Deutschland erträgliche Ausgestaltung des Versailler Frie dens geführt werden und mit ihrer gewaltigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Tragweite sür ganz Europa die öffentliche Aufmerksamkeit in aller Herren Ländern fesseln, tagen an anderen Orten zwei Versammlungen bescheidenerer Art, die aber auch eine nicht unbeträchtliche allgemeine Bedeutung in Anspruch nehmen dürfen und mit dem Völkerbund im Zusammenhang stehen. Die eine dieser Konferenzen findet in Genua statt und hat zum Gegen stand ihrer sehr schwierigen Beratungen die internationale Regelung der Verhältnisse der Seeleute, die andere hat den Haag zum Sitz und beschäftigt sich mit dem Entwürfe des Statuts eines internationalen Ge richtshofes, beides im Verfolg der Vorschriften, die tn den im Versailler Vertrage niedergelcgten Satzungen über Len Völkerbund enthalten sind. Wenn das un parteiische deutsche Urteil sich mit dem Völkerbund befaßt und seine Entwicklungsmügltchkeiten für die Zukunft prüft, so kann das immer nur unter der stillschweigenden Voraussetzung geschehen, daß die Organisation von ihren gegenwärtigen Mängeln befreit und zu einer wirklichen Kultureinrichtung umgcsormt wir-, in der ein Geist auf richtigen Vertrauens und ehrlicher Versöhnlichkeit herrscht. Solange der jetzige Zustand bestehen bleibt, solange Amerika sich aus Mißtrauen gegen England vom Völker-, bunde fern hält und Deutschland gezwungenermaßen vor der Pforte warten mutz, ist die Liga der Nationen haupt sächlich ein Werkzeug zur Sicherung der britischen Welt-.- Herrschaft und zur Verteilung der Kriegsbeute unter Lic^ Sieger. Gleichwohl ist nicht zu verkennen, daß der Grund gedanke des Völkerbundes, die möglichste Verhinderung von Kriegen unter den zivilisierten Nationen und die Ge wöhnung der öffentlichen Meinung in allen Staaten an die schiedsgerichtliche Form der Austragung von Streitig keiten, durchaus billigenSwert erscheint, und eS ist zu wüuschen, -aß es dem deutschen Einfluß später gelingen möge, die Kultuvwelt diesem Ziele in einem verbesserten Völkerbünde näher zu bringen. , Der friedlichen Lösung internationaler Konflikte soll tn hervorragendem Matze der internationale Ge» rtchtShof dienen, über dessen Einrichtung und Zustän digkeit zurzeit die Haager Konferenz berät, nachdem ihr in Gemäßheit des Artikels 14 beS Versailler Vertrages vom Rate des Völkerbundes ein Entwurf vorgelegt wor ben ist. Gewisse Sachen sind dem internationalen Gerichts hof bereits im Friedensvertrag ausdrücklich zugewtesen, so der gesamte Abschnitt XIII über die Regelung der ^ ArbeitSverhältniffe, sowie alle Streitfragen, die sich aus den Bestimmungen über die Flußläuse und Kanäle er geben. Kür das weite Gebiet der internationalen Streit fälle fehlt es jedoch an einer klaren und übersichtlichen « grundsätzlichen Regelung, da die Parteien sich satzungs- gemätz entweder an den Rat oder an die Bundesversamm lung oder an ein besonders von ihnen zu vereinbarendes Schiedsgericht wenden können. Diesen Mangel will die Haager Konferenz dadurch beseitigen, daß sie die zwangs- mäßtgc Inanspruchnahme des internationalen Gerichts hofes einführt, und zwar zunächst wenigstens sür alle Streitfragen rein juristischen Charakters, wie z. B. Grenz- streitigkeiteu und Meinungsverschiedenheiten über die Aus legung von Verträgen. Die weitere Entwicklung wird dann von selbst dahin drängen, daß der internationale Ge richtshof allgemein angerufen werden mutz, ganz einerlei, welcher Art die den Streitfall hervorrufenden Grünoe und Gegenstände sind. Auf diese Weise würde sich -er internationale Gerichtshof allmählich zu einem obersten Bundesgericht entwickeln, dessen Rechtsprechung für die Parteien verbindliche Kraft hätte, während gleichzeitig die von ihm ausgestellten Rechtsgrundjätze zu einer Bereiche rung des Völkerrechts führen würden. Der Gerichtshof erhielte dann die Zuständigkeit auch für solche Angelegen heiten, die ihm jetzt nach dem Versailler Vertrage ausdrück lich entzogen sind, insbesondere für alle Fragen des Saar- gebiete» und der nationalen Minderheiten. Von welcher Wichtigkeit es ist, daß gerade über die letztgenannten Kapitel, die von Zündstoff aller Art wimmeln, ein un parteiischer Gerichtshof entscheidet, liegt auf der Hand. Die Konferenz in Genua stellt die zweite inter nationale Arbeitskonferenz dar, nachdem die erste im Vor- ahre in Washington stattgefunden hat. Nach den, Fach- ansdruck des Versailler Vertrages ist sic die alljährlich zu- ammentretende Hauptversammlung des internationalen Verbandes der Arbeit, der außerdem iroch ein internatio nales Arbeitsamt und einen Berwaltungsrat als Organ besitzt. In Genua sind die Vertreter von 25 Staaten au- ivesend, ein Beweis, in welchem Maße die dort zur Ver handlung stehenden Fragen weite Kreise des ganzen Erden- runde- interessieren. ES handelt sich darum, zu einer Uebereinstimmung darüber zu gelangen, ob und inwieweit die in Washington gefaßten Beschlüsse, inSbesorrdere über den Achtstundentag, Arbeitslosigkeit, Nachtarbeit und sani täre Schutzmaßnahmen auch für die Seeleute Geltung haben olle«. Deutschland, das wegen seiner hervorragenden Stellung tn der Sozialpolitik zu deu ArbeitSkvnferenzeu zugelassen wirb, obwohl es noch nicht tn den Völkerbund ausgenommen ist, geht hier Hand in Hand mit den Fran- ofen und Niederländern zugunsten der Seeleute, während England und die skandinavischen Länder sich stark gegen die sozial-n Neuerungen sperren und alle möglichen Ein- lyände erheben. Der freie SvuuabenL-Nachmitta- wurde besonder» heiß ««stritten. Die Seeleute spr-erte« ihn
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