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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190304072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030407
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-07
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.04.1903
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich KesWs-AnzeM sm Kohndsrs, Kiidütz, Imirösrs, Ki-dors, St. Wim, KmmdjMt, UoriciiM n. MW Amtsblatt für den Siadtrat zu Lichtenstein. Rr. 80. Aerusprech-Auschlutz Nr. 7. 5 3. Jahrgang. Dienstag, den 7. April Lelrgrammavresser Tageblatt» 1903. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Pfg., durch die Post bezogen I Mk. 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgcspaltcne Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlicken Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennincn berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 5gespaltene Zeile 15 Pfennige. — Dienstag, den April: Vorm. 10^ Uhr feierliche Aufnahme der ueueintretenden Kunden nachm. 2 „ „ „ „ „ Mädchen in der Aula. Lichtenstein, den 4. April 1903. Die Schuldirektiou Poenicke. Die Volksbibliothek zu Callnberg ist Sonnabends und Mittwochs nachmittags 1—2 Uhr geöffnet. Sparkasse zu Hohndorf expediert Montags, Mittwochs und Sonnabends, von vormittags 8—12, nachm. 2—3 Uhr; behandelt alle Einlagen streng geheim und verzinst dieselben mit 3stz v. H° Politische Rundschau Deutsches Meich. * In Bayern haben die Ultramontanen «inen blinden Entrüstungslärm gegen Professor Graf Du Moulin-Eckart-Müvchen geschlagen, weil dieser das Erzbild Tillys in der Feldherrenhalle zu Mün chen ein Denkmal deutscher Schande genannt hat. Tilly-Sondernummern, Tilly-Flugblätter, Tilly- Sühnewallfahrten schlimmer konnten sich die bayrischen Ultramontanen nicht brandmarken, als indem sie den bluttriefenden Protestantenschlächter als ihren Nationalheiligen ausriefen. * Die größte unter den 66 gewerblichen Be- rufsgenossenschaften ist jetzt die Fleischerei- berufsgenosfenschaft, nachdem auf Grund des neuen Unfallversicherungsgesetzes alle Betriebe, in denen Hilfspersonen beschäftigt werden, ausge nommen sind. Die Fleischereiberufsgenossenschaft umfaßt gegenwärtig, wie die „Allg. Fleischer-Ztg." mitteilt, 48,007 Betriebe. * Die wirtschaftliche Krise der letzten Jahre hat sich nicht zuletzt auch in einem verminderten Konsum von Nahrungs- und Genußmitteln bemerk bar gemacht. So ist jetzt amtlich nachgewiesen, daß in dem letzten Zeitabschnitt, über den Erhebungen vorliegen, der Bierkonsum in Deutschland einen nicht unerheblichen Rückgang erfahren hat. Und wohlverstanden, es ist dies ebensowohl im Süden wie im Norden des Vaterlandes der Fall. Früher gemachte Erfahrungen ließen erwarten, es werde infolgedessen sich eine Zunahme des Branntwein konsums feststellen lassen. Das ist aber diesmal durchaus nicht der Fall. Im Gegenteil, es hat auch eine, wenn schon nicht beträchtliche, immerhin doch merkbare Verminderung des Branntweinkonsums stattgefunden. Mit um fo größerer Berechtigung läßt sich annehmen, der Rückgang in dem Konsum der genannten „Lebens mittel" hänge zusammen mit dem Rückgang in den Erwerbsverhältnissen. Das wird um so deutlicher, wenn man sich erinnert, daß auch der Fleisch konsum im letzten Jahre einen beträchtlichen Rückgang erlitten hat. Allerdings trat erschwerend hinzu, daß infolge der Fleischnot die Preise verhält nismäßig in die Höhe gingen. Aber es läßt sich wohl nicht leugnen, daß dieser Rückgang in vielen Fällen gleichbedeutend mit einer Unterernäh rung weiter Volkskreise ist. Um so umständlicher erscheint es freilich, daß die Reichsregierung durch ihren Zolltarif mit seinen höheren Zöllen auf Nah rungs- und Genußmittel die Krise verlängern hilft, statt sie durch Oeffnung der Grenzen zu bekämpfen. * Der kommandierende General des 6. Armee korps, Erbprinz von Sachsen-Meiningen, richtete an alle ibm unterstellten Dienststellen einen scharfen ErlaßgegenSoldate nm iß Handlungen. Es sei den Leuten öfter klar zu machen, daß ihnen durch Zufügung von Mißhandlungen ihre Ehre ge kürzt werde. Das sei gegen den Willen des Kaisers und ihrer Vorgesetzten nach den berechtigten Ehr gefühlen der Soldaten entsprechend. Wenn Leute sich solche Behandlung stillschweigend gefallen lasten, so ermutigen sie durch ihr Schweigen geradezu zur Fortsetzung der Mißhandlungen und mit der Zeit werden diese zur Gewohnheit. Von jeder Beschwerde eines Mannes über erlittene Mißhandlungen eines Soldaten sei sofort dem Generalkommando Meldung zu erstatten. * Auf die Meldung Berliner Blätter, Minister von Metzsch sei plötzlich telegraphisch zum König nach Gardone berufen worden, weil hochstehende Persönlichkeiten eifrig am Werke seien, den König zu einer milderen Auffassung der Kronprinzessin- Angelegenheit zu bewegen, erfährt der Dresdener Mitarbeiter der L. N. N. von maßgebender Seite, daß Minister von Metzsch keineswegs plötzlich vom König telegraphisch nach Gardone berufen worden ist, sondern daß König Georg vor seiner Abreise nach dem Süden sämtlichen Ministern gegenüber den Wunsch geäußert hat, daß ein jeder dieser Herren ihn einmal in Gardone besuchen möge. Italien. * Nach einer Meldung des „Giornale Italia" hat sich der König von Sachsen wegen Annulierung der Ehe des Kronprinzen von Sachsen durch einen hohen Mittelsmann an den Papst ge wendet und darauf von diesem angeblich ein zu stimmendes Versprechen erhalten. Als Grund für die Nichtigkeit der Ehe wird angegeben, daß die Prinzessin schon zur Zeit der Verehelichung an Hysterie gelitten habe. * In vatikanischen Kreisen wird die Nachricht, der Papst habe die Annullierung der Ehe des sächsischen Kronprinzenpaares versprochen, als nicht zutreffend bezeichnet. Der Papst würde sogar ein derartiges Ansinnen als persönliche Beleidigung auffaffen. Spanien * Zu den Krawallen in Madrid wird noch mit geteilt : Die Tumulte dauerten bis 2 Uhr nachts. Gegen den früheren Gouverneur von Lalamanca ist ein Prozeß angestrengt worden. Trotzdem dauern die Unruhen fort. Im Publikum und in der Presse werden leidenschaftliche Kommentierungen laut. Das Fortbestehen des Kabinetts wird für unmöglich ge halten. In den hohen und höchsten Kreisen haben die Vorgänge tiefen Eindruck gemacht. In vielen Orten fanden große Kundgebungen statt. Die Be erdigung der Opfer von Lalamav ea verlief in würdiger Weise unter ungeheuerem Zulauf. Alle Balkons der Stadt waren mit Trauerfahnen bedeckt. In der Kirche wurde eine Trauermesfe gelesen. — Die Krawalle der Studenten und Handlungsgehilfen nahmen gestern abend einen sehr bedrohlichen Um fang an. Das einschreitende Militär mußte von den Feuerwaffen Gebrauch machen. Zahlreiche Per sonen wurden schwer oder weniger verletzt. Eine große Anzahl von Verhaftungen wurde vorgenommen. Bulgarien. * Eine grause Charakteristikdes Bulgarenvolkes gab unlängst der Metropolit von Florina, Aoanikios. „Diese Bulgaren", sagte Msgr. Doanikios, „sind keine Menschen, das sind wilde Tiere! Sie klagen die Türken an, daß sie Grausam keiten begehen, aber sie machen sich doch derselben haarsträubenden Verbrechen schuldig. Die Bulgaren sind wilde Tiere. Tausendfacher Tod wäre einer bulgarischen Negierung vorzuziehen. Der ganze Zorn der Bulgaren richtet sich gegen die Griechen und hauptsächlich gegen ihre Lehrer und Geistlichen. Sie lauern dem armen Lehrer auf, schleppen ihn in einen Hinterhalt und trachten ihn für ihre Sache zu gewinnen. Wenn der- Unglückliche sich weigert, schneiden sie ihm den Hals ab und verstümmeln ihn mitleidslos. Die Bulgaren halten sich nicht nur an Lehrer und Geistliche, sondern auch an Frauen und Mädchen. Nichts wird von diesen von Christenblut berauschten Schakalen verschont. Man klagt die Türken an, daß sie Greuel begehen; diese Anklagen sind angesichts der barbarischen Taten der Bulgaren lächerlich. Diese wilden Tiere haben 46 Personen getötet, an der Leiche eines Lehrers zählte man mehr als vierzig Messerstiche, und diese Ungeheuer predigen die Befreiung Makedoniens vom türkischen Joche! Feuer soll vom Himmel fallen und die Bul garen vernichten, die wahrhaft gottlos, Feinde des christlichen Glaubens und der christlichen Nation sind i Die türkische Negierung sollte die Notabeln aller Dörfer zusammenrufen und an sie Gewehre und Munition verteilen. Diese Waffen würden dazu dienen, die aufrührerischen Banden zurückzutreiben. Für jeden getöteten oder gefangenen Briganten sollte die Regierung eine verhältnismäßige Belohnung, für die Hinterbliebenen eines jeden, der im Kampfe gegen die Aufrührer fällt, eine Pension aussetzen. So wäre das Land in zwei Monaten beruhigt und es bliebe keine Spur von macedonischen Komitees und Aufstandsageulen übrig." China. * P e k i n g. In den hiesigen Kreisen ist man sehr überrascht über die Vermehrung des amerika nischen Geschwaders in den chinesischen Gewässern. Die chinesischen Beamten teilten den Botschaftern mit, daß dieZahlung dernächsten Kriegsentschädigungs rate demnächst erfolgen werde. Der kaiserliche Hof hat eine Pilgerreise nach den kaiserlichen Gräbern unternommen. Die Bevölkerung steht dieser Fahrt feindlich gegenüber. Amerika * New-Nork. Wie aus Puerto Cortez vom 25. März gemeldet wird, fand dort unter der 2000 Mann starken Garnisonbesatzung eine Meuterei statt, wobei 7 Offiziere getötet wurden. Die Schwester des Präsidenten Arias flüchtete sich an Bord eines Schiffes. Aus Stadt und Land Lichtenstein, 6. April. * — Herr Registrator Hilbig hier ist am gestrigen Tage vom Gemeinderat in Zschorlau bei Schneeberg, einem Orte mit über 3600 Einwohnern, einstimmig zum Gemeindevorstand gewählt worden. * — Kirchenkonzert- lieber das gestern abend hier stattgefundene Kirchen-Konzert werden wir in der nächsten Nummer ausführlich berichten. * — Ein herrenloses Pferd? Gestern nach mittag spazierte auf hiesigem Marktplatze ein herren loses Pferd umher. Dasselbe wurde eingefangen und einstweilen in der Stallung des Hotels zur „Goldnen Sonne" untergebracht. Wie sich später ergeben hat, gehörte dasselbe Herrn Pferdehändler Fritzsche hier. * — Dnrchgegangen. Gestern abend gegen 10 Uhr suchte ein nn Hofe des Gasthofs zum „Weißen Roß" untergebrachtes Pferd, welches vor einem sogen. Roll wagen gespannt war, das Weite. Auf der großen Brücke wurde dasselbe, ohne nennenswerten schaden angerichtet zu haben, wieder anfgehaltcn. * — Kontrollvcrsammlnngen im „Neue» Schntzenhause". Reservisten, welche in den Jahren 1895, 1896 und 1897 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückversetzt sind, am Dienstag, den 7. April, vormittags 11 Uhr. — Reservisten, welche in den Jahren 1898, 1899, 1900, 1901 und 1902 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückoersetzt worden sind, sowie die zur Disposition ihrer Truppenteile und die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen am Dienstag, den 7. April, nachmittag Uz2 Uhr-
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